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Gesellschaftliches Politik

Satiriker sauer, dass Hofer verloren hat

Alexander Van der Bellen
„Österreich einen“ – der designierte neue Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Foto: Manfred Werner – Tsui / Lizenz: CC BY-SA 3

Deutschlands und Österreichs Satiriker sind sauer. In Erwartung, dass Hofer gewinnt, haben sie jede Menge Artikel in den Stehsatz gestellt. Selbst Videos mit lustigen Schreckensszenarien, was unter Hofer alles droht, wurden gedreht.

Nun war alles umsonst. „Hätte Hofer nicht zumindest ein bisschen Bundespräsident werden können, dann könnten wir zeigen, dass sich Österreich erst Südtirol holt, dann Ungarn und schließlich Deutschland. Bzw. wäre bei Letzterem die Reihenfolge andersherum gewesen. Nun aber ist da ein langweiliger Grüner an der Spitze, der sich hinter seinem Tschikqualm kaum zu sehen ist. Was für eine Gemeinheit!“, so der Chefredakteur eines österreichischen Satiremagazins.

Von einem bekannten deutschen Satiremagazin war folgende Meldung vorbereitet worden:

Rechtspopulist Hofer neuer österreichischer Bundespräsident – Bayern lässt Grenze nach Österreich schließen. Einer Studie der Franz-Josef-Strauß-Stiftung nach werden vor allem linksorientierte Künstler und Politiker Österreich verlassen. Dies könnte die CSU-Mehrheit im Freistaat gefährden.

Das Satiremagazin Extra 3 hatte die Falschmeldung

Briefwahl entscheidet: #Hofer gewinnt nach Auszählung alter Feldpostbriefe

verbreitet, die aber nur im Falle eines Siegs Hofers richtig gezündet hätte. So muss jetzt Hofer in einer weiteren Meldung fordern, dass die Briefwahl verboten werden solle.

Die politische Verantwortung ist den Satiremagazinen offenbar egal, auch wenn das niemand direkt zugeben will. Das Schielen nach Auflage und Klicks entspricht marktwirtschaftlichem Denken, das im Grund genommen der Intention der traditionell linken Satire zuwiderläuft.

Auch sollten manche Satiriker weiterdenken. Machtmenschen mit simplen Botschaften wie Hofer oder Trump mögen zwar ideale Zielscheiben für Spott sein. Aber in Staaten, die sich zur Unfreiheit hin entwickeln, könnte das Klima für Satiriker dann ganz schnell rau werden. In der Türkei etwa möchten die Leute keine Satiriker mehr sein, sondern nun mit ehrlicher Arbeit Geld verdienen.

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Filme/TV Gesellschaftliches Politik Szene

80 % der Miss-Wahlen-Besucher bemängeln bei Migranten fehlenden Respekt vor Frauen

Miss-Wahl
Teilnehmerinnen einer Miss-Wahl. Lizenz: Public Domain

Rund 80 Prozent der Menschen in Deutschland, die Miss-Wahlen besuchen, bemängeln bei Migranten fehlenden Respekt vor Frauen. Zu diesem überraschenden Ergebnis ist das „Institut für politische Bildung und Kultur in Deutschland“ gekommen. Bei Zuschauern der Show „Germanys next Topmodel“ sind es sogar 85 Prozent und bei Abonnenten von Pay-TV-Pornokanälen fast 90 Prozent.

Die befragten Teilnehmer mussten bei der Datenerhebung verschiedene Aussagen bewerten, etwa „In Deutschland gibt es kaum Unterdrückung von Frauen“. Bei dieser gab es eine hohe Zustimmung von 92 Prozent. Ein Teilnehmer hatte sogar noch dreist „Nur in deutschen Muselmann-Familien“ hingekritzelt (Rechtschreibfehler von der Redaktion korrigiert).

Dennoch erlangte die Aussage „Magerwahn ist die Burka des Okzidents“ eine hohe Zustimmung. Doch hier fehle es den Menschen offenbar an entsprechenden Fähigkeiten zur Selbstreflexion, sonst würden sie Veranstaltungen wie Miss-Wahlen nicht verfolgen, so ein Institutssprecher.

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Gesellschaftliches Kriminalität Medizin/Gesundheit

Dem Rollator sei Dank! Krückenschlägereien in Seniorenheimen drastisch zurückgegangen!

Krücke
Lädierter Arm an Unterarmgehstütze nach Schlägerei mit selbiger. Lizenz: Public Domain

Der Rollator hat einen Siegeszug hingelegt, der einmalig ist. Längst prägen Rollatoren nicht nur Seniorenheime, sondern auch das Straßenbild.

Der Verband der Alten- und Pflegeheime in Deutschland (VdAuPhiD) ist sehr zufrieden. Verbandssprecherin Helmtraud Stock gab heute bekannt, dass die Anzahl der Schlägereien unter Heimbewohnern in den letzten zehn Jahren um über 80 Prozent zurückgegangen sei. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass nur noch wenige Heimbewohner Unterarmgehstützen und Gehstöcke besäßen, die sich als Schlagwerkzeuge eigneten und zur Eskalation bei Streitereien beitrugen. Der überwiegende Teil der Bewohner verwende inzwischen einen Rollator als Gehhilfe, so die Verbandssprecherin.

