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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Religion

Weil Papst ihnen die Show stiehlt: Evangelische Kirche kündigt Gründung von Minikirchenstaat in Berlin an

Vatikan
Vorbild Vatikan? Wohl nur teilweise. Ganz so prunkvoll wird es im zukünftigen evangelisch-lutherischem Staat in Berlin wohl nicht zugehen. Lizenz: Public Domain

Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deustschland (EKD), ist verärgert. „Ich kann es nicht mehr hören: Der Papst hier, der Papst dort, der Papst sagt, der Vatikan, schwarzer Rauch, weißer Rauch, dauernd geht es um Rom, nicht nur bei der Papstwahl. Das ganze Jahr! Was ist aber mit uns? Schließlich ist die evangelische Kirche die einzige von rund 33.000 christlichen Denominationen, die die Wahrheit kennt und vertritt. Alle anderen lügen ähhh… liegen falsch!“

Daher kündigt Fehrs die Gründung eines evangelischen Minikirchenstaates im protestantischen Berlin an. Sie sagte unserem Blatt:

Keine Sorge, es wird keinen evangelischen Papst und – ich enttäusche jetzt vielleicht die eine oder andere Protestantin – auch keine evangelische Päpstin geben. Schließlich heißt es bei Matthäus, keiner dürfe sich Vater – im geistlichen Sinne – auf Erden nennen. Daher ist das Papsttum nicht vereinbar mit dem Christentum. Aber wir haben ein Recht, gehört zu werden, daher werden wir Rom etwas entgegensetzen. Natürlich wird es bei uns nicht den ganzen Prunk geben, denn auch das steht im Widerspruch zu der Lehre unseres Herrn Jesus Christus. Unsere Kirche ist schlichter. Wie Sie wissen, haben wir keinen Lattenjupp, sondern nur ein profanes Holzkreuz. Wir haben auch keine Heiligen, von Gott, Jesus Christus, dem Heiligen Geist und natürlich Martin Luther einmal abgesehen. Bei uns ist jeder heilig, auch Sie Atheist und ich gehören dazu! Ferner ist unsere Ideologie nicht im Ansatz so menschenverachtend wie die unserer katholischen Freunde. Aber wir werden ein Zentrum bauen. Mit einer großen, aber nicht pompösen Kirche. Es wird Bischöfe zum Anfassen vor Ort geben und ein neues Luthermuseum, das wir vom Staat bauen lassen, dazu einen ewigen Jahrmarkt mit Hüpfdom für Kinder, Heiliger-Geist-Bahn, „Hau den Evangelisten Lukas“ und astrologischer Beratung. Wir brauchen Presse, auch wenn sie negativ sein sollte, wir wollen wieder vorkommen. Und sei es durch Skandale. Denn der Protestantismus findet in den Medien schon lange nicht mehr das notwendige Gewicht.

Bei der Fläche werde man wohl knapp unter der des Vatikanstaates bleiben, um auch hier keine falsche Botschaft zu vermitteln. Der wahre Reichtum liege im Glauben und nicht im Materiellen. Fehrs hat die Unterstützung des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz bereits bekommen, auch wenn der bekanntlich Katholik ist. Im Kreuze seien die Christen ja vereint, so Fehrs, gut, die Zeugen Jehovas einmal ausgenommen, denn die glauben ja, dass der Herr Jesus Christus nicht gekreuzigt, sondern gepfählt worden sei. Einen eigenen Staat für die Zeigen schließt Fehrs somit aus. Mehr als eine Pfahlstadt sei nicht drin.

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Gesellschaftliches Kriminalität Religion

Ranghoher Stellvertreter narrte jahrelang Öffentlichkeit mit erfundenem Chef

Papst Franziskus
Jorge Mario Bergoglio. Hier ahnte er noch nicht, dass sei großangelegter Betrug bald auffliegen wird. Foto: Casa Rosada / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Es ist ein äußerst ungewöhnlicher Fall von Hochstapelei. Wie heute bekannt wurde, hat in Rom ein gewisser Jorge Mario Bergoglio eine ranghohe Anstellung mit lebenslangen hohen Bezügen nebst vielen weiteren Annehmlichkeiten, etwa einem luxuriösen Ambiente und eigenes für ihn gebauten Firmenwagen, erschlichen und damit die Öffentlichkeit genarrt und betrogen.

