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Griechenland-Krise spitzt sich zu: Sisyphos gibt auf – „Sinnlos, weiterzumachen“

Parthenon
Foto: Steve Swayne / Lizenz: CC BY 2.0

Die griechische Schuldenkrise weitet sich immer mehr aus und hat nun auch die griechische Unterwelt erreicht. Sisyphos hat überraschend seine Kapitulation erklärt. Er sehe einfach keinen Sinn mehr darin, sich hier abzuplagen, während sein Land keine Perspektive und Hoffnung mehr habe, sich je wieder aus dem Spardiktat der Europäischen Union zu befreien zu können.

Sisyphos wurde dazu verurteilt, auf ewig einen Felsblock einen Berg hinaufzurollen. Immer, wenn er fast den Gipfel erreicht hat, entgleitet ihm der Felsblock und rollt zurück ins Tal. Sisyphos kann dann wieder ganz von vorne anfangen.

Sisyphos
Bild: Franz Stuck / Lizenz: Public Domain

Er sei sich sicher, dass er es irgendwann geschafft hätte, seine Aufgabe erfolgreich zu beenden, aber nun habe er einfach keinen Bock mehr.  Wie man seine Landsleute behandele, treibe ihm die Wuttränen in die Augen, so Sisyphos.

Beobachter gehen davon aus, dass Sisyphos hoch pokere und unter gewissen Erleichterungen dann doch weitermacht. So fordert Sisyphos einen niedrigeren Berg, dieser soll folglich deutlich abgetragen werden. Ebenso soll die Last reduziert werden. Ferner will Sisyphos mehr Zeit für die Umsetzung seiner Aufgabe. Reformen schließt Sisyphos nicht aus. Mit einer neuen, runderen Form seines Felsblocks täte er sich leichter, erklärt Sisyphos. Ist Griechenland doch noch zu retten?

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Sensation in China: Umgefallener Sack Reis richtet sich selbständig wieder auf

Reissack
Der Reissack steht wieder wie eine Eins! Lizenz: Public Domain

Im chinesischen Longsheng hat sich am heutigen Freitag ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang ereignet. Zunächst neigte sich ein 20 Kilogramm schwerer Reissack bedenklich. Nach ein paar weiteren Sekunden fiel er schließlich um.

Dies wäre noch nicht unbedingt eine Meldung wert. Doch, was dann passierte, versetzte den Arbeiter Zhang in absolutes Erstaunen. Der auf dem Boden liegende Sack bewegte sich erst ganz leicht. Nach einer kurzen Pause richtete sich der Sack plötzlich wieder selbständig auf. Zhang kann es kaum fassen. Dabei wollte er doch den Sack gerade mit eigener Muskelkraft wieder aufstellen. Diese Arbeit wurde ihm nun erspart. Rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Reissack wieder von alleine aufstellt, so gering, dass es in ganz China nur etwa alle 50 Jahre geschieht.

Was sagt die Physik?

Eine Erklärung für den Vorgang könnte Superfluktuation sein. Normalerweise bewegen sich die Moleküle in einem Objekt chaotisch in alle Richtungen, was sich dann nach den Gesetzen der Statistik wieder ausgleicht und dem Objekt Trägheit verleiht. Würden die Moleküle auf einmal alle in eine Richtung fliegen, dem (hypothetischen) Zustand einer Superfluktuation, wäre das wahrscheinlich keine Verletzung der Physik, könnte aber den Reissack bewegen.

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Bräuche und Mythen Konflikte/Terror/Militär

Polizei warnt vor Hasspredigern im Karneval

Büttenredner
Büttenredner: Animiert durch unerträgliche Pointen zum Wegsaufen von Leber und Leben. Foto: tetedelacourse / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Kriminalpolizei warnt vor einem primär im Rheinland tätigen, wiedererstarkten Terrornetzwerk. Die Anwerbung neuer Dschihadisten findet in sogenannten Sitzungen statt, bei denen Hassprediger auftreten. Diese bezeichnen sich verharmlosend als „Büttenredner“ und sind maskiert, um nicht erkannt zu werden. Damit verstoßen sie bereits gegen das Vermummungsverbot.

Aber, schlimmer, diese Terrorvereinigung plant Anschläge auf den guten Geschmack und die Menschenwürde und hat solche in der Vergangenheit bereits höchst erfolgreich verübt.

Unter falschen Versprechungen („lustige Einzelvorträge und Zwiegespräche“) werden Menschen zu diesen Anwerbeveranstaltungen gelockt. Tatsächlich gibt es anstelle des angekündigten Humors grottenschlechte Witze, mit denen bei den Teilnehmern Aggressionen geweckt werden. Der Tusch, der zwischen den Strophen einsetzt, stellt laut Polizei ein geheimes Zeichen dar, das vermutlich später zum Wecken von sogenannten Schläfern genutzt werde, die ihren Rausch ausschlafen.