Rollatoren
Rollatoren sind nur in Parkposition aufzuhalten. Lizenz: Public Domain

Zugenommen hätten aber Konflikte wegen Rollatoren, die sich schon gerne in engen Fahrstühlen verhaken und im Extremfall schon mal mit dem Trennschleifer auseinander geflext werden müssten. Nur in wenigen Fällen kam es zu ernsthaften Verletzungen durch Auffahrunfälle, von denen aber die wenigsten provoziert gewesen seien. Stattdessen habe meist ein technischer Defekt (Scheibenbremsen verschlissen) oder menschliches Versagen vorgelegen (Laufen mit Handbremse verwechselt).

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Gesellschaftliches Politik Religion

AfD will neben Minaretten und Muezzinruf auch bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed verbieten

Muslime beim Gebet
Soll nach dem Willen der AfD erlaubt bleiben: Beten. Foto: Antonio Melina/Agência Brasil / Lizenz: CC BY 3.0 BR

Die AfD (Alternative für Deutschland) ist der Meinung, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Auf ihrem Parteitag in Stuttgart beschloss die AfD, dass Minarette, der Muezzinruf und jegliche Vollverschleierung in Deutschland verboten werden sollen. Weniger von der Presse beachtet wurde jedoch der Beschluss der AfD, dass zukünftig ebenso bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed unterbunden werden sollen. Das Verbot der Darstellung soll weitestgehend sein, so ein AfD-Sprecher, es fielen also religiöse und propagandistische Motive darunter. Nur für Satire soll es eine Ausnahme geben, in diesem Zusammenhang dürfe der Prophet weiterhin abgebildet werden.

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Gesellschaftliches Szene Technik/Hightech

Geplantes iPhone 7: Siri reagiert eifersüchtig auf Anrufe von anderen Frauen, erzählt stundenlang wirres Zeugs und möchte gestreichelt werden

Siri
Siri wird von einer dummen, konfusen Assistentin zur Affäre. Nur auf den ersten Blick ist das keine Änderung. Foto: Sean MacEntee / Lizenz: CC BY 2.0

Zum ersten Mal seit 2003 ging das Geschäft von Apple zurück. Der Umsatz fiel im ersten Quartal 2016 deutlich, der Gewinn reduzierte sich ebenso, und der ganze Stolz von Apple, das iPhone, leidet unter fallenden Verkaufszahlen. Apple hat im ersten Quartal 16 Prozent weniger iPhones verkauft.

Nun aber will Apple gegensteuern und zeigen, dass die Innovationskraft der wertvollsten Marke der Welt keinesfalls angebissen ist.

Siri wird vom digitalen Assistenten zur Affäre oder Beziehung

Im Herbst soll das iPhone 7 kommen. Eine der wesentlichen Neuerungen ist ein Realistic-Update, das auch auf die Vorgängermodelle ausgerollt wird: Siri reagiert nun eifersüchtig auf Anrufe von anderen Frauen, erzählt stundenlang wirres Zeugs und möchte jeden Abend gestreichelt werden. Sie kann über 100 verschiedene Blautöne mit Namen auseinanderhalten und installiert dauernd eigenmächtig irgendwelche Krimskrams-Apps, die niemand braucht. Damit wird Siri mehr und mehr von einem persönlichen Assistenten zu einer festen Freundin oder Geliebten.

Auch für Frauen wird Entsprechendes geboten. Früher ließ sich nur zwischen einer männlichen und weiblichen Stimme wählen, doch nun setzt Apple hier einen klaren Schnitt. Das männliche Äquivalent von Siri heißt nun Sirius.

Sirius ist stark und will bewundert werden, aber im Falle einer kleinen Erkältung glaubt er, zu sterben, und muss bemuttert werden. Er redet zehn Prozent weniger als Siri, sagt aber mehr.

Das selbstfahrende Apple-Auto nur mit Sirius

iOS in the car / Siri
Das Auto orientiert sich nur am leuchtenden Stern Sirius. Foto: Chris F / Lizenz: CC BY 2.0

Sein Orientierungssystem ist grandios, wohingegen Siri kaum Himmelsrichtungen auseinanderhalten kann und Orte ausschließlich nach Empfindungen unterscheidet. Siri kann nicht rückwärts einparken, Sirius hingegen schafft es immer im ersten Versuch. Daher wird das selbstfahrende Apple-Auto nur mit Sirius, nicht dagegen mit Siri ausgestattet sein.

Auch Varianten für Schwule sowie Lesben und 22 weitere sexuelle Orientierungen sind vorgesehen.

Automatisch generierte Charaktere anhand des Surf- und Nutzungsverhalten des Benutzers

Apple wäre aber nicht Apple, wenn der Benutzer nur zwischen fertigen Charakteren wählen könnte, also wenn für Frauen etwa ein Macho- oder ein Softi-Sirius zur Verfügung stünde. Vielmehr erhält der Benutzer eine für ihn maßgeschneiderte Beziehung bzw. Affäre. Dieser Charakter wird automatisch anhand des aktuellen Surf- und Nutzungsverhalten generiert und immer wieder dynamisch angepasst. Wer beispielsweise in seiner festen Beziehung mit seinem Partner im realen Leben gelangweilt ist, bekommt eine aufregende Affäre.

Apple hat hierfür stolze 14.000 Klassen programmiert, welche die Basischaraktere definieren. Fertige Siri/Sirius-Instanzen haben durch wechselnde Eigenschaften noch mehr Variabilitäten.

