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Hörgeräteakustiker gegen Laubbläserverbot

Laubbläser
Laub kann grausam sein. Laubbläser ebenso. Hat der Terror bald ein Ende? Foto: David Long / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Am 1. Januar 2016 sollen die nervtötenden Laubbläser endlich in Deutschland verboten werden. Der Vertrieb soll dann ab diesem Zeitpunkt unter Strafe gestellt werden, Restbestände dürfen noch maximal ein Jahr weiterverkauft werden. Ab 1. Januar 2018 dürfen dann auch vorhandene Geräte nicht mehr eingesetzt werden.

Doch die Große Koalition hat die Rechnung ohne die Lobbys gemacht. Der „Verband der Hörgeräteakustiker und Hörgerätehersteller in Deutschland“ (VdHa) will intervenieren, da er sein Geschäftsmodell in Gefahr sieht.

Ein Verbandssprecher klagt. Durch immer leisere Autos oder gar Flüsterasphalt seien die Wachstumsraten gefährdet. Nur die Vergreisung der Bevölkerung steuere dem Trend derzeit noch entgegen und halte das Geschäft am Laufen. Konsequenterweise sind auch alle großen Laubbläserhersteller im VdHa organisiert, ebenso die wichtigsten Produzenten von Gehörschutzprodukten (Gehörschutzstöpsel, Kapselgehörschutz).

Kompromiss möglich

Daher ist das Laubbläserverbot durchaus in Gefahr. Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (Partei nicht bekannt) sind aber durchaus zu Kompromissen bereit. So kann sich Gröhe vorstellen, die geplante Verschärfung der EU-Lautstärkenbegrenzung für kopfhörerbetriebene Smartphones und MP3-Playern erst einmal auszusetzen. Ebenso denke man darüber nach, die Förderung für den Beruf des Marktschreiers weiterlaufen zu lassen. Hendricks will aber auch den Laubbläserherstellern helfen. So sollen diese endlich leisere Geräte entwickeln. Der Verband kontert: Diese gebe es bereits, aber diese wolle niemand kaufen, so wie auch leisere Haushaltsstaubsauger wie Blei im Regal lägen. „Wer saugt oder bläst, der will Macht ausüben und diese muss durch die passende Akustik untermauert werden. Wer nicht gehört wird, der wird nicht gehört“, so ein Sprecher.

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Kaiser Franz zur WM 2006: „Keine Stimmen gekauft“ – „Wir haben uns nur nachträglich mit Geld bedankt“

Franz Beckenbauer
Franz Beckenbauer: „Es wurden keine Stimmen gekauft“. Foto: Ralf Roletschek / Lizenz: CC BY 3.0

Kaiser Franz Beckenbauer bestreitet eine Manipulation bei der Vergabe der WM 2006 nach Deutschland. „Es wurden keine Stimmen gekauft“, so die lebende Legende. „Wir haben uns nur nachträglich bei den Stimmenauszählern dafür bedankt, dass die Fußballnation Nummer 1, ich betone Nummer 1, Deutschland, endlich wieder an der Reihe ist. Das ist ja wohl das Mindeste. So eine Schanse (sic!) darf man sich nicht entgegen lassen“, so Beckenbauer. FIFA-Präsident auf Lebenszeit Sepp Blatter versucht sich indes reinzuwaschen. „Ich habe niemals Geld von Beckenbauer verlangt“, sagt Blatter, „er hat es mir einfach gegeben. So wie auch 2014, um ein weiteres Beispiel zu nennen.“

WM-Mathematik: Die WM ins eigene Land holen: 6,7 Millionen Euro – Weltmeister werden: 10 Millionen Euro – Korruptionsfreier Fußball: unbezahlbar

Damit dürfte auch klar sein, warum Deutschland beim Sommermärchen 2006 nur Dritter wurde. Die Vergabe war schon teuer genug, da hat die schwarze Kasse nur für den dritten Platz gereicht. 2014 konnte das Geld dann spielgerechter eingesetzt werden: für den Rekordsieg im Halbfinale gegen Brasilien (7:1) und den WM-Titel. Seien wir mal ehrlich: Die 10 Millionen Euro waren es wert. Die Freude hält bei uns Fußballidioten bis heute an: Wir sind Weltmeister!

WM 2026 geht nach Liechtenstein

Auch wenn es noch nicht offiziell ist, verrät ein vertrauliches Papier, das der keinblatt.de-Redaktion vorliegt, dass die Fußball-WM 2026 in die Fußballnation Liechtenstein gehen wird. Liechtenstein bietet einfach die besten sportlichen Voraussetzungen. Durch die Nähe zu Banken ist das Land dafür prädestiniert, Haltungsschäden von FIFA-Funktionären durch zu lange Wege mit schweren Geldkoffern zu verhindern.

Namensspott ist grausam

Unterdessen wurde bekannt, dass Ex-DFB-Präsident Theo Zwanziger seinen Namen ändern lassen will. In besonderen Fällen kann dem stattgegeben werden, wenn der Namensträger Spott ausgesetzt ist, was eindeutig der Fall ist. Zwanziger erklärt, dass sein Name „zu billig“ klinge.

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Drogen Gesellschaftliches Politik

Jede tausendste Zigarette muss ab 2021 Brechmittel enthalten

Erbrechen
Rauchende Frau, die sich übergeben muss. Lizenz: Public Domain

Was den Rauchern ab 2021 mit der nächsten EU-Tabakrichtlinie TPD3 blüht, wird sehr hart. Dagegen wirkt die EU-Tabakrichtlinie TPD2, die im Mai 2016 in Kraft trat und vor allem Warnbilder vorschreibt, eher wie ein warmes Lüftchen.