Kanone
Unbezahlte Rechnungen werden erst aufwändig eingefärbt, dann zu Konfetti geschnipselt und schließlich abgefeuert. Foto: Christian Lendl / Lizenz: CC BY 2.0

Auch Waffen (Kanonen) werden wie auf einer Militärparade präsentiert und auch vorgeführt, wenngleich angeblich keine scharfe Munition, sondern Platzpatronen (sogenanntes Konfetti) eingesetzt werden. Die Polizei glaubt jedoch nicht an eine harmlose Show, da es immer wieder zu abgetöteten Gehirnzellen und Alkoholleichen kommt.

Es wird gewarnt, solche Veranstaltungen zu besuchen. Es sei darauf hingewiesen, dass bereits die reine Teilnahme an solchen Ausbildungen zum Terrorkämpfer illegal ist und mit einer Freiheitsstrafe in der Ausnüchterungszelle bestraft werden kann. Ziel des Terrornetzwerks ist die Verblödung der Bevölkerung, um dann unter erleichterten Bedingungen einen dem islamistischen Kalifat nachempfundenen Staat, den sogenannten Konfettistaat, auszurufen.

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Aus Verärgerung wegen Griechen-Linksruck: „Bayern“ schreibt sich wieder mit „i“

Baiern
Staatsgrenze zu Bayern auf der Zugspitze. Diese Korrektur wird hier wohl bald ausgeführt werden. Foto: BKP, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Seit 1825 schreibt sich „Bayern“ offiziell mit „y“. Die Schreibweise mit Ypsilon, also mit einem griechischen Buchstaben, geht auf die Liebe des bayerischen Königs Ludwig I. zu Griechenland zurück. Er ordnete an, dass die bisherige Schreibweise „Baiern“ durch „Bayern“ abgelöst wird. Nur wenn die Sprache gemeint ist, wird noch das „i“ gesetzt: die „bairische Sprache“.

Nach dem gestrigen Erdrutschsieg des Griechen Alexis Tsipras mit seinem als linksradikal geltenden Wahlbündnis Syriza sind viele Politiker nicht nur in Europa in Sorge, dass Griechenland seine Sparanstrengungen zurückschrauben und seine Reformen nicht mehr vorantreiben könnte. Vielfach wurde schon damit gedroht, dass Griechenland aus dem Euro fliegen könnte (Grexit), falls der Reformwile nachlasse und Verpflichtungen nicht eingehalten würden. In Griechenland will die überragende Mehrheit den stabilen Euro behalten.

Bayern reagiert und schreibt sich wieder mit „i“

In Bayern hat der griechische Linksruck schon zu Konsequenzen geführt: „Das ist also der Dank!“, polterte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), „Jetzt sind in Griechenland ausgerechnet die Linken an der Macht, wo wir, die CSU, doch so schön rechts sind“, so Seehofer. „Ich und das Kabinett haben daher beschlossen, dass wir Bayern wieder mit ‚i‘ schreiben: Baiern.“

Der bairische Landtag muss dem Vorhaben noch zustimmen, was aber in Baiern als reine Formsache gilt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass sofort und überall das „y“ verschwindet.

„Wir werden nicht von heute auf morgen umstellen, sondern nur, wenn etwas nachgedruckt wird. Also wenn ich neue Visitenkarte drucken lassen, weil die alten aus sind, dann wird das korrigiert. Ich schmeiße doch keine Tonnen Visitenkarten und Briefpapier weg“, führt der bairische Ministerpräsident aus. „Wir Baiern können mit Geld umgehen, andere können es nicht“, so Seehofer mit starker Betonung auf dem „wir“.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Kunst & Kultur Politik

Nur noch Frauennamen zugelassen: Stadt ehrt Udo Jürgens mit „Udine-Jürgens-Straße“

Udo Jürgens
Udo Jürgens am schwarzen Schimmel. Die Frauenquote geht vor, auch bei einem sehr großen Künstler. Foto: Steindy / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es ist eine peinliche Provinzposse. In unzähligen deutschen Kommunen gibt es die sogenannte „Verordnung zur gebührenden Berücksichtigung von Frauen bei der Benennung von Straßen und Plätzen“. Neue Straßen dürfen dabei ausschließlich nach prominenten Frauen benannt werden, und zwar so lange, bis Gleichstand herrscht zwischen beiden Geschlechtern. Ab diesem Zeitpunkt gilt dann eine Quote von 50:50.

„Udine-Jürgens-Straße“ erfüllt die Kriterien

In einem Neubaugebiet in der hessischen Kleinstadt Hasenberg wollte man mit der Ehrung des tragischerweise verstorbenen Künstlers Udo Jürgens nicht so lange warten. Bürgermeister Frank Freese (CDU), selbst Udo-Jürgens-Fan, biss aber in der Gemeinderatssitzung auf Granit. Zwar erlaubt die Satzung bei herausragenden Persönlichkeiten Ausnahmen. Mit der entsprechenden Begründung kann also eine Straße ausnahmsweise doch einen männlichen Namensgeber erhalten. Doch der Gemeinderat wollte dem nicht zustimmen, obwohl Udo Jürgens der wohl bekannteste und erfolgreichste Musiker im deutschsprachigen Raum war. Nun hat man sich auf einen Kompromiss geeinigt. Die Straße wird „Udine-Jürgens-Straße“ heißen. Kurzerhand entschied man sich also für die weibliche Äquivalente von „Udo“.

