Ungeheuer von Loch Ness. Foto: Anthony Shiels / Lizenz: Public Domain
Das Ungeheuer von Loch Ness, Nessie, ist stinksauer. Normalerweise ist Nessie in der nachrichtenarmen Zeit der Star in den Medien. Das Drama um die griechische Staatspleite stiehlt ihm aber nun die Show. In alten Zeiten grinste Nessie noch frech in die Kameras. Nun aber weiß Nessie nicht, wie es weitergehen soll ohne Medienrummel. Vielleicht werde es die schottische Unterwelt unsicher machen. Oder ein paar Touristen mit einem Schwanzschlag erschrecken. Nessies Tierärzte sind aber wegen der heftigen Stimmungsschwankungen besorgt. Man werde Nessie versuchen, mit Medikamenten zu helfen. Im schlimmsten Falle droht die Einschläferung.
Charlotte Elizabeth Diana: Ganz Großbritannien ist aus dem Häuschen. Foto: Hot Gossip Italia / Lizenz: CC BY 2.0
Der 43-jährige Brite John D. ist fanatischer Anhänger der britischen Monarchie. Als Kate und William ihren zweiten Nachwuchs präsentierten, flippte John regelrecht aus. Wie zuckersüß die Prinzessin doch sei, kommentierte er. Bis feststand, wie die Thronfolgerin heißen wird, konnte John kaum ein Auge zudrücken.
Endlich wurde der Name im TV bekanntgegeben: Charlotte Elizabeth Diana. Was für ein schöner Name! John war nicht zu halten und lief jubelnd unzählige Male um sein bescheidenes Häuschen in der Londoner Vorortsiedlung. Als er sich wieder etwas gefangen hatte, setzte er sich erneut vor seinen Fernseher. Er hätte es nicht tun sollen. Jede Königshaus-Berichterstattung wird auch mal unterbrochen. Konkret liefen im TV inzwischen Auslandsnachrichten. In Syrien war eine IS-Terrormiliz angegriffen worden, dabei waren auch Zivilisten ums Leben gekommen. Darunter auch einige Kleinkinder. Es waren fürchterliche Bilder zu sehen.
Noch einigermaßen gefasst, sagt John: „Wie soll ich mich über eine kleine Prinzessin freuen, wenn andernorts unschuldige Kinder sinnlos in Kriegen sterben?“, schluchzte er, „Die Prinzessin ist nicht mein Kind. Die Royals, die leben in dem kleinen Teil der Welt, der friedlich ist. Das Mädchen hat einfach Glück, in dieser reichen behüteten Oase aufwachsen zu dürfen, mehr nicht. Solange Menschen sich in Kriegen gegenseitig abschlachten, gibt es keinen Grund, sich über ein Kind zu freuen, das nicht mal das eigene ist und zu dem man keine echte Beziehung hat und auch nie haben wird. Die Prinzessin ist weit weg – mindestens so weit weg wie Syrien. Das Schicksal von Menschen, die in Kriegen umkommen oder an Hunger sterben, muss einem so gesehen noch viel näher gehen.“ – Dann kamen wieder die grausamen Fernsehbilder hoch und John brach mit einem heftigen Weinkrampf zusammen. Es ist kein Tag der Freude.
Cristo Redentor in Rio. Die Strauß-Statue soll noch höher (und aus zwingenden Gründen auch überproportional breiter) werden. Foto: Nico Kaiser / Lizenz: CC BY 2.0Franz Josef Strauß (†, fast 100): Nationalheld. Seine Visionen sind immer noch in der bayerischen Politik gegenwärtig. Die Ausländermaut hätte Strauß sicher gefallen. Foto: Robert Ward / Lizenz: Public Domain
Im Spätsommer dieses Jahres, genauer am 6. September 2015, wird sich der Geburtstag des berühmten bayerischen Ministerpräsidenten und Kanzlerkandidaten Franz Josef Strauß (CSU) zum 100. Mal jähren. Strauß bestimmt immer noch die bayerische Politik. Der jetzige bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer lässt sich vom alten Strauß inspirieren – eine Strauß-Büste hat stets Sichtkontakt mit Seehofers Schreibtisch und wacht über dessen Arbeit.
