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Technik/Hightech Wissenschaft/Bildung

USA kündigen bemannten Raumflug zur Sonne an

Space Shuttle Atlantis
Das Space Shuttle-Programm ist beendet (hier der Start der Atlantis). Nun wird ein neues Raumshuttle entwickelt. Foto: NASA / Lizenz: Public Domain

Die USA kehren zur bemannten Raumfahrt zurück. Präsident Barack Obama hat Großes vor. Bereits 2017 wollen die USA mit einem neu entwickelten Raumshuttle den ersten bemannten Raumflug zur internationalen Raumstation (ISS) starten, um die Abhängigkeit von den russischen Sojus-Kapseln zu beenden.

Der Sonne entgegen

Bis Ende der 2020er-Jahre wollen die USA aber eine wirkliche Pionierleistung schaffen und den ersten Mann oder die erste Frau auf die Sonne schicken. Der Mond sei nur ein toter Gesteinsbrocken, das sei für die USA nur eine kleine Übung gewesen, gewissermaßen ein gemütlicher Sonntagsspaziergang und nicht der Rede wert, so der amerikanische Präsident. Das Leben, die Energie, komme aber von der Sonne.

Wegen der extrem hohen Temperaturen auf der Sonne soll die Landung nachts erfolgen. Vor Tagesanbruch muss die Raumkapsel wieder abheben. Zu den Kosten der Expedition wollte sich Obama nicht äußern.

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Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Wissenschaft/Bildung

CatKiss: Neue Creme für Katzenliebhaber erlaubt 3-mal längeres Schmusen

CatKiss
Kuscheln, aber richtig! Foto: benjgibbs / Lizenz: CC BY 2.0

Katzenliebhaber kennen das Problem: Die Katze will allenfalls nur ganz kurz schmusen. Schnell wendet sie sich ab und wird dann oft sogar aggressiv. Kratzspuren und Bisse, bis Blut fließt, die der kleine Liebling hinterlässt, sind nichts Ungewöhnliches. Der begrenzte Kuschelfaktor ist dadurch zu erklären, dass Katzen den menschlichen Geruch nicht mögen und diesen daher schnell von ihrem Fell wieder wegputzen möchten. Jede Stelle des Fells, die berührt wurde, wird entsprechend bearbeitet.

Der bekannte Pflegeprodukthersteller Sandra Cosmetic hat nun eine geniale Erfindung angekündigt. Eine spezielle Creme für Gesicht, Hände und Arme erlaubt ein weit stressfreieres Schmusen – für beide Beteiligten.

Durch einer streng geheime und patentierte Rezeptur wird der menschliche Geruch so weit neutralisiert, dass er für die Katze nicht mehr so unangenehm erscheint.

Dies erlaubt ein bis zu 3-mal längeres Kuscheln, bis der Stubentiger die „Lust“ verliert und dann doch wieder zupackt. Laut Hersteller bleibt die Wirkung bis zu zwei Stunden nach dem Eincremen erhalten. Für den Menschen ist übrigens die Geruchsveränderung kaum wahrnehmbar.

Die Creme, die unter dem Namen CatKiss vermarktet werden wird, wird nicht ganz billig sein. Die Dose, die für bis zu 20 Anwendungen reicht, soll rund 20 Euro kosten. Die Creme soll laut eines Unternehmenssprechers noch im Spätherbst dieses Jahres in Europa auf den Markt kommen.

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Sport Wissenschaft/Bildung

Studie: 15 Minuten Laufen verlängert das Leben um eine Viertelstunde

Läufer
Ein Langläufer ist das nicht, dafür ist die Hose zu kurz. Aber auch Kurzläufer leben länger, so paradox das jetzt immer auch klingen mag. Foto: Elvert Barnes / Lizenz: CC BY 2.0

Die Universität Gelsenkirchen hat in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass Läufer länger leben. Wer 15 Minuten am Tag läuft, lebt exakt eine Viertelstunde pro Tag länger. Über das Jahr gerechnet kommt hierbei einiges zusammen.

Ebenso hat die Studie ergeben, dass auch Bauern, Springer, Türme, Pferde, Damen und Könige länger leben. Hierbei gibt es aber deutliche Unterschiede. Wer etwa aus dem Gefängnis türmt, kann auf der Flucht leicht erschossen werden. Wer aus dem Fenster springt, lebt oft nur noch wenige Sekunden, falls ein zu hoch liegendes Fenster gewählt wird. Sprünge aus dem Erdgeschoss seien hier am günstigsten, empfiehlt die Studie. Sprünge aus Keller- und Souterrainfenstern wurden in der Studie nicht berücksichtigt. Sprünge auf der Karriereleiter nach oben dagegen wurden dagegen einbezogen. Diese würden wegen des höheren Stresses (Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Hauptabteilungsleiter …) oft eher lebensverkürzend wirken.

Auch interessant: Menschen mit bescheuert klingenden Jobnamen (Facility Manager) haben ein kürzeres Leben als Leute mit vergleichbaren deutschsprachigen Bezeichnungen, hier also Blockwart oder Mädchen für alles. Die Wissenschaftler stehen hier noch vor einem Rätsel. Die Bezeichnung Mädchen für alles könnte wegen der allgemeinen längeren Lebenserwartung von Frauen hier positive Suggestionen wecken, vermuten die Forscher, aber hier müsse man noch sehr vorsichtig mit voreiligen Schlüssen sein.

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Natur/Tiere/Umweltschutz Sport Wissenschaft/Bildung

Chemtrails: Jetzt sprühen sie auch schon am Boden! – WM 2014 in Brasilien

Beim gestrigen WM-Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien wurde erstmals bei einer WM auch vom Schiedsrichter gesprüht. Offiziell wird bei einem Freistoß mithilfe des Sprays „915 Fair Play Limit“, einer Flüssiggassubstanz, eine Linie auf dem Boden aufgesprüht, die den Abstand der Mauer von 9,15 Metern zum Freistoßpunkt sicherstellen soll (das Video zeigt das Prinzip, wenngleich nicht das Eröffnungsspiel zu sehen ist). Bewegen sich die Spieler vor der Ausführung des Freistoßes, um den Abstand unzulässigerweise zu reduzieren, fällt dies nun erheblich besser auf.

Sprühen
Foto: PiccoloNamek / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Anhänger der Chemtrails-Verschwörungstheorie glauben, dass den Abgasen von Flugzeugen weitere Chemikalien zugesetzt oder zusätzlich versprüht werden. Die daraus entstandenen Kondensstreifen, eben die Chemtrails, sollen sich optisch von gewöhnlichen Kondensstreifen unterscheiden und auch länger zur Auflösung benötigen. Verschiedenen Theorien zufolge sollen die Chemtrails die globale Erwärmung verlangsamen, da das Sonnenlicht von den Chemtrails reflektiert wird, oder gar das Bevölkerungswachstum reduzieren, da die Chemikalien die Zeugungsfähigkeit herabstufen.