Damit keiner zweifelt, dass wirklich Udo Jürgens geehrt wird, soll am Straßenanfang unterhalb des Straßenschildes eine Hinweistafel mit einer kurzen Biographie der Künstlerin (sic!) angebracht werden, auf der auch einige ihrer größten Hits („Tante Emma“, „Griechischer Wein“, „Aber bitte mit Sahne“ …) erwähnt werden sollen.

Udo Jürgens war am 21. Dezember 2014 plötzlich verstorben. Er wurde 80 Jahre alt.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches

Nach Stehpinkler-Urteil: Tausende Mieter entsorgen ihre Stühle

Stühle Sperrmüll
Entsorgte Stühle auf dem Sperrmüll. Ärzte halten indes roten Stuhl für gefährlich, eine Stellungnahme des Heiligen Stuhls steht noch aus. Foto: Christopher Sessums / Lizenz: CC BY 2.0

Das Düsseldorfer Amtsgericht hat entschieden: Mieter dürfen im Stehen pinkeln, selbst wenn dadurch der empfindliche Marmorboden stumpf wird. Denn trotz „Domestizierung des Mannes“ sei das Stehpinkeln weit verbreitet und gehöre daher zum vertragsgemäßen Gebrauch einer Wohnung, so die Richter. Ein Mieter hatte auf Auszahlung der vollen Mietkaution von 3.000 Euro geklagt. Der Eigentümer wollte 1.900 Euro wegen Beschädigung des Marmorbodens einbehalten.

Viele Bewohner konnten ihren Augen kaum trauen, als sie heute Morgen das Haus verließen. Unzählige Leute haben ihre Stühle entsorgt und zum Abholen durch den Sperrmülldienst bereitgestellt.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion

Pegida warnt vor Weisen aus dem Morgenland – „sie bringen verquere Botschaft ins Abendland“

Sternsinger
Die Weisen aus dem Morgenland auf ihrem Weg ins Abendland.  Hier leitet sie kein Stern mehr, sondern profanes GPS. Bild: Wiener Bilder / Lizenz: Public Domain

Die Pegida („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) hat aus Anlass des Feiertages am Mittwoch vor den so genannten Heiligen Drei Königen gewarnt, die auch als „Weise aus dem Morgenland“ bekannt sind. Diese Sterndeuter würden von Haus zu Haus ziehen und laut singend oder gar rappend eine verquere Botschaft ins Abendland bringen – dass sie einem Stern nach Bethlehem gefolgt seien, um den neugeborenen König der Juden zu finden und ihm zu huldigen.

„Hier ist das Abendland“, sagte ein Pegida-Sprecher. „Wir haben hier schon genug Flüchtlinge aus dem Morgenland. Eine weitere Unterwanderung des Christentums mit abenteuerlichen Phantasiegeschichten – gleich, ob kindlicher Phantasie entsprungen oder nicht – können wir nicht hinnehmen.“

Die Pegida empfiehlt Hauseigentümern, eine Sternattrappe im Garten aufzuhängen, um die Weisen aus dem Morgenland in die Irre zu leiten, alle Rollläden den ganzen Tag unten zu lassen und aus Zeichen der Solidarität mit dem Christentum bis Donnerstag auf jegliche Außenbeleuchtung zu verzichten.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Unfälle/Unglücke

Silvester: Millionen Deutsche böllern böse Geister weg – Aberglaube immer noch erschreckend weit verbreitet

Silvesterschäden
Schäden in der Silvesternacht: Feuerwehr und Ordnungskräfte müssen das kompensieren, was durch einen gefährlichen Aberglauben angerichtet wurde. Foto: Wiesbaden112.de / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

In Deutschland haben in der gestrigen Silvesternacht wieder Millionen Deutsche versucht, böse Geister durch Zünden von Böllern und Abfeuern von Raketen zu vertreiben. Die Tradition hat ihre Wurzeln in Jahrtausende alten animistischen Glaubensrichtungen, die man heute salopp nur mit Aberglaube umschreiben kann.

Schätzungsweise 130 Millionen Euro haben die Deutschen auch dieses Jahr für diese gefährliche Unsitte ausgegeben. Wie jedes Jahr waren unzählige Verletzte und auch Tote zu beklagen.

Kubischer Kanonenschlag
Der kubische Kanonenschlag gilt als bewährtes Mittel der Geistervertreibung. Doch die bösen Geister kehren schnell zurück und müssen immer wieder aufs Neue verscheucht werden. Ein Teufelskreis! Foto: Hackbert / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Im Zeitalter einer eigentlich aufgeklärten Gesellschaft, die bemüht ist, die Welt mit den Werkzeugen der Wissenschaft zu erklären, ist dieses Entwicklung äußerst besorgniserregend.