Der bayerische Finanzminister und Strauß-Verehrer Markus Söder plant nun Großes. Nach dem Vorbild der berühmten Christusstatue „Cristo Redentor“ in Rio de Janeiro soll Strauß ein würdiges Denkmal erhalten. Es soll noch deutlich größer als Cristo Redentor ausfallen. Gedacht ist an eine Höhe von 50,x Metern. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass die CSU immer für „50 % plus x“ gut ist. Strauß wird lächeln und in der rechten Hand einen Maßkrug halten. Die Statue wird aus Stahlbeton gebaut und wie die Christusstatue mit Speckstein überzogen werden.
Nach einem Standort wird noch gesucht. Da Strauß in München geboren ist, bietet sich natürlich die Landeshauptstadt an. Der Strauß-Flughafen vor den Toren Münchens wäre eigentlich ein Kandidat, aber die zulässige Bauhöhe macht dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. In einer Einflugschneise darf man eben nicht hoch bauen. Daher werden nun Standorte in der Münchner Innenstadt in der Nähe der Staatskanzlei und auf dem Messegelände in Riem (alter Flughafen!) geprüft. Riem gilt als ideal, da viele internationale Besucher kommen.
Zu den erwarteten Baukosten und zum Fertigstellungstermin ist noch nichts bekannt.
Wenn die ersten Tage im Jahr da sind, an denen die Sonne kräftig scheint und es nicht mehr so kalt ist, dann gehen die Leute raus an die Luft. Die Plätze draußen in den Cafés sind schnell restlos besetzt, jeder genießt die Sonne.
Doch was sich heute abgespielt hat, ist regelrecht pervers. Statt ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen, sind in Deutschland Millionen Menschen vor die Türe gelaufen, um das genaue Gegenteil zu erleben: Da schiebt sich der Mond vor die Sonne, wie er es schon Tausende Male gemacht hat, und verdeckt die Sonne zu weiten Teilen. Es wird dunkler – wie an einem stark bewölkten Tag. Anstatt sich darüber zu ärgern, dass die Sonne kaum mehr zu sehen ist und die wärmende Wirkung verpufft ist, wird aufgeregt über diesen profanen und lästigen Vorgang diskutiert. Einige Menschen schreien oder raunen sogar vor Aufregung. Die meisten haben lächerliche Pappbrillen mit schwarzen Gläsern auf und suchen die Sonne. Leute, die Sonne ist teilweise verdeckt, da müsst ihr nichts suchen! Man fühlt sich an die billigen 3D-Brillen aus dem Kino erinnert oder an „Heino für Arme“.
Ist denn auf gar nichts mehr Verlass? Erst stellte sich heraus, dass Jan Böhmermann (ZDF) trotz gegenteiliger Behauptung keinesfalls das Video von Yanis Varoufakis gefälscht hat. Varoufakis zeigte 2013 also tatsächlich den Stinkefinger. Um es noch komplizierter zu machen: Varoufakis bezog sich mit dieser Geste auf die Situation von 2010 und nicht auf den Weltuntergang von 1999.
Nun aber kommt es noch weit schlimmer: Wie umfangreiche Recherchen der Redaktion ergeben haben, ist der Stinkefinger von Peer Steinbrück (2013 im SZ-Magazin) auch kein Fake von Böhmermann. Entsprechend hat Böhmermann Peer Steinbrück nicht um seine Wahlchancen gebracht. Dass Peer Steinbrück nicht Bundeskanzler wurde, hat dieser also ganz alleine zu verantworten. Satire darf auch nicht so weit gehen, dass Wahlen in diesem Ausmaß beeinflusst werden. Dennoch sind wieder genug Leute darauf reingefallen.