So muss ab 2021 jede tausendste Zigarette ein Brechmittel (Emetikum) enthalten. Das Rauchen einer solchen präparierten Zigarette führt also zum Erbrechen. Ziel ist es, das Rauchen noch unattraktiver zu machen. Jeder Raucher muss damit rechnen, dass es ihm so richtig schlecht wird. Entsprechend behandelte Zigaretten werden sich äußerlich nicht von unbehandelten unterscheiden lassen.

Der Deutsche Zigarettenverband kündigt seinen erbitterten Widerstand gegen das Vorhaben an. Solche Manipulationen seien Körperverletzung, so der Verbandsvorsitzende Jan Fliege, regelrecht menschenverachtend. EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis hält dagegen, jegliches Rauchen sei im Grunde genommen Körperverletzung – sich und auch anderen gegenüber.

Fliege weist auf Sicherheitsaspekte hin. Ein Autofahrer, der sich eine Zigarette anstecke, könnte zum Sicherheitsrisiko werden, wenn ihm auf einmal schlecht werden. Ähnliches gelte für das Bedienen von Maschinen.

Andriukaitis zeigt sich erstaunt. „Wer sagt denn, dass am Steuer und beim Bedienen von Maschinen in Zukunft noch geraucht werden darf? Wir beraten gerade die Eckpunkte“, so Andriukaitis.

Fliege hat noch ein weiteres Argument. Emetika seien in Deutschland verschreibungspflichtig. Demnach könnte man keine Zigaretten mehr im Laden kaufen, sondern müsse sie sich beim Arzt verschreiben lassen, so Fliege. Andriukaitis kontert: „Das ist ein interessanter Aspekt, für den wir eine Lösung finden werden. Generell wollen wir die Verfügbarkeit von Zigaretten einschränken.“

Auch auf den Einwand,  es gäbe in Zukunft mehr Raucher, die draußen auf der Straße oder auch im Park kotzen, was kein schöner Anblick sei, ergibt sich Andriukaitis erstaunlich cool. Man sehe doch jetzt schon genug Raucher, die sich übergeben müssen. Ein Brechmittel in gerade einmal 0,1 % aller Zigaretten würde die Spuckrate nur marginal erhöhen. Der positive Effekt für die Gesellschaft überwiege auf jeden Fall. Jede Maßnahme, die geeignet ist, den Menschen das Rauchen abzugewöhnen und sie aus der Geiselhaft ihrer Sucht zu befreien, sei sinnvoll.

Andriukaitis bestreitet auch eine Überregulierung. „Die Raucher jammern die ganze Zeit, dass wir angeblich Zusatzstoffe verbieten. Doch ich weiß nicht, was die Raucher haben. Denn das stimmt nicht, wir führen ja mit dem Emetikum sogar einen neuen Zusatzstoff ein“, so Andriukaitis. Der Gesundheitskommissar möchte, dass jeder Raucher in den Genuss des neuen Zusatzstoffes kommen kann. Daher stehe auch ein Verbot von Drehtabak auf der Agenda, da sich dort aus logistischen Gründen keine Beimengung in jeder tausendsten Zigarette realisieren lasse.

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Political Correctness bizarr: Benjamin Blümchen ausgewildert

Elefanten
Freunde von Benjamin Blümchen in Afrika. Foto: GIRAUD Patrick / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wer kennt sie nicht, die herrlichen Geschichten rund um den Elefanten Benjamin Blümchen, der im Neustädter Zoo wohnt?

Wie erst heute bekannt wurde, wurde Benjamin Blümchen von der militanten Tierschutzgruppe „Free Ben“ aus seinem Zoogehege befreit und bereits nach Afrika verschifft. Dort wurde er an einem nicht näher benannten Ort ausgewildert. In einem Bekennerbrief wird die nicht artgerechte Unterbringung von Tieren in Zoos heftig kritisiert. Das berichtet Karla Kolumna von der Neustädter Zeitung. Zoodirektor Theodor Tierlieb hat die Polizei eingeschaltet, die ihm jedoch wenig Hoffnung auf eine Rückkehr des sympathischen Elefanten machen kann. Wie es mit dem klammen Zoo weitergeht, ist völlig unklar. Tierlieb beklagt, dass es dem Elefanten bei ihm ausgesprochen gut gegangen sei. Aber die Tierschützer hätten den prominentesten Elefanten für ihre Belange ausgesucht, obwohl es Elefanten gebe, die unter erbärmlichen Umständen im Zirkus auftreten müssten.

In Neustadt ist die Stimmung nun am Boden. Karla Kolumna hat es ohne den Newslieferanten Benjamin Blümchen jetzt sehr schwer, zumal sie schon seit zwei Jahren nicht mehr fest im Verlag angestellt ist und als freie Redakteurin nur 12,50 Euro pro Artikel bekommt. Da dies hinten und vorne nicht reicht, muss sie nebenbei noch putzen gehen. Zoowärter Karl ist ebenfalls sehr traurig. Als Ein-Euro-Jobber, der eigentlich langzeitarbeitslos ist, hat er es so oder so nicht leicht. Otto verkraftet den Verlust vielleicht noch am besten. Er geht neuerdings in die Ganztagsschule und erhält schon seit Längerem Fremdsprachenförderung, sodass er ohnehin nur noch wenig Zeit für seinen Freund hat.

