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Um die Genderdebatte zu beenden: Englisch wird amtliche Sprache in Germany

Mädchen Englisch
Jetzt ist Englisch-Pauken angesagt! Licence: public domain

Englisch gilt als vergleichsweise genderneutrale Sprache. Zwar gibt es auch im Englischen Gender-Bemühungen (man denke an „actress“ als weibliche Form von „actor“), aber da nur den Artikel „the“ existiert und kein „der“, „die“, „das“, wird die Realisierung einer diskriminierungsfreien Sprache viel einfacher.

*** 02/01/2023 – Breaking News ***

The German Bondageday in Bearlin has decided to introduce the English language as the official language. Federal President Stonemajor praised the efforts of Federal Chancellor Peaceful March to switch to the world language English.

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Boulevard Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Sprachliches Szene

Eltern geben Kindern immer bescheuertere Namen. Zukünftig legt Standesamt Namen fest

Bessere-Vornamen-Gesetz
Einige der schlimmsten Auswüchse an Vornamen, die zu Häme und Mobbing führen können. Damit wird jetzt Schluss sein. Eltern in Deutschland können in Zukunft aus drei Vorschlägen wählen, die das Standesamt macht

Sie heißen Ocean, Despot, Godpower , Cinderella-Melodie, Pepsi-Carola, Popo, Schokominza … Wie bitte? Wer bitte? Kinder in Deutschland. Bereits im Kindergarten werden so manche Kinder zum Gespött. Mobbing und Ausgrenzung sind da nicht mehr weit. Das Phänomen ist – nach den berühmten Namensauswüchsen – auch als Chantalismus und Kevinismus bekannt.

Zwar können Standesämter Namen ablehnen, haben aber dafür keine Generalvollmachten. Beispielsweise sind Doppel-Vornamen erlaubt, wenn die Einzelvornamen zulässig sind. Was Eltern ihren Kindern antun, lässt sich außerdem nicht mit einer einfachen Prüfung abklären. So ist der Fall bekannt, dass Eltern ihre Tochter Martha genannt haben. Ein ganz normaler Name, den ein Standesamt-Mitarbeiter durchwinkte. Dumm nur, dass die Eltern mit Nachnamen Fahl heißen und dem Mitarbeiter die Gesamtwirkung nicht aufgefallen war.

Bessere-Vornamen-Gesetz kommt!

Bundesinnenminister Nancy Faeser (SPD) hat nun die Reißleine gezogen. In Zukunft werden die Standesämter die Namen festlegen. Basis dafür ist das „Bessere-Vornamen-Gesetz“ der Bundesregierung, das bereits vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde. Es muss nur noch der Bundesrat zustimmen,  was aber als reine Formsache gilt.

Keine freie Namenswahl mehr! Auswahl aus 3 Vorschlägen

Den Eltern werden drei Vorschläge präsentiert, unter denen sie auswählen können. Wer bis zu zehn Vorschläge und auch die Berücksichtigung von ein paar moderneren, aber seriösen Namen haben möchte, kann hier ein XXL-Namenspaket für 300 Euro erwerben. Dieses bietet auch die Möglichkeit, dem Kind bis zu drei Vornamen zu geben. Für Adelige (Karl-Theodor zu Guttenberg etwa hat zehn Vornamen) wird es selbstverständlich Ausnahmen geben.

Die Listen bei den Standesämtern sollen regelmäßig aktualisiert werden. Auch werde man sich mehr Mühe geben, darauf zu achten, dass Vorname und Nachname zusammenpasse, so Seehofer. Da man sich nicht mehr mit abstrusen Vorschlägen herumschlagen müsse – stellen Sie sich vor, Ikea, Siebenstern und Waterloo waren zugelassen –, habe man dann auch mehr Kapazitäten. Zudem habe man durch Einnahmen aus dem XXL-Namenspaket die Mittel, zusätzliche Mitarbeiter in den Standesämtern einzustellen, die sich um Namensentwicklung und Namensharmonie kümmerten, schwärmt Seehofer. Auch soll es regionale Namenslisten geben, aus denen sich die Standesämter bedienen, sodass z.B. in Bayern auch wieder typisch bairische Namen mehr Gewichtung bekämen. „Wir lassen uns von diesen Schaklyn-Eltern nicht mehr weiter foppen“, führt der Innenminister aus.