Fälschung – ja oder ja? Auflösung: Der Finger ist real, die Zungengeste aber imaginär. Foto: Libertinus / Lizenz: CC BY-SA 2.0
Man ahnt es nun: Auch der Stinkefinger von Stefan Effenberg ist keine Fälschung von Böhmermann. Effenberg wurde bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in einem Spiel von deutschen Zuschauern provoziert und machte den Stinkefinger. Nun kann Effenberg nicht Böhmermann dafür verantwortlich machen, dass er als Strafe von Herrenfußballbundestrainer Berti Vogts von der Mannschaft ausgeschlossen wurde.
Fand wirklich statt: Gott streckt seinen Finger aus, um auf Adam den Lebensfunken überspringen zu lassen. Bild: Michelangelo / Lizenz: Public Domain
Aber, es wird noch weit heftiger. Der gerade erschaffene Adam wird ja bekanntlich von Gott mit ausgestrecktem Finger zum Leben erweckt. Auch diese Szene wurde ausdrücklich nicht von Böhmermann gefälscht, wie heute bekannt wurde.
Franz Josef Strauß (†, fast 100): kontrolliert noch immer die christsoziale Arbeit, behauptet Horst Seehofer. Foto: Robert Ward / Lizenz: Public Domain
Der Schuss ging ja wohl nach hinten los. Gestern hatte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer noch getönt, die CSU-Ikone Franz Josef Strauß kontrolliere noch immer die christsoziale Arbeit. Ein Foto von Franz Josef Strauß hängt in einem schweren Bilderrahmen über seinem Schreibtisch und wacht über Seehofers Arbeit. Seehofer sagte, „Wäre Strauß auf Facebook, würde er immer ‚Gefällt mir‘ drücken“.
Doch ganz so zufrieden scheint der alte Strauß nicht mit Seehofers Arbeit zu sein. Kurzerhand setzte er Seehofer auf die Facebook-Blockierliste. Sie können nun gegenseitig ihre Posts und Katzenfotos nicht mehr sehen.
Nicht nur das: Auch neigte sich Strauß‘ Foto aus unerfindlichen Gründen bedenklich und musste mithilfe einer Wasserwaage wieder in Position gebracht werden. Außerdem stank es auf einmal bestialisch in Seehofers Arbeitszimmer. „Den Gestank kriegen Sie selbst mit Dauerlüften kaum mehr raus“, sagte der sichtlich irritierte Seehofer. Der bayerische Landesvater hofft, dass sich das Verhältnis bis Strauß’ 100. Geburtstag wieder einrenken werde. Die Blockierliste sei ja nichts für alle Ewigkeit, sagte Seehofer ehrfurchtsvoll. Um seinem Idol noch näher zu sein, will Seehofer nun den Künstlernamen „Strauß-Seehofer“ führen. Dieser soll auch in seinen Personalausweis eingetragen werden.
Die Beine von Katja Suding und Katja Suding selbst (FDP) – von Christian Lindner (rechts) ausgesehen auch rechts. Foto: Robin Krahl / Lizenz: CC BY-SA 4.0
Überraschung in Hamburg: Die FDP fliegt nicht wie gewohnt aus einem Parlament heraus. Die Liberalen erhielten sensationelle 7,3 % (Stand: Redaktionsschluss) der Stimmen und überklettern damit ganz klar die 5 %-Hürde. Sex sells, die Spitzenkandidatin Katja Suding überzeugte mit viel Optik und wenig Inhalten. Die Kampagne mit dem Plakat „Drei Engel für Lindner“ und der ARD-Kamerafahrt über Sudings Beine war höchst erfolgreich, nachdem man anfangs weniger geschickt Suding als „Unser Mann für Hamburg“ propagiert hatte.
Der überglückliche Parteiboss Christian Lindner sagte, er sei sich sicher gewesen, dass das Konzept aufgehe. Daher würden für die anstehenden Landtagswahlen 2015 und 2016 in acht Bundesländern ehemalige Playmates als Spitzenkandidatinnen verpflichtet. Die Namen sollen noch im Frühjahr bekanntgegeben werden. Die Verpackung sei eben auch wichtig – und wenn die FDP erst einmal wieder in allen Parlamenten etabliert sei, könnte man auch über Inhalte nachdenken, so Lindner.
