Der Ostersonntag, an dem die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird, würde 2018 auf einen 1. April fallen. Realisten sagen, es gäbe kein passenderes Datum. Das Datum ergibt sich aus der Osterberechnungsformel. In den Kalendern für nächstes Jahr ist es auch bereits vermerkt. Doch noch ist Zeit, zu handeln. Denn der Papst ist in großer Sorge. Er befürchtet, seine Kirche könnte großem Spott ausgesetzt sein. Bei der Nachricht, einer sei von den Toten auferstanden, könnte man ja an einen besonders schlechten Aprilscherz denken, denn so etwas sei ja nicht mal bei Gläubigen und Heiligen möglich, so der Pontifex Maximus.
Ostersonntag 2018 nun am 8. April
Die Orthodoxen feiern Ostern 2018 ohnehin eine Woche später, daher legt Papst Franziskus nun das christliche Osterfest mit dem orthodoxen Osterfest zusammen. Entsprechend findet der christliche Ostersonntag 2018 am 8. April statt. Alle bereits gedruckten Kalender sind ab sofort ungültig.
Evangelische Kirche macht nicht mit: Doppeltes Ostern 2018!
Die evangelische Kirche Deutschlands will nicht mitziehen. Damit tritt einer der seltenen Fälle ein, in denen es gleich zweimal Ostern innerhalb eines Jahres gibt.
Der Einzelhandelsverband Deutschlands begrüßt das doppelte Ostern. Ein doppeltes Ostern 2018 werde das lokale Geschäft beleben, so der Einzelhandelsverbandsprecher Harald Kauffer. Somit habe man endlich dem existenzbedrohenden Onlinehandel etwas entgegenzusetzen. Man wolle prüfen, ob solche kreativen Maßnahmen wie die des Papstes nicht weiterentwickelt werden könnten. Denkverbote solle es keine geben, führt Kauffer aus. Man halte es auch für möglich, dass Kunden in bestimmten Jahren zwei Geburtstage im Jahr feierten. „Zumindest wenn jemand sehr viel Glück gehabt hat und dem Tod nur knapp entgangen ist, heißt es ja auch ‚Das ist wie ein zweiter Geburtstag‘. Wo aber blieben dann die Geschenke? Umsatz! Umsatz! Umsatz!“
„Als Jesus gekreuzigt wurde, wurden seine Anhänger auch auf eine harte Probe gestellt. Viele hatten ihren Glauben an den Messias verloren. Doch letztlich hat die Kreuzigung Jesus nur gestärkt. Nach seiner Wiederauferstehung war er erfolgreicher denn je. Ich komme zurück, wie die Kreuzigung ist das nur eine kleine Krise. Ich werde Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland.“
Auf Nachfrage hin, ob sich Schulz wirklich mit Jesus Christus vergleichen wolle, sagte der SPD-Kanzlerkandidat: „Ich würde nicht so weit gehen, Jesus Christus mit mir zu vergleichen.“
„Wir haben uns ja nie mit dem Islam beschäftigt, sondern ihn nur abgelehnt und gegen ihn gehetzt“, so AfD-Sprecher Christian Braun, „das war so gesehen ein Fehler, zugegeben. Was aber jetzt herausgekommen ist, übertrifft nicht nur unsere schlimmsten Befürchtungen, sondern hat auch dramatische Konsequenzen darüber hinaus. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass wir uns weiter zum Christentum bekennen, wenn doch der Messias der Christen ausgerechnet auch der Wegbereiter des Islam ist. Für so blöd kann uns ja keiner halten.“, so Braun.
Mit einem neuen Gutachten soll nun geklärt werden, wie die erfolgte Christianisierung des Abendlandes schnellstmöglich zurückgenommen werden könne und welche Ersatzreligion zu Menschen mit deutschem Blut am besten passe. Hier biete sich natürlich der Germanenkult an, aber es würden auch andere Religionen überprüft, etwa Scientology, da deren Methoden der Manipulation durchaus interessant seien.
Für weitere Fragen war Braun nicht zu sprechen, da er einen Termin auf dem Standesamt habe zwecks Kirchenaustritts, hieß es aus Parteikreisen.
