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Rattenfängerpartei AfD: Höcke hat nun Ratte als Haustier, damit er wenigstens „Nager“ sagen kann

Höcke mit Ratte
Ratten sind durchaus beliebte Haustiere. Höcke hat das possierliche Tierchen bereits in sein ratterndes Herz geschlossen. Foto Höcke:  
Vincent Eisfeld, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Bernd Höcke (AfD) fühlt sich angeknabbert. Seine Partei verliert immer mehr an Boden, die Ratten verlassen das sinkende AfD-Schiff. Flüchtlinge und Klima ziehen nicht mehr als Themen, und auch mit der Frage, ob man das N- oder Z-Wort noch verwenden dürfe, kann sich die Partei derzeit nicht ratten.

Höckes Schergen sind als Rattenfänger bekannt, auch wenn das der Ausnahme-für-Deutschland-Politiker nur einem Vertrauten gegenüber zugibt. Aber da es wahr ist, passiert es auch. Höcke hat sich eine Ratte gefangen, die er nun als Haustier hält. „Jetzt darf ich sogar bei Anne Will ein Wort sagen, das zumindest sehr ähnlich ist zu einem Wort, das ich nicht mehr sagen darf: Nager.“

„Wie ist eigentlich der Plural von Nager? Näger“, fragt sich Höcke euphorisch. Ein Blick in Wiktionary zum Lemma Nager führt bei Höcke erst zu Frust, dann aber entdeckter er ganz unten den Hinweis:

Ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: N3ger

Höcke steht auf und klatscht sich auf den Bauch. So ein Erfolgserlebnis hatte der ehemalige Lehrer schon lange nicht mehr. Er fühlt sich so gut wie in der Talksendung Günther Jauch, bei der er eine Deutschlandfahne aus seinem Rock zog und dem staunenden Publikum präsentierte.

Höcke sammelt sich: So eine Ratte sei ja streng genommen ein Nagetier mit Kanalisationshintergrund. „Was wollen die eigentlich bei uns? Warum reisen die alleine?“, kommen Höcke die ersten Zweifel, bis er sich daran erinnert, dass er das Tierchen selbst gefangen ratte. Doch er wusste auch, dass viele Schiffsratten übers Mittelmeer kommen. Draußen hört er einen Lkw rattern und ergänzt „oder in einem Kühllaster. Diese Ratten!“

In Höcke kommt wieder der alte Kampfeseifer auf: „Das ist mein Kampf! Merkel und ihre Linksradikalen wollen uns alles, mit dem wir Spaß beim Lästern haben, mausen. Ich lasse mir aber mein M-Wort, mein N-Wort und mein Z-Wort nicht wegnehmen. Am Ende darf ich nicht mal mehr ein Moorbad nehmen, nur weil mal Menschen als Sklaven gehalten wurden und das M-Wort damit an Attraktivität verloren hat.“

Die Linken haben recht – das weiß auch die AfD, sie gibt es nur nicht zu, sondern setzt dieses Wissen ein!

Höcke glaubt, dass die AfD nur dann punkten kann, wenn sie als Sprachbewahrer in den Wahlkampf ziehen. Und die anderen müssen als Sprachpanscher diskreditiert werden! Für das Recht auf alle Wörter, ob H-Wort oder Y-Wort! Gegen das Gendern! „Wenn die Linksradikalen ausnahmsweise mal recht haben und Sprache formt, dann muss die AfD sich einfach bei Adenauer und seinen Vorgängern bedienen“, blitzt ein Hauch von Wahn in seinen Augen auf. „Dann bekommen wir unseren alten Staat zurück. Mit dem Arzt, dem Feuerwehrmann, der Krankenschwester und der Putzfrau!“

Noch nie wurde so gut deutlich, dass es der AfD gar nicht um die geliebten Wörter geht. Wörter sind Schall und Rauch, für die Ratter Deutschlands sie sind nur ein Mittel zum Zweck. Die AfD will in die Adenauer-Zeit und gerne noch ein paar Jahre weiter zurück, und dazu sind die alten Wörter wichtige Bausteine.

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„Ein Vogel wollte Hochzeit machen“ – Beliebtes Volkslied wird geändert wegen Zwangsehen-Aussage

Hochzeit
Lizenz: Public Domain

Eine Ehe sollte natürlich im beiderseitigen Einverständnis der Beteiligten geschlossen werden. Dabei kann der Mann den Antrag machen oder die Frau. Auch gleichgeschlechtliche Ehen sind längst in unserer modernen Gesellschaft angekommen.