Lindner bald halbnackt auf dem Pferd oder von einer Schlange verschlungen?
Doch es soll beim Personal nicht nur auf attraktive Frauen gesetzt werden. Im Bundestagswahlkampf 2017 kann sich Lindner vorstellen, die höchst erfolgreiche Kampagne des russischen Präsidenten Wladimir Putin weiterzuentwickeln. Er könnte dann als Kanzlerkandidat halbnackt auf einem Pferd reiten. Oder auf einem Ochsen. Oder er werde sich von einer Schlange verspeisen lassen. Irgendwas mit hoher medialer Reichweite halt, erklärt Linder. Immerhin werde die Wahl ja gerade auch durch die Wählerinnen entschieden, die einen attraktiven Kerl sehen wollen, führt Lindner aus.
Der Reissack steht wieder wie eine Eins! Lizenz: Public Domain
Im chinesischen Longsheng hat sich am heutigen Freitag ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang ereignet. Zunächst neigte sich ein 20 Kilogramm schwerer Reissack bedenklich. Nach ein paar weiteren Sekunden fiel er schließlich um.
Dies wäre noch nicht unbedingt eine Meldung wert. Doch, was dann passierte, versetzte den Arbeiter Zhang in absolutes Erstaunen. Der auf dem Boden liegende Sack bewegte sich erst ganz leicht. Nach einer kurzen Pause richtete sich der Sack plötzlich wieder selbständig auf. Zhang kann es kaum fassen. Dabei wollte er doch den Sack gerade mit eigener Muskelkraft wieder aufstellen. Diese Arbeit wurde ihm nun erspart. Rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Reissack wieder von alleine aufstellt, so gering, dass es in ganz China nur etwa alle 50 Jahre geschieht.
Was sagt die Physik?
Eine Erklärung für den Vorgang könnte Superfluktuation sein. Normalerweise bewegen sich die Moleküle in einem Objekt chaotisch in alle Richtungen, was sich dann nach den Gesetzen der Statistik wieder ausgleicht und dem Objekt Trägheit verleiht. Würden die Moleküle auf einmal alle in eine Richtung fliegen, dem (hypothetischen) Zustand einer Superfluktuation, wäre das wahrscheinlich keine Verletzung der Physik, könnte aber den Reissack bewegen.
Kim Jong-un bei seinem ersten offiziellen Auftritt
Wochenlang war der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un abgetaucht. Nun ist es offiziell: Der Diktator wurde operiert, ihm wurde eine Zyste entfernt. Eine ähnliche OP wurde bereits bei einem Onkel von Kim Jong-un und weiteren Verwandten durchgeführt. keinblatt.de zeigt das erste offizielle Foto.
Wie das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtet, soll die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) laut einer früheren Aussage des Altkanzlers Helmut Kohl (CDU) nicht einmal dazu in der Lage gewesen sein, „richtig mit Messer und Gabel zu essen“.
Inzwischen hat sich Merkel zur Wehr gesetzt. Diese Aussage sei gemein, so die Bundeskanzlerin, denn der Wiedervereinigungsaltkanzler sollte es eigentlich besser wissen. Aufgrund der Mangelplanwirtschaft der DDR habe es in ihrem Elternhaus gar keine Messer und Gabeln gegeben, ja nicht mal Löffel. Metall sei schließlich knapp gewesen, gespeist habe man daher bei ihr mit einem Einzelbesteck, das alles „in einem“ gewesen sei, einem sogenannten Schneidgöffel – einer Kombination von Messer (Schneiden), G (Gabel) und Löffel. Erst nach der Wiedervereinigung habe sie richtiges Besteck kennengelernt und das vereinigte Besteck zum Einschmelzen gegeben.
