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Sambia verbietet Kruzifixe – da sie bei Nachfahren Christi immer wieder Traumata auslösen

Kruzifix
Kein schöner Anblick. Wohl keiner möchte seinen Verwandten so begegnen. Ein afrikanischer Staat macht nun wegweisend Schluss damit. Foto: Wolfgang Sauber, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Sambia ist zwar ein christlich geprägter Staat mit rund 95 % Christenanteil, dennoch verbietet das afrikanische Land nun Kruzifixe. Die Begründung ist, dass mit diesem Symbol immer wieder daran erinnert werde, wie stark der ans Kreuz genagelte Jesus Christus bei seiner Hinrichtung habe leiden müsse.

Das sei für Gläubige schon schwer genug, für Nachfahren von Jesus Christus sogar schier unerträglich. „Wir können so nie abschließen. Dauernd werden wir an seinen Tod durch die grausame Hinrichtung erinnert“, sagt Ruphia, ein Ururururururur…enkel Christi. Auch die Wiederauferstehung ändere daran nichts, da die Leiden dennoch blieben und die Reinkarnation nur von kurzer Dauer (nämlich 40 Tage) gewesen sei.

Wie soll man so mit dem Tod eines lieben Verwandten abschließen können?

„Überall sehe ich meinen geliebten Ururururururur…großvater, wie er geschunden und blutend am Kreuz hängt. Das halte ich kaum aus!“, führt Ruphia aus, der durch das Kruzifix in seinem Klassenzimmer und den Besuch von Gottesdiensten ein schweres Trauma zurückbehalten hat.

Doch damit ist bald Schluss. Alle Kruzifixe müssen in Sambia bis zum 01.03.2021 aus öffentlichen und halböffentlichen Räumen verschwinden. Auch gilt ab diesem Stichtag ein absolutes Einfuhr- und Verkaufsverbot von Kruzifixen. Das Gleiche gilt für Gemälde, welche die Kreuzigung Jesu Christi zeigen. Auch einfache Kreuze ohne Leib Christi fallen unter das Verbot, sodass auch die protestantischen Kirchen, die meiste diese schlichtere Form verwenden, auf ihr Symbol verzichten müssen.

Als Ersatz für die Kruzifixe werden nun  Gemälde aufgehängt, die einen glücklichen, unverletzten Jesus zeigen. So wie er sich wohl selbst am liebsten sehen würde.

Ob sich dem Verbot weitere Staaten anschließen, ist völlig offen. In Afrika gilt dies aber als relativ wahrscheinlich, da Sambia ein Zeichen gesetzt hat. Aus Deutschland gibt es verhaltenere Töne. Hierzulande wolle man an der Tradition offenbar festhalten, auch als Rücksicht auf die starke Kruzifixindustrie, erfuhr unsere Redaktion aus den Kreisen der katholischen und evangelischen Kirche. Selbst bei besonders martialischen Kruzifixe, die im öffentlichen Raum hängen und damit für Kinderaugen sichtbar sind, will man angeblich keine Ausnahme machen, obwohl der Jugendschutz in Deutschland als einer der strengsten der Welt gilt.