Dass sich Hochstapler selbst nicht zum Chef machen, sondern nur zum Vize, kommt nicht oft vor. Hier jedoch brauchte Herr Bergoglio einen Chef, um seine Anstellung zu forcieren und zu legitimieren. Um nicht aufzufliegen, erfand Herr Bergoglio einfach seinen Boss. Wer nicht existent ist, kann auch niemanden verpfeifen, war wohl das Motiv. Um seine Identität zu verschleiern, trat Herr Bergoglio nicht unter seinem echten Namen, sondern als „Franziskus“ auf.

Den italienischen Behörden war aufgefallen, dass zwar Millionen Menschen auf der ganzen Welt an Franziskus’ Chef „glauben“. Das zeigt sich dadurch, dass sie zu ihm sprechen und Forderungen an ihn stellen. Etwa, dass sie gesund werden möchten oder Geld brauchen. Offenbar haben sie dem charismatischen Herrn Bergoglio einfach blind vertraut und seine – eher wirren – Aussagen nicht überprüft. Das haben aber nun die Behörden getan – mit einem apokalyptischen Ergebnis: Alles erstunken und erlogen. Für die Existenz des Vorgesetzten des Stellvertreters gebe es keine Hinweise, so ein Ermittler. Nur zwei Testamente des angeblichen Chefs habe man gefunden, hieß es aus Polizeikreisen. Diese bestünden aus völlig widersprüchlichen, zusammenhanglosen, teilweise auch menschenverachtenden Aussagen, erfuhr unser Blatt. Anstatt sich darauf zu beschränken, wer wie viel erbt, gäbe es sehr befremdliche Aussagen, etwa, dass den Leuten unter gewissen Umständen Sklavenhaltung erlaubt sei. In der zweiten Ausgabe fehle dieser Hinweis dann, dafür gebe es phantastische Beschreibungen, etwa, dass Wasser in Wein verwandelbar sei. Ein Ermittler meinte, auch hier müsse man von Betrug sprechen. Jemand, der so etwas fabriziere, habe zu viel Zeit, so der Ermittler.

Herr Bergoglio soll nun dem Haftrichter vorgeführt werden. Bergoglios Frau will weiter zu ihrem Mann halten. Auch seine zehn Kinder halten es für ein Gebot der Stunde, ihren Vater in der schweren Stunde zu unterstützen.

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Historisches

Römer zerbricht Trinkbecher – und erhält harte Strafe wegen zu erwartender historischer Bedeutung in 2000 Jahren

Gericht, altes Rom
Gericht im alten Rom (Symbolbild). Lizenz: Public Domain

Wenn das Claudius M. früher gewusst hätte, hätte er besser aufgepasst. Durch Ungeschicklichkeit hatte M. einen filigranen Trinkbecher aus Glas in einem Lokal in Rom Stadt heruntergeworfen. Dieser zerbrach in Tausende Teile. Welche drastischen Folgen dies nach sich ziehen würde, konnte M. nicht absehen.

Am heutigen 10. Dezember, 98 v. Chr., verurteilte das zivile Gericht „Rom Stadt Süd“ M. zum Entzug seines Bürgerrechts und zur Relegatio, also der Verbannung aus der Stadt Rom. Ferner wurde sein Vermögen konfisziert.

Die Begründung des Richters war stringent, aber vielleicht doch überraschend. Der Richter verwies darauf, dass solche Trinkgefäße zwar derzeit so eine Art Massen- und Ramschware sei, die man jederzeit bei Ikeus nachkaufen könne, die also ersetzbar seien. Allerdings sei davon auszugehen, dass in wenigen tausend Jahren solche Exemplare sehr rar und enorm wertvoll sein würden. „Jeder Trinkbecher, der heute zerstört wird, wird später einmal in Museen und anderen Sammlungen fehlen“, heißt es im Urteil. Man könne es daher nicht hinnehmen, dass filigrane Gefäße aus Glas einfach so zerstört werden – durch Ungeschick oder gar begünstigt durch Rauschwirkung. Dennoch blieb der Richter noch vergleichsweise milde und verwies darauf, dass fast auf den Tag genau in knapp 100 Jahren das sogenannte Christkind geboren werde. Unter diesem feierlichen Eindruck blieb es bei der oben erwähnten reduzierten Strafe.

