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Gesellschaftliches Religion

Rezept gegen Kirchenaustritte: Begrüßungshonorar von 2.000 Euro für Neumitglieder geplant

Kardinal Reinhard Marx
Kardinal Reinhard Marx: Die Sache Jesu braucht Begeisterte. Foto: Wolfgang Roucka / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Deutschland entwickelt sich immer mehr hin zu einem Staat wilder Heiden und Atheisten. Es ist schick, nicht mehr in den Gottesdienst zu gehen, um danach aus der Kirche auszutreten. Es gibt inzwischen sogar Menschen, die an Gott, an Jesus Christus und das ewige Leben glauben, aber die Dreistigkeit zu besitzen, sich durch Austritt von der Kirchensteuer zu entbinden.

Nun endlich haben die Katholische Kirche und die Evangelische Kirche einen Weg gefunden, wieder mehr Menschen für Jesus Christus zu begeistern. In einem ungewöhnlichen Schulterschluss versüßen sie den Eintritt in die Kirche. Wer Mitglied in der Kirche wird – oder wieder eintritt –, erhält eine Prämie von 2.000 Euro. Das ist eine Menge Geld und wer wenig Geld verdient, bleibt wegen der für ihn geringen Kirchensteuer lange Zeit im Plus.

Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, und Nikolaus Schneider, Vorsitzender der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), betonen in einer gemeinsamen Stellungnahme, dass man Glaube nicht kaufen, sondern nur erleben könne. Ein Weg dazu sei der Kircheneintritt. Um diesen populärer zu machen, dürfe sich die Kirche auch weltlichen Methoden nicht verschließen. Auch die Banken würden beispielsweise Neukunden mit einer Prämie belohnen.

Die 2.000 Euro seien ein nicht rückzahlbare Prämie. Vorbild sei das Motto: „50 Euro wenn Sie uns mögen, 100 Euro wenn nicht“. Allerdings werde die Gebühr für den Kirchenaustritt von derzeit durchschnittlich 25 Euro (je nach Bundesland) auf einheitliche 4.995 Euro angepasst. Die Kirche habe nicht die finanziellen Möglichkeiten, auch für einen Austritt noch zu bezahlen, heißt es.

Die Neuregelung soll bereits im Sommer dieses Jahres in Kraft treten.

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Bräuche und Mythen Filme/TV Gesellschaftliches Kunst & Kultur Szene

ESC: Aus Solidarität für Conchita Wurst – Tausende weibliche Fans ließen sich Bart wachsen

Conchita Wurst
Conchita Wurst gilt bei den Buchmachern inzwischen als Favoritin! Foto: Ailura / Lizenz: CC BY-SA 3.0 AT

Heute Abend geht es um die Wurst. Die österreichische Sängerin Conchita Wurst tritt beim Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen an – mit Vollbart und dem Song „Rise Like a Phoenix“. Tausende Anhängerinnen, vor allem in Österreich, aber auch in vielen anderen Ländern (vor allem im Iran) bekunden ihre Sympathie für die Künstlerin darin, dass sie sich einen Bart wachsen ließen.

Die meisten Wurst-Anhängerinnen und -Anhänger sind davon überzeugt, dass die Künstlerin mit Stimme, Musik und Show überzeugen will und nicht durch Provokation mit dem Vollbart.

Aber als Erkennungszeichen würde der Bart sich doch ganz gut eignen, immer nur Transparente schwingen, sei ja langweilig, meint eine 23-jährige Bartträgerin aus Wien, die nicht gezeigt werden will.

Die Redaktion drückt allen Teilnehmern die Daumen, ganz speziell aber Frau Wurst! Wenn es nicht ihr echter Name wäre, wäre alleine der kreative Künstlername den ersten Platz wert!

Update: Frau Wurst hat den ESC tatsächlich gewonnen. Die keinblatt.de-Redaktion gratuliert!

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Gesellschaftliches Sprachliches

Political Correctness bizarr: Bienenkönigin wird zur Bienenpräsidentin

Bienenpräsidentin
Soeben begattete Bienenpräsidentin mit abgebrochenem Geschlechtsteil des letzten Drohn. Foto: Josef Rosner / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die „Gesellschaft zur Förderung der Demokratie“ (GeZuFöDe) fordert, die Bienenkönigin umzubenennen. GeZuFöDe-Präsidentin Ulla Sticher begründet den Vorstoß damit, dass der Begriff Diktaturen verharmlose. Königinnen und Könige stammten schließlich aus Monarchien, und oft hätten die Herrscher weitgehende Befugnisse. Es gebe zwar auch konstitutionelle Monarchien, etwa in Großbritannien, in denen die Königin vor allem repräsentierende Aufgaben wahrnehme. Dennoch erinnere der Begriff an längst überholte, Menschen verachtende Staatssysteme, in denen einige wenige das Sagen hätten und die anderen unterdrückten.

Als neuen Namen schlägt die GeZuFöDe die Bezeichnung Bienenpräsidentin vor. Denn Präsidentin stehe von allen Begriffen noch am deutlichsten für ein demokratisches System, auch wenn sich manche Despoten auch als Präsident bezeichneten. Eine Alternative sei noch in Bienenkanzlerin zu sehen, aber auch hier könnte man Assoziationen zu Gewaltherrschaften konstruieren, heißt es. So habe sich Adolf Hitler ja schließlich als Reichskanzler bezeichnet. Untersucht wurden auch die bereits existierenden synonymen Begriffe für Bienenkönigin, nämlich Stockmutter und WeiselStockmutter gehe gar nicht, so Sticher, da der Ausdruck Mutter zu eindeutig weiblich und damit nicht genderneutral sei. Das sei allenfalls ein 1950er-Jahre-Begriff, aber kein moderner Ausdruck. Außerdem gebe es dann keine Anspielung auf die Staatsform, was den Vereinsinteressen und damit den Interessen der Bevölkerung widerspreche.