Viele Eltern werden sich aber nun in ihren Freiheiten eingeschränkt fühlen. Auch gibt es von der Opposition bereits Kritik. Manche meinen, die neue Regelung sei sogar grundgesetzwidrig. Die FDP-Bundestagsabgeordneten (Colin-Jamie Julien Pfeiferle und Pumuckl-Napoleon Krüger) haben bereits Verfassungsklage angekündigt.

Beispiele mit besonders schlimmen, aber bislang zulässigen Namen

  • Adriatik
  • Alemmania
  • Apple
  • Belana
  • Blaubeere
  • Blücherine
  • Bluebell
  • Bluna
  • Bo
  • Brain
  • Cassandra Lucie Marie
  • Champagna
  • Chanel
  • Chelsy Novèle
  • Cinderella-Melodie
  • Colin-Jamie Julien
  • Cosmo
  • Courage
  • Dee-Jay
  • Despot
  • Dior
  • Emilia-Extra
  • Fanta
  • Frangi-Pany
  • Frea
  • Frodewin
  • Gneisenauette
  • Godpower
  • Harley
  • Hope
  • Horst
  • Ikea
  • Imperial-Purity
  • Jonas Jayden-Tayler
  • Junior
  • Kantorka
  • Katzbachine
  • Kaysen
  • Kix
  • Klee
  • Lafayette
  • Laperla
  • Laser
  • Legolas
  • Lelibeth
  • Leonardo da Vinci Franz
  • Lio
  • Loana
  • Logan Seraphin
  • London
  • Lovelle
  • Magic
  • Maier
  • Matt-Eagle
  • Milka
  • Miransah
  • Monel
  • Napoleon
  • Noredien
  • November
  • Nox
  • Nussi
  • Ocean
  • Pepsi-Carola
  • Phoenix
  • Popo
  • Precious
  • Prestige
  • Pumuckl
  • Quidan
  • Rapunzel
  • Rionella
  • Saliana
  • Sammilia
  • Schaklyn
  • Schneewittchen
  • Schokominza
  • Segesta
  • Shakur
  • Sheriff
  • Siebenstern
  • Sioux
  • Smudo
  • Solarfried
  • Sonne
  • Sultan
  • Sunshine
  • Svaka
  • Tarzan
  • Timpe
  • Topas
  • Triumf
  • Viktualia
  • Wasa
  • Waterloo
  • Windsbraut
  • Winnetou
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Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Politik

Neue Regelung: Kranke müssen beim Arzt vorgelassen werden

Hausarzt
Hausarzt. Lizenz: Public Domain

Am 1. März können sich Arztbesucher freuen. Denn an diesem Tag tritt die Umsetzung einer EU-Richtlinie zur Erweiterung des Antidiskriminierungsgesetzes in Kraft. Dabei soll der besondere Schutz von Kranken im Vordergrund stehen.

Konkret bedeutet es, dass Kranke beim Arzt vorgelassen werden müssen. Damit wird ihr schlechterer Zustand angemessen berücksichtigt. Es ist einem, dem es ohnehin nicht gut geht, einfach nicht zuzumuten, lange beim Arzt – ggf. Stunden – zu warten. Wartezeiten würden die Gefahr bergen, dass sich der Zustand eines Erkrankten weiter verschlechtere, außerdem erhöhe eine längere Anwesenheit beim Arzt die Ansteckungsgefahr für andere Menschen im Wartezimmer, so Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der in der neuen Regelung einen großen Wurf sieht. „Letztlich ist unser Ziel, Leute schneller wieder fit zu machen, damit sie ihrer Zeitarbeit, ihrem 1‑Euro-Job oder ihrer befristeten Arbeit nachgehen können. Ist ja nicht jeder Politiker wie ich“, so Spahn.

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Gesellschaftliches Politik Sprachliches Verkehr

Die Partei „Die Linke“ fühlt sich diskriminiert und will Verkehrsregel „rechts vor links“ umdrehen

Rechts vor Links
Die Regelung „rechts vor links“ stinkt der „Linken“ ganz gewaltig. Foto: Cherubino / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die Partei „Die Linke“ fühlt sich diskriminiert und will erreichen, dass an Kreuzungen und Einmündungen in Zukunft nicht mehr „rechts vor links“ gilt, sondern „links vor rechts“.