Rauchverbot bei Momo

Wie außerdem bekannt wurde, wurde in Michael Endes Momo ein generelles Rauchverbot verhängt. Die grauen Herren rauchen nun dort keine Zigarren mehr, sondern nuckeln jetzt an zuckerfreien, veganen Lollies mit Holzstiel, die aus heimischen Holzabfällen recycelt werden. Der Vorschlag, E-Zigaretten als Ersatz für die Zigarren zuzulassen, wurde verworfen, da E-Zigaretten inzwischen als Einstiegsdroge gelten.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Politik

Flüchtlinge verkleiden sich als betrunkene Wiesn-Besucher und urinieren in Vorgärten

Betrunkene auf dem Oktoberfest
Betrunkener Alkoholfahnenflüchtiger auf dem Oktoberfest. Foto: Usien, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Den Flüchtlingen ist offenbar nichts mehr heilig. In München haben sich unzählige Flüchtlinge als betrunkene Oktoberfest-Besucher verkleidet, um so richtig die Sau rauszulassen. Es kam zu massiven Lärmbelästigungen. Mehrere Flüchtlinge haben sogar in private Vorgärten uriniert, sich auf offener Straße sowie in Hinterhöfen erbrochen und ihren Müll ungehemmt verteilt.

Zahlreiche muslimische Flüchtlinge wollen durch Protestpinkeln den weiteren Verkauf von Schweinshaxn auf der Wiesn unterbinden. Indische Immigranten haben bereits einen scharfen Protest gegen die Ochsenbraterei angekündigt.

Die Anwohner sind mächtig angesäuert. „Jedes Jahr haben wir das Problem mit den Wiesn-Besuchern“, so ein Anwohner, „jetzt auch noch die Flüchtlinge. Dass die so dreist sind, unter dem Deckmantel der Wiesn sich daneben zu benehmen, übersteigt jede Vorstellungskraft! Reicht es nicht, dass sie Smartphones haben und Marken-Lederkleidung tragen?“

In der Tat kommen derzeit im Münchner Hauptbahnhof kaum noch Flüchtlinge an, die als solche erkennbar sind. Dies sei dadurch zu erklären, dass die Flüchtlinge sich schon im Zug verkleiden und sich dann als Wiesn-Touristen ausgeben, so ein Polizeisprecher. Die Wiesn locke Flüchtlinge aus praktisch aller Herren Länder an, führt der Polizeisprecher aus. Es sei unverantwortlich, für das Fest auch noch im Ausland zu werben. Das sei ja regelrecht eine Einladung, dass noch mehr Flüchtlinge kommen. Es sei hier längst eine Grenze überschritten worden.

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Drogen Gesellschaftliches Politik

Raucher müssen ab 2020 Warnschild tragen

Raucher mit Warnhinweis
Zigarrenraucher mit Warnschild. keinblatt.de zeigt, wie dies in etwa – unter den vorgesehenen Größenverhältnissen – aussehen wird. Foto: gavin. robinson, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 2.0

Am 1. Mai 2016 tritt die zweite EU-Tabakrichtlinie (TPD2) in Kraft, doch in der Zwischenzeit wird bereits fieberhaft an der nächsten Tabakrichtlinie TPD3 gearbeitet. Eine der Grundsäulen wird hier eine bessere Informationsvermittlung sein, die unter anderem das Rauchen in der Öffentlichkeit betrifft.

Dabei sollen alle Raucher, die in der Öffentlichkeit rauchen, ab 2020 dazu verpflichtet werden, ein Warnschild um den Hals zu tragen.

EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis betont, dass Rauchen in der Öffentlichkeit oft als Werbung verstanden werde. Schließlich würden Raucher bei ihrer Tätigkeit gesehen, selbst von Kindern. Deshalb müssten auch hier Hinweise angebracht werden, die vor den Gefahren des Rauchens warnen.

Christian Löwenstein vom Verein „Deutschland raucht“ ist stinksauer. „Da fühlt man sich an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte erinnert“, so Löwenstein.

Andriukaitis wiegelt hingegen ab. Nur, wenn im Augenblick geraucht werde, oder sich eine noch nicht angezündete Zigarette im Mund befinde, müsse das Schild getragen werden. Niemand werde stigmatisiert.  Außerdem werde ja niemand gezwungen, zu rauchen, so Andriukaitis.

Die Warnschilder sollen die gleichen Warntexte wie auf den Zigarettenpäckchen und den anderen Tabakprodukten enthalten. Jede Tabakverkaufsstelle muss in Zukunft solche Schilder ausgeben.

Warnbilder auf den Schildern soll es vorerst keine geben. Andriukaitis meint: „Nehmen Sie einen Raucher, dem sein Raucherbein amputiert wurde und der am Klinikeingang qualmt. Da braucht es kein Ekelbild, da er das Warnbild selbst abgibt. Ein begleitender Text reicht also völlig aus.“

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Boulevard Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Medien

München: Syrischer Flüchtling hebt daneben geworfenen Abfall auf

Mülleimer
Foto: Nino Barbieri / Lizenz: CC BY-SA 3.0

In der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs wurde ein ausländisch aussehender Mann dabei beobachtet, wie er einen am Boden liegenden Becher aufgehoben und in den Abfalleimer geworfen hat. Ein vor Ort anwesender Reporter der französischen Zeitung Le Soleil hat diesen Vorgang beobachtet und den Mann angesprochen. Es stellte sich heraus, dass der Mann syrischer Flüchtling ist. Der Mann mit dem Namen Tahir A. sagte, dass es für ihn selbstverständlich sei, für Sauberkeit zu sorgen, auch wenn er selbst für den Müll ja gar nicht verantwortlich gewesen sei. Er habe das sicherlich nicht gemacht, um den Ruf der Flüchtlinge zu verbessern, auch wenn besorgte Bürger eine Aversion gegen Flüchtlinge hätten. Der absolut bescheidene Mann will auch nicht mit Foto gezeigt werden. Erst kurz zuvor war bekannt geworden, dass ein afghanischer Flüchtling einer hochbetagten Frau ganz in der Nähe über eine viel befahrene Straße geholfen hatte.