Apple verbessert nicht nur die Welt, sondern auch die Gesellschaft

Schlussendlich möchte Apple auch Einsamkeit und familiäre Abgründe reduzieren. Erst hat die Musik(industrie) mit iTunes/iPod gerettet, nun soll eben noch Größeres folgen, eben dem Leben einen Sinn zu geben, indem ein perfekter Partner, Freund, Ratgeber und Seelentröster zur Verfügung gestellt wird. Apple will den perfekten Menschen erschaffen.

Das neue Siri/Sirius soll noch im Sommer dieses Jahres präsentiert werden. Apple rechnet mit einem nie dagewesenen Plus bei den Absatzzahlen.

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Drogen Gesellschaftliches Kunst & Kultur Medien Medizin/Gesundheit Politik Szene

Gesetz gegen Sexismus in Werbung – Zigaretten gelten als Phallussymbole und fallen auch unter Verbot

Zigarettenpackung
Werbemotive dieser Art sind bald nicht mehr zulässig. Foto: Reiserfs / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) will sexistische Werbung verbieten. Nackte Haut darf in Zukunft nur noch dann gezeigt werden, wenn es einen Bezug zum Produkt gibt. Entsprechend dürfen Strumpfhosen noch mit halbnackten Models beworben werden, aber Auto- oder Reifenhersteller ihre Produkte nicht mehr mit spärlich bekleideten Frauen dekorieren.

Einschränkungen auch für die Kanzlerin!

Auch ist es in Zukunft verboten, Frauen in der Werbung als dumm oder naiv darzustellen. Selbst grundlos lachende Frauen sind in der Werbung künftig tabu. Kanzlerin Angela Merkel darf also nicht mehr auf CDU-Werbeplakaten lächeln, da ihre Politik keinen Anlass für eine solche Empfindung. Auch darf Merkel nicht mehr mit Dekolleté abgebildet werden. Denn die Kanzlerin ist allgemein für Politik zuständig und nicht als Gesundheitsministerin für Dermatologie.

Zigaretten können als Phallussymbole verstanden werden

Sexistische Werbeelemente sind natürlich auch Phallussymbole aller Art. Auch diese werden somit in Zukunft unzulässig sein. Wie die Redaktion erfahren hat, wird dies nach den aktuellen Plänen auch Zigarettenwerbung betreffen. Werbung für Tabakprodukte wird nur noch erlaubt sein, wenn keine Zigaretten abgebildet werden. Das engt die Möglichkeiten der Kreativen natürlich ungeheuer ein.

Die Tabaklobby stöhnt und steckt nun fest. Sie könnten jetzt damit argumentierten, dass Zigaretten schon einmal deshalb kein Phallussymbol sein können, da Rauchen Potenz und Standfestigkeit herabsetzte. Aber damit würden sie ohne Not gesundheitliche Risiken zugeben. Wenn sie aber schwiegen, könnten die Werbeeinschränkungen tatsächlich kommen. In diese Diskussion will die Tabakindustrie nicht eindringen. Daher ist von den Zigarettenmultis nur das allgemeine Gesäusel von Freiheit, Selbstbestimmung und Genuss zu hören.

Wann das neue Werbegesetz steht, ist noch völlig offen.

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Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Politik Sprachliches

Hunderassen „Boxer“ und „Möpse“ heißen bald anders: Namen diskriminierend und sexistisch

Mops
Erst ein „Mops“, nun ein „Doguillo“. Klingt doch gleich vornehmer. Foto: Katja Ries-Scherf / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Political Correctness ist gut gemeint, treibt aber manchmal seltsame Blüten. Jetzt trifft es sogar Hunde. Der „Boxer“ darf nun nicht mehr so heißen, ebenso der „Mops“ nicht mehr.

Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sind sich einig, dass die Namen diskriminierend und sexistisch sind.

Der Boxer (Hund) wird als solcher bezeichnet, weil seine eingedrückte Nase an einen Boxer, der viel einstecken musste, erinnert. Möpse (Hunde) haben den gleichen Namen wie die umgangssprachliche Bezeichnung für weibliche Brüste.

Boxer
Erst ein „Boxer“, nun ein „Pugil“. Klingt doch gleich vornehmer. Foto: Mood210 / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zwar dürften sich die Hunde, da sie nicht denken könnten, wenig gestört fühlen. Aber es gehe ja auch darum, dass eine Frau sexistisch diskriminiert werde, wenn sie Körperteile, die ihre Sexualität ganz wesentlich beträfen, im Namen einer Hunderasse wiederfänden, so Schwesig. Ebenso werde ein menschlicher Boxer beleidigt, da man ihm eine eingedrückte Nase unterstelle und ihn begrifflich mit einer Hunderasse gleichsetze.

Allerdings widersprechen Hundehalter, dass ihre Lieben nicht denken könnten. „Mein Hund kann sehr wohl denken“, sagt Jan (29), „der denkt sogar für mich. Ich habe zwar keinen Boxer oder Mops, sondern einen Kampfhund, aber ich bin froh, dass wir nun auch Tieren Rechte geben und sie nicht mehr diskriminieren. (Kurze Pause.) Hast Du da einen Arm im Maul? Bringst Du den sofort zurück, Du verf***** Hurensohn!?“

Neue Namen: Aus Mops wird „Doguillo“ und aus Boxer „Pugil“

Der Mops werden nun offiziell als „Doguillo“ bezeichnet, der Boxer als „Pugil“. Tierhändler, die nach einer Übergangszeit bis zum 1. Januar 2017 noch die alten Bezeichnungen „Boxer“ und „Mops“ verwenden, müssten mit einer kostenpflichtigen Abmahnung rechnen. In Presseerzeugnissen gebe es zwar keinen gesetzlichen Zwang, aber es werde davon ausgegangen, dass die Redaktionen die begrifflichen Empfehlungen umsetzten. Denn Diskriminierung und Sexismus fingen immer bereits bei Wörtern an, so Schwesig.