Mit Messer, Gabel, Fischmesser, Butterstreicher, Messerbank, Tranchiergabel, Dessertgabel, Kaviarlöffel, Hummerzange und dem ganzen Zeug komme sie inzwischen klar, verfalle aber ab und zu in alte Muster. „Ganz weg kriegen sie alte Gewohnheiten nie“, sagte die Bundeskanzlerin unserer Redaktion, aber mit „Merkel und Gabel“ (sic!) könne sie inzwischen essen.
Das Problem bei dem geliebten Schneidgöffel sei, dass man ja nur „ein einziges Teil“ habe, mit dem man zwar schneiden, aber das zu Schneidende nicht gleichzeitig fixieren könne, so Merkel. Da habe sich auch schon einmal bei politischen Anlässen das eine oder andere selbstständig gemacht und sei wo gelandet, wo es eigentlich nicht hingehört habe. Auch sei alles nur bedingt hygienisch gewesen, da man ja den Löffel am Gabelstiel halten musste und umgekehrt, erklärt Merkel. Weitere Details wolle sie unseren Lesern ersparen.
Guido Cantz mit Begleitung beim Deutschen Fernsehpreis 2012. Foto: JCS / Lizenz: CC BY 3.0
Vorigen Samstag war es mal wieder so weit, der beliebte Showklassiker „Verstehen Sie Spaß“ zeigte vor der Sommerpause in einem Best-of noch einmal die gemeinsten Streiche, die mit versteckter Kamera gefilmt wurden. Doch Deutschlands lustigste Sendung mit Moderator Guido Cantz ist in die Jahre gekommen. Auch haben selbst die alte Rundfunktante ARD und der drollige SWR inzwischen erkannt, dass in Zeiten von NSA, Spionage-Affäre, Totalüberwachung und Vorratsdatenspeicherung das Instrument der versteckten Kamera negativ besetzt ist.
Daher führt der SWR nun einen radikalen Kurswechsel durch. Ab sofort wird keine versteckte Kamera mehr eingesetzt, sondern eine deutlich sichtbare. Guido Cantz weiß, wie ungelenk sich Menschen bewegen, wenn sie vor einer Kamera stehen, und hofft neben den eigentlichen Streichen auf jede Menge unfreiwillige Komik zum Ablachen. Die liebe private Konkurrenz habe ja mit ihren geskripteten Pseudo-Dokusoaps à la „Verdachtsfälle“ oder „Die Schulermittler“ und ihren Laienschauspielern einen riesigen Erfolg, so der sympathische Moderator, das sei also ein eminent vielversprechender Ansatz.
In der ersten Sendung nach der Sommerpause am 20. September wird bereits das neue Showkonzept umgesetzt. Wir freuen uns und drücken ganz fest die Daumen!
In einem Feld bei Weilheim (Oberbayern) wurde ein Kornkreis entdeckt. In Ermangelung echter Nachrichten hat es dieser Kornkreis sogar in die TV-Hauptnachrichten geschafft.
Es ist ja auch sonst nichts los – gut, der Ukraine-Russland-Konflikt (blutig), der Israel-Palästina-Konflikt (blutiger), die NSA-Affäre, die bekannten einnahmeorientierten Politikervorschläge („Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse erheben, das für den Eigenbedarf auf dem Balkon angebaut wurde“) oder die üblichen Boulevardmeldungen, etwa: „Reinhard Fendrich sucht zwölf Jahre nach Euro-Einführung immer noch Ersatzreim für Strada del Sole – hab kane Lire und kane Papiere, so wos haut di net vire“.
Inzwischen häufen sich die Kornkreis-Sichtungen (siehe Foto). Ein Zusammenhang mit der Ernte wird von den meisten Esoterikern bestritten. Eine neue Theorie geht davon aus, dass Kornkreise von Chemtrails verursacht werden. Zumindest glauben das immer mehr Mitglieder der International Chemtrail Association und deren Anhänger. Die Sichtung der ersten veränderten Kondensstreifen (eben der Chemtrails) und die Entdeckung der ersten ernst zu nehmenden Kornkreise lägen zeitlich auffallend nahe beisammen.