Horst Seehofer ist in Weihnachtsstimmung. Ob ihm das Christkind dieses Jahr etwas für seine Königlich-Bayerische-Staatseisenbahn-Modellanlage schenkt? Foto: Ralf Roletschek, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE
Wie jedes Jahr treffen wir uns mit Horst Seehofer. Dieses Jahr hat er uns in sein Eisenbahnzimmer in seiner Privatresidenz eingeladen.
keinblatt.de: Lieber Ministerpräsident, lieber Horst Seehofer, da wir aus Bayern kommen, auch lieber Landesvater, wir freuen uns, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben.
H. S.: Das kann vorkommen. Es gibt ja keinen Weihnachtsmann – zumindest nicht bei uns. Es heißt schließlich … (Horst Seehofer singt):
Alle Jahre wieder Kommt das Christuskind. Auf die Erde nieder Wo wir Menschen sind.
Übrigens ein sehr schönes, wahres Lied.
Was man nicht kennt und es daher auch nicht gibt, kann man auch verwechseln.
kb: Dem Herrn Söder ist die Sache aber offenbar sehr nahegegangen. Nach diesem Blackout verwechselte er auch noch seinen linken mit seinem rechten Arm und fuhr – die Arme über Kreuz auf dem Lenkrad – gegen einen Baum. Zum Glück ist ihm nicht viel passiert, aber seit dem Unfall glaubt er, ein talentierter Politiker zu sein.
H. S.: Dass er die Arme verwechselt hat, ist Ihre eigenwillige Interpretation. Ganz im Gegenteil, er hat bewusst ein Kreuz geformt, weil er seine Lektion gelernt hat. Sie verstehen, das Kreuz ist das Symbol des Christentums. Jesus Christus starb am Kreuz …
kb: Um auf das Christuskind zurückzukommen. Wenn es jedes Jahr auf die Erde niederkommt, gibt es dann mehrere Christuskinder? Oder blieb es immer im Kleinkindesalter? Warum heißt es eigentlich Christuskind? Das würde ja bedeuten, es wäre das Kind von Jesus Christus.
H. S.: Sie verwechseln da etwas. Das Christuskind oder auch Christkind ist Jesus Christus höchstpersönlich als Säugling. Ist das so schwer? Geboren von seiner Mutter, der Jungfrau Maria, gezeugt vom Heiligen Geist, also wegen der Dreifaltigkeit quasi von Gott selbst, aber auch von Jesus Christus.
kb: Dann hätte sich also Jesus Christus selbst gezeugt, selbst erschaffen? Etwas seltsam, nicht?
H. S.: Sie haben es fast kapiert. Ich werde oft als Christ gefragt, wer denn Gott erschaffen habe. Die Antwort ist: Gott hat sich selbst erschaffen, wie Sie ja gerade selbst festgestellt haben.
kb: Aber wenn Gott sich mit Jesu Zeugung selbst erschaffen hat, wer hat dann ein paar tausend Jahre vorher Adam und Eva erschaffen?
H. S.: Also mir wird das jetzt zu fad. Wer nicht wirklich glaubt, wird immer einen Knackpunkt finden. Es ist und war so, wie ich es sage.
kb: Lassen Sie uns über Politik reden. Ihnen liegen ja weiterhin die Flüchtlinge am Herzen. Sie wollen den Koalitionsvertrag für die Bundesregierung 2017 nur unterschreiben, wenn darin eine Obergrenze von jährlich 200.000 aufgenommenen Flüchtlingen festgeschrieben ist. Die meisten Verfassungsexperten sind der Auffassung, dass das mit dem Grundgesetz nicht vereinbar ist. Warum beharren Sie darauf?
kb: Was ist jetzt, wenn Flüchtling Nummer 200.001 vor der Türe steht?
H. S.: Dann bleibt die Türe zu, das ist. Wir lassen dann keinen mehr rein.
kb: Ist das christlich?
H. S.: Jetzt fangen Sie schon wieder damit an.
kb: Aber das C in CSU steht doch für christlich?