Alleine die Tatsache, dass es beim Umgang mit Böllern immer wieder zu schwersten Verletzungen und auch zu tödlichen Unfällen kommt, zeigt, dass an dem Konzept der Geistervertreibung etwas falsch sein muss. Millionen verstörter Tiere und eine gigantische Umweltverschmutzung (Feinstaub!) zeigen einen weiteren Widerspruch auf: Die Böllerei dient keineswegs dazu, eine Harmonie von Mensch und Natur zu erzielen, sondern attackiert und zerstört die Natur.

Der Mensch ist immer noch nicht im Zeitalter der Moderne angekommen und immer noch höchst anfällig für Mystizismus und Gespensterglaube. Es gibt noch viel zu tun.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Sprachliches

Ruhrgebiet erhält offiziellen Slogan „Glückauf und Hartz IV“

Glückauf
Der Bergmannsgruß „Glückauf“ ist Basis für den neuen offiziellen Ruhrgebiets-Slogan „Glückauf und Hartz IV“. Foto: Markus Schweiss / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Slogans sind Marketing und Identifikation, daher haben die meisten Bundesländer und Regionen in Deutschland längst ihren identitätsstiftenden Leitspruch. Im Ländle heißt es etwa „Wir können alles außer Hochdeutsch“, in Berlin „Wir können alles außer Flughafen“ (löste „Arm, aber sexy!“ ab), in Thüringen „Denkfabrik Thüringen“, in Bayern „Laptop und Lederhose“ und in Hessen „Hightech und Äppelwoi“. Dem Ruhrgebiet fehlte bislang noch solch ein Slogan. Das wird sich jetzt ändern.

Bei einem Slogan-Wettbewerb hat die Wirtschaftsförderung metropoleruhr aus Tausenden Vorschlägen den Slogan „Glückauf und Hartz IV“ prämiert. Aus der Begründung der Jury heißt es:

Der Slogan „Glückauf und Hartz IV“ verkörpert in klarstmöglicher Weise den mit den Zechenschließungen verbundenen Strukturwandel des Ruhrgebiets hin zu einer Region mit wenigen Arbeitsplätzen. Zwar täuscht der Slogan Selbstironie vor, legt aber gleichzeitig die Realität schonungslos offen. Der Slogan ist kurz und prägt sich hervorragend ein, auch durch seine provozierende Aussage.

Auf den Plätzen landeten die Vorschläge „Glückauf und Currywurst“ (zu nah an einem Wahlkampfslogan von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)) sowie „Glückauf und bergab“ (zu negativ).

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Bräuche und Mythen Politik

Angela Merkel wird zum Ritter geschlagen

Angela Merkel
Kanzlerin Angela Merkel (CDU): Bald wird „Dame Angela Merkel“ in ihrem Personalausweis stehen. Foto: Michael Thaidigsmann / Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Es ist eine kleine Sensation, was Queen Elisabeth II. mitteilen ließ: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde zum Ritter geschlagen und dürfe sich fortan „Dame* Angela Merkel“ nennen (* ausgesprochen: [deɪm]). Merkel wird damit in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Normalerweise erhalten nur männliche britische Staatsbürger den Ritterschlag. Ausländer können nur ehrenhalber zum Ritter geschlagen werden. Doch die Verdienste Merkels für Emanzipation, für Frieden und Europa imponieren der Queen so stark, dass sie von der strengen Regelung abkehren wird. Der Ritterschlag als Knight Bachelor ist Männern vorbehalten. Doch sie will auch hier eine Ausnahme machen und extra für Merkel den Titel Knight Bachelorette schaffen. Die Queen ließ mitteilen, es wäre der Hohn, wenn eine Frau, die derart emanzipiert sei, dass man sie gar nicht als Frau wahrnehme, und die sich für die Gleichberechtigung besonders erfolgreich stark gemacht habe, ausgerechnet an altbackenen patriarchalischen Traditionen scheitern würde. Merkel sei der erste weibliche Kanzler, und das schon seit fast zehn Jahren. Gerade war Merkel mit 96,7 % auf dem CDU-Parteitag als Vorsitzende eindrucksvoll bestätigt worden.

Die Zeremonie des Ritterschlags soll im Frühsommer stattfinden. Dann wird die Queen Merkels Schulterpartie mit der Schwertklinge antippen. ARD, ZDF, RTL und SAT.1 wollen drei Tage mit Liveübertragungen und Sondersendungen aus London berichten, als Sponsor will Ritter Sport auftreten.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Religion

Bewerbung als Christkind abgelehnt: Nürnberger klagt gegen Stadt

Nürnberger Christkind 2008
Nürnberger Christkind 2008. Eindeutig eine junge Frau. Foto: Marcus Meissner / Lizenz: CC BY 2.0

Karl D. (49) ist alles andere als in Vorweihnachtsstimmung. Er hatte sich als Nürnberger Christkind beworben, aber von der Stadt eine knallharte Absage erhalten. Ihm wurde lapidar mitgeteilt, dass er die Bedingungen nicht erfülle. Er sei keine Frau, er sei zu alt, und seine Körpergröße liege über 1,60 Metern. Seine Bewerbung könne daher nicht berücksichtigt werden, heißt es in dem Ablehnungsschreiben.