Rechts vor links: Derzeit gilt in Deutschland an Kreuzungen und Einmündungen „rechts vor links“, wenn es nicht durch Schilder oder bauliche Merkmale (etwa abgesenkter Randstein, der eine Ausfahrt markiert, die somit nicht vorfahrtsberechtigt ist) anderweitig geregelt ist.

Linken-Chef Bernd Riexinger schimpft: „Es reicht nicht, dass unsere Justiz und unser Staat auf dem rechten Auge blind sind. Es wird uns auch noch vorgeschrieben, auf der rechten Fahrbahnseite zu fahren. Der Gipfel ist dann, dass wir an Kreuzungen und Einmündungen – wenn es punktuell nicht anders geregelt ist – auch noch Fahrzeugen, die von rechts kommen, Vorrang einräumen müssen. Das hat System! Unserem Unterbewusstsein wird immer wieder eingetrichtert, dass „rechts“ mehr wert ist als „links“. Was meinen Sie, warum die AfD so erfolgreich ist?“

„Links vor rechts“ nur an geraden Tagen?

Die Linke hat nun einen Gesetzesvorschlag in Vorbereitung, der in der deutschen Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) „links vor rechts“ einführt. Als Kompromiss ist für Riexinger nur vorstellbar, dass die Regelung „links vor rechts“ nur an geraden Tagen gilt. An ungeraden Tagen würde dann weiterhin „rechts vor links“ vorgeschrieben sein. Oder umgekehrt. Riexinger sieht in der Wechselregelung einen Vorteil. Denn VerkehrsteilnehmerInnen müssten sich laufend umstellen. Das schärfe die Aufmerksamkeit, da keine Routine mehr einkehre. Dadurch könnte die Anzahl der Verkehrsunfälle sinken, prognostiziert der Parteichef.

Koalitionsvertrag nur mit Passus „links vor rechts“

Riexinger kündigt an: „Ich unterschreibe nur dann einen Koalitionsvertrag mit Bundeskanzlerin Frau Doktorix Angela Merkel, wenn „links vor rechts“ eingeführt wird. Ohne „rinks vor lechts“, ich meine ohne „links vor rechts“, wird es keine Beteiligung unserer Partei in der Bundesregierung geben.“

Langfristig kann sich Riexinger auch eine Umstellung auf Linksverkehr vorstellen. Im Internet gebe es ja auch „(Hyper-)Links“ und keine „(Hyper-)Rechts“, führt Riexinger aus. „Die Zukunft ist links“, findet der Parteichef.

Rechtsbegriffe auch auf den Prüfstand!

Auch alle Rechtsbegriffe müssten auf den Prüfstand, fordert Riexinger, da sie auch unterschwellig „rechts“ forcierten, auch das Wort „Gericht“ leite sich bekanntlich etymologisch von „Recht“ ab . Riexinger findet, dass nach Jahrhunderten der „Rechtsprechung“ der Begriff in „Linkssprechung“ geändert werden sollte. Der „Rechtsanwalt“ würde zum „Linksanwalt“ mutieren. „Es geht nur um Gerechtigkeit ähhh Gelinksigkeit“, linksfertigt sich der Parteichef, „von mir aus ändern wir es nach ein paar Hundert Jahren wieder. Sprache ist sehr wichtig, sie formt und prägt uns, deshalb gendern wir ja auch, um die Frauen gleichzubelinksigen. Dann müssen wir auch mit dem Patriarchat der politisch Rechten abschließen und zum Matriarchat der politisch Linken aufsteigen.“

Linkshänder raus aus der AfD!