Verschwörungstheoretiker sehen bei dem Freistoß-Spray einen gezielten Einsatz von Chemtrails. „Sie sprühen nun schon am Boden“, wird eine bekannte Anhängerin der Theorie zitiert, die als Chemtrail-Chrissie bekannt ist. Zwar falle es auf, wenn vor einem Milliardenpublikum gesprüht wird, aber genau darin liege der Trick, erklärt ein anderer Anhänger. „Sie sprühen nicht im Verborgenen, sondern ganz offensiv“, meint er, „weil es ihnen niemand zutraut. Damit lenken sie den Verdacht weg von sich. Aber wir durchschauen sie!“. Die aufgesprühte Linie sei nach zwei Minuten wieder verschwunden, so lange brauchen die Chemikalien, um sich in der Luft zu verteilen und den Vergiftungsprozess einzuleiten, ergänzt er.

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Gesellschaftliches Politik Wissenschaft/Bildung

Diskriminierende Vornamen: Standesämter verbieten Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin und Maurice

Johanna Franziska von Chantal
Namensgeberin Johanna Franziska von Chantal. Wenn sie das gewusst hätte! Urheber: Michael Fuchs / Lizenz: Public Domain

Kinder haben es schwerer in der Schule und auch später im Leben, wenn sie Chantal, Mandy, Kevin oder Justin heißen. Schnell wird ihnen von Lehrern, aber auch von Mitschülern Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit attestiert, selbst wenn sie  nicht auffälliger und auch nicht lernschwächer sind als ihre Mitschüler Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas und Jakob. Dies belegt eine Studie der Universität Oldenburg.

Der Ruf dieser Namen ist inzwischen derart ruiniert, dass die Namen als diskriminierend anzusehen sind. Die Chancen in Schule, Ausbildung und Beruf sind für diese Namensträger eminent schlechter.

Die Antidiskriminierungskommission der Bundesregierung hat daher eine Empfehlung an die Standesämter herausgegeben, bestimmte Namen –  darunter Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin und Maurice – nicht mehr zuzulassen. Die Standesämter wollen fast geschlossen diese Empfehlung umsetzen.

Auch bei den an Chantalismus oder Kevinismus erkrankten Eltern, die ihren Kindern ungewöhnliche, exotische, zuweilen lächerliche oder gar diskriminierende Namen geben – oft in Gestalt von Doppel- und Dreifachnamen wie „Colin-Jamie Julien“, „Jonas Jayden-Tayler“ oder „Cassandra Lucie Marie“ –, wolle man in Zukunft genauer hinsehen.

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Gesellschaftliches Historisches Politik Sprachliches Wissenschaft/Bildung

Jeder zweite Deutsche weiß nicht, wo das Internet liegt

Osterinsel
Geometrie vom Feinsten: Osterinsel. Bild: NASA / Lizenz: Public Domain

Die Meldung sorgte für Bestürzung. Nur jeder 6. US-Amerikaner weiß, wo die Ukraine genau liegt. Immerhin konnten die meisten das Land grob in Europa oder Asien zuordnen, aber klickten bei der genauen Positionsangabe durchschnittlich läppische 2.900 Kilometer daneben. Bemerkenswert ist dabei auch, dass je weiter die Ukraine verfehlt wird, desto größer der Wunsch ist, dass die USA militärisch in den Ukraine-Konflikt eingreifen sollten.

In Deutschland mag dies besser aussehen, auch wenn aus Kostengründen von den Schülern immer noch viele uralte Atlanten in den Schulranzen herumgeschleppt werden, in denen so manche Staaten grenzwertig eingezeichnet sind und München noch als Hauptstadt, genauer als „Kaiserliche Residenzstadt“ des „Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nationen“ geführt wird. Der eigentliche Skandal ist, dass auch im Internet noch solche veralteten Karten zu finden sind, etwa auf „Historical-Maps.com“.

In einer umfangreichen Studie der Universität Gelsenkirchen wurde nun das geographische Wissen der Bundesbildungsbürger untersucht. Einige der Ergebnisse sind bestürzend:

23,0 % behaupteten fälschlicherweise, Jesus Christus wäre auf der Osterinsel wiederauferstanden.

44,4 % ordneten die Heilsarmee fälschlicherweise den offiziellen Streitkräften des Heiligen Landes, also Israel, zu.

70,1 % verwechselten Absurdistan mit Afghanistan.

74,9 % legten das Neuschwabenland irrtümlicherweise nach Baden-Württemberg.

85,1 % wissen nicht, wo Altseeland liegt.

Etwas besser sieht es hier aus: 77,7 % von denen, die den Schweizer Kabarettisten Emil Steinberger noch persönlich kennen, sagten richtigerweise, dass Lissabon ein Vorort von Bonn ist.

Immerhin 90,1 % konnten Schland korrekt als alkoholregionales Synonym für Bundesrepublik Deutschland auflösen.

Das Erschütterndste haben wir uns aber für den Schluss aufbewahrt:

Jeder zweite Deutsche (genauer: 49,0 %) weiß nicht, wo das Internet liegt! 34,5 % nannten als Antwort „In Neuland“, was natürlich falsch ist.

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Kriminalität Politik Wissenschaft/Bildung

Doktortitel weg – Schavan verzichtet auf Berufung und tritt Haftstrafe an

Annette Schavan
Annette Schavan: Doktor weg, Freiheit auch. Foto: Sigismund von Dobschütz / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU), die gegen den Entzug ihres Doktortitels durch die Universität Düsseldorf klagte, hat vor Gericht eine empfindliche Niederlage erlitten. Das Verwaltungsgericht Düsseldorf wies Schavans Klage ab. Der Entzug des Doktortitels war nach Sicht des Gerichts rechtmäßig. Schavan habe in ihrer Doktorarbeit „Person und Gewissen“ (1980) in erheblichem Umfang getäuscht.

Gestern Abend war noch unklar, ob Schavan aufgibt oder in Berufung geht. Erst sah es so aus, sie könnte weitere Rechtsmittel einlegen.

Wie keinblatt.de aber erfahren hat, wird Schavan nun den Hoeneß machen. Sie verzichtet auf Berufung und tritt ihre Haftstrafe an.

Heute wird sich Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) folgendermaßen äußern:

Die Tatsache, dass ((bitte noch Person und Gewissen einsetzen)) jetzt dieses Urteil so angenommen hat, nötigt mir hohen Respekt ab.

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Kriminalität Politik Wissenschaft/Bildung

zu Guttenberg wird Nachfolger von Friedrich – für ihn spricht, er kann keinen Doktortitel verlieren

zu Guttenberg
Wohl das Comeback des Jahres: Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) wird wieder Bundesminister. Foto: Peter Weis / Lizenz: Public Domain

Am Montag wird Horst Seehofer (CSU) den Nachfolger des wegen der Edathy-Affäre zurückgetretenen Landwirtschaftsministers Hans-Peter Friedrich (CSU) bekanntgeben. Nach unbestätigten Informationen, die der keinblatt.de-Redaktion vorliegen, handelt es sich um Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Fürchtegott Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg (CSU). Für ihn spreche, dass er Erfahrungen als Minister habe, heißt es aus CSU-Kreisen. Seinen Wahlkreis habe zu Guttenberg in Oberfranken gehabt, wenngleich er in München geboren sei. Da Friedrich aus Oberfranken stamme, werde diese Region wieder gebührend vertreten. Eine ausgewogene Repräsentation ohne Diskriminierung einzelner Regionen sei in der CSU Grundvoraussetzung für Ämterbesetzungen.