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Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Medizin/Gesundheit Politik

Mediziner sicher: Flüchtlinge machen krank!

Flüchtlingsboot
Flüchtlingsboot. Foto: Noborder Network / Lizenz: CC BY 2.0

Von linken Gutmenschen ist immer wieder zu hören, dass Deutschland als reiches Land bei der Aufnahme von Flüchtlingen noch längst nicht an der Kapazitätsgrenze angekommen sei und Flüchtlinge auch eine Chance seien, um die vergreisende deutsche Bevölkerung zu kompensieren. Schließlich werden in den nächsten Jahrzehnten in immer stärkerem Maße junge Arbeitskräfte benötigt.

Professor Dr. Hans Schranz von der Universität Gelsenkirchen provoziert nun mit einer eminent interessanten These. Er sagt: „Flüchtlinge machen krank!“

Der Mediziner beobachtet eine starke Zunahme von schizoaffektiven Psychosen in der deutschen Bevölkerung. Immer mehr Deutsche verfielen einem regelrechten Verfolgungswahn. Sie glaubten an eine Weltverschwörung. Die überwiegenden muslimischen Flüchtlinge mit den gebärfreudigen Frauen sorgten nach Meinung der Erkrankten dafür, dass der Islam bereits innerhalb der nächsten Jahre zur Staatsreligion werde und den traditionellen Atheismus und die letzten kärglichen Reste des Christentums verdränge. Deutschland werde ein Hort der Kriminalität und letztlich zum islamischen Gottesstaat mit der Scharia als alleinigem Rechtssystem. Für Schweinezüchter und Hopfenbauern etwa wäre dies wegen des Verzehrverbots von Schweinefleisch und Alkohol das Aus. Eine Katastrophe, die jeder nachvollziehen kann, der mal eine Schweinezucht oder ein Hopfenfeld besucht hat.

Deutliche Zunahme von Erkrankungen

Aber auch psychosomatische Erkrankungen nähmen zu. Ein nicht kleiner Teil der Deutschen seien so von Hass erfüllt, dass sie kaum mehr nachkämen, diesen rauszulassen. Viele schafften es nicht einmal, alle Flüchtlingsmeldungen zu posten und mit adäquaten Hasskommentaren zu versehen. Da es nach der Lehre des Konstruktivismus keine objektive Wirklichkeit gebe, die Wirklichkeit so gesehen nicht real existiere, sondern im Gehirn erzeugt (eben konstruiert) werde, richtet sich jeglicher Hass immer auch gegen einen selbst. Als Folge werden Krankheiten mit psychosomatischen Komponenten forciert.

Schranz verschweigt aber nicht, dass Flüchtlinge nur der Auslöser seien. Die wahren Ursachen seien in gewissen Kreisen der deutschen Bevölkerung selbst zu suchen. Zum einen sei es mangelnde Aufklärung, zum anderen schrecklicher Egoismus. Gerade manch angebliche Christen hätten das Wort Nächstenliebe das letzte Mal im Religionsunterricht gehört und noch nie selbst verwendet.  Auch seien viele nicht in der Lage, die Ursachen für Flucht und Vertreibung zu reflektieren. Der Irak-Krieg II und Waffenlieferungen (Deutschland ist der weltweit drittgrößte Waffenexporteur) etwa haben sehr wohl damit etwa damit zu tun, dass Leute fliehen. Aber das interessiere sogar so manchen deutschen Politiker nicht. Schranz hat erhebliche Zweifel, dass Deutschland als Ganzes reif für die Bewältigung des Flüchtlingsstroms sei: „Solange machen Flüchtlinge weiter krank!“

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Gesellschaftliches Politik

Manuela Schwesig erneut schwanger – sie erfüllt damit Frauenquote (fast)

Manuela Schwesig
Manuela Schwesig: Ganz Quote! Foto: Thomas Fries / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Die Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren, Kinder, Jugend, Wasserschildkröten und Frauenquote, Manuela Schwesig (SPD), ist zum zweiten Mal schwanger. Sie wird damit voraussichtlich die Frauenquote zunächst annähernd erfüllen. Um die Bevölkerung zu halten, müsste statistisch gesehen jede Frau 2,1 Kinder bekommen. Schwesig wäre dann aber erst bei 2,0. Schwesig sagte unserer Redaktion, wir könnten ganz sicher sein, dass sie die Frauenquote erfüllen werde. Das nächste Mal würde es dann reichen, wenn sie ein „bisschen schwanger“ sei. Damit wäre sie dann locker auf 2,1.

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Gesellschaftliches Religion

Nach Abtreibung: Papst will auch Erbsünde vergeben – für 24 Stunden

Vertreibung aus dem Paradies
Nach dem Sündenfall: Vertreibung aus dem Paradies. Urheber: Michelangelo / Lizenz: Public Domain

Papst Franziskus ist ein großer Reformator. Im Heiligen Jahr 2016, das im Dezember dieses Jahres beginnt, dürfen katholische Priester die schwere Sünde einer Abtreibung vergeben. Nicht nur Frauen, die abgetrieben haben, sondern auch Helfern, die die Abtreibung unterstützt oder durchgeführt haben, darf vergeben werden. Eine Vergebung ist aber nur im Heiligen Jahr 2016 möglich. Danach ist keine Vergebung mehr möglich, sondern nur noch als Bestrafung die Exkommunikation mit späterem Platz in einer Welt mit „sehr heißem Fußboden“.

