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Jesus: Der wohl größte Zauberer – zum Glück war er keine Frau, denn Zauberinnen mussten getötet werden

Jesus heilt Blinden
Gemälde „Heilung des Blinden“ von El Greco. Lizenz: Public Domain

Wenn man den Evangelien glauben darf, war der Herr Jesus Christus der wohl größte Zauberer aller Zeiten. Wichtig hierbei ist, er soll kein Zauberkünstler wie David Copperfield oder Harry Houdini gewesen sein, sondern echte Magie beherrscht haben. Diese drückte sich in Wundern aus.

Er verwandelte Wasser in Wein, vermehrte Brote und Fische, konnte auf Wasser laufen, heilte einen Blinden, indem er ihm
in die Augen spuckte, um einmal ein paar Beispiele zu nennen. Der größte Zauber war dann, als Jesus Christus sich nach seinem Kreuztode am dritten Tag wieder zum Leben erweckte und in der Gegend herumspazierte, als sei nichts gewesen.

Alles schön und gut. Doch auf Zauberei stand damals der Tod in Form einer Steinigung. Zumindest galt das für Frauen:

Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.

(2. Mose 22, Lutherbibel 1984)

Ein Gendersternchen dazu, schon hätte es Jesus auch erwischt:

Die Zauber*innen sollst du nicht am Leben lassen.

Doch dieses fehlte, und Jesus kam mit seinem Leben davon. Zumindest bis zu seiner Himmelfahrt, da war dann endgültig Finito.

Ermordung vermeintlicher Hexen

Dieser große Widerspruch im Christentum mag amüsant klingen, aber es ist kein Spaß. Denn leider hat das Gebot „Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen“ unzähligen vermeintlichen Hexen das Leben gekostet. Dabei sind nicht nur die Hexenprozesse zu nennen, selbst heute gibt es noch Tötungen vermeintlicher Hexen in Afrika.

Bei den Hexenprozessen wurden keineswegs nur Frauen ermordet. Bis zu 25 % waren männliche Hexen. Bei dieser Auslegung muss man sich wieder daran erinnern, Jesus Christus, sollte er je gelebt haben, war ein Mann.

Einspruch von Apologeten

Christen führen hier gerne an, dass der Herr Jesus Christus keine profane Magie beherrscht hätte, sondern beseelt durch den Heiligen Geist göttlich gewirkt hätte. Damit sei es keine Zauberei oder echte Magie gewesen, sondern etwas völlig anderes. Der aufgeklärte Mensch weiß, weder das eine noch das andere gibt es, aber selbst wenn es das gäbe, ließe es sich kaum unterscheiden.

Quelle für Blindenheilung

Jesus und seine Jünger kamen in das Dorf Betsaida. Und sie brachten zu ihm einen Blinden und baten ihn, dass er ihn anrühre. Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor das Dorf, spuckte in seine Augen, legte seine Hände auf ihn und fragte ihn: Siehst du etwas? Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen, als sähe ich Bäume umhergehen. Danach legte er abermals die Hände auf seine Augen. Da sah er deutlich und wurde wiederhergestellt. Jetzt konnte er alles ganz genau sehen. Und er schickte ihn heim und sprach: Geh nicht hinein in das Dorf!

(Markus 8, Lutherbibel 2017)

Soweit bekannt ist, vertrauen nur sehr wenige Augenärzte der hier beschriebenen Methode.

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Religion

Max (10) weigert sich, die Bibel zu lesen, da er das Ende schon kennt

Lachender Bub vor Kruzifix
Max will lieber andere Bücher lesen, deren Ende er noch nicht kennt

Max (10) hat römisch-katholischen Religionsunterricht im oberbayerischen Niederbachbrunn. Doch der Bub macht riesige Probleme in der Schule. Sein Religionslehrer ist teufelswütend auf seinen ungehorsamen Schüler. Denn Max weigert sich, sowohl im Unterricht als auch für seine Hausaufgabe, die Bibel zu lesen.

„Ich lese doch kein Buch, dessen Ende ist schon kenne“, sagt Max. „Da ist doch die Spannung weg! Das ist völlig sinnlos. Der Typ steht am dritten Tage wieder auf, als wäre nichts gewesen. Er rollt den Stein vor der Grabhöhle weg, spaziert aus seinem Grab heraus und hat die Menschheit erlöst. Wie in einem sehr schlechten Horrorfilm. Danach kommt noch die Offenbarung des Johannes, in der vor einem Gegenspieler des Herrn Jesus Christus gewarnt wird, der dort als Antichrist bezeichnet wird. Man erkennt ihn an einer Tätowierung mit den Ziffern 666. Mehr muss ich nicht wissen.“

Kein Halleluja vom Religionslehrer

Die Argumentation überzeugt seinen Religionslehrer in keinster Weise. „Der Bub hat nicht verstanden, dass das kein fiktives Unterhaltungsbuch ist mit einem Spannungsaufbau, dem ein Happy End folgt, sondern ein Tatsachenbericht voller Weisheiten und Geboten, die für das Leben eines Christen fundamental sind“, sagt der Lehrer. „Der Sündenfall, die Sintflut, der brennende Dornbusch, aus dem Gott spricht, die mosaische Meerteilung, dann die Wunder unseres Herrn Jesus Christus, der wundersam Brot und Fische vermehrt hat, Wasser in Wein verwandelt hat und auf Wasser sowie durch Wände laufen konnte, der von den Toten auferstanden und schließlich in den Himmel aufgefahren ist, all dies ist wahrhaftig so passiert., wie es in der Heiligen Schrift steht. Und auch den Teufel gäbe es, dafür sei Max das beste Beispiel.“

Auf jeden Fall kann es mit Max so nicht weitergehen. Was mit dem uneinsichtigen Buben aber genau passieren soll, ist unklar. Seine letzten Stegreifaufgaben in Religion sind jedenfalls deutlich benotet worden: 6–6–6.