Mit das Wichtigste dürfte aber sein, dass zu Guttenberg keine Titel habe, die er verlieren könnte. Sein Adelstitel könnten ihm nicht aberkannt werden, den Doktortitel habe er ja schon verloren, berichtet ein Informant. Nachdem erst Mitte Januar dieses Jahres CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer bekanntgab, auf das Führen seines Doktortitels zu verzichten – er hatte lediglich einen kleinen Doktor, den er nur in Bayern und Berlin als „Dr.“ führen durfte, zudem gab es Plagiatsvorwürfe –, herrscht in der CSU-Führung Konsens, dass weitere Doktortitelaffären unbedingt zu vermeiden seien, zumal es ja in der Schwesternpartei CDU erst letztes Jahr einen weiteren prominenten Fall gab: Bildungsministerin Annette Schavan verlor ihren Doktortitel und trat daraufhin als Bundesbildungsministerin zurück.

Der derzeit in den USA ansässige Karl-Theodor zu Guttenberg soll nun schleunigst wieder nach Deutschland ziehen.

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Medizin/Gesundheit Wissenschaft/Bildung

Studie: Homöopathie funktioniert – Wirkung homöopathisch höher als Placebo-Effekt

Samuel Hahnemann
Samuel Hahnemann: Genie oder genial daneben mit seiner Medizin vom geistartigen Wesen? Bild: Alexbrn / Lizenz: Public Domain

Kaum ein medizinisches Gebiet ist so umstritten wie die Homöopathie. Während die gewöhnliche Medizin, die in diesem Zusammenhang auch als Allopathie bezeichnet wird, auf Gegenmittel setzt, behandelt die Homöopathie Ähnliches mit Ähnlichem. Vereinfacht ausgedrückt würde man bei Symptomen, wie sie nach dem Biss einer Giftschlange auftreten, mit Schlangengift oder einem ähnlichen Gift behandelt werden. Das klingt gefährlich und unlogisch und ist es auch, zumindest wenn man solche Substanzen unverdünnt gibt. Wegen der Giftigkeit vieler der Stoffe verdünnte sie Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, indem er sie mit Wasser oder Ethanol verschüttelte oder mit Milchzucker verrieb. Später verdünnte Hahnemann noch erheblich stärker (Hochpotenzen). Auf den Einwand, bei einer solch starken Verdünnung sei im Medikament nicht mal mehr ein einziges Molekül Wirkstoff enthalten, wird meist entgegnet, Wasser habe ein Gedächtnis, sodass die Struktur des Wirkstoffes immer noch vorhanden sei. Wissenschaftlich gesehen gibt es aber allenfalls sehr schwache Hinweise, die diese kühne Theorie vom Wassergedächtnis stützen. Doch selbst wenn es dieses Gedächtnis gäbe, wäre es dennoch unklar, warum diese  dort verankerte Struktur eine heilende Wirkung haben sollte.

Hahnemann selbst glaubte, dass durch die Potenzierung eine „im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft“ wirksam werde. Die Verwendung von Hochpotenzen erklärte der große Meister noch abenteuerlicher und nahm an, dass sich hier „die Materie […] roher Arznei-Substanzen […] zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse“.

Homöopathisches Medikament
Homöopathisches Medikament auf Basis einer Giftpflanze. Foto: Philippa Willitts / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Trotz dieser Begründungen aus der wahnsinnigen Welt der Phantasie könnte es ja sein, dass der Homöopathie ein bislang nicht verstandenes Funktionsprinzip innewohnt, das Hahnemann zufällig entdeckt hat.

Doch in seriösen Studien gelang es bislang nicht, der Homöopathie eine Wirksamkeit nachzuweisen, die oberhalb des Placebo-Effekts läge. Man könnte es so zusammenfassen: Die geballte Kraft, die im Glauben von Arzt, Apotheker und Patient innewohnt, kurbelt die Selbstheilungskräfte des Körpers an. Mit dem Medikament selbst hätte das nichts zu tun.

Dennoch schwören viele auf die homöopathischen Zuckerkügelchen. Kritiker der Homöopathie geben in deutschen Talkshows (Maischberger) schon mal eine Vorführung und verputzen ein ganzes Glas Globuli in einem Rutsch. Statt der von Homöopathen prognostizierten gefährlichen Wirkung einer Überdosierung passiert natürlich nichts, denn es wurden schließlich nur Zucker verspeist („Auch zu viel von nichts bleibt nichts“).

Die Studie

In einer groß angelegten Studie an der Universität Gelsenkirchen, die nächstes Jahr publiziert werden soll, konnte nun aber erstmals nachgewiesen werden, dass Homöopathie an sich funktioniert. Mit Jubelschreien sollten sich die Anhänger der Homöopathie aber noch zurückhalten.

Professor Dr. Stroboli und sein Team gaben heute unter streng ausgewählten Journalisten die Ergebnisse bekannt. Die Untersuchungen hätten ergeben, dass die Wirkung von Homöopathie stärker als der Placebo-Effekt sei. Allerdings lediglich minimal. Die Ironie dabei sei, dass der Effekt ausgerechnet homöopathisch oberhalb des Placebo-Effektes liege, wobei der Ausdruck homöopathisch hier im strengsten wissenschaftlichen Sinn zu verstehen sei, so Stroboli. Oft werde nämlich der Begriff homöopathisch im Alltagsgebrauch falsch verwendet. Wenn etwa die Tabaksteuer einen halben Cent pro Zigarette steige, wird das schnell als „homöopathische“ Erhöhung verkauft, obgleich die Erhöhung ja hier immerhin bei einigen Prozent liege, führt Strobili aus. Nein, mit homöopathischer Wirkung seien hier übliche Potenzen von C12 oder höher gemeint. Bereits C12 sei das Verhältnis zwischen einem Wassertropfen und dem ganzen Atlantik. In Zahlen 1:1024. In Prozent ein Rauschen oberhalb von null. Aber eben nicht null.

„Die Wirkung liegt so unerhört schwach über dem Placebo-Effekt, dass Sie gleich normalen Zucker schlucken können“, so Stroboli.

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Wissenschaft/Bildung

Psychologe behauptet: Brainstorming entstand beim Brainstorming

2014 wird das Brainstorming-Jahr, denn die berühmte und eminent erfolgreiche Methode zur Ideenfindung feiert ihren 75-jährigen Geburtstag.1939 wurde die Methode von dem US-amerikanischen Autor und Philosophen Alex F. Osborn erfunden. Die Basis unzähliger Erfindungen wurden bei Brainstorming gelegt1.

Die vier grundsätzlichen Regeln beim Brainstorming sind:

  1. Bereits geäußerte Ideen dürfen und sollen aufgegriffen und kombiniert werden.
  2. Kommentare, Korrekturen und Kritik sind verboten.
  3. Es sollen möglichst viele Ideen in kürzester Zeit eingebracht werden.
  4. Freies Assoziieren und Phantasieren sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht.

Brainstorming kann nur beim Brainstorming erfunden worden sein

Walnüsse
Ein Walnusskern erinnert zumindest optisch an das menschliche Gehirn. Foto: Pauline Mak / Lizenz: CC BY 2.0

Der bekannte Psychologe und Motivationstrainer Dr. John Storm aus dem kalifornischen San Diego, der die Methode leidenschaftlich und extrem erfolgreich einsetzt, hält die Methode für so überaus genial, dass er nicht an eine Erfindung glaubt, die aus rein analytischen Gesichtspunkten entwickelt worden sein kann.