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Finanzen Gesellschaftliches Kriminalität Verkehr

VW-Vorstände bestehen auf Bonuszahlungen: „Abgasskandal hat Marke VW bekannter gemacht“

VW Golf TDI Clean Diesel
Sauberkeit wird immerhin simuliert. Foto: Mariordo Mario Roberto Duran Ortiz / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Trotz des Abgasskandals bei VW, bei dem mithilfe von Schummelsoftware niedrigere Abgaswerte vorgetäuscht wurden, bestehen die VW-Vorstände auf ihren Bonuszahlungen. In einer schriftlichen Stellungnahme des Vorstandes ist von einer „existenzbedrohenden Krise“ für das eigene Portmonee die Rede, sollte die Boni verweigert werden. Es sei außerdem überhaupt nie gerichtsfest bewiesen worden, dass die Schummelsoftware VW geschadet habe. Ganz im Gegenteil. Nur Dreistigkeit zahle sich im Leben aus. Die Schummelsoftware habe die Marke VW nachgewiesenermaßen noch viel bekannter gemacht. Dafür wolle man eine angemessene Vergütung.

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Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit

Erst Frauenabteile in der Bahn – Jetzt auch Geschlechtertrennung in Kliniken!

Patientenzimmer
Patientenzimmer mit Geschlechtertrennung. Hier sind nur Frauenzimmer zugelassen. Was soll das? Foto: Gahlbeck, Friedrich / Lizenz: CC BY-SA 3.0 D

Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) plant spezielle Frauenabteile, um das Sicherheitsgefühl der weiblichen Fahrgäste zu stärken. Die Kritik ließ nach Bekanntwerden der Pläne nicht lange auf sich warten.

„Wir sind nicht mehr im Mittelalter oder am Anfang des 20. Jahrhunderts“, sagte der mobilitätspolitische Sprecher der Linken, Marco Böhme, im Sächsischen Landtag.

Tatsächlich ist die Geschlechtertrennung in Deutschland längst auf dem Vormarsch. Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit trennen die Kliniken bereits seit Längerem nach Geschlechtern. In der Charité in Berlin etwa sind alle Mehrbettzimmer entweder reine Frauen- oder Männerzimmer. Geschlechtertrennung, wo man/frau nur schaut. Es gibt sogar spezielle Frauenärzte. All das dient dem gleichen Zweck: Frau soll sich sicherer fühlen. Manche Frauen trennen sich sogar selbst. So werden als Frauenzimmer nicht nur Zimmer für Frauen bezeichnet, sondern auch einzelne Frauen.

Die katholische Kirche denkt über den Bau weiterer Frauenkirchen nach. In der Forschung gibt es bereits heute zahlreiche Fraunhofer-Institute. Deutschland, wo steuert sie hin?

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Gesellschaftliches Religion

Jesus wurde auf der Osterinsel geboren und schlüpfte aus ungeflecktem Ei! – Die Deutschen und ihr Bibelwissen

Auferstehung von Dieric Bouts
„Auferstehung“. Urheber: Dieric Bouts. Lizenz: Public Domain

Ostern steht vor der Türe, und die meisten Deutschen freuen sich auf ein paar freie Tage. Das Wissen um Ostern und das Christentum verblasst jedoch immer mehr.

So glaubt erstmals in der deutschen Geschichte eine knappe Mehrheit (53 Prozent) fälschlicherweise, dass Jesus Ostern geboren wurde und Weihnachten gekreuzigt wurde. Das ergab eine Studie der Universität Gelsenkirchen, die heute vorgestellt wurde und einen ziemlichen Wirbel verursachte.

Jesus: Auf der Osterinsel aus einem Ei geschlüpft?

Erschreckende 7 Prozent meinen, Jesus Christus sei auf der Osterinsel geboren worden, daher der Name. Bezeichnend ist die Bemerkung von Max M. aus Chemnitz, der meint, Jesus sei aus einem ungefleckten, also fleckenlosen Ei geschlüpft. Sonst ergebe ja der Eier-Kult an Ostern keinen Sinn, und auch nur so sei die ungefleckte Empfängnis erklärbar. Sollte das Wunder daran liegen, dass Jesus von einem Huhn gelegt wurde, das vom Heiligen Geist geschwängert wurde? Jesus, der Heilige Geist und Gott seien gewissermaßen ein und dieselbe Person, man spreche aus diesem Grund von Dreifaltigkeit und gedenke daher mit dem Drei-Minuten-Ei, glaubt Maria S. aus Leipzig.

Jesus: An Weihnachten gekreuzigt?