Dir Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Franziska Giffey (SPD), stört sich an einem alten Volkslied, der „Vogelhochzeit“, das etwa 1470 entstanden ist und bis heute sehr populär ist. Dabei heißt es bereits in der ersten Zeile:

Ein Vogel wollte Hochzeit machen

Giffey sieht hier nicht nur ein patriarchales Rollenmodell, sondern empfindet hier eindeutig eine Verharmlosung, gar eine Verherrlichung von Zwangsehen. Bei zwei Menschen könnte nicht einfach einer etwas „machen“, also eine Ehe schließen, so Giffey. Genau das aber würde der Text aussagen. Daher wird nun die Zeile geändert in:

Zwei Vögel wollten Hochzeit machen

„Zwangsehen gehört zu den größten Verbrechen der Menschheit, wir müssen das Thema ernst nehmen und das bereits in den Schulunterricht einfließen lassen“, sagte Giffey unserem Blatt.

Es werden außerdem noch einige weitere Änderungen Richtung geschlechtsneutraler Sprache vorgenommen, etwa hier:

Der Sperber, der Sperber,
der war der Hochzeitswerber

Aus dem „Hochzeitswerber“ werden jetzt die „Hochzeitswerbenden“. Leider geht damit der Reim verloren, da sich die „Hochzeitswerbenden“ nicht auf „Sperber“ reimen. Auch kommt eine Silbe hinzu, sodass sich das Lied nun nicht mehr vernünftig singen lässt. Ein weiteres Beispiel:

Die Gänse und die Anten,
die war’n die Musikanten.

Aus den „Musikanten“ werden hier „die Musizierenden“, da man sonst annehmen könnte, es wären hier ausschließlich männliche „Musikanten“ gemeint.

Diese Änderung ist wohl am klarsten

Die Vogelhochzeit ist nun aus,
die Vögel fliegen all’ nach Haus

Auch hier wird es eine Änderung geben, mit dem man ausdrücken wolle, dass männliche und weibliche Vögel gemeint seien. Entsprechend heiße es nun „die Vögelnden fliegen all’ nach Haus“, so die Ministerin.

Die Kultusminister der Länder werden angewiesen, in den Büchern für den Musikunterricht diese Passagen ändern zu lassen. Dabei sollten die Bücher möglichst schnell ausgetauscht werden, die entsprechenden Stellen zumindest überklebt werden. Auch die Verlage außerhalb des Schulbuchbereichs werden aufgerufen, diese Änderungen durchzuführen.

Kritiker sehen hier altes Kulturgut in Gefahr. Zwar fange Gleichstellung von Mann und Frau tatsächlich bei der Sprache an, meint Sprachwissenschaftler Raven Vogel, aber der Preis, dass Reime und Singbarkeit verlorengingen, sei möglicherweise zu hoch.

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Merkel: „AKK – Merz – Spahn – die können es alle drei nicht, ich mache doch weiter!“

Angela Merkel
Merkel ist die beste Mutti, sie bleibt – Foto: European People’s Party / Lizenz: CC BY 2.0

Es ist eine kleine Sensation in Berlin. Angela Merkel macht weiter! Aber alles der Reihe nach. Zunächst hatten sich alle drei möglichen Nachfolger für den CDU-Parteivorsitz und auch als mögliche nächste Kanzler blamiert und mehr oder weniger als unfähig erwiesen.

Friedrich Merz verhaspelte sich beim Asylrecht und erweckte den Eindruck, er wolle es infrage stellen. Merz sagte:

Deutschland ist das einzige Land der Welt, das ein Individualrecht auf Asyl in seiner Verfassung stehen hat. Ich bin seit langem der Meinung, dass wir darüber reden müssen, ob wir dieses Asylrecht behalten wollen, wenn es ein europäisches Asylsystem geben soll. Wir kriegen kein europäisches Asylsystem hin, wenn wir dieses Grundrecht behalten.

Der Wahrheitsgehalt des erste Satzes wird zudem von Experten angezweifelt, etwa vom Faktenfinder der ARD Tagesschau.