Storm macht mit einer sensationellen These auf sich aufmerksam. Er ist sich sicher, dass die Methode nur beim Brainstorming entstanden sein kann.

Ein Paradoxon sieht er hier nur begrenzt, denn wenn man ihm so komme, dann würde die Menschheit auch am Henne-Ei-Problem verzweifeln: Was war zuerst da – die Henne oder das Ei?

Für seine These zur Entstehung des Brainstorming hat Storm zumindest ein Erklärungsmuster: Man könne ja durchaus in eine Situation gelangen, in der man intuitiv schon die ersten Schritte erkenne und in der man mit den daraus abgeleiteten Werkzeugen die Methode als Ganzes weiterentwickele. Die Programmiersprache C etwa sei fast vollständig in C geschrieben. So etwas müsse also kein Widerspruch sein.

Auf die Frage, wie er denn selbst auf die Idee gekommen sei, dass Brainstorming beim Brainstorming entstanden sein müsse, hat er eine verblüffende Antwort: Er habe dazu ein Brainstorming veranstaltet.

1 Immer wieder erzählt wird die Geschichte, in der ein Unternehmen auf der Suche nach einem vernünftigen Verfahren war, mit dem Walnüsse maschinell geknackt werden können, ohne dass der Kern dabei beschädigt wird. Bis dato wurde mit den sehr groben Maschinen zu viel Ausschuss produziert, das heißt, ein hoher Teil der Kerne wurden beim Öffnen zerquetscht. Mit einem Brainstorming sollte Abhilfe geschaffen werden. Dabei sagte ein Teilnehmer sinngemäß: Wir setzen einen kleinen Japaner mit Presslufthammer in die Nuss, der diese dann von innen aufmeißelt. Dieser scheinbare Nonsens, der beim Brainstorming explizit erwünscht ist, war dann die Lösung. Man entwickelte eine Apparatur, die die Nüsse anbohrt und die Schalen dann mit Druckluft aufsprengt. Der Ausschuss konnte damit drastisch reduziert werden.

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Politik Wissenschaft/Bildung

Historische Niederlage: FDP kündigt bemannten Zeitflug an

Philipp Rösler
Philipp Rösler fliegt bald, um seine Fehler zu korrigieren. Foto: Dirk Vorderstraße / Lizenz: CC BY 3.0

Es ist die größte Niederlage der FDP in ihrer Geschichte: 4,8 % Zweitstimmen für die Liberalen bei der Bundestagswahl! Das Zukunftsteam von Parteichef Philipp Rösler und Spitzenkandidat Rainer Brüderle („Geben Sie der FDP wenigstens Ihre total unwichtige Zweitstimme“) flog nicht nur im hohen Bogen aus der Regierung, sondern gleich auch noch erstmals aus dem Bundestag. Ein wahrhaft schwarz(-gelb)er Tag. Am Ende nutzte weder Beten noch Nachzählen – die FDP scheiterte an der 5-Prozent-Hürde und bekam exakt 0,0 Prozent der Sitze im Deutschen Bundestag.

Philipp Rösler wird nun die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. Aber das alleine ist ihm nicht genug, da die peinliche Niederlage ja bliebe. Mit einem spektakulären Plan will er das Debakel ungeschehen machen – mithilfe einer Zeitmaschine. Mit dieser will er in die Vergangenheit reisen und dort gewisse Fehler noch in letzter Sekunde verhindern. Was jetzt nach Hokuspokus klingt, halten namhafte seriöse Physiker für durchaus möglich. Der begnadete Physiker J. Richard Gott (Time Travel in Einstein’s Universe: The Physical Possibilities of Travel through Time. Von J. Richard Gott III. Houghton Miffl in, 2001) und weitere Wissenschaftler arbeiten bereits seit Jahren an den theoretischen Grundlagen. Dabei sollen kosmische Strings die Raumzeit deformieren und auf diese Weise eine Zeitschleife erzeugen. Das Großvaterparadoxon (man reist in die Vergangenheit und tötet seinen eigenen Großvater, sodass man nie geboren werden könnte, obwohl man ja existiert) könnte in einer Multiversen (Viele Welten)-Interpretation der Quantenmechanik aufgelöst werden.

Noch-Parteichef Rösler: „Wir werden aus unseren Fehlern lernen. Ich verspreche Ihnen den bemannten Zeitflug! Ich weiß, das klingt abenteuerlich. Aber vor hundert Jahren wäre ich verspottet worden, wenn ich den bemannten Mondflug angekündigt hätte. Wir werden in wenigen Jahren ins Jahr 2009 zurückreisen und dann die Fehler erst gar nicht machen. Nicht gemachte Fehler sind die besten Fehler!“

Einen grundlegenden Richtungswechsel, von einer vorübergehenden Änderung der Zeitrichtung einmal abgesehen, will Rösler nicht erkennen. Man werde weiterhin intensive Lobbyarbeit machen, aber das eine oder andere, das nicht so optimal gelaufen sei, werde man anders gestalten, zumindest anders kommunizieren. Es sei ja nicht alles falsch gewesen, so Rösler, sonst hätten ja kaum nur lächerliche 0,2 Prozentpunkte bei den Stimmen gefehlt.

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Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Wissenschaft/Bildung

Schrödingers Katze von militanten Tierschützern befreit

Schrödingers Katze
Gerade noch rechtzeitig befreit: Schrödingers Katze (Archivbild). Foto: Robert Couse-Baker / Lizenz: CC BY 2.0

Sie ist das wohl berühmteste Tier der Physik: Schrödingers Katze. Die Katze haust bei diesem Experiment unter unwürdigen Bedingungen in einer profanen Kiste. In der Kiste befinden sich ein Gefäß mit Blausäure sowie eine zufallsgesteuerte Apparatur, die bei Auslösung das Gefäß zertrümmert. Die Katze wird dabei brutal getötet.

Das Besondere dabei ist, dass dieser Auslösemechanismus vom atomaren Zerfall einer radioaktiven Substanz abhängig gemacht wird. Sobald das erste Atom zerfällt, wird der Mechanismus in Gang gesetzt. Laut Quantentheorie lässt sich nicht vorhersagen, wann ein Atom zerfällt. Es kann nur prognostiziert werden, dass in einer bestimmten Zeitspanne eine ganz bestimmte Menge an Atomen zerfallen wird. Es lässt sich damit nur eine statistische Wahrscheinlichkeit angeben. Anhand von verschiedenen anderen Experimenten kann man nachweisen, dass sich solche Systeme vereinfacht gesagt in einem undefinierbaren Zustand befinden, bei denen man sich erst durch die Messung, das heißt Beobachtung, für eine von mehreren möglichen Wirklichkeiten entscheidet.