Karl sieht dies als eklatante Verletzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Dieses besagt, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seines Alters und anderer Merkmale benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe.

Das Christkind ist eigentlich männlich

Es sei schon mal höchst seltsam, dass nur Frauen zugelassen seien, so Karls Anwalt Christian Tanner, der bereits Klage gegen die Stadt Nürnberg eingereicht hat. Denn das Christkind sei ja der junge Jesus Christus, dieser sei eindeutig männlich. Bei der Kreuzigung habe er schließlich Bart getragen. Da Jesus nicht nur der Sohn Gottes sei, sondern quasi auch Gott selbst, der bekanntlich geschlechtslos sei, wolle man sich aber nicht darauf versteifen. Denn sonst müsste man die bisherigen Nürnberger Christkinder ja nachträglich alle aberkennen, da diese alle weiblich gewesen seien. Aber es müssten zumindest ab sofort weibliche und männliche Bewerber zugelassen werden.

Zwar sei Karl kein Kind, zumindest nicht im engeren Sinne, aber er sei ein Kind der Stadt. Auch dürfe wie gesagt das Alter nicht als Nachteil gewertet werden, so Tanner. Denn das wäre glasklare Diskriminierung. Sein Mandant hätte ohnehin vorgehabt, die ausgeschriebene Stelle als rot-weißer Coca-Cola-Weihnachtsmann auszufüllen, dafür sei er bestens geeignet.

Falls die Stadt nicht einlenke, will Tanner notfalls durch alle Instanzen klagen. keinblatt.de wird weiter über diesen Fall berichten, denn der Gleichbehandlungsgrundsatz steht in den Statuten der Redaktion ganz oben.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit

Tod größte Bedrohung der Menschheit

Sensenmann
Das Grauen schlechthin – wer ihn sieht, muss sterben. Foto: Frank Vincentz, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nicht das Rauchen, nicht der Alkohol, nicht Krankheiten oder Unfälle – nein, der Tod ist die größte Bedrohung des Menschheit, da sind sich Wissenschaftler heute weitestgehend einig.

Keiner hat so viele Menschenleben auf dem Gewissen wie der Tod mit seiner schwarzen Kutte, der wegen seiner mitgeführten Sense auch ehrfürchtig Sensenmann genannt wird. Wer ihm begegnet, muss mit ihm kämpfen. Nicht umsonst heißt es, jemand würde mit dem Tod ringen, wenn er seinen meist letzten und in der Regel aussichtslosen Kampf bestreitet.

Wer ist der Mann, der viele Milliarden Menschenleben ausgelöscht hat? Von ihm ist nur wenig bekannt. Nicht einmal sein Geburtsort und sein Alter sind verbrieft.

Eine Verbindung mit dem Islam schließen Forscher trotz der auffälligen Ähnlichkeit seiner Kutte mit der Burka weitestgehend aus, schließlich sei der Tod ja ein Mann, sonst hieße er ja nicht Sensenmann, sondern Sensenfrau.

Viel wahrscheinlicher ist, dass es einfach ein Psychopath ist, der draußen rumläuft und sämtliche ethischen Grundsätze absolut pervertiert hat. Ganz so einfach sieht es Professor Dr. Kevorkian von der Universität Gelsenkirchen aber nicht: „Wir sind alle ein bisschen Tod. Wir alle haben unsere Abgründe, teilweise richtig große Abgründe“ – Es stellt sich aber auch die Frage, ob der Tod nicht auch etwas Nützliches geleistet hat. Sicherlich. Das ist zunächst die Sense zu nennen. Diese mussten die Menschen nicht erfinden, sondern nur abkupfern, da der Knabe sein Werkzeug ja schon von Anfang an gehabt haben muss. Auch die Vermummung und damit die Anonymität hat er inspiriert. Die Anonymous-Gruppe und die Firefox-Funktion „Open Link in New Private Window“, alles nur vom Sensenmann geklaut. Den Schrecken hat er aber bis heute nicht verloren. Und wieder schleicht er ums Haus …

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Boulevard Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik

Kohl: „Merkel konnte nicht mit Messer und Gabel essen“ – Bundeskanzlerin wehrt sich

Schneidgöffel
Merkels Schneidgöffel (Abbildung ähnlich). Foto: David Goehring / Lizenz: CC BY 2.0

Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, soll die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut einer früheren Aussage des Altkanzlers Helmut Kohl (CDU) nicht einmal dazu in der Lage gewesen sein, „richtig mit Messer und Gabel zu essen“.