Annegret Kramp-Karrenbauer bekräftigte erneut ihre bisherigen Ansichten zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaften. Vor drei Jahren sagte sie:

„Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen.“

Letztlich kann man hier reininterpretieren, dass sie Homosexualität mit Vielehe und Inzest gleichsetze. Nicht nur ihr zweiter Ehemann widerspricht dem nach wie vor,  sondern auch viele, viele liberale CDU-Anhänger, in deren Augen sie sich nun absolut disqualifiziert habe.

Jens Spahn hat die politische Überkorrektheit kritisiert, aber auch den Uno-Migrationspakt sowie die TV-Sendung „Adam sucht Eva“, die er durch ein längeres Wort zum Sonntag ersetzen lasse wolle.

Wie auch Merz hat Spahn mit einer Reihe von Aussagen am rechten Rand gefischt. Damit wollen beide abtrünnige Wähler von der AfD zur Union zurückholen – eine Taktik, die ganz üblen Gerüchten zufolge selbst Horst Seehofer wegen Erfolglosigkeit und gegenteiligen Effekten inzwischen aufgegeben haben soll.

Merkel war nie weg, ist aber jetzt wieder da!

Für Merkel ist die Sache nun klar, sie sagte: „Die können es alle drei nicht, ich mache doch weiter.“ – Merkel meint damit den Parteivorsitz und auch das Amt der Bundeskanzlerin. Unserem Blatt verriet sie durch einen Black-out (der Strom war 14 Minuten weg), dass sie das von Anfang an so geplant habe. Spahn, AKK und Merz sind sozusagen nur Schaufensterpuppen oder bessere Mikrofonständer, die ihr die alte Beliebtheit und den alten Erfolg zurückbringen sollten. Die Rechnung könnte aufgegangen sein.

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Hunderassen „Boxer“ und „Möpse“ heißen bald anders: Namen diskriminierend und sexistisch

Mops
Erst ein „Mops“, nun ein „Doguillo“. Klingt doch gleich vornehmer. Foto: Katja Ries-Scherf / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Political Correctness ist gut gemeint, treibt aber manchmal seltsame Blüten. Jetzt trifft es sogar Hunde. Der „Boxer“ darf nun nicht mehr so heißen, ebenso der „Mops“ nicht mehr.

Frauenministerin Manuela Schwesig (SPD) und Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) sind sich einig, dass die Namen diskriminierend und sexistisch sind.

Der Boxer (Hund) wird als solcher bezeichnet, weil seine eingedrückte Nase an einen Boxer, der viel einstecken musste, erinnert. Möpse (Hunde) haben den gleichen Namen wie die umgangssprachliche Bezeichnung für weibliche Brüste.

Boxer
Erst ein „Boxer“, nun ein „Pugil“. Klingt doch gleich vornehmer. Foto: Mood210 / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zwar dürften sich die Hunde, da sie nicht denken könnten, wenig gestört fühlen. Aber es gehe ja auch darum, dass eine Frau sexistisch diskriminiert werde, wenn sie Körperteile, die ihre Sexualität ganz wesentlich beträfen, im Namen einer Hunderasse wiederfänden, so Schwesig. Ebenso werde ein menschlicher Boxer beleidigt, da man ihm eine eingedrückte Nase unterstelle und ihn begrifflich mit einer Hunderasse gleichsetze.

Allerdings widersprechen Hundehalter, dass ihre Lieben nicht denken könnten. „Mein Hund kann sehr wohl denken“, sagt Jan (29), „der denkt sogar für mich. Ich habe zwar keinen Boxer oder Mops, sondern einen Kampfhund, aber ich bin froh, dass wir nun auch Tieren Rechte geben und sie nicht mehr diskriminieren. (Kurze Pause.) Hast Du da einen Arm im Maul? Bringst Du den sofort zurück, Du verf***** Hurensohn!?“

Neue Namen: Aus Mops wird „Doguillo“ und aus Boxer „Pugil“

Der Mops werden nun offiziell als „Doguillo“ bezeichnet, der Boxer als „Pugil“. Tierhändler, die nach einer Übergangszeit bis zum 1. Januar 2017 noch die alten Bezeichnungen „Boxer“ und „Mops“ verwenden, müssten mit einer kostenpflichtigen Abmahnung rechnen. In Presseerzeugnissen gebe es zwar keinen gesetzlichen Zwang, aber es werde davon ausgegangen, dass die Redaktionen die begrifflichen Empfehlungen umsetzten. Denn Diskriminierung und Sexismus fingen immer bereits bei Wörtern an, so Schwesig.