Anders ausgedrückt, erst wenn man die Kiste öffnet, weiß man, ob die Katze tot oder lebendig ist. Vorher ist sie in einer Art Schwebezustand zwischen tot und lebendig. Zur Auflösung dieses paradoxen Zustands gibt es verschiedene Thesen. Bei der sogenannten Multiversen-Theorie, einem in der Wissenschaft durchaus ernsthaft diskutierten Modell, spaltet sich das komplette Universum bei jedem quantenmechanischen Prozess in zwei identische Kopien auf. Damit wäre das Paradoxon aufgelöst, da es keinen Schwebezustand mehr gibt. Vielmehr gäbe es in jedem Universum eine Katze, die entweder tot oder aber lebendig ist. Man erkauft sich den Wegfall des Paradoxons durch ein neues Modell, das aber kaum weniger befremdlich erscheint. Immerhin bedeutet es, dass es fast unendlich viele Kopien von praktisch allem gibt. Man stelle sich das vor, es gäbe mehrere Bundeskanzlerinnen Angela Merkel, sogar quasi unendlich viele. Nicht alle dürften bei dieser Vorstellung in Ekstase geraten.

Die Befreiungsaktion

Als ein Labormitarbeiter der Universität von Dublin heute den Deckel der Kiste öffnete, konnte er seinen Augen kaum trauen. Er fand keine lebendige Katze vor, aber auch keine tote Katze. Die Kiste war einfach leer. In der Poststelle landete ein Bekennerschreiben der militanten Tierschutzorganisation Free Cat. In diesem prangert die Organisation schreckliche Tierexperimente an, die leider immer noch stattfinden würden. Zwar habe man früher gedacht, dass es sich bei Schrödingers Katze um ein Gedankenexperiment handeln soll und man gewissermaßen nur die Gedanken befreien müsste. Doch das sei ja wohl eine dreiste Lüge von skrupellosen Experimentatoren gewesen. Denn gerettet habe man ein reales schnurrendes, quicklebendiges Kätzchen.

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Natur/Tiere/Umweltschutz Wissenschaft/Bildung

Bald alles kahl? Rätselhafte Krankheit bedroht unsere Bäume

Rote Bäume im Herbst
Aus Grün mach Rot. Der Teufel hat meist hübsche Kleider an. Das Fanal des Laubtodes ist zumindest ästhetisch. Foto: Tim Samoff / Lizenz: CC BY-ND 2.0
Bäume im Winter
Nicht nur hässlich: Toter als tot sind die Bäume im Winter. Immerhin sind sie so freundlich und geben teilweise die Sicht auf Gebäude und Geheimnisse wieder frei. Foto: Neil Howard / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Derzeit ist es fast überall zu beobachten: Erst verfärben sich die Blätter der Bäume und produzieren schönste Farben. Statt einheitlichem, unspektakulärem Grün präsentieren sich die Bäume in schillerndem Gelb, Orange, Rot und vielen, spannenden Zwischentönen. Was zunächst schön anzuschauen ist, ist ein Trugschluss. In der Tat handelt es sich um ein sehr destruktives Zeichen, um Symptome einer gefährlichen, noch nicht erforschten Krankheit. Die Blätter werden unansehnlich braun, sie schrumpeln und fallen schließlich ab. Dies passiert ausgerechnet in einer Jahreszeit, in der starke Winde typisch sind. Die geschwächten Blätter können dem nichts mehr entgegensetzen und verlieren noch schneller ihren Halt. Die Schwächsten fliegen! So brutal kann Natur sein.

Der bekannte deutsche Botaniker Helmut Drillschweiß kann nur begrenzt beruhigen: „Wir wissen zwar aus der Erfahrung der letzten Jahre, dass die Bäume über ausreichend Selbstheilungskräfte verfügen. Die Blätter wachsen irgendwann wieder nach. Das ist eigentlich sensationell, so als wenn bei Erwachsenen ausgefallene Zähne nachwachsen würden und der Zahnarzt keine teuren Implantate mehr setzen müsste.“ Drillschweiß weiß, dass Nadelbäume seltsamerweise nicht von der Krankheit betroffen sind. Aber bei den Laubbäumen liege der Krankenstand inzwischen bei praktisch 100 Prozent, dramatischer ginge es kaum noch. Drillschweiß befürchtet, dass die Regenerationskräfte der Bäume irgendwann erschöpft sein könnten: „Dann ist irgendwann alles kahl. Und zwar für immer.“ Machen könne man nichts, so Drillschweiß, nur beten und warten.

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Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Wissenschaft/Bildung

Studie bestreitet Nutzen von Studien

Tafel
Laut einer Studie werden auf Blackboards mehr Fehler in Formeln gemacht als auf Whiteboards. Der Auftraggeber der Studie ist in der Whiteboardbranche tätig. Foto: Amber Case / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Studien genießen sicherlich nicht den besten Ruf. Dennoch werden sie vielfältig eingesetzt und spielen auch z.B. bei politischen Entscheidungen eine beträchtliche Rolle. Ob die schlechte öffentliche Meinung berechtigt ist, wurde nun umfassend untersucht.

Dr. Roloff, Professor für Statistik an der Universität Gelsenkirchen, hat mit seinem Team im Rahmen einer groß angelegten Studie einige Hundert Studien aus verschiedensten Bereichen – etwa aus Medizin, Ernährungswissenschaften, Soziologie und Volkswirtschaft – unter die Lupe genommen. Dabei überprüfte sein Team selbst Studien, bezog aber auch bestehende Aufsätze ein, die sich mit der Qualität einzelner Studien bzw. Arten von Studien beschäftigen. Auch diese Aufsätze wurden auf Stringenz evaluiert. Nur so sei es möglich gewesen, ein umfassendes Bild über die Studiengüte zu erlangen, so Roloff.

„Das Ergebnis ist erschütternd“, sagt Roloff, „Unsere schlimmsten Befürchtungen wurden noch übertroffen.“ 66,6 % der Studien hätten so viele handwerkliche Fehler, dass sie faktisch unbrauchbar seien. Viele seien sogar vorsätzlich in eine vorgegebene Richtung gelenkt oder zumindest durch die Erwartungshaltung des Auftraggebers merklich beeinflusst worden. Solche Studien seien nicht wissenschaftlich und nützten nur den Auftraggebern, aber nicht der Menschheit. Ein weiterer Teil der Studien wiesen zumindest so viele Mängel auf, dass man erheblich an ihrer Brauchbarkeit zweifeln müsse.

In puncto Kollektivgröße, Signifikanz und Randomisierung würden immer wieder unverzeihliche Fehler gemacht. So würden oft zu kleine Kollektive betrachtet. Roloff berichtet von einer Studie aus der Sportmedizin, in der ein positiver Einfluss von Rotwein auf die Kondition von Probanden nachgewiesen worden sei. Dabei seien nur 150 Probanden einbezogen worden. Bei späteren Untersuchungen mit größeren Kollektiven habe sich das Ergebnis stets ins Gegenteil verkehrt.

Auch würde die Signifikanz oft falsch eingeschätzt. Dabei würden bereits kleinere Abweichungen als Ergebnisse verkauft, obwohl bei so geringer Relevanz die Effekte im normalen Schwankungsbereich lägen.

Ferner würden immer wieder Korrelationen aufgezeigt, wo tatsächlich keine seien, da sich die Kontrollgruppen nicht nur in einem Merkmal unterscheiden würden, das Gegenstand der Untersuchung sei, sondern noch in entscheidenden weiteren.

Nirgends finden sich so viele Fehler, wie sie in Studien vorkommen könnten, wie ausgerechnet in Studien, führt der Professor aus. Die Studie soll noch dieses Jahr publiziert werden.