Ebenso überzeugend klingt Riexingers Appell, dass alle LinkshänderInnen aus der AfD austreten sollten, denn diese passten nicht in diese schreckliche Partei. Die Linke könnte sich unter bestimmten Umständen vorstellen, die Abtrünnigen aufzunehmen, aber selbstverständlich nur, wenn es sich um linksschaffene BürgerInnen handele. Man solle auch darüber nachdenken, so der Parteichef, alle RechtshänderInnen, die ja in der Überzahl seien – schon wieder so eine Bevorzugung von „rechts“ –, in Zukunft „LinkshänderInnnen“ zu nennen. „Wir tauchen einfach die rechte Hand durch die linke aus, und die linke Hand lassen wir so. Das ist Gelinksigkeit durch die Linke“, schwärmt Riexinger. Dass das Bundesverfassungsgelinks irgendwo nicht mitspielen könnte, damit linkselt der Parteichef nicht.

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Gesellschaftliches Kriminalität Politik

Rassismus: Blindenverein lehnt dunkelhäutigen Bewerber ab

Symbol Blindheit
Symbol für Blindheit bzw. große Einschränkung der Sehfähigkeit. Lizenz: Public Domain

Beim Süddeutschen Blindenverein hat es einen unfassbaren Fall von Rassismus gegeben. Tayo B., dessen Eltern aus Ghana stammen, hatte sich im oberbayerischen Reißbach für einen Sozialarbeiterjob vorgestellt.

Der Bewerber berichtet, er habe nach der Ablehnung mehrfach nach den Gründen gefragt. Er habe dann schließlich unmissverständlich zu hören bekommen, dass man keine schwarzen Bewerber wolle.

Die Arbeit hätte sowohl Büroarbeit als auch Arbeit vor Ort mit blinden Menschen umfasst. Der Bewerber hat inzwischen Anzeige bei der Polizei wegen Diskriminierung erstattet.

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Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Politik Sprachliches

Hunderassen „Boxer“ und „Möpse“ heißen bald anders: Namen diskriminierend und sexistisch

Mops
Erst ein „Mops“, nun ein „Doguillo“. Klingt doch gleich vornehmer. Foto: Katja Ries-Scherf / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Political Correctness ist gut gemeint, treibt aber manchmal seltsame Blüten. Jetzt trifft es sogar Hunde. Der „Boxer“ darf nun nicht mehr so heißen, ebenso der „Mops“ nicht mehr.

Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sind sich einig, dass die Namen diskriminierend und sexistisch sind.

Der Boxer (Hund) wird als solcher bezeichnet, weil seine eingedrückte Nase an einen Boxer, der viel einstecken musste, erinnert. Möpse (Hunde) haben den gleichen Namen wie die umgangssprachliche Bezeichnung für weibliche Brüste.

Boxer
Erst ein „Boxer“, nun ein „Pugil“. Klingt doch gleich vornehmer. Foto: Mood210 / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zwar dürften sich die Hunde, da sie nicht denken könnten, wenig gestört fühlen. Aber es gehe ja auch darum, dass eine Frau sexistisch diskriminiert werde, wenn sie Körperteile, die ihre Sexualität ganz wesentlich beträfen, im Namen einer Hunderasse wiederfänden, so Schwesig. Ebenso werde ein menschlicher Boxer beleidigt, da man ihm eine eingedrückte Nase unterstelle und ihn begrifflich mit einer Hunderasse gleichsetze.

Allerdings widersprechen Hundehalter, dass ihre Lieben nicht denken könnten. „Mein Hund kann sehr wohl denken“, sagt Jan (29), „der denkt sogar für mich. Ich habe zwar keinen Boxer oder Mops, sondern einen Kampfhund, aber ich bin froh, dass wir nun auch Tieren Rechte geben und sie nicht mehr diskriminieren. (Kurze Pause.) Hast Du da einen Arm im Maul? Bringst Du den sofort zurück, Du verf***** Hurensohn!?“

Neue Namen: Aus Mops wird „Doguillo“ und aus Boxer „Pugil“

Der Mops werden nun offiziell als „Doguillo“ bezeichnet, der Boxer als „Pugil“. Tierhändler, die nach einer Übergangszeit bis zum 1. Januar 2017 noch die alten Bezeichnungen „Boxer“ und „Mops“ verwenden, müssten mit einer kostenpflichtigen Abmahnung rechnen. In Presseerzeugnissen gebe es zwar keinen gesetzlichen Zwang, aber es werde davon ausgegangen, dass die Redaktionen die begrifflichen Empfehlungen umsetzten. Denn Diskriminierung und Sexismus fingen immer bereits bei Wörtern an, so Schwesig.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Religion