Doch das ist noch längst nicht alles. Jeder gläubige Katholik hat außerdem im Heiligen Jahr 2016 die Möglichkeit, um Vergebung für seine Erbsünde, mit der jeder Mensch geboren wird, zu bitten. Wird dem entsprochen, dann kann die Erbsünde von einem katholischen Priester vergeben werden. Der Gläubige kann danach erstmals völlig ohne die Lasten einer Sünde leben und sich kurz einmal so frei fühlen wie ein Atheist jeden Tag.

Damit er sich nicht daran gewöhnt, ist die Befreiung auf 24 Stunden befristet. Danach kann sich der Mensch wieder bei Adam und Eva dafür bedanken, dass diese damals verbotenerweise die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Der Gläubige ist dann wieder von Gott getrennt, kann aber später nach seinem letzten Umzug von Gott erlöst werden (vielleicht).

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Filme/TV Gesellschaftliches Sprachliches

Joachim Herrmann: Roberto Blanco kein Neger, sondern Messerwerfer

Roberto Blanco
Roberto Blanco wurde mit seinem Welthit „Ein bisschen Spaß muss sein“ berühmt. Bei Rassismus versteht der passionierte Messerwerfer allerdings keinen Spaß. Foto: Jarlhelm / Lizenz: CC BY-SA 2.5

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat in der ARD-Talksendung „Hart aber fair“ den dunkelhäutigen Sänger Roberto Blanco als „wunderbaren Neger“ bezeichnet. Dafür bittet Herrmann nun um Verzeihung. „Roberto Blanco ist natürlich kein wunderbarer Neger, sondern ein wunderbarer Messerwerfer“, sagte Herrmann unserer Redaktion mit Verweis auf „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler. In diesem Kinderbuch wurden für die Neuauflage die rassistischen Begriffe Negerlein und Türken durch Messerwerfer und Cowboys ersetzt. Blanco hat sich noch nicht entschieden, ob er die Entschuldigung des „nicht wunderbaren Blankgesichts Herrmann“ annehmen werde.

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Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Politik

Kehrtwende bei CSU: Flüchtlinge bei Waffenproduktion einsetzen

Flüchtlinge
Menschen fliehen vor dem Kriegsgräuel. Foto: United Nations Photo / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

In der CSU, die Flüchtlingen bislang eher kritisch gegenüberstand, vollzieht sich offenbar eine Kehrtwende. CSU-Vize Ulrich Bernbacher hat sich dafür ausgesprochen, Flüchtlingen eine Perspektive in Branchen zu geben, in denen Fach- und Arbeitskräfte Mangelware seien. Er denke hier auch und gerade an die Rüstungsindustrie. Unter den Flüchtlingen seien junge, oft auch talentierte Leute mit technischem Know-how und auch Verständnis für Vergeltungsmaßnahmen.

Die Flüchtlinge könnten von einem technisch sicheren Arbeitsplatz aus in Deutschland helfen, die Krisen in der Welt schneller zu bekämpfen. Ein Krieg lasse sich schneller beenden, wenn Angreifer besser ausgestattet seien und Angegriffene sich besser verteidigen könnten. Und menschenverachtend sei Rüstungsgut ja keinesfalls, sonst würde das Wort ja kaum auf „gut“ enden.

Heftige Kritik kommt von den linken Parteien. So weist die verteidigungspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Antje Lohmeier-Sinnhuber, darauf hin, dass die Menschen auch vor Krieg geflohen seien, in denen in Deutschland hergestellte Waffen eingesetzt werden: „Ausgerechnet diese Menschen sollen nun helfen, dass noch mehr Leute zur Flucht bewegt werden? Wer glaubt, dass mit mehr Waffen Kriege eingedämmt werden, der glaubt auch, dass der Straßenverkehr sicherer wird, wenn die Autos schneller werden, da man sich dann gefährlichen Situationen wie einem drohenden Crash durch Gasgeben noch rechtzeitig entziehen könnte.“

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Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Politik

Wie peinlich! Merkel fährt ins falsche Heidenau

Angela Merkel
Merkel spricht endlich in Heidenau Klartext. Foto: Michael Thaidigsmann / Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Heidewitzka! Lange hat Bundeskanzlerin Angela Merkel gezögert, nun ist sie doch von ihrem Chauffeur nach Heidenau gefahren worden. Der Druck war einfach zu groß. Doch Merkel kam nicht im sächsischen Heidenau an, in dem der rechtsradikale Mob gewalttätig gegen Vertriebene demonstriert, sondern im gleichnamigen, aber niedersächsischen Heidenau.

Die offizielle Erklärung ist ein peinlicher Fehler. Ihr Chauffeur habe Heidenau ins Navi eingetippt und sich dabei auch nicht vertippt. Man kann dem armen Mann also im Grunde genommen keinen Vorwurf machen.

Angela Merkel kommentierte den Fauxpas mit „Shit happens“. Und ja, Gewalt gegen unschuldige Flüchtlinge halte sie für das falsche Mittel, sagte die Kanzlerin vor einer Turnhalle, in der sich zwar keine Flüchtlinge befinden, aber eine Handvoll gelangweilter Schüler. Für die Ansteuerung des richtigen Ortes sei nun leider keine Zeit mehr, sie habe ohnehin genug Zeit verplempert, führt Merkel aus und verweist auf ihren vollen Terminkalender.