Auch Chantal F. aus Frankfurt/Main glaubt an die Ostergeburt, folglich sei Jesus an Weihnachten gestorben, so die überzeugende Logik. Er sei am Heiligen Abend an ein Holzkreuz geschlagen worden, daher schlägt man zu Weihnachten einen Nadelbaum und stellt ihn aus Ehrfurcht geschmückt ins Wohnzimmer. Die Nadeln stünden symbolisch für die Dornenkrone, die Jesus bei seiner Kreuzigung tragen musste, die Kugeln für die Blutstropfen, zumindest die roten. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sei er nach seiner Nahtoderfahrung ins Leben zurückgeholt worden. Er sei klinisch tot gewesen, obwohl es damals doch noch keine Kliniken gab. Daher ein Wunder. Jesus sei einfach wieder aufgestanden, das glaubt auch Felix G. aus Bremen. Später sei er dann doch gestorben, weil er nicht mehr der Jüngste war und auch nicht gesund. Intensivstationen habe es damals noch nicht gegeben, führt Felix G. weiter aus, gesund wurden die Leute nur durch Wunderheiler, was aber nicht so recht funktionierte, da die Lebenserwartung damals nachweislich viel geringer gewesen sei. Auch habe sich Jesus nicht mehr selbst heilen können, auch durch Handauflegen nicht, da dies bei der eigenen Hand aus naheliegenden Gründen nicht klappte. So habe sich auch Münchhausen nicht mit seinem eigenen Arm aus dem Sumpf ziehen können, meint Sandra O. aus München.

Angekündigte Studie zum Thema Pfingsten

Die Universität Gelsenkirchen hatte ursprünglich auch eine Studie über das Wissen der Deutschen zum Thema Pfingsten angekündigt, aber jetzt überraschend einen Rückzieher gemacht.

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Boulevard Gesellschaftliches Politik

Hillary Clinton wirft hin – ihre Vergangenheit holt sie ein! Flirt mit einem verheirateten Lehrer! Und noch mehr …

Hillary Clinton
Hillary Clinton. Das Aus! Foto: Gage Skidmore / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Eigentlich war sie schon durch und die Präsidentschaftskandidatur für die Demokraten schien ihr niemand mehr nehmen zu können. Doch heute hat Hillary Clinton überraschend ihren Rückzug angekündigt. Sie steht definitiv nicht mehr als US-Präsidentschaftskandidatin für die Demokraten zur Verfügung. Was für ein Schock für die Demokratische Partei!

Hillary wurde von ihrer Vergangenheit eingeholt. Weil ihr Mann, Bill Clinton, in seiner Präsidentschaftszeit eine Affäre mit der Praktikantin Monica Lewinsky hatte (auch als Oral Office bekannt geworden), ist sie für Millionen Amerikaner ohnehin nicht tragfähig, zumindest ist sie den Amerikanern sehr suspekt.

Schwere Vorwürfe!

Doch es gibt neue Vorwürfe. Im Juni 1966 soll sie im Wellesley College (Massachusetts) als 18-Jährige mit einem verheirateten Lehrer geflirtet haben. Es gibt hier zwei Zeugen, die dies unter Eid bezeugen möchten. In den USA sind solche Verfehlungen ein absolutes No-go!

Ferner soll Hillary als 13-jährige Göre in einer Kirche während eines Gottesdienstes laut gelacht haben. Auch hier gibt es mehrere glaubwürdige Zeugen. In den christlich-fundamentalistischen USA sind solche Ausrutscher unverzeihlich. Hillary habe in dem Alter gewusst, was sie tat, da gebe es nichts zu verzeihen und zu beschönigen, so ein Sprecher der Demokratischen Partei. Man akzeptiere daher ihren Rückzug. Wer nun Präsidentschaftskandidat der Demokraten wird, ist völlig unklar.

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Gesellschaftliches Kunst & Kultur Szene

Mann fühlt sich schuldig, weil er am Weltfrauentag Porno guckte

Weltfrauentag
Lizenz: Public Domain
Frauentag
Lizenz: Public Domain

Jan (29) dachte sich nichts groß dabei. Doch nun plagt ihn das Gewissen. Ausgerechnet am Weltfrauentag schaute er einen Porno an. Seine Freundin rächte sich für diesen Fehltritt, indem sie ihm das Ende spoilerte. Jan weiß nun vorzeitig, warum hier überhaupt Stroh herumliegt, warum der Elektriker eine Maske trägt und warum der Diebstahl einer Feuerwehruniform und der damit ausgelöste Alarm einen bestechenden Vorteil hat.

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Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Politik

Grenze bald dicht? Bayern ändert Zaunhöhenverordnung

Grenzzaun
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten. Ein Zaun tut es auch. Foto: Heinz-Josef Lücking / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Im Vorfeld des EU-Sondergipfels, in der unter Leitung der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit der Türkei Lösungen zur Flüchtlingskrise verhandelt werden sollen, bereitet sich Bayern bereits auf eine nationale Lösung vor. Offenbar rechnet man mit einem Scheitern der Verhandlungen. Anders ist es nicht zu erklären, dass das Bayerische Justizministerium still leise und heimlich die Bayerische Zaunhöhenverordnung geändert hat.

So wird der bayerische Staat ermächtigt, in Zukunft Zaunanlagen mit einer Höhe von 3,.20 Metern und einem daneben laufenden Kontrollstreifen (Spurensicherungsstreifen) ohne behördlichen Genehmigungsprozess errichten zu dürfen. Auch Natur- und Wasserschutzgebiete genießen für diese Sonderzäune keinen besonderen Schutz mehr. Damit wird der Weg frei, im schwierigen Gelände an der Grenze zu Österreich geeignete Sicherungsmaßnahmen ergreifen zu können.