H. S.: Nein, das C soll eine Mondsichel darstellen.
kb: Also das Symbol der sunnitischen Muslime.
H. S.: Also, das war mir so nicht bewusst. Das ist ja schlimm. (Lange Pause) Wir werden das C demnächst aus dem Parteilogo entfernen. Aber ich könnte mich jetzt so retten, dass ich sagte, der Mond scheine für alle.
kb: Der Mond scheint gar nicht, er wird von der Sonne angestrahlt.
H. S.: Da steht aber in der Bibel etwas anderes. Gott wird es schon wissen.
kb: Gestatten Sie eine abschließende Frage. Trauen Sie sich zu, 2018 noch einmal als Spitzenkandidat für das Ministerpräsidentenamt anzutreten?
H. S.: Worauf spielen Sie an?
kb: Nun ja, Sie hatten doch in letzter Zeit den einen oder anderen Schwächeanfall.
H. S.: Sie haben doch sicherlich auch eine Schwäche für das eine oder andere? Für gutes Essen, für gute Musik, Messwein, oder eine Maß Wiesnbier! Wo soll da das Problem sein?
kb: Lieber Horst Seehofer, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
Das war einmal: Weihnachtsdekoration in der Innenstadt. Foto: Kecko / Lizenz: CC BY 2.0
Ist das bereits die Atheisierung des Abendlandes? In der überwiegend atheistischen fränkischen Kleinstadt Knochenach (6.500 Einwohner) wird ab sofort auf jegliche Außen-Weihnachtsdekoration im öffentlichen Raum verzichtet. Weder steht ein Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz, noch gibt es in den Einkaufsstraßen Lichterketten mit christlichen Motiven. Alles, was an Weihnachten erinnert, hat die Stadt zur Privatsache erklärt. Heißt auf Deutsch, es kann in den Wohnzimmern stattfinden, und zwar nur dort.
Bürgermeister Christian Paulus (parteilos) begründet die Maßnahme damit, dass die Knochenacher nicht mehr dem Kulturdiktat einer gewaltbereiten Religion stehen möchten. „Bei uns wohnen überwiegend Atheisten“, so Paulus, „und die Mehrheit schafft in einer Demokratie an.“
Paulus schimpft auf die Christenheit: „Die hängen ja sogar Bilder von Folteropfern in ihre Kirchen! … Sollen sie machen, aber im öffentlichen Raum hat diese Anwerbung von Kämpfern absolut nichts verloren.“
Die Knochenacher stehen hinter ihrem Bürgermeister. Das Knochenacher-Urgestein Johannes T. sagt, er sei schon lange aus der katholischen Kirche ausgetreten. Er habe mal in einem Gottesdienst gehört, dass ein gewisser Jesus von Nazareth Wasser in Wein verwandelt habe. Und dass er den Herrn Lazarus von den Toten auferweckt habe. Er hätte sich dabei gedacht „Was soll das für ein esoterischer Blödsinn sein?“ und sei spontan bei diesen Verschwörungstheoretikern rausgegangen. T. engagierte sich dann später beim Bau der ersten atheistischen Kirche in Knochenach.
Protest kommt bislang nur von der europaweiten Vereinigung Pegada (Patriotische Europäer Gegen die Atheisierung Des Abendlandes). Ein Pegada-Sprecher sagte: „Schauen Sie sich diese traurige, triste Stadt an. Da wünscht man sich ja lieber noch ein bisschen Islamisierung!“
Die Geschichte muss wohl umgeschrieben werden. Der IS ist für die Hinrichtung Jesu Christi verantwortlich. Da es damals noch keine Bomben gab, wurde Jesus gekreuzigt. Lizenz: Public Domain
In einer Videobotschaft bekennt sich der so genannte Islamische Staat (IS) zur Ermordung Jesu Christi. Es heißt, die Kreuzigung Jesu Christi vor rund 2000 Jahren sei eines der ersten großen Attentate des IS gewesen. Damit hat der IS den Christen mit einem besonders grausamen Attentat ihr Liebstes genommen, ihren Messias Jesus Christus.