Beobachter halten es auch für denkbar, dass die Irrfahrt inszeniert gewesen sei, um Merkel zu schonen, die die volle Konzentration für ihre Arbeit brauche. Denn auch Nichtstun und Aussitzen müssten erst einmal getan werden.

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Filme/TV Gesellschaftliches Medien Politik Sprachliches

Zensierte Plasberg-Sendung kommt zurück in Mediathek – wird dort aber als Satire gekennzeichnet

"Hart aber fair" zensiert
Umstrittene Folge von „Hart aber fair“. Quelle: YouTube

Der Vorwurf wiegt schwer: Zensur! Nach Beschwerden von Frauenverbänden hatte der WDR eine Ausgabe der Plasberg-Talkshow „Hart, aber fair“ aus der Mediathek entfernt. In der Folge „Nieder mit den Ampelmännchen – Deutschland im Gleichheitswahn?“ durften die Gästinnen und Gäste auch unqualifizierte, verstaubte Äußerung zum Thema Feminismus wiedergeben. Insbesondere FDP-Vizx Wolfgang Kubicki und Schauspielerx Sophia Thomalla gerieten in die Kritik. So sagte Mensch Thomalla: „Und wenn ich auf mein Äußeres reduziert wurde in meinem Leben, dann von Frauen – und nicht von Männern.“

Nach der Zensur brach aber erst recht ein Sturm der Entrüstung los. Es wurde darauf hingewiesen, dass eine Zensur laut Grundgesetz nicht stattfinde und Meinungen frei geäußert werden dürften. Ausnahmen seien lediglich bei strafbaren Äußerungen, etwa Volksverhetzung, möglich. Dummheit aber sei per se nicht strafbar, hieß es.

Der WDR lenkt nun ein. Wie der Sender heute bekanntgab, wird die Sendung in einer bearbeiteten Form in die Mediathek zurückkommen. Die wesentliche Änderung wird sein, dass permanent der Texthinweis „Satiresendung – die Äußerungen von Mensch Kubicki und Mensch Thomalla sind nicht ernst gemeint!“ eingeblendet wird. Einige unlustige Passagen, dabei sämtliche Beiträge von Grünen-Chefx Anton Hofreiter, werden durch wirklich lustige ersetzt und entsprechend von Profisprecherx nachsynchronisiert. Die bearbeitete Version soll noch diese Woche freigegeben werden.

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Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit

Seit seine Frau die neue Lustpille nimmt: Jan (29) hat kaum mehr Zeit für seine Kumpel

Lustpille
Lustpille für die Frau. Abbildung: ähnlich

Die Treffen von Jan (29) mit seinen Kumpeln sind rar geworden, sehr rar. Die gemeinsamen Abende zum Fußballschauen oder Feiern, sie gibt es kaum noch. Ebenso sind die Wochenendausflüge Geschichte. Jans Kumpel sind sauer. Seit Jan ihnen erzählt hat, dass seine Frau im Rahmen einer Studie die neue Lustpille Addyi, das Viagra für Frauen, erhalte, lässt Jan sich kaum mehr blicken. Seine Kumpel sehen da einen klaren Zusammenhang. Fabian (30) ist sich sicher, dass Erfindungen, die an sich einen sehr großen Nutzen aufweisen, auch gesellschaftliche Nachteile haben. Ohne Jan sei alles erheblich langweiliger geworden. Udo  (33), ein anderer Kumpel, meint, dass Jan nun erheblich besser drauf sei, zumindest in den kurzen Momenten, wenn er sich mal blicken lasse, versteht sich. Udo wartet nun darauf, dass die Lustpille für die Frau bald in Deutschland regulär auf den Markt komme, denn so könne es ja nicht weitergehen.

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Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Politik

Bundesregierung erklärt Westbalkon zum sicheren Herkunftsland

Balkon
Sicher ist sicher! Foto: 4028mdk09 / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Bundesregierung hat den Westbalkon zum sicheren Herkunftsland erklärt. Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) führte auf einer eilends einberufenen Pressekonferenz aus, dass der Westbalkon zwar die Wetterseite darstelle und daher vermehrt Wind und Niederschlag ausgesetzt sei. Allerdings sei dieser Ort aufgrund der strengen deutschen Bauvorschriften ausreichend stabil gebaut und stelle keine essentielle Bedrohung dar. Niemand müsse den Westbalkon verlassen, weil er gefährdet sei, so de Maizière. Echte Gefährdung sei, wenn jemand wegen seiner Rasse, Religion, Nationalität, politischen Gesinnung oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe verfolgt werde. Balkone seien in dieser Hinsicht völlig neutral, betont der Minister, selbst wenn sie alt seien und ein wenig im Wind schwingen würden.

Verständnisvoller Minister

Der Minister könne aber verstehen, wenn Menschen aus anderen Gründen fliehten, z.B. Knackis oder Steuerverkürzer aus dem Gefängnis türmten. Der Freiheitsdrang sei ein Grundtrieb. Richtig sei das aber dennoch nicht, so de Maizière. „Aber auch einzelne Körperteile können fliehen. Das glauben Sie nicht? Na, dann denken Sie mal nur an die fliehende Stirn!“, holt der Minister aus und tippt auf den zugehörigen Körperteil. In der ganzen Welt sei alles immer auf der Flucht. „Denken Sie z.B. an die Fliehkräfte, ohne die ein Kettenkarussell niemals funktionieren würde. Ich betone, niemals!“

Auf einen Zwischenruf aus der versammelten Presse „Ein so reiches Land wie Deutschland sollte doch keine Probleme haben, auch mit dem angewachsenen Strom an Flüchtlingen fertig zu werden“ reagiert de Maizière ausweichend („Sie entschuldigen mich, ich muss mal … weiter“) und ergreift die Flucht.