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Political Correctness bizarr: Benjamin Blümchen ausgewildert

Elefanten
Freunde von Benjamin Blümchen in Afrika. Foto: GIRAUD Patrick / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wer kennt sie nicht, die herrlichen Geschichten rund um den Elefanten Benjamin Blümchen, der im Neustädter Zoo wohnt?

Wie erst heute bekannt wurde, wurde Benjamin Blümchen von der militanten Tierschutzgruppe „Free Ben“ aus seinem Zoogehege befreit und bereits nach Afrika verschifft. Dort wurde er an einem nicht näher benannten Ort ausgewildert. In einem Bekennerbrief wird die nicht artgerechte Unterbringung von Tieren in Zoos heftig kritisiert. Das berichtet Karla Kolumna von der Neustädter Zeitung. Zoodirektor Theodor Tierlieb hat die Polizei eingeschaltet, die ihm jedoch wenig Hoffnung auf eine Rückkehr des sympathischen Elefanten machen kann. Wie es mit dem klammen Zoo weitergeht, ist völlig unklar. Tierlieb beklagt, dass es dem Elefanten bei ihm ausgesprochen gut gegangen sei. Aber die Tierschützer hätten den prominentesten Elefanten für ihre Belange ausgesucht, obwohl es Elefanten gebe, die unter erbärmlichen Umständen im Zirkus auftreten müssten.

In Neustadt ist die Stimmung nun am Boden. Karla Kolumna hat es ohne den Newslieferanten Benjamin Blümchen jetzt sehr schwer, zumal sie schon seit zwei Jahren nicht mehr fest im Verlag angestellt ist und als freie Redakteurin nur 12,50 Euro pro Artikel bekommt. Da dies hinten und vorne nicht reicht, muss sie nebenbei noch putzen gehen. Zoowärter Karl ist ebenfalls sehr traurig. Als Ein-Euro-Jobber, der eigentlich langzeitarbeitslos ist, hat er es so oder so nicht leicht. Otto verkraftet den Verlust vielleicht noch am besten. Er geht neuerdings in die Ganztagsschule und erhält schon seit Längerem Fremdsprachenförderung, sodass er ohnehin nur noch wenig Zeit für seinen Freund hat.

Rauchverbot bei Momo

Wie außerdem bekannt wurde, wurde in Michael Endes Momo ein generelles Rauchverbot verhängt. Die grauen Herren rauchen nun dort keine Zigarren mehr, sondern nuckeln jetzt an zuckerfreien, veganen Lollies mit Holzstiel, die aus heimischen Holzabfällen recycelt werden. Der Vorschlag, E-Zigaretten als Ersatz für die Zigarren zuzulassen, wurde verworfen, da E-Zigaretten inzwischen als Einstiegsdroge gelten.

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Joachim Herrmann: Roberto Blanco kein Neger, sondern Messerwerfer

Roberto Blanco
Roberto Blanco wurde mit seinem Welthit „Ein bisschen Spaß muss sein“ berühmt. Bei Rassismus versteht der passionierte Messerwerfer allerdings keinen Spaß. Foto: Jarlhelm / Lizenz: CC BY-SA 2.5

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat in der ARD-Talksendung „Hart aber fair“ den dunkelhäutigen Sänger Roberto Blanco als „wunderbaren Neger“ bezeichnet. Dafür bittet Herrmann nun um Verzeihung. „Roberto Blanco ist natürlich kein wunderbarer Neger, sondern ein wunderbarer Messerwerfer“, sagte Herrmann unserer Redaktion mit Verweis auf „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler. In diesem Kinderbuch wurden für die Neuauflage die rassistischen Begriffe Negerlein und Türken durch Messerwerfer und Cowboys ersetzt. Blanco hat sich noch nicht entschieden, ob er die Entschuldigung des „nicht wunderbaren Blankgesichts Herrmann“ annehmen werde.