Auch noch lebende Experten aus der ehemaligen DDR sollen angehört worden sein.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Kunst & Kultur Politik

Nord-CDU will Schweinefleischpflicht und bekennt sich zum Schwein – „genetische Ähnlichkeit zum Menschen“

Hausschwein
Hausschwein. Foto: Scott Bauer, USDA / Lizenz: Public Domain

Die CDU in Schleswig-Holstein will eine Schweinefleischpflicht für öffentliche Kantinen, hauptsächlich für Kitas und Schulen. Das Schwein sei ein extrem naher genetischer und physiologischer Verwandter des Menschen, so der Sprecher für Integration, Harald Picker (CDU). „Wir bekennen uns zum Schwein“, so Picker. Das ist also der Gegenvorschlag zum Veggieday der Grünen.

Tatsächlich sind Schweine intelligente Tiere, die auch stressanfällig sind und ähnliche Herz- und Kreislauferkrankungen wie der Mensch entwickeln. Daher werden sie auch als Labor- und Versuchstiere gehalten. Auch Fleisch und Fettgewebe weisen in Struktur und Beschaffenheit große Gemeinsamkeiten mit dem Menschen auf.

Verdeckverbot für Steckdosen gefordert

Picker fordert ebenso ein Verbot, Steckdosen in öffentlichen Gebäuden zu verdecken, wie es jüngst geschehen sei. Denn die Steckdosen erinnerten an die Schweinenase und gehörten daher zur kulturellen Identität Deutschlands, die Muslime aushalten müssten, so Picker.

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Boulevard Gesellschaftliches

Erst „Mars“-Rückruf, dann das: Bedruckter Papierstreifen in Glückskeksen gefunden

Glückskeks
Glückskeks. Lizenz: Public Domain

Hört das denn nie auf? Erst hatte ein Kunde ein 0,5 cm großes Kunststoffteil in einem Kultriegel Mars gefunden, woraufhin der Hersteller die Schokoriegel zurückrief.

Nun entdeckte ein Kunde in einem Glückskeks einen bedruckten Papierstreifen. Fast hätte er diesen mitgegessen, heißt es. Der Hersteller ordert nun seine gesamte Produktionsreihe zurück.

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Boulevard Gesellschaftliches

Mars in Wirklichkeit zurückgerufen, weil versehentlich Vitamine darin gelandet sind

Mars-Schokoriegel
Leben auf dem Mars gefunden! Ach nein, das war ja eine andere Meldung. Foto: Asim18 / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wie gestern gemeldet wurde, ruft der Hersteller die beliebten Schokoriegel der Sorten Mars, Snickers und Milky Way zurück, weil ein Kunde ein 0,5 cm großes Kunststoffteil in einem Kultriegel Mars gefunden hatte. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Schokoriegel ebenfalls mit künstlichen Bestandteilen versehen worden seien, heiß es.

Doch viele ahnten, dass der Hersteller Sorge habe, dass etwas ganz anderes in die Süßigkeiten gelangt sei. Das Unternehmen räumte heute karieszähneknirschend ein, dass versehentlich Vitamine verarbeitet worden seien. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass eine Produktionsreihe mit einem zu hohen Anteil an Vitaminen ausgeliefert worden sei. Das könne man natürlich nicht zulassen, so ein Unternehmenssprecher, da Mars für die kleine Sünde stünde. Der Verband der Zahnärzte zeigte sich indes erleichtert, dass zumindest der angegebene Zuckergehalt nicht unterschritten worden sei.

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Pegida-Aktivist Kai S. (39) aus Sachsen: Mag keine Menschen! Hass!

Flüchtlinge in Wien auf dem Weg nach Deutschland
Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und dem Iran im Wiener Westbahnhof auf dem Weg nach Deutschland. Vielleicht sogar nach Sachsen! Foto: Bwag / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Sachsen ist in Verruf geraten, jeder vierte rechtsextreme Übergriff in Deutschland findet in dem Bundesland statt, in dem angeblich die schönen Mädchen auf den Bäumen wachsen. In Clausnitz waren 15 in einem Bus ankommende Flüchtlinge von einem wütenden Mob begrüßt worden. Sie trauten sich zwei Stunden lang nicht aus dem Bus, die Polizei musste eingreifen. Ein Bub soll mit Polizeigewalt aus dem Flüchtlingsbus geholt worden sein, weil er sich geweigert haben soll, auszusteigen und dem Mob gegenüber zu treten. Es ist nur konsequent, dass gegen den feigen Bub nun ermittelt wird.

Immer wieder brennen Gebäude, die für die Aufnahme von Flüchtlingen vorgesehen sind. Gegen die Flüchtlinge, die den Brand durch ihre Absicht, aus einem Kriegsgebiet zu fliehen, provoziert haben, wird selbstverständlich ermittelt.

keinblatt.de sprach mit Kais S. (Name von der Redaktion geändert), einem sächsischen Pegida-Akivisten und bekennenden AfD-Wähler.

In dem Gespräch wird schnell klar, Kai S. hat nichts gegen Flüchtlinge, sondern etwas gegen Menschen. Menschen seien anstrengend, kompliziert, anders, manche dümmer, manche intelligenter als man selbst, so Kai. Wer wolle sich schon damit auseinandersetzen? Es reiche schon, dass in der Firma immer wieder neue Leute angestellt. werden. Von denen müsse man sich nicht nur die Namen merken, sondern sie auch noch einarbeiten. Und selbst vielleicht auch etwas dazulernen. Das bedeute Mühe, Kraft, das mache müde. „Das Neue verdirbt das Einfache“, so der Pegida-Aktivist.

