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Warum kaum Raucher trotz Neujahresvorsatz den Ausstieg schaffen – Tabakindustrie mischt Silvester extra Stoffe bei

Die Tabakindustrie hat Angst vor den „Ich will das Rauchen aufgeben“-Neujahresvorsätzen und mischt daher Zigaretten, von denen auszugehen ist, dass sie um die Jahreswende herum konsumiert werden, weitere Zusatzstoffe bei, die den Rauchstopp drastisch erschweren. Das enthüllt ein Aussteiger eines Tabakriesen, der sich der keinblatt.de-Redaktion anvertraut hat.

Raucher
Das Rauchen-Aufhören ist im neuen Jahr besonders schwer. Nun wissen wir, warum. Lizenz: Public Domain

Es ist alte Tradition, an Silvester gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen. Ein leidiges Thema ist das Rauchen. Ein erheblicher Teil der Raucher nimmt sich fest vor, im neuen Jahr mit dem Rauchen aufzuhören. Doch kaum einer schafft es.

Nun endlich ist geklärt, warum der dauerhafte Rauchstopp nicht gelingt. Ein Aussteiger aus dem Management eines Tabakriesen hat sich der keinblatt.de-Redaktion anvertraut. Er gibt sich als Helmut aus. Seinen richtigen Namen dürfen wir nicht nennen, auch das Unternehmen nicht. Helmut erklärt, Nikotin und eine ganze Reihe an Zusatzstoffen machten die Abstinenz ohnehin schwer, aber grundsätzlich sei sie möglich. Vor den Neujahresvorsätzen habe die Tabakindustrie daher Angst.

So ginge der Zigarettenverkauf die ersten Januartage auch erheblich zurück. Aber dann steigt er wieder an. Die Leute halten nicht durch und fangen wieder mit dem Qualmen an, berichtet Helmut.

Um die Jahreswende herum kommt eine andere Tabak-Rezeptur zum Einsatz

Nun verrät Helmut das Geheimnis: Die Zigaretten der meisten Tabakunternehmen, die um Silvester und Neujahr verraucht werden, sind nicht dieselben wie im Rest des Jahres. Zwar ist es logistisch schwierig, Zigaretten so zu produzieren und auszuliefern, dass sie um Neujahr herum geraucht werden. Schließlich kann man Zigaretten längere Zeit aufbewahren. Dennoch sorgt eine aufwändige Logistik dafür, dass das, was um die Jahreswende herum konsumiert wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit eine etwas andere Rezeptur aufweist, nennen wir diese veränderten Glimmstängel einfach Neujahreszigaretten. Mit dieser Strategie kriegt die Tabakindustrie die meisten Raucher. Das zynische Ziel sei, dem Raucher über die schwierige Zeit zu helfen, in der er abstinent werden und bleiben will, so Helmut. Das Über-die-schwierige-Zeit-Helfen sei natürlich so gemeint, dass der Rauchstopp nicht lange anhalte und sich der Raucher dann wieder mit einem Kick belohne und weiter konsumiere bis zum nächsten Jahr.

Warum gibt es diese „Neujahreszigaretten“ nicht das ganze Jahr?

Warum aber werden diese speziellen Zusatzstoffe nicht immer beigemischt, wollen wir wissen. Helmut klärt auf, das habe einen einfachen Grund. Es würde ein Gewohnheitseffekt eintreten und die Wirkung verpuffen. Daher solle der Raucher nur zeitweilig damit versorgt werden, nämlich dann, wenn er diese „Hilfe“ am dringendsten brauche. Das Suchtgedächntnis hat dann die spezielle Neujahres-Rezeptur ein Jahr später längst wieder vergessen und das ganze Spiel beginne wieder von vorne.

Warum mit dem Rauchen aufhören? Es gibt viele Gründe für einen dauerhaften Rauchstopp. Es ist teuer, stinkt, macht krank, tötet und belästigt und schädigt andere. Viele, die es mit dem Qualmen nicht lassen können, entwickeln sogar ein Raucherbein. Der Redakteur kann berichten, dass sein Nachbar nun auch eines hat. Es ist aus Carbon.

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