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Europäischer Gerichtshof: Corona-Namen diskriminieren Griechen – WHO muss neue Namen suchen

Griechische Buchstaben nicht Coronaviren
Jetzt hat das Virus erst einmal keinen Namen  mehr! Lizenz: auch keine

Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat entschieden: Die Verwendung von griechischen Buchstaben für Corona-Mutationen diskriminiere das griechische Volk, so die Richter. Geklagt hatte ein Bündnis aus Parteien sowie eine Reihe griechischer Organisationen und Bürger. Dem Vorhaben war eine Online-Petition vorangegangen. Das Gericht begründete die negative Assoziation der damit verbundenen gefährlichen Coronavirus-Mutationen, die durch griechische Buchstaben entstünde. Einzelne griechische Buchstaben stünden nun  weltweit für Krankheiten, Tod und Verderben, stellten die Richter fest.

In Griechenland wurde das Urteil mit Genugtuung aufgenommen. Erst hätte man die Griechen wegen ihrer angeblich unsoliden Finanzpolitik an den Pranger gestellt und ihnen fast den Euro weggenommen, sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis von der Partei Nea Omikron Dimokratia unserem Blatt. „Und jetzt wollte man uns auch noch für einen Virus eine Kollektivschuld geben“, setzt der smarte Politiker nach.

WHO muss neue Namen festlegen

Nun muss die WHO sich neue Namen einfallen lassen. Ursprünglich hatte man die Namen nach dem Herkunftsland gewählt („chinesische Variante“, „brasilianische Variante“, „südafrikanische Variante“), was aber ebenfalls als diskriminierend angesehen worden war. So war beobachtet worden, dass rassistische „Witze“ über Chinesen gemacht wurden oder Südafrikaner der Zugang zu Einrichtungen verwehrt worden war, weil man sie pauschal als infektiös ansah.

Es stellt sich nun aber die Frage, welche Namensvarianten bleiben. Arabische Zahlen sind dabei kaum geeignet, da dann Araber diskriminiert würden. Römische Zahlen kommen wohl auch nicht infrage, das damit Italiener, speziell Einwohner Roms, auf das Virus reduziert würden. Auch lateinische Buchstaben wären ein zu großer Affront Lateinamerika gegenüber.

Kommen nun neu entwickelte Symbole?

Daher denkt die WHO nun darüber nach, ganz neue Symbole zu erfinden. Im Vorfeld an die anstehende Gerichtsentscheidung hat man bereits 120 Symbole entworfen (siehe Abbildung), von denen die ersten bereits den ursprünglichen Namen wie Alpha, Delta und Omikron zugewiesen wurden. Die Anzahl basiert auf der zu erwartenden Mutationen bis zum Ende der Pandemie. Der Vorteil der Symbole ist, dass sie absolut neutral sind. Das Problem dabei: Keiner weiß, wie man die neuen Namen aussprechen soll. Eventuell könnten die Symbole Begriffen aus Esperanto zugewiesen werden, woraus sich auch die Aussprache ergäbe. Da diese Sprache nie jemand gelernt hat, geschweige denn gesprochen hätte, würde sich das Problem der Diskriminierung erst gar nicht ergeben, so ein WHO-Sprecher.

Neue Symbole
Auswahl möglicher neuer Symbole (120 sind final vorgesehen) für bisherige und weitere Varianten. Lizenz: Public Esperanto Express

Eine Antwort auf „Europäischer Gerichtshof: Corona-Namen diskriminieren Griechen – WHO muss neue Namen suchen“

Alles Unsinn. Man nehme die Buchstabiertafel der International Civil Aviation Organization (ICAO). Alfa, Bravo, Charly, Delta, Echo, Foxtrott und so weiter. Da Alfa und Delta schon belegt sind fallen die bei neuen Mutationen aus.

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