Weisel dagegen sei zu wenig bekannt und ließe sich nur mühsam einprägen. Damit würde sich der Begriff vermutlich nicht durchsetzen.

Daher sei die Bienenpräsidentin die beste Form. Wie die keinblatt.de-Redaktion in Erfahrung brachte, war der „Verband der Imker“ zunächst wenig von dem Vorschlag begeistert. Nachdem man der Imker-Präsidentin ein wenig Honig um den Bart geschmiert hatte, signalisierte der Verband dann doch seine Zustimmung, wohl auch, um eine endlose Diskussion in den Massenmedien zu vermeiden. Dies wird in Fachkreisen als entscheidende Voraussetzung bewertet, um den neuen Begriff flächendeckend einzuführen. In den nächsten Wochen sollen alle betroffenen Verlage und Organisationen gebeten werden, den neuen Begriff Bienenpräsidentin zu berücksichtigen.

Ob sich die GeZuFöDe nun als Nächstes sprachbereinigend 4um den „König von Mallorca“ kümmern wird, ließ Sticher offen. Man kann aber davon ausgehen, dass ein Präsident Jürgen Drews die Demokratie ins Lächerliche ziehen würde. Obwohl die Redaktion nachbohrte, wollte Sticher keinen Kommentar zum möglichen Ersatzbegriff „Hofnarr von Mallorca“ abgeben.

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Kriminalität Kunst & Kultur Politik

Kostengünstige Lösung für Millionengrab: Elbphilharmonie wird in Elbe versenkt

Elbphilharmonie
Vorausschauend direkt neben der Elbe gebaut (zumindest der Versuch, sie zu bauen): die Elbphilharmonie (wie immer im Bau). Foto: Thomas Wolf / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE, Details siehe: Wikipedia

Die Hamburger Elbphilharmonie gilt nach dem Flughafen BER als größte deutsche Skandalbaustelle. Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat nun sogar ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet. Es soll dabei geprüft werden, ob Straftaten vorliegen. Politische Fehlentscheidungen und Verletzungen der Aufsichtspflicht könnten unter Umständen strafrechtlich relevant sein.

Die Kosten des Baus haben sich inzwischen mehr als verzehnfacht (!) und sind von 77 Millionen Euro auf 789 Millionen Euro gestiegen. Hier werden und wurden Steuergelder in einem unglaublichen Ausmaß versenkt. Ursprünglich sollte das Konzerthaus 2010 eröffnet werden, nach den letzten Plänen ist von 2017 die Rede. Aus 2017 wird wohl „nie“. Denn nun hat man es offenbar eilig.

Nach Informationen, die der keinblatt.de-Redaktion vorliegen, will man nun eine kostengünstige Lösung für die Elbphilharmonie suchen. Abriss oder Sprengung seien zu teuer. Daher denke man daran, den Bau zu versenken. „Für was haben wir die Elbe direkt daneben, wenn nicht dafür?“, fragt ein Verantwortlicher rhetorisch, der nicht genannt werden will. „Da sägen wir ein paar Pfeiler an, dann fällt der marode, windschiefe Pleitebau von selbst ins Wasser“, so der Verantwortliche.

Es sei nur erforderlich, die Schiffe in der Nähe vor einer mittelgroßen künstlichen Flutwelle zu warnen. Neue Fehlentscheidungen wolle man vermeiden, heißt es, es dürfe niemand zu Schaden kommen. Den Vorwurf, dass man Beweise vernichten wolle, indem man diese zwangsläufig mit versenke, weist man entschieden zurück. Es stehe jetzt die für den Steuerzahler beste Lösung im Vordergrund.

Ein Konzerthaus sei ohnehin überflüssig wie ein Kropf, holt der Verantwortliche aus. Es gebe inzwischen so viele Möglichkeiten, mit einem hochwertigen Kopfhörer klassische Musik zu hören. Die ganzen Streamingdienste etwa. Livekonzerte seien 19. Jahrhundert, als es noch keine vernünftige Musik aus der Konserve gab. Und auch CDs seien nur 80er.

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Kriminalität Kunst & Kultur

Kunstsammler Gurlitt ist tot – die Sammlung erbt ein Kunstmuseum auf Atlantis

Max Liebermann: Zwei Reiter am Strand
„Zwei Reiter am Strand“ – ein Bild aus dem Kunstfund. Bild: Max Liebermann / Lizenz: Public Domain

Der Münchner Kunstsammler Cornelius Gurlitt ist tot. Er starb heute Vormittag in seiner Schwabinger Wohnung an einer schweren Krankheit. Cornelius Gurlitt wurde 81 Jahre alt.

Im Frühjahr 2011 wurden in Gurlitts total vermüllter Wohnung 1.300 Kunstwerke berühmter Maler, etwa Picasso, Matisse, Chagall, Nolde und Klee, die zum Großteil als verschollen galten, entdeckt. Doch erst im November 2013 erfuhr die Öffentlichkeit davon. Bei einem Teil der Bilder handelt es sich um Nazi-Raubkunst.