M. nahm die Strafe an, ließ sich aber nicht nehmen, das Gericht abfällig als „Scherbengericht“ zu bezeichnen.

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Gesellschaftliches Kunst & Kultur Politik Religion

Italien: Nacktstatuen waren verschmutzt, daher vor Irans Präsidenten versteckt

Venus vom Esquilin
Venus vom Esquilin im Kapitol vor oder nach der Verhüllung. Foto: Jean-Pol GRANDMONT / Lizenz: CC BY-SA 3.0

War alles doch ganz anders? Die Aufregung war groß, als heute gemeldet wurde, dass die Regierung in Rom antike Nacktstatuen im Kapitol hinter Holzverkleidungen versteckt habe, um Irans Präsident Hassan Rohani, der zu Staatsbesuch in Italien ist, nicht zu beleidigen.

Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi verteidigte die Maßnahme zunächst, er habe das aus Respekt für die iranische Kultur und den Glauben seines Gastes angeordnet. Als die Kritik immer größer wurde, sprach Renzi auf einmal von einem gewaltigen Missverständnis. Die Statuen hätten eine Grundreinigung notwendig und seien derzeit nicht präsentabel. Gerade wenn ein hoher Gast so etwas nicht gewohnt sei und dann genauer hinschaue, konnte und wollte man ihm das nicht zumuten, so Renzi.

Auch dass zum Abendessen kein Wein serviert wurde, sei kein Kniefall vor dem Islam, so Renzi. Die Bibel rate nämlich ganz klar vom Weinkonsum ab. Ein Beispiel:

Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist. Berauscht euch nicht mit Wein — das macht zügellos —, sondern lasst euch vom Geist erfüllen!

Quelle: Epheser Kapitel 5, Vers 17 –18

Genau das sei dann ein Zeichen der religiösen Verständigung, wenn man zeige, dass man sich bei den Tugenden näher sei, als so mancher glauben möge. Auf Nachfrage erfährt keinblatt.de, dass man es ja nicht gleich übertreiben müsse. Der hauseigene Weinkeller sei ab sofort wieder geöffnet.

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Gesellschaftliches Historisches Kunst & Kultur Natur/Tiere/Umweltschutz

Rom stellt Gladiatorenkämpfe unter gesetzlichen Schutz

Wie der Spiegel berichtet, hat die römische Provinz Hispania den Stierkampf per Gesetz zum immateriellen Kulturgut erklärt. Der Stierkampf solle geschützt und gefördert werden. Auch wolle man beantragen, dass der Stierkampf als Weltkulturerbe anerkannt wird.

Gladiatorenkampf
Bald ebenfalls Weltkulturebene? Gladiatorenkämpfe, hier zu sehen: SC Retiarius gegen SC Scissor. Gemälde: Lutz Langer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Unterdessen hat Rom nachgezogen. Kaiser Trajan hat per Dekret die Gladiatorenkämpfe unter besonderen Schutz gestellt. Die Gladiatorenkämpfe seien ein wesentlicher Bestandteil der römischen Kultur. Sie seien spannend, verursachten Nervenkitzel und sie seien beim Volk äußerst beliebt, so Trajan. Nur eine Handvoll Weltverbesserer wollten die Gladiatorenkämpfe einschränken oder gar abschaffen, weil sie angeblich zu blutig oder inhuman seien.

Wenn man nun nichts unternehme, dann würden eines Tages statt echter blutiger Kämpfe langweilige Spiele aufgeführt, bei denen berühmte Römer mit einer über das Haupt gezogenen Katzenmütze Sack hüpfen, mit den Pobacken Nüsse knacken müssten oder bei denen es darum gehe, römischen Bürgern Eissplitter in den Schritt zu werfen, um sich an deren eunuchenartigen Gefiepe und Gehopse zu ergötzen, führt Trajan aus. Wenn es wenigstens Sklaven wären! Solche Altmännerspiele wären der Anfang vom Untergang des Römischen Reiches, das gelte es natürlich zu verhindern.

Ferner kündigte Trajan an, mehr Geld in das Bildungssystem, das heißt vor allem in die Gladiatorenschulen, zu stecken und eine Römerstraßen-Maut für Ausländer und Sklaven einzuführen.