Kai: „Um es so auszudrücken: Ich hasse Menschen! Hass!“ – Aber er möge doch seine Frau, seine Kinder, fragt keinblatt.de suggestiv: „Meine Frau? Diese Schlampe! Hören Sie von der doch auf! Und von den Krüppeln (Herr S. meint seine Kinder, die Redaktion) auch. Taugen alle nichts! Stinken und sind laut!“

Aber sich selbst würde er doch wohl lieben, legen wir Kai S. in den Mund. „Was? Wie kann ich mich mögen, bei dem Elend, mit dem ich mich auseinandersetzen muss? Mit dem, was sich in meinem Kopf abspielt? Dieses Stück macht mir Angst! Diese Bühne, auf der das Drama gespielt wird, das bin ja ich! Ich hasse mich! Hass! Weist mich aus, weist mich ein, aber jetzt lasst mich in Frieden!“

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Drogen Gesellschaftliches Politik

Zigaretten-Schockbilder – Jugendschutz schreitet ein: Zutritt in Läden künftig erst ab 18!

Zigaretten-Schockbilder
Zigaretten-Schockbilder. Lizenz: Public Domain

Läden, in denen Zigaretten ausgestellt werden, dürfen zukünftig nur von Personen betreten werden, die mindestens 18 Jahre alt sind. Kinder und Jugendliche müssen draußen bleiben. So will es das neue „Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie über Tabakerzeugnisse und verwandte Erzeugnisse“, das die EU-Tabakrichtlinie TPD2 in deutsches Recht gießt und sich derzeit in der finalen Bearbeitung befindet. Nur Läden, die Zigaretten nicht sichtbar aufbewahren – diese also in Gestalt von Bückware verkaufen (weil sich der Verkäufer gewissermaßen bücken muss, um die Waren unter dem Ladentisch hervorzuholen), sind von der neuen Regelung ausgenommen. In diese haben also auch weiterhin Kinder und Jugendliche Zutritt.

Die Händler haben die Wahl: Entweder Zutritt erst ab 18 oder die Zigaretten dürfen im Laden nicht gezeigt werden (Bückware)

Der Grund für die neue Regelung ist, dass Zigarettenpackungen ab Ende Mai dieses Jahres mit Warnbildern bedruckt werden müssen. Diese Bilder zeigen verfaulte Zähne, schreckliche Krebsgeschwüre, abgestorbene Zehen und Beine, Raucherlungen und weitere hässliche Folgen des Rauchens.

Der Jugendschutz in Deutschland gehört zu den weltweit strengsten

Supermarkt
In Läden, die Zigaretten präsentieren, dürfen nur noch Personen ab 18. Kinder und Jugendliche müssen draußen bleiben. Foto: keinblatt.de

Deutschland gehört zu den Ländern mit den weltweit strengsten Jugendschutzregelungen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Schockbilder nicht für Kinderaugen geeignet seien. Solche Bilder dürften auch im Fernsehen tagsüber nicht gezeigt werden, sondern erst ab 23 Uhr. Ab diesem Zeitraum ist auch die Ausstrahlung von FSK 18-Filmen erlaubt. Entsprechend dürfen die Zigarettenpackungen nur dann in Läden präsentiert werden, wenn sichergestellt ist, dass nur Personen ab 18 Zutritt haben. Da die meisten Läden nicht auf den Besuch von Kinder und Jugendlichen verzichten möchten, zumal diese beträchtlichen Umsatz generieren, wird davon ausgegangen, dass die meisten Läden, vor allem Supermärkte, auf Bückware umstellen werden.

7-Sekunden-Regelung kommt

Doch auch in Läden, die sich für das Prinzip Bückware entschieden haben, können die Zigarettenpackungen kurz sichtbar werden, vor allem, wenn sie aus Schrank oder Schublade geholt werden. Damit können sie Kinder und Jugendliche gefährden. Hier sind die Verkäufer angewiesen, die Zigarettenpackungen schnellstmöglich zu verdecken. Ganz vermeiden lässt sich eine kurzzeitige Offenlegung natürlich nicht. Der Kompromiss sieht vor, dass eine Zigarettenpackung höchstens für sieben Sekunden sichtbar sein darf. Damit wird es unwahrscheinlich, dass sich die Bilder in die Kinderseele einbrennen und diese verletzten. Die Regelung soll durch Kontrolleure stichprobenweise überwacht werden.

Erwachsene dürfen die Zigarettenpackungen ebenso nicht Kinder und Jugendlichen zugänglich machen und müssen sie verdeckt tragen. Auch hier gilt, dass beim Herausholen oder Umverpacken die Zigarettenschachteln ausnahmsweise kurz sichtbar sein dürfen, aber ebenfalls höchstens sieben Sekunden lang. Wer Zigarettenschachteln zu lange zeigt, muss mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen.

Heftige Kritik von Nichtraucherschützern

Nichtraucherschützer sehen die neue Regel mit großer Skepsis. „Wenn die Warnbilder kaum gezeigt werden, dann ist die Abschreckung gleich null, und die Bilder verfehlen ihren Zweck“, so Frau Dr. Marianne Kurz vom Onkologischen Zentrum in Gelsenkirchen, „wenn Kinder geschockt werden und dann nie mit dem Rauchen anfangen, dann wäre das ja zielführend.“

Doch die Jugendschützer winken ab: Die bildhaften Folgen des Rauchens seien so schlimm, so verstörend, dass die Psyche von Kindern und Jugendlichen dauerhaft Schaden nehmen könnte. „Das können und dürfen wir nicht zulassen“, so ein Sprecher des Familienministeriums.