Die Betroffenheit in der Bevölkerung ist groß. Gurlitt-Fan Erna P. (81), die nur drei Häuserblocks weiter wohnt, meint, sie habe gerade erst gerade realisiert, dass es Gurlitt und seine Bilder überhaupt gebe, nun sei er schon wieder tot.

Die Erben dürfen sich freuen. Zwar ist noch unklar, ob ein Teil der Bilder an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgeht. Es bleiben aber auf jeden Fall eine große Menge äußerst wertvoller Bilder in der Sammlung.

Wie die keinblatt.de-Redaktion erfuhr, hat Gurlitt seine Sammlung an ein Kunstmuseum auf Atlantis vermacht.

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Gesellschaftliches Politik

Jan (29) interessiert sich für Arbeit von EU-Parlament

EU-Flagge
Stell dir vor, es ist Europawahl, und es interessiert sich jemand dafür. Bild: Arsène Heitz / Lizenz: Public Domain

Jan (29) aus Hodenhagen (Niedersachsen) gehört nicht zu der überwältigenden Mehrheit an Bürgern, die der Europawahl Ende Mai entweder fernbleiben oder aus Frust „irgendeine“ Partei wählen werden, etwa die Erzkonservativen Volkschristen und Papstfreunde (EVP), obwohl Mutti, die gar nicht für das EU-Parlament antritt, so nett vom Plakat lächelt, oder eine der EU-kritischen Protestparteien. Oder gar die Partei des Sozialisten aus Würselen.

Vielmehr ist Jan der wohl einzige Bürger in der Europäischen Union überhaupt, der Wahlprogramme liest, der sich über die Vorgänge im EU-Parlament informiert, mit Abgeordneten via Facebook und Abgeordnetenwatch in Kontakt tritt und der alles ganz richtig spannend findet.

Wahlplakat
Schwere Auswahl, früher war alles leichter aus(wählbar). Foto: Wolf, Helmut J. / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

„Je mehr man hier einsteigt, desto mehr kann man sich als stolzer Eurokrat fühlen“, sagt Jan. „Die Arbeit des EU-Parlaments besteht nicht nur darin, Glühlampen zu verbieten und die maximal erlaubte Wasser-Durchlaufmenge von Duschköpfen festzulegen“, führt Jan aus. „Das EU-Parlament beschäftigt sich noch mit vielen anderen Dingen, etwa dem Verbot von zu leistungsstarken Staubsaugern sowie von Kaffeemaschinen mit dauerhafter Wärmehalteplatte.“

Jan ist der Auffassung, dass sich mehr Bürger engagieren sollten. Denn Europa sei eine echt tolle Sache, die den Frieden in Europa sichere, bis an die Ostgrenzen, dort, wo Russland beginne. Dass vieles nicht transparent erscheine, da seien die Bürger selbst schuld, die sich nicht für die EU interessierten und auf EU-Kritiker und regelrechte Rattenfänger reinfielen, glaubt Jan.

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Gesellschaftliches Kriminalität Politik Sport

Nach Superwutrede: Uli Hoeneß erhält Robin Hood-Medaille

Uli Hoeneß
Der rot-weiße Rächer: Uli Hoeneß. Foto: Senfacy/Hic et nunc / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auf der Mitgliederversammlung des FC Bayern hat sich der zwischenzeitlich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogene Ex-Präsident Uli Hoeneß noch einmal vor Antritt seiner Haftstrafe eindrucksvoll zurückgemeldet.

In einer imposanten Wutrede schrie sich Hoeneß den Frust von der Seele. Mit seiner ironischen Anspielung „Plötzlich war ich ein Schwein, ein Mann, der den Leuten das Geld aus der Tasche zieht, den Leuten das Geld vorenthält“ wies Hoeneß darauf hin, dass nicht er, sondern die Politiker den Leuten das Geld wegnehmen, verschwenden und veruntreuen. Das Wegnehmen geschieht durch unmenschlich hohe Steuern, die Verschwendung durch unsinnige Prunkbauten, dazu kommen Missmanagement und sogar Veruntreuung von Geldern nicht nur bei Großprojekten.

Tatsächlich hat sich Uli Hoeneß mit sozialen Projekten und Spenden in Millionenhöhe immer für diejenigen, denen es nicht so gut geht, eingesetzt. Wenn einer der moderne Robin Hood ist, dann ist es er.

So sieht es auch das Robin Hood-Komitee, das heute einstimmig Uli Hoeneß für die Robin Hood-Medaille 2014 nominiert hat. Uli Hoeneß habe den Reichen und Mächtigen das Geld weggenommen und an die Armen verteilt, heißt es in der Begründung. Es gibt dieses Jahr erstmals keine weiteren Kandidaten, sodass der Preis auf jeden Fall an Hoeneß gehen wird.

Ob die Verleihung der Medaille noch vor Haftantritt erfolgen kann, war zu Redaktionsschluss noch völlig ungewiss. Uli Hoeneß wurde wegen Steuerhinterziehung zu einer dreieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt.

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Ernährung Unfälle/Unglücke

Burger King-Skandal: So gefährlich ist Fastfood wirklich

Im rheinland-pfälzischen Haßloch wurden am Freitag vergangener Woche gegen 14 Uhr zahlreiche Besucher eines Schnellrestaurants Zeuge eines schrecklichen Unfalls mit tödlichem Ausgang. Der 33-jährige Mike P. führte einen Riesen-Cheeseburger zum Mund. Er hatte bereits einen Teil des guten Stückes verspeist und dann noch einmal zu einem Riesenbissen angesetzt – viel zu hastig, da er bereits seit fast zwei Stunden nichts mehr gegessen hatte. Auf einmal bekam er einen entsetzlichen Schluckreflex, so heftig, dass seine ganze Hand mit in die Speiseröhre gezogen wurde. In einem weiteren krampfartigen Prozess, der anfangs noch von schaurigen Schmerzschreien begleitet war, wanderten schließlich der gesamte Arm und dann der komplette Rest des Körpers in den Verdauungstrakt und schlussendlich verschlang sich auch der Verdauungsapparat selbst.