Bewerbung als Christkind abgelehnt: Nürnberger klagt gegen Stadt

Nürnberger Christkind 2008
Nürnberger Christkind 2008. Eindeutig eine junge Frau. Foto: Marcus Meissner / Lizenz: CC BY 2.0

Karl D. (49) ist alles andere als in Vorweihnachtsstimmung. Er hatte sich als Nürnberger Christkind beworben, aber von der Stadt eine knallharte Absage erhalten. Ihm wurde lapidar mitgeteilt, dass er die Bedingungen nicht erfülle. Er sei keine Frau, er sei zu alt, und seine Körpergröße liege über 1,60 Metern. Seine Bewerbung könne daher nicht berücksichtigt werden, heißt es in dem Ablehnungsschreiben.

Karl sieht dies als eklatante Verletzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Dieses besagt, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seines Alters und anderer Merkmale benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe.

Das Christkind ist eigentlich männlich

Es sei schon mal höchst seltsam, dass nur Frauen zugelassen seien, so Karls Anwalt Christian Tanner, der bereits Klage gegen die Stadt Nürnberg eingereicht hat. Denn das Christkind sei ja der junge Jesus Christus, dieser sei eindeutig männlich. Bei der Kreuzigung habe er schließlich Bart getragen. Da Jesus nicht nur der Sohn Gottes sei, sondern quasi auch Gott selbst, der bekanntlich geschlechtslos sei, wolle man sich aber nicht darauf versteifen. Denn sonst müsste man die bisherigen Nürnberger Christkinder ja nachträglich alle aberkennen, da diese alle weiblich gewesen seien. Aber es müssten zumindest ab sofort weibliche und männliche Bewerber zugelassen werden.

Zwar sei Karl kein Kind, zumindest nicht im engeren Sinne, aber er sei ein Kind der Stadt. Auch dürfe wie gesagt das Alter nicht als Nachteil gewertet werden, so Tanner. Denn das wäre glasklare Diskriminierung. Sein Mandant hätte ohnehin vorgehabt, die ausgeschriebene Stelle als rot-weißer Coca-Cola-Weihnachtsmann auszufüllen, dafür sei er bestens geeignet.

Falls die Stadt nicht einlenke, will Tanner notfalls durch alle Instanzen klagen. keinblatt.de wird weiter über diesen Fall berichten, denn der Gleichbehandlungsgrundsatz steht in den Statuten der Redaktion ganz oben.

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Diskriminierende Vornamen: Standesämter verbieten Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin und Maurice

Johanna Franziska von Chantal
Namensgeberin Johanna Franziska von Chantal. Wenn sie das gewusst hätte! Urheber: Michael Fuchs / Lizenz: Public Domain

Kinder haben es schwerer in der Schule und auch später im Leben, wenn sie Chantal, Mandy, Kevin oder Justin heißen. Schnell wird ihnen von Lehrern, aber auch von Mitschülern Leistungsschwäche und Verhaltensauffälligkeit attestiert, selbst wenn sie  nicht auffälliger und auch nicht lernschwächer sind als ihre Mitschüler Charlotte, Sophie, Marie, Hannah, Alexander, Maximilian, Simon, Lukas und Jakob. Dies belegt eine Studie der Universität Oldenburg.

Der Ruf dieser Namen ist inzwischen derart ruiniert, dass die Namen als diskriminierend anzusehen sind. Die Chancen in Schule, Ausbildung und Beruf sind für diese Namensträger eminent schlechter.

Die Antidiskriminierungskommission der Bundesregierung hat daher eine Empfehlung an die Standesämter herausgegeben, bestimmte Namen –  darunter Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin und Maurice – nicht mehr zuzulassen. Die Standesämter wollen fast geschlossen diese Empfehlung umsetzen.

Auch bei den an Chantalismus oder Kevinismus erkrankten Eltern, die ihren Kindern ungewöhnliche, exotische, zuweilen lächerliche oder gar diskriminierende Namen geben – oft in Gestalt von Doppel- und Dreifachnamen wie „Colin-Jamie Julien“, „Jonas Jayden-Tayler“ oder „Cassandra Lucie Marie“ –, wolle man in Zukunft genauer hinsehen.