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Wissenschaft/Bildung

Sensation: CERN-Physiker entdecken neues Elementarteilchen – und nennen es Merkelium

CERN/ATLAS
Installation des Teilchendetektors ATLAS im europäischen Kernforschungszentrum CERN. Foto: Ars Electronica / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Im CERN, dem europäischen Kernforschungszentrum in Genf, wurde bei einem Experiment im Teilchenbeschleuniger unerwartet ein neues Elementarteilchen entdeckt. Professor Dr. Paul Higgins spricht von einer Sensation: „Es bestehen kaum noch Zweifel, es gibt offenbar ein bislang unbekanntes Elementarteilchen! Die Geschichte der Physik muss möglicherweise umgeschrieben werden.“ Zu Ehren der Kanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU), die ja bekanntlich Physikerin ist, wolle man das Teilchen nach ihr benennen. Das Komitee zur Namensfindung habe bereits signalisiert, dass man dem vorgeschlagenen Namen Merkelium zustimmen werde. Der Plural wäre dann Merkelia.

Das Teilchen erweitert den bereits sehr unübersichtlichen Teilchenzoo, der sich bekanntlich aus Quarks, Leptonen (z.B. Elektron), Wechselwirkungsteilchen (z.B. Photon) und dem postulierten, aber noch nicht endgültig bestätigten Higgs-Boson zusammensetzt (siehe Grafik). Ob das neue Teilchen mit dem sogenannten Standardmodell vereinbar ist, ist noch zu klären. Unter Umständen muss das Standardmodell erweitert oder sogar völlig verworfen werden.

Elementarteilchen
Diese Übersicht der Elementarteilchen muss wohl bald erweitert werden. Bild: Duschi / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das Merkelium soll einige besondere Eigenschaften haben. Es ist relativ massereich und sehr langlebig. Ersten Berechnungen zufolge kann es Jahrzehnte existieren und nur in festen Intervallen von vier Jahren zerfallen.

Das Befremdliche ist, dass es – für ein Elementarteilchen eigentlich unmöglich – jederzeit seinen Spin ändern kann. Der Spin ist der Eigendrehimpuls bei punktförmigen Teilchen. „Hier stehen wir noch vor einem Rätsel“, sagt Higgins, „Anpassbare Teilchen kann es bei Elementarteilchen gar nicht geben, sonst wären sie ja nicht elementar.“ Das wäre ja das Gleiche, als wenn ein Mensch auf einmal seine innersten Überzeugungen umdreht und an einem Tag etwa noch pro Atomkraft sei und einen Tag später auf einmal dagegen und den Atomausstieg beschließe.

Simulation Zerfall
So kann es aussehen, wenn ein Elementarteilchen zerfällt (hier: Higgs-Boson). Bild: Quibik / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Eine elektrische Ladung soll das Merkelium keine aufweisen, es ist offenbar neutral. Bis jetzt ist noch nicht vollständig geklärt, welche genaue Funktion das Merkelium einnimmt. Ersten Experimenten zufolge ist das Teilchen bestrebt, andere Teilchen, von denen es getroffen wird, zum Zerfall zu bewegen. Higgins vermutet, dass sich dadurch erklären lasse, warum überhaupt Elementarteilchen, die man bislang nur als punktförmig wahrnehmen könne und die damit im Grunde genommen „nichts“ seien, zerfallen können.

Todesteilchen Merkelium? Verdanken wir ihm unsere Existenz?

Würde sich das bestätigen, wäre das Merkelium eine Art Todesteilchen. Man könne sich das vielleicht wie eine Art Machterhaltungssystem im Universum vorstellen. Das Merkelium überlebe extrem lange, aber wer ihm gefährlich werde, müsse weichen. Damit werde vielleicht das Universum zusammengehalten und wir könnten überhaupt nur auf diese Weise existieren, so der Professor. Wenn das nur so funktioniere, sei das alternativlos.

Die bisherigen Messungen und Ergebnisse zum Merkelium sollen in den nächsten Tagen veröffentlicht werden.

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Medizin/Gesundheit Wissenschaft/Bildung

Studie: Medikamente wirken besser als Placebos

Pillen, Bohnen oder Halluzinationen
Pillen, Bohnen oder Halluzinationen? Foto: eltpics / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Ein Placebo (lat: Ich werde gefallen) ist ein Scheinmedikament, das keinen Wirkstoff enthält. Typischerweise sehen Placebos aus wie originale Medikamente, enthalten jedoch lediglich Zucker oder Stärke. Sie werden in aller Regel dazu eingesetzt, um die therapeutische Wirksamkeit von Medikamenten zu testen. Erstaunlicherweise zeigt sich hierbei immer wieder, dass ein Placebo bei einem nicht geringen Teil der Patienten eine vergleichbare Wirkung wie das echte Medikament aufweist (das in diesem Zusammenhang als Verum bezeichnet wird; Plural: Vera). Bei den sogenannten Doppelblindstudien wissen weder Arzt noch Patient, ob Placebos oder Vera verabreicht werden. Hierdurch sollen vorm allem die Erwartungshaltungen des Patienten, aber auch des Arztes, der diese unbewusst an den Patienten weitergeben könnte, an das Medikament neutralisiert und damit die Aussagekraft der Studie erhöht werden.

Sogar die Gestaltung von Placebos spielt eine Rolle bei deren Wirkung. Es gibt Hinweise darauf, dass z.B. weiße oder rote Pillen besser wirken als blaue, schwarze oder violette (siehe Tabelle am Artikelende). Teure Placebos sollen einer Studie zufolge wirksamer sein als billige.

Dem immer wieder erhobenen Vorwurf, dass die Wirksamkeit von Medikamenten generell überbewertet sei, wurde nun in einer großen Studie, an der 20 Universitäten aus Deutschland, den USA und auch einigen Schurkenstaaten teilnahmen, nachgegangen. Getestet wurden über 20 bekannte und weniger bekannte Schmerzmittel, die seit Jahren auf dem Markt sind, aber auch einige Tabletten gegen Sodbrennen sowie diverse Salben gegen Hämorrhoiden und Analfisteln.

Professor Dr. Placovic von der Universität Boston, der die 23 Millionen Euro teure Studie leitete, ist sich inzwischen sicher, dass Vera tatsächlich wirksamer sind als Placebos. Die Auswertung habe eindeutig ergeben, dass die Wirksamkeit der meisten getesteten Medikamente über dem Placebo-Effekt liege, so der Professor. Ein Ergebnis, mit dem er in dieser Klarheit nicht unbedingt gerechnet habe. Den Einwand, nichts wirklich Neues herausgefunden zu haben, sondern herkömmliche Doppelblindstudien veranstaltet zu haben, um lukrative Forschungsgelder abzuschöpfen, weist Placovic scharf zurück. Bislang habe man die Wirksamkeit von Medikamenten immer mit der von Placebos verglichen. Nun habe aber habe man erstmals Placebos untersucht und deren Wirksamkeit der von Medikamenten gegenübergestellt, so der Professor. Hier hätten erneut die Medikamente eindeutig vorne gelegen. Die genauen Ergebnisse wolle er in den nächsten Monaten publizieren.