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Political Correctness bizarr: Bienenkönigin wird zur Bienenpräsidentin

Bienenpräsidentin
Soeben begattete Bienenpräsidentin mit abgebrochenem Geschlechtsteil des letzten Drohn. Foto: Josef Rosner / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die „Gesellschaft zur Förderung der Demokratie“ (GeZuFöDe) fordert, die Bienenkönigin umzubenennen. GeZuFöDe-Präsidentin Ulla Sticher begründet den Vorstoß damit, dass der Begriff Diktaturen verharmlose. Königinnen und Könige stammten schließlich aus Monarchien, und oft hätten die Herrscher weitgehende Befugnisse. Es gebe zwar auch konstitutionelle Monarchien, etwa in Großbritannien, in denen die Königin vor allem repräsentierende Aufgaben wahrnehme. Dennoch erinnere der Begriff an längst überholte, Menschen verachtende Staatssysteme, in denen einige wenige das Sagen hätten und die anderen unterdrückten.

Als neuen Namen schlägt die GeZuFöDe die Bezeichnung Bienenpräsidentin vor. Denn Präsidentin stehe von allen Begriffen noch am deutlichsten für ein demokratisches System, auch wenn sich manche Despoten auch als Präsident bezeichneten. Eine Alternative sei noch in Bienenkanzlerin zu sehen, aber auch hier könnte man Assoziationen zu Gewaltherrschaften konstruieren, heißt es. So habe sich Adolf Hitler ja schließlich als Reichskanzler bezeichnet. Untersucht wurden auch die bereits existierenden synonymen Begriffe für Bienenkönigin, nämlich Stockmutter und WeiselStockmutter gehe gar nicht, so Sticher, da der Ausdruck Mutter zu eindeutig weiblich und damit nicht genderneutral sei. Das sei allenfalls ein 1950er-Jahre-Begriff, aber kein moderner Ausdruck. Außerdem gebe es dann keine Anspielung auf die Staatsform, was den Vereinsinteressen und damit den Interessen der Bevölkerung widerspreche.

Weisel dagegen sei zu wenig bekannt und ließe sich nur mühsam einprägen. Damit würde sich der Begriff vermutlich nicht durchsetzen.

Daher sei die Bienenpräsidentin die beste Form. Wie die keinblatt.de-Redaktion in Erfahrung brachte, war der „Verband der Imker“ zunächst wenig von dem Vorschlag begeistert. Nachdem man der Imker-Präsidentin ein wenig Honig um den Bart geschmiert hatte, signalisierte der Verband dann doch seine Zustimmung, wohl auch, um eine endlose Diskussion in den Massenmedien zu vermeiden. Dies wird in Fachkreisen als entscheidende Voraussetzung bewertet, um den neuen Begriff flächendeckend einzuführen. In den nächsten Wochen sollen alle betroffenen Verlage und Organisationen gebeten werden, den neuen Begriff Bienenpräsidentin zu berücksichtigen.

Ob sich die GeZuFöDe nun als Nächstes sprachbereinigend 4um den „König von Mallorca“ kümmern wird, ließ Sticher offen. Man kann aber davon ausgehen, dass ein Präsident Jürgen Drews die Demokratie ins Lächerliche ziehen würde. Obwohl die Redaktion nachbohrte, wollte Sticher keinen Kommentar zum möglichen Ersatzbegriff „Hofnarr von Mallorca“ abgeben.

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Wegen Verherrlichung von Kinderarbeit – Jetzt soll auch noch das Christkind abgeschafft werden

Erst soll der niederländische Zwarte Piet (schwarzer Peter) wegen angeblichen Rassismusses abgeschafft werden, nun soll auch noch das Christkind daran glauben. In katholischen Landstrichen Deutschlands, aber auch z.B. im Nürnberger Raum, in Österreich, in Südtirol und einigen weiteren Ländern und Regionen, bringt bekanntlich das Christkind die Weihnachtsgeschenke. Damit soll aber bald Schluss sein, wenn es nach der Uno geht. Die Leiterin des Referats zur Bekämpfung von Kinderarbeit, Tatjana Seligmann, begründet das Vorhaben damit, dass die Figur Kinderarbeit verharmlose, auch wenn in diesem Fall tatsächlich keine Kinderarbeit stattfinde. Bräuche hätten aber sehr wohl auch Wirkung, der sich keiner entziehen könne. Da werde den Leuten unterschwellig das Bild arbeitender Kinder als etwas Alltägliches, Normales dargestellt. Dazu hafte der Figur durch die enge Bindung an das Christentum auch noch etwas Mystisches an. Kinderarbeit werde damit auch durch Religion entschuldigt, was ein ungeheurer Vorgang sei.