Cheeseburger
Lecker bzw. letzter Cheeseburger (Symbolbild). Der nicht sachgemäße Umgang kann ganz gewaltig in die Hose gehen. Foto: JaBB / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Der herbeigerufene Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Er war nicht mehr imstande, bei Mike P. den Puls zu fühlen. Herzmassage, Mund-zu-Mund-Beatmung und das ganze andere übliche Programm der leidigen Kategorie Wiederbelebungsversuche – all das war natürlich von vornherein chancenlos, da von dem Mann ja nichts, ja rein gar nichts mehr übrig war. Nur die bunte Burgerschachtel blieb als stummer Zeuge des Unfalls übrig.

Der sichtlich irritierte Notarzt meinte nur, der Mann sei wie vom Erdboden verschluckt.

Eine Mitarbeiterin der Hamburgerkette, die unter einem schweren Schock steht, sagte, dass sie so etwas noch nicht einmal in einem der billigen Horrorfilme, die nachts auf Tele 5 laufen, gesehen habe. Der Filialleiter musste sich spontan übergeben. Das habe eine weitere Riesensauerei gegeben, so der Filialleiter, der seinen Laden jetzt erst einmal für ein paar Tage zusperren und sich im benachbarten Ausland einer Darmreinigung und Magenspiegelung unterziehen will. Jeder verarbeitet halt so einen Vorfall anders.

Mike P. hatte keine Angehörigen. Sein Haustier, ein Schluckspecht, wurde zu einem Freund des Verstorbenen gebracht, der sich nun liebevoll um das Tierchen kümmert.

Hinweis: Bei diesem Bericht handelt es sich um eine leicht adaptierte Variante eines bereits erschienenen keinblatt.de-Artikels.

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Politik Sport

Nach 0:4-Bayern-Pleite: 1. Mai wird in Bayern Trauertag des geschmähten Sportlers

Horst Seehofer
„Wir sind ganz bei den Münchner Bayern und zeigen das auch nun symbolisch“ – Foto: Hubert Burda Media / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Der FC Bayern erlebte gestern Abend gegen Real Madrid mit dem 0:4 nicht nur eine peinliche Niederlage und schied vorzeitig aus der Champions League aus, sondern kassierte auch die höchste Europapokal-Heimpleite der Vereinsgeschichte.

Ein ganzes Land ist in tiefer Trauer. Selbst so mancher FC Bayern-Hasser fühlt mit den gedemütigten Bayern mit.

Aus diesem Anlass hat der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) heute Abend in München verkündet, dass er einen offiziellen Trauertag „der geschmähten Sportlerinnen und Sportler“ einführen werde.

Zwar müsse man aufstehen und weitermachen, aber es werde immer wieder Niederlagen im Sport und im Leben, sogar im Fußball geben, sagte Seehofer, auch in Anspielung auf die bevorstehende Fußball-WM in Brasilien.

FC Bayern
Spiel verloren, Feiertag gewonnen. Foto: Kai. L. / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Daher der Feiertag. Es sei klar, dass kein zusätzlicher Feiertag eingeführt werden könne, um die Wirtschaft nicht zu gefährden, so der Ministerpräsident. Aber die CSU habe sich nun dafür entschieden, dem 1. Mai eine weitere Bedeutung zu geben. Neben dem „Tag der Arbeit“ werde es also nun in den bayerischen Kalendern heißen: „Tag der Arbeit und der geschmähten Sportlerinnen und Sportler“.

Beobachter vermuten, dass Seehofer damit auch von den ungeliebten Gewerkschaften und den Linken ablenken und somit neue Akzente für den Feiertag setzen will.

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Konflikte/Terror/Militär Politik

Zum Geburtstag: Putin schenkt Schröder Insel – die Insel ist noch nicht annektiert

Gerhard Schröder
„Hol’ mir mal ’ne Flasche Bier, sonst streik’ ich hier!“ Foto: SPD-Schleswig-Holstein / Lizenz: CC BY 2.0

Gestern feierte Altkanzler Gerhard „Genosse Gazprom“ Schröder (SPD) seinen 70. Geburtstag zusammen mit Russlands Präsident Wladimir Putin nach. Diese Feier unter Freunden sorgte für heftige Kritik, viele  Kommentatoren sahen die deutsche Außenpolitik ins Lächerliche gezogen.

Erst jetzt wurde bekannt, was für ein Geschenk der Altkanzler von Putin erhalten hat: eine Insel im Schwarzen Meer! Die Insel mit dem Namen как я был Дорис ist zwar nur 0,7 Quadratkilometer groß, verfügt aber über eine derzeit leerstehende Villa, eine Kirche und ein kleines Gemeindehaus. Derzeit wohnt nur der Pfarrer auf der Insel. Es gibt aber einen kleinen Schönheitsfehler: Zwar befindet sich die Insel im Eigentum von Putin bzw. jetzt von Schröder, sie gehört aber staatsrechtlich zur Ukraine. Die Insel müsste also noch von Russland oder notfalls von Deutschland annektiert werden. „Das soll der Schröder mal machen“, meinte Putin.