Farbe Anwendungsbereich
Weiß Schmerzen (weißes Rauschen)
Rot Herz, Blut, Aufputschmittel, Realitätssinn steigern
Braun Abführmittel
Blau Beruhigungsmittel, Traumwelt erhalten, Potenzsteigerung
Gelb Antidepressiva (Farbe des Sonnenlichts)
Grün Für Öko-Tanten und Eso-Onkel
Pink Verhütungsmittel
Schwarz Pest
Schwarz-Rot-Gold Pathologischer Patriotismus

Tabletten-Tabelle: Das Pillepalle-Einmaleins der Farben

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Medizin/Gesundheit Wissenschaft/Bildung

Hellseherischer Albtraum: Felix (-0,2) träumt eigene Geburt

Schlafendes Kind
Schlafendes Kind (Symbolbild). Ein Traum: Nicht nur Menschen träumen, auch Tiere und sogar ungeborene Lebewesen. Foto: clappstar / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Dass bereits ungeborene Kinder träumen, ist längst bekannt und gilt als gesichert. Ein Schlüssel zu dieser Erkenntnis sind die sogenannten REM-Phasen (Rapid Eye Movement). Das  sind schnelle Augenbewegungen bei schlafenden Menschen während intensiver Traumphasen. Genau solche REM-Phasen konnten bei Embryos im Rahmen von Ultraschalluntersuchungen an werdenden Müttern festgestellt werden.

Einen doch aber eher ungewöhnlichen Traum erlebte dabei Felix (-0,2). Er hatte in seinem zarten Alter von nicht einmal null Jahren (zum Zeitpunkt seines Traumes wurde er erst in acht Wochen erwartet) nicht nur bereits einen schrecklichen Albtraum, sondern sogar einen hellseherischen* Traum. Er träumte seine eigene Geburt.

Felix erinnert sich, es war alles so grell, so laut, einfach furchtbar. Es war die absolute Hölle, der reinste Horror. Er hatte Schmerzen, fror, fand sich viel zu klein und vor allem richtig hässlich. Auch litt er bereits an ausgeprägter Inkontinenz, einer besonders unangenehmen Krankheit, die normalerweise erst im fortgeschrittenen Alter auftreten soll. Felix ist fassungslos: „Das soll also das Leben sein, von dem alle so schwärmen?“

Zum Glück sei dies nur ein Traum gewesen, erinnert sich Felix, „Träume sind Schäume.“ Felix legt nach: „Wer sagt denn, dass das Leben überhaupt existiert? Gibt es ein Leben vor dem Tod?“, das sei doch die Frage, die immer noch reine Glaubenssache sei.

* Die richtige Bezeichnung ist streng genommen nicht hellseherisch, sondern präkognitiv (lat. vor der Erkenntnis), aber dieser Ausdruck ist nicht so verbreitet, sodass wir den weit bekannteren Begriff in die Überschrift gesetzt haben. Man mag uns das verzeihen. Hellsehen bezeichnet dagegen bereits dem Ausdruck nach, etwas hell zu sehen, womit gemeint ist, etwas zu „sehen“, was sich nicht mit den normalen Sinnen erfassen lässt. Dabei handelt es sich um Ereignisse, die zeitlich unbestimmt sind. Diese müssen also nicht in der Zukunft liegen, sondern können sich auch auf die Vergangenheit oder Gegenwart beziehen.

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Wissenschaft/Bildung

Unberechenbar: Mathematiker findet Ende von Pi

Tafel
Das Einfache ist manchmal einfach kompliziert. Foto: Irish Typepad / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Es ist die vielleicht berühmteste Zahl der Welt, die ominöse Kreiszahl Pi, vor dem Computerzeitalter meist als π geschrieben (heute sind viele zu faul, den richtigen Code für den griechischen Buchstaben π erst herauszukramen, daher „Pi“).

Pi beschreibt das Verhältnis von Kreisumfang zu seinem Durchmesser und erlaubt so spannende Berechnungen wie Kreisumfang und Kreisfläche.

Praktisch jeder kennt ihre ersten Ziffern:

3,141592653…

Heute weiß man, dass Pi eine irrationale und transzendente Zahl ist. Es soll in ihr keine Regelmäßigkeiten geben, die Werte der Dezimalstellen sind quasi zufällig verteilt.

Dr. Dr. Walter von Abakcoviz, Professor für Mathematik, ist bei seinen Berechnungen, die er seit Jahren durchführt und die von sieben Computern unterstützt werden, nun auf ein Kuriosum gestoßen. Bislang waren die ersten zehn Billionen Dezimalstellen von Pi bekannt. Abakcoviz rechnete weiter und weiter. Nach rund 14 Billionen Dezimalstellen dann die Sensation.

„Pi hörte einfach auf. Es ging einfach nicht mehr weiter. Die letzten zwölf Stellen von Pi sind:“

… 342973427642

„Danach kamen keine Nullen oder irgendwelche regelmäßigen Muster. Es ging auch nicht wieder von vorne los, sonst hätte ich wenigstens weiterrechnen können. Nein, es kam einfach nichts mehr!“

Dass Fehler in seiner Software bzw. in seinen Berechnungen enthalten sein könnten, schließt Abakcoviz aus. Er habe sich noch nie in seinem Leben verrechnet. Auch Hardwareprobleme könnten es nicht sein, ebenso wenig Restriktionen im Mikroprozessor oder Speicher. Erstens einmal ging es exakt an dieser Stelle auf keinem seiner einzelnen Computer, die auf unterschiedlichen Systemen laufen, mehr weiter, so der Professor.

Zweitens würde es ihm nicht mal gelingen, mit dem Bleistift auf einem – leeren (!) – Stück Papier weitere Ziffern hinzufügen, nicht mal Nonsensziffern oder Smileys. Er spürte eine unüberwindbare Blockade. „Wenn das nicht Beweis genug ist.“

„Pi hat ein Ende“, da ist sich der Professor sicher. Praktische Auswirkungen für unser Leben habe das kaum, so der Professor, da die ersten 14 Billionen Ziffern, notfalls auch die ersten zehn, für Berechnungen in aller Regel völlig ausreichend seien. Allerdings sei es eine hochspannende Sache. Der Professor holt aus: „Stellen Sie sich vor, Sie schalten Ihre Fernsehserie, die als Endlosserie konzipiert ist, nehmen wir mal die Lindenstraße, ein und wollen mit zittrigen Händen und voller Spannung sehen, wie es weitergeht. Und dann kommt einfach nichts, die Serie ist einfach aus. Mittendrin! Das hätte doch was Befremdliches, Gespenstisches“, fügt der Professors an, „Aus, vorbei! Sie könnten dann allenfalls nur wieder mit Folge 1 anfangen. Aber wer würde das schon wollen?“

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Religion Wissenschaft/Bildung

Jesus! Professor weist Gott nach

Gott
Gott existiert. Ein Professor hat es jetzt statistisch nachgewiesen. Bild: Waiting For The Word / Lizenz: CC BY 2.0

Einem Hamburger Professor für mathematische Statistik und statistische Mathematik ist es gelungen, ein Rätsel zu lösen, das die Menschen schon seit Jahrtausenden beschäftigt. Gibt es Gott? Professor Dr. Dr. Hämmerli hat einen neuen Ansatz gesucht und schließlich auch gefunden – in seinem Fachgebiet, also der Statistik. keinblatt.de sprach mit dem Professor.