Christkind
Christkind: Harmloser Brauch, mit dem Kindern eine riesige Freude gemacht wird, oder gefährliche Verherrlichung von Kinderarbeit mit religiös motivierter Rechtfertigung? Bild: Heinrich Hoffmann / Lizenz: Public Domain

Seligmann fordert, dass öffentliche Darbietungen, etwa Auftritte von Minderjährigen im Christkindkostüm, wie sie etwa in Nürnberg stattfinden, abgeschafft werden. Auch soll die Bezeichnung Christkind „möglichst bald“ aus dem Sprachgebrauch verschwinden.

Das Christkind als Geschenkelieferant sei ohnehin überflüssig, so Seligmann, da es mit dem Weihnachtmann ja eine Alternative gebe. Einwände, der Weihnachtsmann werde speziell in Bayern als preußische Figur gesehen und sei daher verpönt, weist Seligmann zurück. „Alles eine Sache der Gewöhnung“, meint Seligmann. Auch das Argument, dass solche Maßnahmen den Kindern mehr schade als nutze – jeder kennt schließlich die leuchtenden Kinderaugen, wenn das Christkind bei der Bescherung die herrlichsten Geschenke hinterlassen hat – lässt Seligmann nicht gelten. Kinderarbeit sei schließlich die Geißel der Menschheit, so Seligmann. Die Ächtung von Kinderarbeit müsse daher unbedingt weiter vorangetrieben werden, und da sei diese dieser Vorstoß ein wichtiger Baustein.

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Diskriminierend? Jetzt geht es auch dem „Flüchtling“ sprachlich an den Kragen

Erst waren es Begriffe wie Zigeuner, Neger, Farbiger, Schwarzer und Behinderte, die im Zeitalter von Political Correctness und Gender-Mainstreaming nicht mehr verwendet werden sollten. Einige Beispiele:

Alt Neu
Zigeuner Sinti und Roma
Zigeunerschnitzel Balkanschnitzel
Neger, Farbige, Schwarze Menschen mit dunkler Hautfarbe
Negerkuss Schokokuss
Behinderte Menschen mit (körperlicher/geistiger) Einschränkung
Studenten Studierende
Dieter Moor Max Moor

So wurden bereits diverse Kinderbücher überarbeitet, um diese Begriffe zu tilgen. Der Negerkönig bei Astrids Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ wurde zum Südseekönig. Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn (Mark Twain) wurden vom Wort Nigger befreit, das durch Sklave ersetzt wurde. Sogar die Begriffe Türken und Negerlein mussten in Otfried Preusslers Klassiker „Die kleine Hexe“ weichen. Aus ihnen wurden auf Vorschlag Preusslers Messerwerfer und Cowboys (kein Witz, wer es nicht glaubt, googeln hilft).

Flüchtlinge
Es dürfte den Flüchtlingen wohl kaum helfen, wenn man sie nicht mehr so nennt. Foto: United Nations Photo / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Nun fordert der „Verband von Menschen in Not“ mit Nachdruck, auch den Begriff Flüchtling zu ersetzen, und zwar durch „Mensch, der auf der Flucht ist“. Damit stünde wieder der Mensch im Vordergrund, und der Mensch wäre nicht auf seine Flucht reduziert. Zudem seien Begriffe mit der Endung ling stets maskulin, was im Zuge der Gleichberechtigung nicht mehr tragbar sei. Ebenso habe das Suffix ling in aller Regel einen abwertenden Charakter, etwa bei Feigling, Wüstling, Neuling, Findling (im Sinne von Findelkind), Sonderling oder Primitivling.

Alt Neu
Flüchtling Mensch, der auf der Flucht ist

Verbandspräsident Gunther Stevenson hat bereits beim Deutschen Presserat interveniert, der ihm versprochen habe, sich für eine schnelle Herausgabe einer „dringenden Empfehlung“ einzusetzen. Es wird damit gerechnet, dass die großen Medien diese Empfehlung rasch umsetzen werden.

Kritiker wenden ein, wenn der Flüchtling begrifflich abgeschafft werde, müsse man auch beispielsweise den Frühling umbenennen, habe dieser doch das gleiche schreckliche Suffix. Es müsse wieder die Jahreszeit im Vordergrund stehen, nicht der wenig schmeichelhafte frühe Zeitpunkt, ergo würde der neue Name „die frühe Jahreszeit“ lauten. Stevenson entgegnet, dass dahinter keine Person stecke, die diskriminiert werden könnte. Vorerst dürfen also wenigstens die Jahreszeiten bleiben.