Ein IS-Sprecher sagte auf den Einwand, der Prophet Mohammed wäre doch erst 570 nach Christi geboren worden:
„Wenn ich das schon höre! Nach Christi. Selbst in den Jahresangaben muss offenbar schon dieser Ungläubige Jesus vertreten sein. Aber Sie bekommen trotzdem eine Antwort. Sie unterschätzen den Islam. Allah ist ewig, er kennt keine Zeit, er ist die Zeit.“
Doch der IS-Sprecher wird mit einem erneuten Einwand konfrontiert. Ohne die Kreuzigung und die Auferstehung Jesu Christi wäre das Christentum höchstwahrscheinlich nie eine Weltreligion geworden. Erst die Auferstehung und die spätere Himmelfahrt hätten die Gläubigen davon überzeugt, dass Jesus Gottes Sohn sei. Damit wäre der IS ja verantwortlich für den Erfolg des Christentums. Der IS-Sprecher entgegnet:
„Spinnen Sie jetzt komplett? Habe ich mit nur einem Wort gesagt, wir würden hinter der Auferstehung Jesu Christi stecken? Wollen Sie mir meine Bombenstimmung versauen? Na, also! Und jetzt lassen Sie mir meine Ruhe!“
Papst Franziskus verurteilt Attentat
In einer ersten Stellungnahme hat Papst Franziskus das Attentat auf das Schärfste verurteilt. Hunderte Millionen Christen aus aller Welt seien geschockt, so der Pontifex Maximus. Es sei ein „feiges und vor allem völlig sinnloses Verbrechen“ gewesen, das nur Unheil in der Welt gesät hätte – bis hin zur Inquisition und den brutalen Kreuzzügen. Was denn als Nächstes komme, fragt der Papst. Dass nicht die Schlange, sondern der IS Eva verführt habe, von der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntnis zu essen? Dem IS sei alles zuzutrauen, spekuliert Franziskus.
„Auferstehung“. Urheber: Dieric Bouts. Lizenz: Public Domain
Ostern steht vor der Türe, und die meisten Deutschen freuen sich auf ein paar freie Tage. Das Wissen um Ostern und das Christentum verblasst jedoch immer mehr.
So glaubt erstmals in der deutschen Geschichte eine knappe Mehrheit (53 Prozent) fälschlicherweise, dass Jesus Ostern geboren wurde und Weihnachten gekreuzigt wurde. Das ergab eine Studie der Universität Gelsenkirchen, die heute vorgestellt wurde und einen ziemlichen Wirbel verursachte.
Jesus: Auf der Osterinsel aus einem Ei geschlüpft?
Erschreckende 7 Prozent meinen, Jesus Christus sei auf der Osterinsel geboren worden, daher der Name. Bezeichnend ist die Bemerkung von Max M. aus Chemnitz, der meint, Jesus sei aus einem ungefleckten, also fleckenlosen Ei geschlüpft. Sonst ergebe ja der Eier-Kult an Ostern keinen Sinn, und auch nur so sei die ungefleckte Empfängnis erklärbar. Sollte das Wunder daran liegen, dass Jesus von einem Huhn gelegt wurde, das vom Heiligen Geist geschwängert wurde? Jesus, der Heilige Geist und Gott seien gewissermaßen ein und dieselbe Person, man spreche aus diesem Grund von Dreifaltigkeit und gedenke daher mit dem Drei-Minuten-Ei, glaubt Maria S. aus Leipzig.
Jesus: An Weihnachten gekreuzigt?