Inzwischen hat sich Merkel zur Wehr gesetzt. Diese Aussage sei gemein, so die Bundeskanzlerin, denn der Wiedervereinigungsaltkanzler sollte es eigentlich besser wissen. Aufgrund der Mangelplanwirtschaft der DDR habe es in ihrem Elternhaus gar keine Messer und Gabeln gegeben, ja nicht mal Löffel. Metall sei schließlich knapp gewesen, gespeist habe man daher bei ihr mit einem Einzelbesteck, das alles „in einem“ gewesen sei, einem sogenannten Schneidgöffel – einer Kombination von Messer (Schneiden), G (Gabel) und Löffel. Erst nach der Wiedervereinigung habe sie richtiges Besteck kennengelernt und das vereinigte Besteck zum Einschmelzen gegeben.

Mit Messer, Gabel, Fischmesser, Butterstreicher, Messerbank, Tranchiergabel, Dessertgabel, Kaviarlöffel, Hummerzange und dem ganzen Zeug komme sie inzwischen klar, verfalle aber ab und zu in alte Muster. „Ganz weg kriegen sie alte Gewohnheiten nie“, sagte die Bundeskanzlerin unserer Redaktion, aber mit „Merkel und Gabel“ (sic!) könne sie inzwischen essen.

Das Problem bei dem geliebten Schneidgöffel sei, dass man ja nur „ein einziges Teil“ habe, mit dem man zwar schneiden, aber das zu Schneidende nicht gleichzeitig fixieren könne, so Merkel. Da habe sich auch schon einmal bei politischen Anlässen das eine oder andere selbstständig gemacht und sei wo gelandet, wo es eigentlich nicht hingehört habe. Auch sei alles nur bedingt hygienisch gewesen, da man ja den Löffel am Gabelstiel halten musste und umgekehrt, erklärt Merkel. Weitere Details wolle sie unseren Lesern ersparen.

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Wiesn 2014: Die wichtigste Neuerung

Wiesn
O’zapft is! Foto: Ulises Estrada / Lizenz: CC BY 2.0

Am Samstag wird das weltgrößte Volksfest der Welt in München eröffnet, die Wiesn (hochdeutsch: Oktoberfest). In den Vorjahren gab es als Attraktion meist neuartige Fahrgeschäfte (schneller, höher, weiter), eine historische Wiesn oder bessere Luft (Rauchverbot). Die wichtigste Neuerung heuer ist jedoch der Preis für die Wiesn-Maß von 10 Euro oder darüber.

keinblatt.de verrät, wo Sie dieses Neuerung finden:

Armbrustschützen-Festzelt
Fischer-Vroni
Käfer Wiesn-Schänke
Löwenbräu-Festzelt
Schottenhamel-Festhalle
Schützen-Festzelt
Zur Bratwurst

Achten Sie also darauf, dass Sie nur diese Zelte besuchen, um diese Neuerung in Anspruch nehmen zu können. In den anderen Zelten wird diese Neuerung in aller Regel nicht angeboten, die Wiesn-Maß kostet also weniger als 10 Euro.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Sport

Fabian (8) glaubt, dass Deutschland nur Weltmeister wird, wenn er sein Panini-Album vollkriegt

WM 2014 Brasilien
Fußball-WM der Herren 2014 in Brasilien. Urheber: Agência Africa

Der kleine Fabian (8) aus Gelsenkirchen ist im absoluten WM-Fieber. Wie die meisten seiner Klassenkameraden führt er sein Panini-WM-Sammelalbum. Selbstverständlich hat er die Hardcover-Deluxe-Ausgabe. Das erwachsene Umfeld ist jedoch in großer Sorge. Denn der Bub belässt es nicht beim Kleben, Stickerkaufen- und -tauschen.

Fabian behauptet steif und fest, dass Deutschland nur dann Weltmeister werde, wenn sein Album noch rechtzeitig voll werde. Noch klaffen riesige Lücken im Album, und das erste Spiel mit deutscher Beteiligung ist bereits am Montag. Mehr als 150 von 640 Bildern fehlen noch. Spätestens zum Endspiel muss das Album voll sein, sonst wird es nichts mit dem vierten Weltmeistertitel.

Wer glaubt, Fabian habe sich das nur ausgedacht, um großzügig aus dem familiären und freundschaftlichen Umfeld mit entsprechendem Taschengeld ausgestattet zu werden, weil man ja einem Kind so einen Wunsch nicht abschlagen kann, der irrt.

Fabian hat sich inzwischen so in diesen Wahn reingesteigert und terrorisiert dergestalt sein Umfeld, dass ihn seine Eltern bereits zum Kinderpsychologen geschickt haben. Das Ergebnis war aber lediglich, dass er dort ein paar Sticker abstaubte, woraufhin der Psychologe nur noch bedingtes Interesse zeigte, Fabian noch einmal zu sehen.

Es könnte Fabian vielleicht helfen, wenn er klare Hinweise aus seinem Umfeld bekäme, dass Deutschland ohnehin Weltmeister werde, auch wenn das Album nicht ganz voll werde. Doch die Erwachsenen verkneifen sich solche Bemerkungen. Die Geschichte hinterlässt nur Ratlosigkeit.