Dabei müssten es gar nicht Außerirdische sein oder göttliche Werke. Man suche hier eher weltliche Erklärungen. Eben Menschen, die diese Werke als Streich in den Boden trampeln. Jetzt kommt aber die Verschwörung: So könne es sich um durch zu viel Chemie manipulierte Studenten handeln, denen solche Streiche regelrecht eingeimpft würden, um die Weltgemeinschaft von den echten Problemen (andere Verschwörungen, versteht sich) abzulenken.
Auf der Weltmeister-Party in der Berliner Fanzone verulkten die deutschen Nationalspieler Mario Götze, Miroslav Klose, Toni Kroos, André Schürrle, Shkodran Mustafi und Roman Weidenfeller die Unterlegenen aus Argentinien. Sie sangen in gebückter Haltung auf der Bühne: „So geh’n die Gauchos, die Gauchos, die geh’n so!“ Anschließend hopsten sie in aufrechter Haltung und grölten dazu: „So geh’n die Deutschen, die Deutschen die geh’n so!“. Das wurde mehrere Male wiederholt.
Dies kam nicht bei allen so besonders gut an, Kritik war sowohl im Inland als auch im Ausland zu vernehmen. Schnell wurde der veräppelnde Tanz zur Affäre #Gauchogate hochstilisiert. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht gar ein „gigantisches Eigentor“.
Der bekannte deutsche Soziologe Werner Eisenstein, der schon mal in der einen oder anderen Talkshow sitzt, kann hierin zwar keine weltmeisterliche Leistung erkennen, da es ja in der Tat nicht wirklich nett gewesen sei, aber auch keine rassistische Entgleisung. Das sei ja nur eine Abwandlung des alten Kinderliedes „Ich kenne einen Cowboy“, offenbar gepusht mit einer gewissen Menge „Prozentigem“.
Rheinische Post: „Helene Fischer ist der neue Xavier Naidoo“
Den Party-Auftritt von Helene Fischer, die von der Rheinischen Post zum neuen Xavier Naidoo erklärt wurde, hält er dagegen für weit problematischer. Die Wiedererstarkung des deutschen Primitivschlagers mit seinen inhalts- und kritiklosen Heile-Welt-Texten sei die wahre kulturelle Katastrophe. „Nichts gegen Frau Fischer persönlich“, sagt Eisenstein, „Aber das war und ist wirklich schlimm. Es habe ihn sicher nicht atemlos gemacht, sondern allenfalls sprachlos.“
Nicht nur die Fans von Schumi sind geschockt: Seine Krankenakte wurde gestohlen und Medienvertretern zum Kauf angeboten. Offenbar spekulieren die Diebe darauf, dass Sensationsgier keine Grenzen kennt.
Doch die Bild-Zeitung und wohl auch die anderen großen Medien haben nur überschaubares Interesse. Zwar hat die Bild-Chefredaktion mit der von den Dieben implementierten Funktion „Blick in die Krankenakte!“, die der Amazon-Funktion „Blick ins Buch!“ nachempfunden ist, einen Einblick in die Krankenakte genommen. Doch aus der Chefredaktion ist zu hören, da stände nur unverständliches Mediziner-Latein gepaart mit schrecklichen Abkürzungen darin. Kein Mensch verstände das und erst recht kein Mensch könne das in eine irgendwie verständliche Form übersetzen.
Bei „Bild“ hätte man sicher gerne Vokabeln wie „Schock-Akte“, „Hoffnungsschimmer aus dem Röntgengerät“, „Das ist Schumis Wunderarzt“ und „Mit dieser 500 PS-Maschine lernt Schumi wieder laufen“ gesehen.