Auch Chantal F. aus Frankfurt/Main glaubt an die Ostergeburt, folglich sei Jesus an Weihnachten gestorben, so die überzeugende Logik. Er sei am Heiligen Abend an ein Holzkreuz geschlagen worden, daher schlägt man zu Weihnachten einen Nadelbaum und stellt ihn aus Ehrfurcht geschmückt ins Wohnzimmer. Die Nadeln stünden symbolisch für die Dornenkrone, die Jesus bei seiner Kreuzigung tragen musste, die Kugeln für die Blutstropfen, zumindest die roten. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sei er nach seiner Nahtoderfahrung ins Leben zurückgeholt worden. Er sei klinisch tot gewesen, obwohl es damals doch noch keine Kliniken gab. Daher ein Wunder. Jesus sei einfach wieder aufgestanden, das glaubt auch Felix G. aus Bremen. Später sei er dann doch gestorben, weil er nicht mehr der Jüngste war und auch nicht gesund. Intensivstationen habe es damals noch nicht gegeben, führt Felix G. weiter aus, gesund wurden die Leute nur durch Wunderheiler, was aber nicht so recht funktionierte, da die Lebenserwartung damals nachweislich viel geringer gewesen sei. Auch habe sich Jesus nicht mehr selbst heilen können, auch durch Handauflegen nicht, da dies bei der eigenen Hand aus naheliegenden Gründen nicht klappte. So habe sich auch Münchhausen nicht mit seinem eigenen Arm aus dem Sumpf ziehen können, meint Sandra O. aus München.
Angekündigte Studie zum Thema Pfingsten
Die Universität Gelsenkirchen hatte ursprünglich auch eine Studie über das Wissen der Deutschen zum Thema Pfingsten angekündigt, aber jetzt überraschend einen Rückzieher gemacht.
Nürnberger Christkind 2008. Eindeutig eine junge Frau. Foto: Marcus Meissner / Lizenz: CC BY 2.0
Karl D. (49) ist alles andere als in Vorweihnachtsstimmung. Er hatte sich als Nürnberger Christkind beworben, aber von der Stadt eine knallharte Absage erhalten. Ihm wurde lapidar mitgeteilt, dass er die Bedingungen nicht erfülle. Er sei keine Frau, er sei zu alt, und seine Körpergröße liege über 1,60 Metern. Seine Bewerbung könne daher nicht berücksichtigt werden, heißt es in dem Ablehnungsschreiben.
Karl sieht dies als eklatante Verletzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Dieses besagt, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seines Alters und anderer Merkmale benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe.
Das Christkind ist eigentlich männlich
Es sei schon mal höchst seltsam, dass nur Frauen zugelassen seien, so Karls Anwalt Christian Tanner, der bereits Klage gegen die Stadt Nürnberg eingereicht hat. Denn das Christkind sei ja der junge Jesus Christus, dieser sei eindeutig männlich. Bei der Kreuzigung habe er schließlich Bart getragen. Da Jesus nicht nur der Sohn Gottes sei, sondern quasi auch Gott selbst, der bekanntlich geschlechtslos sei, wolle man sich aber nicht darauf versteifen. Denn sonst müsste man die bisherigen Nürnberger Christkinder ja nachträglich alle aberkennen, da diese alle weiblich gewesen seien. Aber es müssten zumindest ab sofort weibliche und männliche Bewerber zugelassen werden.
Zwar sei Karl kein Kind, zumindest nicht im engeren Sinne, aber er sei ein Kind der Stadt. Auch dürfe wie gesagt das Alter nicht als Nachteil gewertet werden, so Tanner. Denn das wäre glasklare Diskriminierung. Sein Mandant hätte ohnehin vorgehabt, die ausgeschriebene Stelle als rot-weißer Coca-Cola-Weihnachtsmann auszufüllen, dafür sei er bestens geeignet.
Falls die Stadt nicht einlenke, will Tanner notfalls durch alle Instanzen klagen. keinblatt.de wird weiter über diesen Fall berichten, denn der Gleichbehandlungsgrundsatz steht in den Statuten der Redaktion ganz oben.
keinblatt.de: Lieber Gott, ich darf Sie doch so nennen, „Grüß Gott“ klingt albern und unlogisch, denn dann müssten Sie ja sich selbst von mir grüßen, und „Sehr geehrter Gott“ ist auch nicht so der Bringer.
Gott: Einverstanden. Generell möchte ich aber, dass wir beim distanzierten Sie bleiben.
keinblatt.de: Gerne. Die erste Frage: Glauben Sie an Gott?