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Kriminalität Technik/Hightech

Microsoft warnt vor gefährlicher Sicherheitslücke im Internet Explorer

Internet Explorer
Logo des gefährlichen Internet Explorer

Microsoft warnt vor einer gefährlichen Sicherheitslücke im Webbrowser Internet Explorer, über die Angreifer mithilfe präparierter Webseiten Kontrolle über das System erlangen und auf diese Weise die Spielstände von Diablo 3 und anderen Games manipulieren können. Ebenso könnte es Hackern ermöglicht werden, das Bankkonto leer zu räumen oder bis zum Anschlag zu überziehen. Es besteht Lebensgefahr. Betroffen sind alle Versionen des Internet Explorer von Version 6 bis zur neuesten Version 11.

Microsoft empfiehlt, alle internetfähigen Geräte mit Windows-Betriebssystem abzuschalten und dabei dreimal zu überprüfen, ob diese wirklich abgeschaltet sind, sowie im Anschluss daran die Rundfunkempfänger einzuschalten und auf „laut“ zu stellen. Sobald die Gefahr vorbei ist, werde eine Entwarnung mit dem verklausulierten Inhalt „Großvater hat einen langen Bart“ in allen großen Radiosendern mit Ausnahme von Ö3 und „Radio Aktiv“ gesendet, so Microsoft.

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Sport

Boris Becker wagt Comeback im Profitennis – er will noch mal Wimbledon gewinnen

Boris Becker
Bumm-Bumm-Becker: Boris Becker ist zurück im aktiven Profigeschäft. Foto: AngMoKio / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es ist die Nachricht des Tages. Boris Becker ist wieder zurück im aktiven Profitennis. In Sachen Comeback im Profisport gibt es durchaus einige prominente Beispiele: Björn Borg, Michael Schumacher oder Henry Maske etwa. Einige von ihnen waren durchaus erfolgreich. Henry Maske gelang gar ein sensationelles Comeback, er besiegte als 43-Jähriger 10 Jahre nach seinem Rücktritt den US-Amerikaner Virgil Hill und gewann den Weltmeistertitel der WBA.

Nach seinem Karriereende lief vieles für Becker nicht rund. Wegen Steuerhinterziehung wurde er zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Mit seiner Affäre mit dem russischen Model Angela Ermakowa, aus der eine Tochter entstammt, zog er Hohn und Spott auf sich. Denn die Umstände der Zeugung wurden als „Besenkammeraffäre“ und „Samenraub“ bekannt. Ebenso gab sich Becker mit seiner 2013 veröffentlichten Autobiographie „Das Leben ist kein Spiel“ der Lächerlichkeit preis.

Jetzt will sich Becker wieder auf seine Wurzeln besinnen und das machen, wo seine Stärke liegt: Tennis spielen. Derzeit befindet sich der Ausnahmesportler auf Platz 17.890 der Weltrangliste. Bereits 2015 will er sich wieder für Wimbledon qualifizieren und noch einmal sein „Wohnzimmer“ im Einzel gewinnen. Auch will er das erste Mal in seinem Leben ein großes Turnier auf dem ungeliebten Sandplatz für sich entscheiden.

Große Ziele: Becker steigt auch in die Tischtennis-Profiliga ein

Das reicht Becker aber nicht. Er will auch der erste Mensch überhaupt werden, der innerhalb eines Jahres ein großes Tennisturnier und gleichzeitig ein großes Tischtennisturnier gewinnt. Ja, auch im Tischtennis will Becker nun punkten und in die Weltspitze aufsteigen.

Dem Sieger winkt der legendäre „Hybrid Tennis Pokal“. Der Pokal steht seit über 20 Jahren in einer verstaubten Vitrine in einer Besenkammer im Main Office des Tischtennisweltverbandes in New York. „Es wird Zeit, dass das Teil endlich verliehen wird“, so Becker. Wir wünschen Boris Becker alles Gute!

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Medien Unfälle/Unglücke Verkehr

Flug MH370 ein zweites Mal verschwunden

Boeing 777 Malaysia Airlines
Boeing 777 (Malaysia Airlines). Foto: Auckland Photo News / Lizenz: CC BY 2.0

Die verschollene Boeing 777 der Malaysia Airlines (Flug MH370) ist ein zweites Mal verschwunden. Dieses Mal aus den Medien. Nun ist es ja sicherlich keine schlechte Idee, nicht zu berichten, solange es nichts wirklich Neues gibt.

Aber auch vorher war die Berichterstattung nicht immer hilfreich. Viele Male wurde gemeldet, dass ein Ping-Signal geortet worden sei. Dann sei das Signal wieder verloren gegangen. So ging es Tag für Tag hin und her. Ölfilme wurden gefunden, mögliche Wrackteile ebenfalls. Nur stammten weder Ölfilm noch die vermeintlichen Wrackteile von dem vermissten Flugzeug.

keinblatt.de ist nun in einem Dilemma. Als wichtiges seriöses Nachrichtenportal ist die Meldung des erneut verschwundenen Flugzeugs ein Paradoxon, denn nun wird ja doch berichtet. Auch eine Nicht-Meldung ist eine Meldung. Hier ist es die Nachricht, dass es keine Nachrichten mehr gibt.

Mit dem ferngesteuerten Mini-U-Boot wurde nun übrigens der größte Teil des vermuteten Absturzgebietes abgesucht. Ohne Ergebnis. Wo ist denn der Flieger?