Zeitgleich wurde die franzsösische Polizei zu ungewöhnlich vielen Einsätzen im ganzen Land gerufen. Bürger in fast ganz Frankreich beschwerten sich über Lärm, es kam zu Ehe- und Partnerschaftsstreitigkeiten, vor allem zu spontanen Trennungen. Auch aus dem Ausland wurden ungewöhnlich viele Auseinandersetzungen zwischen Paaren und viele Trennungen gemeldet. Es wird berichtet, getrennt hätten sich Paare, die als Fans der französischen Hauptstadt bekannt seien.
Wie heute berichtet, wurde die Wohnung der weltberühmten Frauenrechtlerin Alice Schwarzer wegen des Verdachts auf Steuerbetrug durchsucht. Es besteht der Verdacht, dass Frau Schwarzer mithilfe ihres Schweizer Kontos mehr Geld am Fiskus vorbeigeschleust hatte, als sie es in ihrer Selbstanzeige angegeben hatte. Die Selbstanzeige könnte damit unvollständig und unwirksam sein.
Schwarzer glaubte damals aufgrund ihrer Eindrücke und Kenntnisse der Ex-Freundin, obwohl sie Kachelmanns Schuld anfangs für „unwahrscheinlich“ gehalten habe.
Jörg Kachelmann zu den aktuellen Entwicklungen:
Ich glaube aufgrund meiner Eindrücke und Kenntnisse, dass der Staat das Opfer ist, obwohl ich das vor kurzem noch für unwahrscheinlich gehalten habe. Nach meiner Empfindung hat Frau Schwarzer ihre matriarchalische Stellung schamlos ausgenutzt und den schwächeren Staat betrogen. Und das ausgerechnet über ein Schweizer Konto. Sie wissen doch, ich bin Schweizer. Ich schäme mich für Frau Schwarzer.
Tag der offenen Tür im Frauengefängnis angekündigt
Das Frauengefängnis Willich II hat inzwischen angekündigt, nach dem Vorbild der JVA Landshut, in der Uli Honeß einsitzt, noch im Herbst einen Tag der offenen Tür veranstalten zu wollen.
Heute Abend erfährt man in der Talkrunde „Günther Jauch“ im zwangsgebührenfinanzierten „Ersten“, die vom gleichnamigen Prominenten geleitet wird, wie es Michael Schumacher nach seinem schweren Skiunfall geht. Das Thema soll aber wohl mehr sein, wo die Grenzen der Berichterstattung liegen und ob Prominente ein Recht auf Privatsphäre haben.
Hier beantwortet keinblatt.de die drei wichtigsten Fragen:
„Wie geht es Michael Schumacher?“
– Schlecht.
„Haben Prominente ein Recht auf Privatsphäre?“
– Ja.
„Kann eine Talksendung sich kritisch mit dem Thema auseinandersetzen, ohne sich selbst zum Teil einer Maschinerie zumachen, die mit reißerischen Mitteln auf Sensationen und niedere Instinkte setzt, zumal Sabine Kehm, Managerin und persönliche Beraterin von Michael Schumacher, die sehr wahrscheinlich „mehr“ weiß, auf der Gästeliste steht?“
Der Dritte Weltkrieg ist eben ausgebrochen. Und wer berichtet mal wieder fast als einziges Medium? keinblatt.de! Foto: vaXzine / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0Spiegel Online mit sieben Berichten zur „Wetten, dass.?“-Einstellung auf der Startseite
Vor ein paar Wochen wäre es sicherlich „die“ Schlagzeile für alle großen Medien gewesen: der Ausbruch des Dritten Weltkriegs. Nun gerade ist es so weit, der Krieg ist da!
Allerdings halten sich die großen Medien auffallend zurück. Praktisch alle Medien berichten fast ausschließlich über die Einstellung einer 33 Jahre alten Unterhaltungssendung, die in einem staatlichen Rundfunkkanal läuft.
Spiegel Online etwa macht mit gleich sieben (!) Top-Berichten unmittelbar untereinander (!) auf, selbst für den Wett(er)bericht muss man nun ewig nach unten scrollen, bis das Mausrad rausspringt.
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