In einer umfangreichen Befragung, bei der 20.000 Menschen in Deutschland ausgewählt wurden, ist Hämmerli der Sache auf den Grund gegangen. Wichtig war, so Hämmerli, dass die Auswahl rein zufällig geschehen sei – so wie die Lottokugeln ja auch nicht präkognitiv (vorhersehbar) aus dem Ziehungsgerät geschleudert, sondern dort höchstens einmal hängen bleiben würden wie letztens bei der unsäglichen Lottopanne.

Bei der Erhebung wurden alle erdenklichen Fragen gestellt: Kennen Sie Gott? Haben Sie mit Gott schon einmal gesprochen? Hat Gott schon einmal mit Ihnen gesprochen? Haben Sie Gott schon einmal gesehen? Hat Gott Sie schon einmal gesehen?

Die Auswertung ergab absolut Eindeutiges, so Hämmerli: „Sensationelle 99,9 Prozent kennen Gott mindestens vom Hörensagen, aber 92,8 Prozent haben schon einmal mit Gott gesprochen oder es zumindest versucht. 38,5 Prozent bekamen schon mindestens einmal eine Antwort. 21,1 Prozent haben Gott schon einmal gesehen, 6,5 Prozent sogar von hinten.“

Hämmerli ist überzeugt, dass es unmöglich sei, dass eine so hohe Anzahl an Menschen genau diesen einen Gott kennen und mit ihm kommunizieren, aber nur einer Sinnestäuschung, Wahnvorstellung oder einem Irrtum unterliegen würden. Die Zahlen seien so eindeutig, dass ein Zweifel mathematisch völlig ausgeschlossen sei. Damit sei Gott rein statistisch nachgewiesen, aber auch real. Hämmerli zieht einige Aktenordner hervor. Hunderte Seiten Fehlerrechnung. Am Ende bleibe ein Unsicherheitsfaktor von 0,171 × 10-666. Das sei praktisch null, so der Professor: „Gott existiert damit zu 100,0 Prozent, ob Sie es glauben oder nicht.“

„Sie dürfen nicht an diese Sonntagsfragen denken, die der FDP 2 Prozent vorhersagen und diese dann tatsächlich nur 1,1 Prozent erhält. Oder 10 Prozent. Solche Umfragen sind zwar exakt, decken immer nur eine Momentaufnahme ab.“ In die Zukunft schauen könne man damit kaum. „Es ist immer vorstellbar, dass am Wahltag auf einmal doch ein Haufen zusätzliche Leute so irre sind, FDP – ich wiederhole, FDP  – zu wählen.“

Ihren Wert hätten aber Umfragen, so der schon fast in transzendente Ekstase geratene Professor, wenn man etwas Zeitnahes aus der Vergangenheit abdecke: „Wenn Sie einen Tag nach der Bundestagswahl per Zufallsprinzip 1.000 Leute anrufen und fragen, was sie gewählt haben, kriegen Sie fast exakt das tatsächliche Wahlergebnis. Ist irre, ist aber so. Machen Sie das Ganze ein paar Monate später, weicht das Ergebnis schon erheblich ab, da viele Leute bereits vergessen haben, was sie gewählt haben. Kein Wunder bei immer mehr Wechselwählern. Was habe ich gleich letztes Mal gewählt? … Warten Sie … Sehen Sie ….“

Das sei jetzt der springende Punkt, so der Professor: „Wir haben einen hohen Anteil an Befragten, die erst vor kurzer Zeit, das heißt vor wenigen Stunden mit Gott gesprochen haben, etwa bei ihrem Nachtgebet. Damit scheiden Erinnerungslücken oder gar Amnesie praktisch aus. Glauben ist jetzt keine Glaubenssache mehr.“ Amen.

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Wissenschaft/Bildung

Forscher entdecken zweite Erde

Erde
So könnte unser Zwillingsplanet aussehen. Bild: woodleywonderworks / Lizenz: CC BY 2.0

Zwei Forschern aus Erding bei München ist offenbar eine Sensation gelungen. Nach Durchsicht einer umfangreichen NASA-Datenbank, in der Myriaden an Daten zu bislang erfassten Himmelsgestirnen verzeichnet sind, sind sich Professor Dr. Jürgen Kyzkywiz und Professor Dr. Dr. Dr. Erduğrul Meier-Meier sicher, eine zweite Erde gefunden zu haben.

Der Datensatz #71.637.863.571.266 weist einen Planeten in dem benachbarten Sonnensystem Kahua o na hoku aus, der größte Gemeinsamkeiten mit der Erde besitzt. Durchmesser, Umlaufzeit, Temperatur – zumindest das dort Protokollierte gleicht unserer Mutter Erde fast wie aufs Haar.

„Es ist verblüffend, alle Grundparameter sind mit denen der Erde vergleichbar“, so Professor Dr. Kyzkywiz. Auch die Daten des Zentralgestirns sowie Anzahl und Beschaffenheit der übrigen Planeten sind verblüffend ähnlich. Damit sei unser Sonnensystem kein absoluter Sonderfall, sondern eher typisch, schätzen die Forscher.

Die Forscher sind erstaunt, dass die Gemeinsamkeiten bislang noch nicht an die Öffentlichkeit gedrungen seien. Die NASA habe allerdings so unverschämt viele Daten gespeichert, dass schon einmal etwas durch das Raster falle könne, meinen die Forscher. Auch das Naheliegendste übersehe man oft, auch oder gerade weil es oft vor den Füßen liege. Allerdings könnten dem Mitarbeiter, der die Daten ursprünglich erfasst und bearbeitet habe, wohl sehr wohl die Ähnlichkeiten aufgefallen sein. Damit ließe sich erklären, warum dieser den Namenszusatz „Earth!“ vermerkt habe. Danach sei die Geschichte wohl in Vergessenheit geraten.

Nicht sicher sind sich die Forscher allerdings, ob auch Leben, gar intelligentes Leben auf dem Erdenzwilling möglich sei. Gewissheit würde man erst erlangen, wenn man eine Sonde oder gar ein bemanntes Raumschiff zum dem Erdenzwilling schicke. Zwar liegt das Zentralgestirn nur rund acht Lichtminuten von unserer Erde entfernt, was für galaktische Maßstäbe ein mittlerer Witz ist. Aber die Raumschiffe sind auch bei solchen vergleichsweise geringen Entfernungen überfordert. Das schnellste bemannte Raumschiff kam über 37.000 km/h nicht hinaus, was etwa 10 km in der Sekunde beträgt. Die Lichtgeschwindigkeit ist jedoch rund 30.000 Mal höher (ca. 300.000 km/s). Sonden erreichen zwar höhere Geschwindigkeiten, müssen aber erst einmal aufwändig und in mehreren Stufen beschleunigt werden, wobei man sich der mächtigen Gravitation riesiger Planeten, etwa des Jupiter bedienen kann. Die Sonde kann also hier gewissermaßen beim Vorbeiflug Schwung holen.

Die Lichtgeschwindigkeit ist ohnehin eine natürliche Grenze, die nach heutiger Kenntnis unüberwindbar ist, auch wenn es einige abartige Thesen gibt, wie man doch schneller als das Licht reisen könnte. Etwa Wurmlöcher oder für besonders große Entfernungen Mauselöcher. Reisen in Nachbargalaxien wie Andromeda oder Lakta vojo bleiben jedoch vermutlich immer ein Traum, aber vielleicht gelingt ja eines Tages zumindest ein Besuch auf der zweiten Erde.