Gott: Was für eine sinnlose Frage! Ich weiß ja, dass es mich gibt. Also kann ich ja schlecht an mich glauben. Ich bin ja. Ich bin der Ich-bin, Sie verstehen?
keinblatt.de: O.k. Wer hat Sie erschaffen?
Gott: Schon wieder so eine Frage. Gegenfrage: Wer hat Sie erschaffen?
keinblatt.de: Ich habe gefragt, wer Sie erschaffen hat.
Gott: Und ich habe geantwortet.
keinblatt.de: Aber nicht auf die Frage.
Gott: Doch.
keinblatt.de: Nein.
Gott: Doch.
keinblatt.de: Sie haben mit einer Gegenfrage geantwortet. Ich würde gerne eine Antwort auf meine Frage bekommen.
Gott: Haben Sie doch!
keinblatt.de: Ja, eine Gegenfrage.
Gott: Die Gegenfrage ist die Antwort.
keinblatt.de: Nächste Frage. Warum haben Sie den Holocaust zugelassen?
Gott: Jetzt haben Sie zur Abwechselung eine Suggestivfrage. Wer sagt Ihnen denn, dass ich ihn zugelassen habe?
keinblatt.de: Zumindest haben Sie nicht eingegriffen. Als allmächtiger Gott hätten Sie etwas unternehmen können. Das kann zweierlei bedeuten. Erstens: Sie sind nicht allmächtig, was sollten wir aber von einem Gott halten, der nicht allmächtig ist? Damit wäre ja das Fundament jedes Glaubens erschüttert. Zweitens: Sie sind doch allmächtig, dann sind Sie aber nicht gütig, sonst hätten Sie ja den Gräueltaten nicht tatenlos zugesehen.
Gott: Jetzt kommen Sie gleich mit der ganzen Keule an philosophischen Verrenkungen. Ich sage Ihnen mal was, wenn Sie mich reinlegen wollen, dann suchen Sie sich einen anderen Gott. Aber ich will es Ihnen dennoch erklären: Ich habe die Welt erschaffen mit allen Naturgesetzen. Eine Welt, die so komplex aufgebaut ist, dass auch ein freier Wille möglich ist. Meine Liebe besteht darin, dafür gesorgt zu haben, dass die Leute selbst entscheiden und für sich selbst verantwortlich sind. Was wäre von mir zu erhalten, wenn ich dauernd wie ein Marionettenspieler in mein Werk eingreifen müsste, weil es nicht perfekt ist? Ihr Menschen seid für Euer Schicksal selbst verantwortlich, macht nicht mich verantwortlich, weil ich etwas nicht verhindert habe.
keinblatt.de: Das würde aber auch bedeuten, dass wir Sie gar nicht brauchen.
Gott: Ich habe die Welt erschaffen und das soll dann der Dank sein?
keinblatt.de: So haben wir das nicht gemeint.
Gott: Hat sich aber so angehört.
keinblatt.de: O.k., nächste Frage: Gibt es ein Leben nach dem Tode? Die Wiedergeburt? Den Himmel, das Paradies, das Nirvana, die Hölle, Geister, das Fegefeuer?
Gott: Himmel! – Jesus! – Das sind ja wieder Fragen. – Bis auf das Fegefeuer, das eine Mär ist, gibt es alles.
keinblatt.de: Wie geht es Ihrem Sohn?
Gott: Sie können wohl die Suggestivfragen nicht lassen. Wer sagt Ihnen denn, dass ich einen Sohn habe?
keinblatt.de: Das steht in der Bibel.
Gott: Sie haben weder die Bibel bzw. Ihre Vorgänger diese richtig übersetzt noch diese verstanden, noch haben Sie diese richtig interpretiert, noch haben Sie begriffen, dass die Texte von Menschen geschrieben wurden.
keinblatt.de: Das sind ja eine ganze Menge Vorwürfe.
Gott: Aber sie sind allesamt berechtigt.
keinblatt.de: Stimmt. Nächste Frage: Wie lautet die Weltformel?
Gott: E = mc2 + µ / 42xu-1/12
keinblatt.de: Einstein war also nahe dran.
Gott: Dazu sage ich jetzt mal nichts.
keinblatt.de: Lieber Gott, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
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