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Altpapst Benedikt XVI. wird neuer Bischof von Limburg

Altpapst Benedikt XVI.
Altpapst Benedikt XVI. bekommt eine neue bescheidene Aufgabe. Foto: Fabio Pozzebom / Lizenz: Public Domain

Der Wirbel um den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hat der katholischen Kirche schweren Schaden zugefügt. Mittlerweile ist die Rede davon, dass der Bau der eminent luxuriösen Bischofsresidenz bis zu 40 Millionen Euro verschlingen könnte. Ein Papst, der Bescheidenheit predigt und lebt, und ein prunksüchtiger Bischof, der in einer 15.000 Euro teuren Badewanne badet, die zumindest optisch von einem glühenden Höllenboden erwärmt wird, und der in einer schwarzen (!) Privatkapelle für 2,67 Millionen Euro betet, passen nicht so recht zusammen. Auch soll der Bischof die Öffentlichkeit mehrfach getäuscht haben. Die Spenden an die Kirche gehen mittlerweile drastisch zurück, im Gegenzug mehren sich die Kirchenaustritte. Die katholische Kirche ist in der wohl schwersten Krise seit Jahrzehnten.

Wie unsere Redaktion aus vertraulichen Quellen erfuhr, arbeiten in Rom Papst Franziskus und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, fieberhaft an einer Lösung. Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat indes angeboten, einzuspringen und das Bistum Limburg zu übernehmen. Der Altpapst sei sehr besorgt um seine Kirche und sehe sich in der Pflicht, sich dieser Herausforderung zu stellen, heißt es. Für die bestehende Altersgrenze von 70 Jahren für Bischöfe will Papst Franziskus eine großzügige Ausnahme erteilen.

Diözesanes Zentrum Sankt Nikolaus
Diözesanes Zentrum Sankt Nikolaus in Limburg mit der neuen Bischofsresidenz. Foto: Cirdan / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Besetzung scheint optimal, ist doch die Popularität des Altpapstes ungebrochen. Nur die gewaltige Strahlkraft des Altpapstes kann das Ansehen der Kirche wiederherstellen. Der Altpapst gilt zwar nicht als bescheiden, aber auch nicht als gierig. Er könnte damit die neue arme Kirche mit der bestehenden reichen Kirche verbinden und damit wieder zu seiner Rolle als größter Brückenbauer zurückfinden. An dem komfortablen Bischofssitz in Limburg soll der Altpapst aber schon Gefallen gefunden haben. Wenn der Bau doch schon einmal da sei, könne man die bequemen Einrichtungen, die Linderung bei so manchen Altersbeschwerden versprächen, auch nutzen, wird der Altpapst zitiert.

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Papst Franziskus: Gott existiert „möglicherweise“

Papst Franziskus
Papst Franziskus. Kommen nun die Reformen? Foto: Catholic Church (England and Wales) / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Bisher sind es nur Worte und noch keine Reformen. Aber was Papst Franziskus in einem Interview andeutete, schlug ein wie eine Bombe. In Zukunft wolle die Kirche niemanden mehr ausgrenzen, der nicht streng nach der katholischen Morallehre lebe. Der Papst sieht die Kirche nicht als Instanz, die sich in das persönliche Leben einmischen dürfe. Homosexuelle etwa sollten nicht von der Kirche moralisch verurteilt werden. Auch deutete der Papst an, dass Frauen in Zukunft eine wichtigere Rolle in der Kirche spielen könnten: „Maria – eine Frau – ist wichtiger als die Bischöfe […] Der weibliche Genius ist nötig an den Stellen, wo wichtige Entscheidungen getroffen werden.“

Für viele, die sich von der Kirche abgewandt haben oder die nicht mehr mit vollster Überzeugung dabei sind, sind die Worte mehr als nur ein Hoffnungsschimmer. Längst überfällige Reformen sind zumindest in Reichweite. Für Fundamentalisten dagegen klingen diese Überlegungen wie eine Kriegserklärung, könnten sie doch das Wesen der katholischen Kirche tief greifend verändern. Dogmen, die für alle Zeiten betoniert schienen, könnten umgeworfen werden. Nichts wäre dann mehr so, wie es schien.