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Konflikte/Terror/Militär Politik Technik/Hightech Unfälle/Unglücke

Experiment misslungen: Bundeswehr demoliert eigenen Panzer mit Eiern

Panzer
Test schief gelaufen: Ja, hält denn heutzutage nicht mal mehr ein Panzer etwas aus? Foto: Lyle / Lizenz: CC BY-NC 2.0, Details siehe: flickr

Nachdem die Thüringer Polizei die Robustheit ihres neu angeschafften Wasserwerfers durch Bewurf mit Eiern und Plastikflaschen getestet und dabei das 900.000-Euro-Fahrzeug peinlicherweise schwer beschädigt hatte, wollte die Bundeswehr überprüfen, ob wenigstens ihre Panzer etwas aushalten.

Dabei wurde ein neuer Panzer der Reihe Leopard 2 mit Eiern, Plastikflaschen und Wattebäuschen beworfen sowie mit einer Erbsenpistole beschossen. Doch das Ergebnis ist erschreckend und beschämend gleichermaßen. Der Panzer wurde dabei regelrecht demoliert (siehe Foto). Das Bundesverteidigungsministerium war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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Politik

Nordkoreas Diktator Kim Jong-un verbietet „alles“

Kim Jong-un
Kim Jong-un. Bild: HarryCane / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Während hierzulande besorgte Bürger aufgrund immer neuer Verbote, etwa Rauchverboten, dem Glühlampenverbot, dem Verbot von zu leistungsstarken Staubsaugern und dem Verbot von Kaffeemaschinen mit ständiger eingeschalteter Warmhalteplatte, befürchten, dass bald alles verboten sein werde, hat Nordkoreas Diktator Kim Jong-un nun reinen Tisch gemacht. In einem Dekret hat er „alles“ verboten. Damit ist gemeint: wirklich alles, es sei denn, es ist ausdrücklich erlaubt. Doch die Whitelist der Ausnahmen ist unscharf und erschreckend kurz. Mehr als „den lieben Führer zu verehren und ein guter Bürger zu sein, der die Gesetze des Landes einhält“ wird der Bevölkerung nicht zugestanden.

Beobachter gehen davon aus, dass der Despot, der weiterhin Flüchtlinge an der Grenze erschießen, der Menschen öffentlich hinrichten und dabei auch schon mal die eigene Verwandtschaft mit einbezieht und der sein Volk hungern lässt, auf diese Weise die Bürger in einer nochmals verschärften Stufe auf Linie trimmen will. Jedem Bürger soll klargemacht werden, jederzeit der Willkür der Behörden ausgeliefert zu sein, sobald er etwas macht, das bereits im Ansatz den Zielen des Landes zuwiderlaufen könnte.

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Politik Sport Unfälle/Unglücke Verkehr

Helmpflicht für Radfahrer kommt – Ausnahme für Träger von Hochsteck- und anderen speziellen Frisuren

Radfahrer mit Helm und Warnweste
Radfahrer mit Helm und Warnweste. Foto: Theen Moy / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Vor wenigen Tagen hieß es noch aus dem Bundesverkehrsministerium, dass in absehbarer Zeit allenfalls eine Helmpflicht für Pedelecs und E-Bikes komme, nun soll es doch schon bald eine allgemeine Helmpflicht für alle Fahrradfahrer geben.

Kritiker einer allgemeinen Helmpflicht für Radfahrer räumen zwar ein, dass ein Helm in vielen Fällen helfen kann, die Anzahl schwerer Kopfverletzungen zu reduzieren. Allerdings wird befürchtet, dass die Zahl der Radfahrer deutlich zurückgehen könnte, da es unpraktisch ist, den Helm immer mitzuführen. Auch ruiniert der Helm die Frisur. In Australien etwa ist die Zahl der Radfahrer nach Einführung der allgemeinen Helmpflicht um ein Drittel zurückgegangen. Wenn weniger Rad gefahren wird, bedeutet dies aber auch, dass die Leute sich weniger bewegen, was zu Übergewicht und in der Folge zu vielfältigen Krankheiten führt. Damit würde die Helmpflicht weit mehr Schaden anrichten als Nutzen für die Menschen bringen.

Ausnahme für Hochsteck- und andere gefährdete Frisuren

Das Verkehrsministerium will daher eine Ausnahme für Träger bestimmter Frisuren, etwa Hochsteck- oder Flechtfrisuren, damit Radfahren für alle attraktiv bleibt. Welche Kriterien eine Frisur erfüllen muss, damit sie von dem Tragen des Helmes entbindet, soll in einer gesonderten Verwaltungsvorschrift geregelt werden.

Kritiker sehen darin aber eine Bevorzugung von Frauen, da Männer nur selten Frisuren haben, die durch den Helm in Mitleidenschaft gezogen werden.

Es gibt aber noch einen weiteren Aspekt, der gegen die Helmpflicht spricht. Studien haben klar gezeigt, dass Autofahrer Fahrradfahrer mit einem geringeren Sicherheitsabstand überholen, falls diese einen Helm tragen. Offenbar wird ein Helm tragender Fahrradfahrer unterbewusst als geschützt und weniger zerbrechlich angesehen. Aber auch Fahrradfahrer fühlen sich mit Helm sicherer und fahren riskanter. Damit wird der Gewinn des Helms wieder verspielt.

Ein weiterer Aspekt ist, dass Radfahrer Vibrationen und sehr starke Beschleunigungen an Kopf und Helm ausgesetzt sind, die Auswirkung auf das Gleichgewichtsverhalten haben können. Damit werden Stürze wahrscheinlicher, wie Studien nachweisen.