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Arbeitgeber wollen Brückentage abschaffen – bald zwei Urlaubstage für einen Brückentag?

Kutsche Vatertag
Kutschfahrt am Vatertag. Vier Tage freihaben für einen Tag freinehmen, das geht nun wirklich nicht! Foto: Lienhard Schulz / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bei den Arbeitnehmern sind sie beliebt, die Brückentage. Heute ist ein solcher Brückentag. Mit nur einem Urlaubstag lässt sich ein verlängertes Wochenende von stolzen vier Tagen erreichen. Für die Verantwortlichen sind die Brückentage dagegen ein Ärgernis. Es droht eine Unterbesetzung in den Abteilungen, unter der die Angestellten leiden, welche die fehlenden Kollegen durch Mehrarbeit kompensieren müssen. Die Frage, wer in den Genuss von Urlaub an den Brückentagen kommt, sorgt zudem immer wieder für Streitereien oder gar Handgreiflichkeiten unter Kollegen.

Brückentage sollen zukünftig als zwei Urlaubstage gelten

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordert daher nun, die Brückentage abzuschaffen. Wer beispielsweise an einem Freitag freinehmen möchte, wenn am Donnerstag Feiertag ist, soll in Zukunft zwei Urlaubstage nehmen müssen. Das mache es unattraktiver, an diesen Tagen freizunehmen, sagte eine BDA-Sprecherin heute unsere Redaktion. Als Kompensation solle aber die Anzahl der gesamten Urlaubstage „leicht nach oben korrigiert werden“, so die Sprecherin. Auf eine genaue Zahl wollte man sich noch nicht festlegen. Da der BDA einen direkten Draht ins Kanzleramt hat, ist es nicht unwahrscheinlich, dass das Vorhaben realisiert wird.

Die Gewerkschaften waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, da sich praktisch alle Verantwortlichen heute im Urlaub befinden.

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Karlsruhe: Kirchen dürfen nicht mehr läuten – Richter verordnen SMS und Handglocken

Glockenstuhl
Bald ist Ruhe! Foto: TMg / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

In einem viel beachteten Urteil hat heute das Karlsruher Verfassungsgericht über die Verfassungsbeschwerde eines Bürgers aus Kirchdorf (Bayern) entschieden. Der Kläger führte an, dass er durch das Läuten der Glocken von 6:00 morgens bis 21:45 abends, das jede Viertelstunde stattfinde, und zu weiteren Anlässen eine nicht unerhebliche Schädigung durch Lärm hinnehmen müsse. Jeder Bürger verfüge heute über eine Uhr und nahezu jeder sei im Besitz eines mobilen Endgerätes, mit dem er sich per SMS über den Beginn des Gottesdienstes und anderer Veranstaltungen informieren könne. Daher sei das Läuten weder notwendig noch zeitgemäß und terrorisiere nur die Anwohner.

Die Karlsruher Richter folgten dieser Argumentation weitgehend. Die Kirchenglocken hätten keine informative Funktion mehr. Gleichzeitig mache Lärm krank, so die Richter. Wer lärmgeplagt sei, erleide etwa häufiger Herzkrankheiten.

Gleichzeitig gestehen die Richter Ausnahmen für historische Kirchen zu. Diese würden zur Kultur des Landes gehören. Diese dürften jetzt zwar auch nicht mehr zu jeder Viertelstunde läuten, aber noch zu besonderen Anlässen. Hier wurde der Gesetzgeber aufgefordert, genaue Regeln zu definieren. Die Richter ließen aber klar erkennen, dass zumindest akustische Signale minderer Lautstärke weiterhin erlaubt seien. So könne der Pfarrer etwa draußen vor der Kirche mit einer Handglocke läuten, um auf den gleich stattfindenden Gottesdienst hinzuweisen. So mancher Kartoffelmann dürfte jetzt aufatmen, scheint er nun ebenfalls mit seiner Bimmel juristisch auf festem Boden zu läuten.

In einer ersten Stellungnahme zeigte sich die Deutsche Bischofskonferenz enttäuscht. Man respektiere aber das Urteil. In den neueren Kirchen, die überhaupt nicht mehr läuten dürfen, wolle man die nicht mehr gebrauchten Glocken ausbauen und durch Attrappen ersetzen. Das Metall der dann eingeschmolzenen Glocken könne im Maschinenbau verwendet werden, so ein Sprecher.

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ESC: Aus Solidarität für Conchita Wurst – Tausende weibliche Fans ließen sich Bart wachsen

Conchita Wurst
Conchita Wurst gilt bei den Buchmachern inzwischen als Favoritin! Foto: Ailura / Lizenz: CC BY-SA 3.0 AT

Heute Abend geht es um die Wurst. Die österreichische Sängerin Conchita Wurst tritt beim Eurovision Song Contest (ESC) in Kopenhagen an – mit Vollbart und dem Song „Rise Like a Phoenix“. Tausende Anhängerinnen, vor allem in Österreich, aber auch in vielen anderen Ländern (vor allem im Iran) bekunden ihre Sympathie für die Künstlerin darin, dass sie sich einen Bart wachsen ließen.