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Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Politik

Deutsche Privathaushalte dürfen ab Juli 2020 keine Lebensmittel mehr wegwerfen

Essensreste
Alles muss verspeist werden, auch wenn es nicht schmeckt. Foto: stu_spivack / Lizenz: CC BY-SA 2.0

In Frankreich dürfen Supermärkte seit Juli 2016 keine unverkauften Lebensmittel mehr wegwerfen. In Deutschland wird dies nicht kommen, da die Supermarktlobby zu stark ist. 61 Prozent der Lebensmittel werden ohnehin von Privathaushalten weggeschmissen. Aus diesem Grund ist es sinnvoller, hier anzusetzen.

Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CSU) arbeitet daher an einem Gesetz, das es Privathaushalten in Zukunft verbieten soll, Lebensmittel, die noch gut sind, wegzuwerfen. Im Bundeskabinett hat man sich bereits auf die Rahmendaten verständigt. Das Gesetz wird voraussichtlich am 1. Juli 2020 in Kraft treten.

In Zukunft soll es verboten werden, nicht angebrochene wie auch angebrochene Lebensmittel in die Mülltonne zu geben. Ausgenommen sind nur Lebensmittel, bei denen das Mindesthaltbarkeitsdatum um mindestens sechs Monate überschritten ist.

Alles muss vollständig verzehrt werden, auch zubereitetes Essen

Auch muss zukünftig das verzehrt werden, das auf den Tisch kommt. Teller müssen vollständig leer gegessen werden. Was im Topf, in der Pfanne, im Backofen etc. zubereitet wurde, muss komplett – sofort oder später – verzehrt werden.

Das gilt auch für Essen, das nicht schmeckt, aber genießbar ist. Ausnahmen gibt es nur für verdorbene Lebensmittel. Darunter fällt auch Essen, das nach einem Aufwärmen gesundheitsgefährdend wäre, z.B. Pilze.

Nicht angebrochene Lebensmittel können gegen eine Gebühr bei den Tafeln und ähnlichen Einrichtungen abgegeben werden. Eine Verfütterung von Essensresten an die eigenen Haustiere ist in einem eng gesteckten Rahmen ebenso erlaubt.

Ziel des Gesetzes: Weniger Verschwendung, Verbesserung der Kochkunst, Stärkung der Tafeln

Mit dem Gesetz soll erreicht werden, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden, aber auch, dass besser gekocht wird. Denn auch nicht Gelungenes muss ja in Zukunft komplett verspeist werden. Ebenso werden die Bedürftigen, die Tafeln in Anspruch nehmen, gestärkt.

Um das Gesetz zu kontrollieren, sollen 5.000 zusätzliche Stellen für Mülldetektive geschaffen werden. Diese sollen sich durch die zu erwartenden Bußgelder weitgehend selbst finanzieren, stellen also keine Belastung für den Steuerzahler dar.

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Doch keine Bargeld-Obergrenze: Regierung will aber Bargeld mit Überwachungschip ausstatten

Euro-Schein
Nur Bares ist Wahres! Das soll auch so bleiben.

Die Bundesregierung will Zeitungsberichten zufolge für Bargeldzahlungen eine Obergrenze von 5.000 Euro einführen. Langfristig könnte das ein Ende des Bargelds bedeuten. Die Intention ist klar: Elektronische Zahlungen lassen sich besser überwachen. Die Regierung sieht hier ein Mittel, um Kriminellen das Geschäft zu erschweren.

Die Aufregung war groß. Denn eine Abschaffung des Bargelds würde auch ein weiterer Angriff auf die Privatsphäre sein. Niemand hätte mehr die Möglichkeit, Waren quasi anonym zu kaufen. Wer nur elektronisch bezahlt, kann nicht nur lückenlos überwacht werden, sondern setzt sich auch immer mehr maßgeschneiderter Werbung aus.

Entwarnung! Keine Abschaffung des Bargelds, keine Obergrenze für Bargeldgeschäfte!

Doch nun rudert die Bundesregierung bereits wieder zurück. Das Bargeld werde keinesfalls abgeschafft, so Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU). Es werde auch keine Obergrenze für Bargeldgeschäfte geben. Die praktische Möglichkeit, jedwede Waren mit Scheinen und Münzen zu bezahlen, bleibe vollumfänglich erhalten, so Schäuble, der selbst gemischte Erfahrungen mit dem Empfang von Bargeldzahlungen größeren Umfangs gemacht hat.

Funkchip kommt

Allerdings will Schäuble einen Funkchip in die Euro-Scheine einbauen lassen. Dieser Funkchip ermöglicht die Verfolgung, welcher Schein sich wann wo aufgehalten hat. Diese Rückverfolgungsmöglichkeit sei ein wirksames Mittel im Kampf gegen das organisierte Verbrechen, führt Schäuble aus. Werbeanbieter hätten auf die Daten keinen Zugriff, versichert der Minister. Die EU-Kommission hat schon Zustimmung signalisiert. Ob später auch Euro-Münzen mit einem solchen Chip ausgestattet werden, ließ Schäuble offen. Die technischen Spezifikationen für neue Euroscheine sollen nun von einer Arbeitsgruppe festgelegt werden.