Warnwestenpflicht kommt ebenfalls

Damit Radfahrer besser gesehen werden, müssen Radfahrer in Zukunft eine Warnweste tragen. Das Verkehrsministerium erwartet dadurch einen erheblichen Rückgang von Fahrradunfällen. Es heißt, es sei jedem zumutbar, solch eine Weste mitzuführen, um sie zum Fahrradfahren anzulegen. Die Weste wiege nur sehr wenig und nehme in der Tasche oder Rucksack kaum Platz weg.

Wann die Helm- und Warnwestenpflicht eingeführt wird, ist noch nicht entschieden. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums rechnet aber spätestens Anfang 2015 mit Inkrafttreten der Helmpflicht. Allerdings soll es dann noch eine gewisse Schonfrist geben. Das heißt, die Polizei wird nur verwarnen, aber noch keine Bußgelder verhängen. Spätestens drei Monate nach Einführung der Helmpflicht werde es aber sehr teuer werden für alle Radfahrer, die ohne Helm unterwegs sind und keine von der Helmpflicht entbindende Frisur tragen, so der Sprecher.

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Gesellschaftliches Politik Wissenschaft/Bildung

Diskriminierende Vornamen: Standesämter verbieten Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin und Maurice

Johanna Franziska von Chantal
Namensgeberin Johanna Franziska von Chantal. Wenn sie das gewusst hätte! Urheber: Michael Fuchs / Lizenz: Public Domain

Kinder haben es schwerer in der Schule und auch später im Leben, wenn sie Chantal, Mandy, Kevin oder Justin heißen. Schnell wird ihnen von Lehrern, aber auch von Mitschülern Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit attestiert, selbst wenn sie  nicht auffälliger und auch nicht lernschwächer sind als ihre Mitschüler Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas und Jakob. Dies belegt eine Studie der Universität Oldenburg.

Der Ruf dieser Namen ist inzwischen derart ruiniert, dass die Namen als diskriminierend anzusehen sind. Die Chancen in Schule, Ausbildung und Beruf sind für diese Namensträger eminent schlechter.

Die Antidiskriminierungskommission der Bundesregierung hat daher eine Empfehlung an die Standesämter herausgegeben, bestimmte Namen –  darunter Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin und Maurice – nicht mehr zuzulassen. Die Standesämter wollen fast geschlossen diese Empfehlung umsetzen.

Auch bei den an Chantalismus oder Kevinismus erkrankten Eltern, die ihren Kindern ungewöhnliche, exotische, zuweilen lächerliche oder gar diskriminierende Namen geben – oft in Gestalt von Doppel- und Dreifachnamen wie „Colin-Jamie Julien“, „Jonas Jayden-Tayler“ oder „Cassandra Lucie Marie“ –, wolle man in Zukunft genauer hinsehen.

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Gesellschaftliches Verkehr

Flughafen BER erhält indischen Gelassenheits-Award – Preis erstmals an Ausländer vergeben

Indien, Ganesh-Fest
Indien, für viele Europäer schwer zu verstehen, aber die BER-Verantwortlichen haben verstanden. Foto: Chetan Karkhanis / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0
Flughafen BER
Flughafen BER: Hierzulande schimpft man ihn Pleiteflughafen, in Indien erkennt man die wahren Werte. Foto: chrisK / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Indien ist allenfalls auf den ersten Blick hektisch. Tatsächlich werden in Indien Gelassenheit und Ruhe großgeschrieben. Den Menschen dort geht es um den Inhalt, um das Erleben, um Spiritualität – niemals um die Form. Wenn etwas nicht so klappt, wie man es sich vorstellt, dann nehmen Inder gemeinsam die Geschwindigkeit raus und bringen Ruhe in die Lage. Ein drückender oder gar verstrichener Termin bewirkt in Indien keine Hektik. Ein Zuspätkommen gibt es nicht, die Zeit wird in Indien als etwas Zyklisches, nicht als etwas Lineares verstanden. Die „Organisation zur Bewahrung indischer Traditionen“ vergibt zum Erhalt dieser indischen Tugenden seit 1956 jährlich den Gelassenheits-Award an Unternehmen und Personen, welche sich in dieser Tradition verdient gemacht haben.

Als Sensation muss betrachtet werden, dass erstmals in der Geschichte eine Organisation im Ausland den begehrten Preis erhalten hat: der Berliner Hauptstadtflughafen BER.

Aus der Begründung des Komitees heißt es: Die Verantwortlichen seien nicht in Hektik verfallen, obwohl die ursprünglich für Juni 2012 vorgesehene Eröffnung des Flughafens wegen gewaltiger Mängel nicht eingehalten werden konnte. Statt in einem hektischen Prozess zu versuchen, die Mängel schnellstmöglich zu beseitigen, habe man sich statt dessen hingesetzt und vereinbart, die Mängel erst in aller Ruhe zu protokollieren. Seit Mitte 2012 ruhen die Bauarbeiten. Man geht heute von mindestens 75.000 Mängeln aus. Ein erheblicher Teil der Mängel gelten als nicht behebbar, ohne dabei neue Mängel zu schaffen.

Bis heute sei man noch weit davon entfernt, mit der Behebung der Mängel anzufangen. Selbst Abriss und Neubau des Flughafens würden ernsthaft diskutiert. Zudem sollen jetzt nun noch einmal 1,1 Milliarden Euro zugeschossen werden, um den Flughafen ohne Hektik und ohne Termindruck bestmöglich fertigstellen zu können. (Ursprünglich sollte der Flughafen insgesamt 1,7 Milliarden Euro kosten, jetzt muss man von bis zu 5,7 Milliarden Euro ausgehen; die Redaktion.)

