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Mund-Zuhalten hat Konsequenzen. Fifa zieht Deutschland 3 Punkte ab. Im Spiel gegen Spanien startet Deutschland mit -3 Punkten

Gianni Infantino/One Love
Fifa-Boss Gianni Infantino: „Heute bin ich ein Außerirdischer vom Planten Melmak, der die bunten Farben dieses hässlichen One-Love-Logos nicht sehen kann! Und morgen auch!“ – Foto: Kremlin.ru, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 4.0)

Das Mund-Zuhalten der deutschen Spieler vor dem Spiel gegen Japan hat nun ernste Konsequenzen. Die Fifa zieht der deutschen Nationalmannschaft als Strafe für diese Geste drei Punkte ab. Damit startet Deutschland am Sonntag gegen Spanien mit minus 3 Punkten. Ein Weiterkommen wir nun ganz, ganz schwer, selbst wenn Deutschland gegen Spanien und Costa Rica gewinnen würde. Denn nach der Niederlage gegen Japan hatte Deutschland ohnehin noch keinen einzigen Punkt auf dem Konto. Sollte Deutschland nach den beiden noch ausstehenden Spielen als Sieger vom Platz gehen, dann würde Deutschland insgesamt 3 Punkte erreichen. Das wird kaum mehr für einen der ersten beiden Plätze und damit ein Weiterkommen ausreichen.

Hintergrund: Die Fifa hatte das Tragen der „One Love“-Binde, die für Vielfalt, Offenheit und Toleranz und damit vor allem gegen Rassismus, Antisemitismus und Homophobie steht, verboten, da in Katar Rassismus, Antisemitismus und Homophobie politisches Programm seien. Offiziell hatte man es natürlich mit dem Verbot politischer Statements begründet. Aus Protest gegen das Bindenverbot trug der deutsche Kapitän und Torhüter Manuel Neuer während des Japan-Spiels ein „One Love“-Tampon. Da dieses aber nicht besonders gut sichtbar ist, haben die Spieler auf dem Mannschaftsfoto vor dem Japan-Spiel den Mund demonstrativ zugehalten. Sie wollten damit ein Zeichen für Meinungsfreiheit und gegen Rassismus setzen. Gerade Homophobie käme im deutschen Fußball nicht vor, sagte Manuel Neuer, daher hätte er auch bei der WM nichts verloren.

Die Fifa begründete heute den Punktabzug mit einem Verstoß gegen interne Fifa-Regeln. Fifa-Boss Infantino sagte, das Zuhalten des Mundes sei eine unzulässige politische Geste. Das Regelwerk sehe dafür eine Geldstrafe oder einen Punktabzug vor. Die Spieler sollten Fußball spielen, das sei ihr Job. Für Politik seien andere zuständig, das heißt er. Daraufhin legt Infantino nach: „Heute bin ich ein Außerirdischer vom Planten Melmak, der die bunten Farben dieses hässlichen One-Love-Logos nicht sehen kann! Und morgen auch!“

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Wegen Corona-Aerosolen: Sprechverbot für Opposition im Bundestag!

Christiabn Lindner
Christian Lindner hält sich an die neue Regelung. Foto: Olaf Kosinsky, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Neuerung im Deutschen Bundestag: Da beim Sprechen selbst beim vorschriftsmäßigen Tragen von Masken verstärkt Aerosole freigesetzt werden und damit eine Übertragung des gefährlichen Coronavirus begünstigt wird, gilt ab sofort ein Sprechverbot für die Opposition. Dies verkündete heute Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) vor versammelter Hauptstadtpresse.

Um die Regierungsarbeit nicht einzuschränken, sind die Regierungsparteien CDU, CSU und SPD vom Sprechverbot ausgenommen. „Es gibt Situationen, in denen harte Einschränkungen notwendig sind. Dazu kann auch der vorübergehende Entzug von Freiheitsrechten gehören. Die Jahrhundertpandemie ist so eine Konstellation. Wir müssen die Infektionsgefahr im Deutschen Bundestag minimieren. Die eigentliche Regierungsarbeit, die auch der Bekämpfung der Jahrhundertpandemie dient, darf darunter nicht leiden. Daher wird die neue Regelung nur auf die Oppositionsparteien mit ihrer verfassungsrechtlich überschaubaren Funktion angewendet“, so Schäuble.

Es handle sich hier keinesfalls um ein Verbot der Oppositionsarbeit, bekräftigt der Empfänger der legendären 100.000-Mark-Sepnde.

Opposition: Nur noch Gesten und Schilder erlaubt

„Die Opposition darf sich selbstverständlich weiterhin zu Wort melden, muss sich aber ab sofort auf Gesten und das Hochhalten von Schildern beschränken. Das Sprechen ist untersagt.“ Schäuble stellt klar, dass die Verordnung mit dem sperrigen Titel „Erlass zur Reduzierung der Gefahr der Übertragung infektiöser Erkrankungen durch kolportierte Redebeiträge mit peripherer Sachdienlichkeit der Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag“ verfassungskonform sei. Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages habe dies in einem Eilgutachten festgestellt, das im Home Office entstanden sei.

Während die Partei, die ohnehin nichts zu sagen hat, die neue Regelung für sich entdeckt, kommt indirekte Kritik von einer weiteren Oppositionspartei, die per se keine Regierungsverantwortung übernehmen kann und will. Vor kurzem hatte Christian Lindner noch gesagt: „Wie haben jahrzehntelang die Botschaft der Allmächtigkeit Gottes … quatsch … ich wollte sagen, des freien Marktes gepredigt. Als das Virus ausbrach, mussten wir unsere Rolle neu definieren. Wir haben dann festgestellt, dass das Virus auch Teil der Ökonomie ist, da es auf alle markt-makroskopischenn Prozessen Einfluss hat. Unsere Berater haben uns jedenfalls abgeraten, es als sozialistischen Feind zu bewerten, obwohl es ja nachweislich von einem planwirtschaftlich betriebenen Wildtiermarkt aus China stammt.“

Vielleicht würde Lindner diese Aussage heute revidieren, aber er kann das ja nicht mehr. Er muss schweigen, und für eine Texttafel oder Geste ist es zu umfangreich.