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Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Politik Wissenschaft/Bildung

Donald Trump schmeißt hin – nachdem er erfahren hat, wie wenig der US-Präsident verdient

Donald Trump
Es hat sich ausgetrampelt: Donald Trump gibt auf. Foto: Gage Skidmore / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Donald Trump war das Enfant terrible unter den US-Präsidentschaftsbewerbern. Dennoch war er in Umfragen bei den republikanischen Wählern trotz seiner sexistischen und rassistischen Verbalausfälle der beliebteste US-Präsidentschaftskandidat.

Nun hat der Milliardär aus New York überraschend seinen Rückzug angekündigt, nachdem er erfahren hatte, dass der US-Präsident nur 33.000 US-Dollar im Monat verdient. „Da hätte ich auch früher daraufkommen können“, sagte Trump, „aber auch die Besten lernen noch dazu.“

Mehrere seiner knapp 100 Berater hatten Trump noch flehentlich darauf hingewiesen, dass er als US-Präsident der mächtigste Mann der Welt wäre und die Weichen dann so stellen könne, dass es seinem Vermögen zugutekäme. Doch es war alles umsonst, Trump gibt auf.

Im Vorfeld hatte Trump angekündigt, als Präsident keine weiblichen Staatsoberhäupter und weiblichen Regierungsvertreter empfangen zu wollen, die noch vor ihrer Menopause stünden („Zu anstrengend, auch wenn ich nichts gegen Frauen habe, ich liebe Frauen!“), die DDR-Mauer an der Grenze zu Mexiko wieder aufzubauen („Ich habe die Absicht“ … lassen wir das) und jeden erwachsenen US-Bürger zum Tragen einer Schnellfeuerwaffe zu verdonnern („Notfalls muss man das beste Volk der Welt zu seinem Glück, sich selbst zu verteidigen, eben zwingen“). Solche und ähnliche Forderungen hatten zu teilweise heftiger Kritik, aber im ultrakonservativen Lager auch für Zustimmung gesorgt. Aber auch im Bereich der Wissenschaft hatte Trump durchaus anspruchsvolle Pläne. So wollte er dafür sorgen, dass die USA die größte und letzte Primzahl überhaupt berechnen. Ebenso hatte er die Entwicklung eines Medikaments angekündigt, mit dem unpatriotische Verräter zu patriotischen Amerikanern werden sollen.

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Angela Merkel – das große Jahresinterview

Angela Merkel
Seltene Gästin. Die Bundeskanzlerin in der keinblatt.de-Redaktion. Foto: Michael Thaidigsmann / Lizenz: CC-BY-SA 4.0

keinblatt.de: Liebe Frau Dr. Merkel, liebe Frau Bundeskanzlerin, wir begrüßen Sie zum großen keinblatt.de-Jahresinterview. Lassen Sie uns gleich zur Sache kommen: Sie haben erklärt, dass Sie für eine vierte Amtszeit zur Verfügung stehen. Damit wären Sie auch über das Wahljahr 2017 hinaus Kanzlerin der Deutschen. Sie sind inzwischen 61, warum tun Sie sich das eigentlich an?

Angela Merkel: Ich weiß nicht, was Sie da faseln. Wenn Menschen älter werden, müssen sie länger arbeiten. Die Politik hat darauf Antworten gefunden. Wir müssen uns daran gewöhnen, bis 67 zu arbeiten. Die Kanzlerin geht da mit gutem Beispiel voran.

kb: Aber es gibt Menschen, die besondere Belastungen haben. Diese sollen von der Politik wertgeschätzt werden. Nehmen Sie die Mütterrente …

A. M.: Wenn Sie sich das Wort genauer anschauen, sehen Sie, dass es im Plural ist. Mütter … Das sind Frauen, die mehrmals Mutter geworden sind. Ich bin es kein einziges Mal, daher nennt man mich „Mutti“. Alles, was null oder eins ist, ist Singular. Herrgott, muss ich Ihnen alles vorkauen?

kb: Kommen wir zu dem leidigen Thema Griechenland. Jetzt kommt es also doch, das dritte Rettungspaket. Frau Bundeskanzlerin, ist der Euro gescheitert?

A. M.: Ganz klares Ehr…, ähhh, ich meine: Ganz klares nein. Der Euro ist ein Erfolgsprojekt zur Sicherung des Friedens in Europa und in Eurasien. Bei der Griechenlandrettung haben wir ein gutes Stück auf dem sehr steinigen Weg zurückgelegt. Aber es sind noch gewaltige Anstrengungen notwendig. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam gehen, mit CDU und CSU, lassen Sie uns die Felsbrocken wegrollen, die Schluchten überspannen, dann können wir es schaffen.

kb: Mit Verlaub, Frau Bundeskanzlerin, das sind Allgemeinplätze.

A. M.: Ich war ja noch gar nicht fertig. Lassen Sie mich noch hinzufügen: Glück und Pech kommen immer dreimal hintereinander.

kb: Bedeutet dies, dass die ersten drei Rettungspakete Pech bringen und dann das noch hypothetische vierte Rettungspaket den Erfolg?

A. M.: Dazu muss ich weit ausholen.

kb: Bitte!

A. M.: Ja!

(lange Pause)

kb: Kommt da noch etwas?

A. M.: Die Rettungspakete 5 und 6. Wenn Sie genau aufgepasst haben, sprach ich von insgesamt mindestens sechs Rettungspaketen.

kb: Lassen Sie uns das Thema wechseln. Das derzeit beherrschende Thema ist die Flüchtlingsproblematik. Wie gehen wir mit dem Flüchtlingsstrom um?