Klaus Wowereit
Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit (SPD), im Herzen BERL-inder, wird den Gelassenheits-Award höchstpersönlich entgegennehmen. Foto: Superbass / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auch seien die Verantwortlichen nicht in der Lage, einen neuen Eröffnungstermin zu benennen. Selbst der Termin, an dem der neue Eröffnungstermin bekanntgegeben werden soll, sei bislang nur äußerst vage mit Dezember 2014 angekündigt worden. Es sei das Verdienst der BER-Verantwortlichen, dass mit diesen sogenannten Meta-Terminen den Menschen nicht nur in Deutschland in drastischer Weise vor Augen geführt werde, was Termine in Wirklichkeit sind – leere Hülsen ohne jeglichen Inhalt, die letztlich nichts transportierten.

Termine entlarvten sich damit als wertloses Konstrukt des Verstandes, die Kraft ihres Wesens immer nur fernab von Spiritualität und Emotionalität liegen könnten.

Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit, und BER-Chef Hartmut Mehdorn, wurden zur Preisverleihung nach Indien eingeladen. Der Zeitpunkt der Reise steht noch nicht fest. Sicherlich werden beide hier wichtige Erfahrungen machen können und noch in stärkerer Weise verinnerlichen, dass man, um anzukommen, erst einmal bei sich selbst ankommen muss.

Man könnte es so ausdrücken: Es gibt keinen Weg zur Fertigstellung des Flughafens, der Fertigstellungsprozess ist der Weg.

Die keinblatt.de-Redaktion gratuliert zu dem Award und weiß, die Berliner dürfen sich nun als BERL-inder fühlen.

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Boulevard Gesellschaftliches Medien Sport Unfälle/Unglücke

Wie geht es Michael Schumacher? keinblatt.de verrät es exklusiv

Intensivstation
Intensivstation. Foto: Quinn Dombrowski / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Heute Abend erfährt man in der Talkrunde „Günther Jauch“ im zwangsgebührenfinanzierten „Ersten“, die vom gleichnamigen Prominenten geleitet wird, wie es Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall geht. Das Thema soll aber wohl mehr sein, wo die Grenzen der Berichterstattung liegen und ob Prominente ein Recht auf Privatsphäre haben.

Hier beantwortet keinblatt.de die drei wichtigsten Fragen:

„Wie geht es Michael Schumacher?“

– Schlecht.

„Haben Prominente ein Recht auf Privatsphäre?“

– Ja.

„Kann eine Talksendung sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen, ohne sich selbst zum Teil einer Maschinerie zumachen, die mit reißerischen Mitteln auf Sensationen und niedere Instinkte setzt, zumal Sabine Kehm, Managerin und persönliche Beraterin von Michael Schumacher, die sehr wahrscheinlich „mehr“ weiß, auf der Gästeliste steht?“

– Nach bisheriger Erfahrung: nein.

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Unfälle/Unglücke Verkehr

Flug MH370: Suchteam empfängt verliert regelmäßig schwächer werdendes konstantes Blackbox-Signal

Boeing 777 Malaysia Airlines
Boeing 777 (Malaysia Airlines). Die Zeit für die Lokalisierung des Wracks wird knapp ist abgelaufen. Foto: Auckland Photo News / Lizenz: CC BY 2.0

Neues von der Suche nach der verschollenen Boeing 777 der Malaysia Airlines: Das Suchteam empfängt offenbar wieder regelmäßig ein Blackbox-Signal, das eventuell von dem verschwundenen Flugzeug stammen könnte. Das zweitjüngste Signal hat seinen Ursprung wohl nicht bei der Boeing 777.

Aber bei dem jüngsten Signal vermuten die Experten sicher, dass es von der Blackbox des Flugzeugwracks herrühren könnte, das vermutlich in 4.000 Metern Tiefe auf dem Grund des Ozeans möglicherweise 2.300 km nordwestlich von Perth an der australischen Westküste liegt dort vermutet wird in einem Gebiet, das der 200-fachen Fläche von Legoland dem Staatsgebiet von Norwegen entspricht.

Dem Suchteam bleibt nicht mehr viel Zeit, denn aufgrund des immer mehr an Leistung verlierenden bald erschöpften Akkus könnte die Blackbox schon bald abrupt verstummen das Signal immer schwächer werden. Die Blackbox sendet nur 30 Tage unter idealen Bedingungen 60 Tage ein Signal mit geringer Stärke, das nur mit besonders empfindlichen Geräten empfangen nicht mehr geortet werden kann.

Doch auch, wenn der genaue Aufenthaltsort bestimmt werden könnte, werde sich die Bergung des Wracks wegen der immensen Wassertiefe als sehr schwierig gestalten sei technisch kaum durchführbar, so ein Experte. Man werde aber alles unternehmen, das Wrack auch ohne Kenntnis des genauen Aufenthaltsortes zu heben die Totenruhe nicht zu stören die Ursache des Absturzes zu klären.

Bislang sind nur Wrackteile des Flugzeugs gefunden worden, die nicht von der Boeing 777 stammen. Das kann vielleicht dadurch erklärt werden, dass sich das Flugzeug im Steilflug senkrecht quasi gespitzt in die Wasseroberfläche gebohrt hat. Dabei könnte das Flugzeug quasi vollständig gesunken die Flügel abgerissen worden sein.