Die meisten Wurst-Anhängerinnen und -Anhänger sind davon überzeugt, dass die Künstlerin mit Stimme, Musik und Show überzeugen will und nicht durch Provokation mit dem Vollbart.

Aber als Erkennungszeichen würde der Bart sich doch ganz gut eignen, immer nur Transparente schwingen, sei ja langweilig, meint eine 23-jährige Bartträgerin aus Wien, die nicht gezeigt werden will.

Die Redaktion drückt allen Teilnehmern die Daumen, ganz speziell aber Frau Wurst! Wenn es nicht ihr echter Name wäre, wäre alleine der kreative Künstlername den ersten Platz wert!

Update: Frau Wurst hat den ESC tatsächlich gewonnen. Die keinblatt.de-Redaktion gratuliert!

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Fasching in München – das waren die Höhepunkte

Karneval
Karnewas? Foto: Frank Kovalchek / Lizenz: CC BY 2.0

Während sich Karneval, Fastnacht, Fasching oder wie der Blödsinn noch genannt wird, sich immer noch großer Beliebtheit in Deutschland erfreuen, sieht es in der autonomen Republik Bayern ganz anders aus.

Speziell in der Landeshauptstadt München gehen die Faschingsaktivitäten leider immer weiter zurück.

Dennoch bringt keinblatt.de wie jedes Jahr in schönster Tradition die Highlights aus München.

Das waren die Höhepunkte des Münchner Faschings:

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Polizei warnt vor gefährlichem Aberglauben: Narren blödeln sich den Winter weg

Fasching
Das ist ja ein Ding – Fasching! Foto: Stadtgemeinde Laakirchen / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Diese Tage macht sich wie jedes Jahr eine gefährliche Unsitte breit: Der Karneval, auch als Fastnacht oder Fasching bekannt, der Inbegriff des verordneten Frohsinns, steuert seinem Höhepunkt entgegen. Die Polizei warnt vor akuter Verblödungsgefahr durch Karnevalsveranstaltungen, in denen sogenannte Büttenredner grottenschlechte Witze in Gedichtform und sonstigen Unsinn vorlallen, die mit einem peinlichen Tusch markiert werden, damit der Applaus richtig einsetzt. Die Büttenrede selbst wird wie passend mit einem Narrenruf, je nach Region etwa „Helau“ oder „Alaaf“, abgeschlossen. Es wird aber auch seitens der Polizei vor Alkoholmissbrauch bis zur Bewusstlosigkeit, vor Gehörschäden durch kreischende Narren in lächerlichen Verkleidungen, vor Kopfverletzungen durch Kamellen-Wurfgeschosse bei Karnevalszügen sowie vor Schunkeln bis zum Absterben der letzten Gehirnzellen und Vollkoma gewarnt.

Dabei entspringt der riskante und sinnlose Brauch der Urfurcht des frühen Menschen, dass der Winter nie weichen und der Frühling nie wiederkehren werde. Als Kobolde, Geister oder furchterregende Gestalten verkleidet liefen seinerzeit die Menschen durch die Gegend und schlugen wie verrückt mit Holzstöcken herum und machten mit Rasseln sowie sonstigen nervtötenden Apparaturen Krach, um den Winter zu vertreiben.

Heute weiß man es besser, weder der liebe Gott persönlich noch irgendwelche Wettergötter oder Geister legen den Schalter um, um für höhere Temperaturen zu sorgen. Das besorgte früher die Natur ganz ohne Anstoß, heute hilft der Industriemensch mit seinen CO2-Emissionen nach, damit die Winter schön milde ausfallen und immer kürzer werden. Das ist dann noch etwas effektiver als der alberne Karneval.

Der vorchristliche Brauch aber blieb bis heute, was für eine Schande für die aufgeklärte Internet-Gesellschaft! Auch ist es äußerst bedenklich, dass sich sogar ganze Städte ausnahmslos durch den abergläubischen Karneval definieren. Der Kölner etwa lebt für und durch den Karneval, er ist der Karneval. Ab dem Aschermittwoch arbeitet er schon mental am kommenden Karneval und überbrückt die Zeit bis zum 11. November, 11:11, mit einem Kölsch. Und mit noch einem Kölsch. Und mit noch einem weiteren, um dann wieder von vorne zu beginnen, solange die Leber noch kann.

Man kann nur an die Intelligenz appellieren, damit die Menschen sich einmal mit etwas Sinnvollem beschäftigen. Etwa einem Kirchenaustritt, der Suche nach dem Sinn des Lebens oder dem Aufspüren des Heiligen Grals. Letzterer bringt dann zumindest dem ehrlichen Finder ein kleines Vermögen. Helau!