A. M.: Als Physikerin sage ich, Strom ist Strom. Es gibt keinen guten oder schlechten Strom. Wer flieht, tut dies immer aus gutem Grund. Nehmen Sie die Frauen, die ins Frauenhaus flüchten. Oder Gefangene, die aus dem Gefängnis türmen.

kb: Aber das ist jetzt ein anderes Thema.

A. M.: Nicht unbedingt. Unsere Pflicht ist es, Menschen aufzunehmen. Wenn ein Gefangener aus der Justizvollzugsanstalt flieht, wird dort ein Platz frei …

kb: Sie möchten allen Ernstes Kriegsflüchtlinge inhaftieren?

A. M.: Die Politik muss innovative Lösungen finden. Wir müssen aufhören, in Schäublonen zu denken.

kb: Themenwechsel. Beim Jugendwort des Jahres könnten quasi Sie das Rennen machen. „Merkeln“ führt. Dagegen hat man „Alpha-Kevin“ gestrichen, um die armen Buben, die Kevin heißen, nicht noch mehr zur Lachnummer zu machen. Finden Sie das richtig?

A. M.: Ja, ich finde es richtig, dass „Merkeln“ vorne liegt.

kb: Wir haben speziell nach dem Alpha-Kevin gefragt.

A. M.: Sie reden sich immer raus. Aber, gut, ich finde es gut, dass „Alpha-Kevin“ nicht mehr im Rennen ist, das war auch zu viel Wahlwerbung für diese schreckliche neue Partei.

kb: Sie meinen die Partei ALFA von Ex-CDU Professor Bernd Lucke, mit dem Sie noch eine Rechnung offen haben.

A. M.: Das streichen Sie aber, hören Sie?!

kb: O. k., haben wir gemacht. Kommen wir zu etwas ganz anderem: Als Physikerin haben Sie sicher mit größtem Interesse die spektakulären Aufnahmen vom Zwergplaneten Pluto verfolgt, die von der Sonde New Horizons zur Erde gefunkt wurden.

A. M: Nein, wieso?

kb: Frau Bundeskanzlerin, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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Die meisten Leser begnügen sich mit der Überschrift. Foto: Karl-Ludwig G. Poggemann / Lizenz: CC BY 2.0
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USA: Zeugenschwur jetzt nicht nur auf Bibel, sondern auch auf Grimms Märchen möglich

Bibelschwur
Schwur auf die heilige Schrift. In Zukunft kann die Hand auch auf die Gesamtausgabe von Grimms Märchen gelegt werden. Foto: Ash Carter / Lizenz: CC BY 2.0

Wer kennt nicht die Szenen aus US-Filmen und -Serien, in denen Zeugen vor Gericht zur Vereidigung auf die Bibel schwören?

Bereits seit 2007 können Zeugen im US-Bundesstaat North Carolina auch auf andere religiöse Bücher einen Schwur leisten, also z.B. auf den Koran.

John Harper aus Greensboro (North Carolina) begrüßt zwar grundsätzlich diese erweiterten Möglichkeiten, war aber immer noch unzufrieden und zog daher vor Gericht. Harper stört sich daran, dass die Bibel ein Buch voller Märchen sei. Jeder wisse, dass die Jungfrauengeburt, die Verwandlung von Wasser in Wein, das Gehen über Wasser und die Erweckung von Toten reine Hirngespinste seien, so Harper. Wenn man auf ein solches Buch voller Phantastereien schwören dürfe, von denen viele davon zudem von äußerst brutalem Charakter seien, dann bestünde da ein eklatanter Widerspruch.

Grimms Märchen
Grimms Märchen. Erzählen sie nur Märchen oder ist mehr dahinter? Foto: CHRIS DRUMM / Lizenz: CC BY 2.0

Mit gleichem Recht könnte man für sich reklamieren, einen Schwur auf die Gesamtausgabe von Grimms Märchen abzulegen. Die von den Gebrüdern Grimm gesammelten Geschichten seien auch nicht martialischer oder weiter weg von der Realität als die Bibelgeschichten, meint Harper.

Spirituelle Elemente in Grimms Märchen?

Jetzt könnte man aber einwenden, Grimms Märchen seien keine Religion. Auch hier widerspricht Harper. Der Übergang zwischen Weltanschauung, Philosophie und Religion sei ohnehin fließend. Eine Grenze könne man da kaum ziehen. Religiöse Elemente mit einem tieferen spirituellen Sinn seien auf jeden Fall auch in Grimms Märchen zu finden. So werde etwa das tote Schneewittchen wieder zum Leben erweckt. Die Anleihen an die biblische Auferweckung des Lazarus oder gar die Auferstehung Jesu Christi seien damit unverkennbar.

Gericht beruft sich auf Religionsfreiheit

Das Gericht folgte Harpers Auffassung. Der Kläger habe glaubhaft machen können, dass in den Geschichten wie „Rotkäppchen“, „Hänsel und Gretel“ oder „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ eine religiös oder philosophisch motivierte Weltanschauung gefunden werden könne. Damit falle dies unter die staatlich garantierte Religionsfreiheit.

In Zukunft kann der Schwur damit folgenden Inhalt haben: „Ich schwöre, die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts anderes als die Wahrheit, so wahr Grimms Märchen sind.“

Die Richter gaben aber auch zu erkennen, dass keinesfalls jedes Werk beim Schwur zugelassen werden könne. Es sei immer eine Einzelfallentscheidung.