Die Frage nach der Existenz Gottes – erfrischende Ehrlichkeit oder Tabubruch?

Ein weiteres Interview, das der Papst nun gab, dürfte das Weltbild nicht nur von besonders konservativen Christen noch einmal heftig erschüttern. Franziskus meldet darin sogar Zweifel an der Existenz Gottes an. Natürlich hoffe und glaube er, dass es Gott gebe, so der Papst. Skeptiker seien aber in der 2.000-jährigen Geschichte des Christentums immer wieder in Erscheinung getreten, so ehrlich müsse man sein. Auch er selbst habe keine überzeugenden Antworten, warum Gott, der ja ein allmächtiger, ein gütiger Gott sei, etwa den Holocaust zugelassen habe. Dieselbe Frage stelle er sich bei Krankheiten, bei Unfällen – oft träfe es die Edelmütigen. Das seien sicherlich Prüfungen, schwere Prüfungen, aber der Sinn so mancher Prüfung erschließe sich nicht für ihn, vor allem, wenn das damit verbundene Leid grenzenlos sei. Letztlich sei die Frage, ob Gott „ist“, nicht final zu beantworten, „möglicherweise  …  wahrscheinlich“, so der nachdenkliche Papst. Er schöpfe Kraft aus dem Glauben, jeder Christ könne das, sagt Franziskus, aber die wohl größte aller Fragen, nach Allmacht und Existenz Gottes, lasse sich nach dem derzeitigen Stand nicht mit absoluter Gewissheit beantworten. „Im Grunde genommen macht diese Frage Gott aber noch viel größer, vorausgesetzt, er existiert.“

Man darf gespannt sein, was von diesem Papst noch kommt.

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Wie seelenlos – Papst Benedikt XVI: „Ich wurde gefeuert“

Papa Benedikt XVI. 2011
Papst Benedikt XVI. (2011). Ganz der Papa! Foto: Madrid11 / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Schon länger wurde darüber spekuliert, dass der Rücktritt von Papst Benedikt XVI. (Joseph Aloisius Ratzinger) nicht so ganz freiwillig gewesen sein könnte. Nun kommt die Wahrheit scheibchenweise ans göttliche Licht. Wie der emeritierter Papst mitteilen ließ, habe es sich um eine Anweisung von ganz oben gehandelt, direkt aus dem Kanzel-Amt (sic!), genauer seinem Chef, also Gott höchstpersönlich. Salopp gesagt wurde der Papst gefeuert. Solche Kündigungen reihen sich ein in eine Gesellschaft, die immer mehr Leistung abverlangt. Wer nicht liefert, der muss gehen. Zuerst der Vize, wenn das auch nichts hilft, der Boss persönlich.

Eine Klage vor dem Arbeitsgericht habe Benedikt abgelehnt. Ganz einfach, weil ihm da Gott ebenfalls eine Anweisung gegeben habe, die ihm das untersagt habe. Und Gott sei er ja bedingungslos verpflichtet. „Was meinen Sie, welchen Eindruck so eine Klage machen würde?“, so der Ex-Papst, „Das wäre schlimmer, als wenn man den lieben Gott persönlich verkla… ähhh, na, sehen Sie …“

Inzwischen versteht Benedikt den Sinn der vorzeitigen Neubesetzung immer besser. Das Charisma seines Nachfolgers Franziskus (der ohne rote Schuhe) leuchte einfach stärker. Franziskus verkörpere die moderne Gesellschaft, in der sich Arbeit wieder lohnen müsse. „Einer Modernisierung könne sich auch Gott nicht verschließen, verstehen Sie? Sonst wäre er ja nicht Gott“, erklärt der geschasste Pontifex Maximus. Der Papst werde jetzt beten, zu Gott – für alle, die an ihn glaubten, für alle, die das nicht täten, und für alle Ungläubigen. Wir alle müssten auch Rückschläge einstecken, auch wenn manche Entscheidungen, vor allem bei vorzeitigen Auflösung von Arbeitsverträgen, schon arg übertrieben seien. Das ist mitunter durchaus Pedanterie, die päpstlicher sei als der Papst, führt Benedikt aus. Amen!