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Verlag bringt Bibel heraus, in der unwahre Passagen entfernt wurden – nun hat das Werk Kartonpapier und Großschrift

Bibel
Das Buch der Bücher wurde abgespeckt! Lizenz: Public Domain

Der Deutsche Bibelverlag hat eine überarbeite Ausgabe seiner Standardbibel angekündigt. Dabei wurden nicht nur Dinge richtiggestellt, sondern alle Aussagen entfernt, die erwiesenermaßen unwahr sind oder die reinen theologischen Nonsens darstellen. Dadurch ist das Werk allerdings deutlich zusammengeschrumpft. Um überhaupt noch so etwas wie ein Buch verkaufen zu können, kommen nun Kartonpapier und Großschrift zum Einsatz.

Der Verlag räumt allerdings ein, dass auch der übriggebliebene Text in weiten Teilen umstritten ist. Dennoch sei die neue Bibel nun deutlich näher an der Wahrheit, so ein Verlagssprecher.

Die korrigierte Bibel wird den Titel „Die Bibel – die reine Wahrheit“ tragen. Der Verlag räumte ein, dass die Textmenge des gesamten Werkes alleine durch das Anhängen der Wörter „die reine Wahrheit“ an den Titel um 20 Prozent gestiegen sei.

Einige der wesentlichen Änderungen sind die folgenden:

  • Da Gott die unglaubwürdigste aller Personen ist, wurde er komplett aus der Bibel gestrichen. Im Alten Testament tritt jetzt als Ersatz ein Hassprediger auf, im Neuen Testament nimmt Mohandas Karamchand Gandhi die ursprüngliche Rolle Gottes ein.
  • Da Schlangen nicht sprechen können, verführt nun ein Papagei Adam und Eva im Paradies.
  • Die Erbsünde wird nun korrekt „Sippenhaft“ genannt.
  • Moses empfängt seine 10 Gebote durch eBay.
  • Bei der Teilung des Roten Meeres bedient sich Moses eines Sperrwerks, das als Nachbau nun Venedig vor Fluten bewahren soll, das aber noch nicht fertiggestellt wurde. Daher wurde der Wikipedia-Standardhinweis „Dieser Artikel beschreibt ein aktuelles Ereignis. Die Informationen können sich deshalb rasch ändern“ eingefügt.
  • Die Jungfrauengeburt ist weiterhin enthalten, wird aber als von Mimikama aufgedeckter Hoax gekennzeichnet.
  • Die Umwandlung von Wasser in Wein durch Jesus Christus wird nun korrekt als Massenhypnose dargestellt.
  • Die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten wird nun korrekt als Massenhysterie beschrieben. Eine ursprüngliche Idee, dass Jesus dank starkem Jacobs-Kaffee (daher der Jacobs-Weg!) wiederaufersteht, wurde wegen Schleichwerbung verworfen.

Verbissene religiöse Fundamentalisten gehen aber nicht leer aus. Für sie wird weiterhin die ursprüngliche Standardbibel angeboten. „Wenn jemand angelogen werden will, dann muss er nicht unbedingt in den Gottesdienst gehen, er wird auch bei uns bedient“, erklärt der Verlagssprecher auf Nachfrage.

Jesus
Lizenz: Public Domain
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Nach Abtreibung: Papst will auch Erbsünde vergeben – für 24 Stunden

Vertreibung aus dem Paradies
Nach dem Sündenfall: Vertreibung aus dem Paradies. Urheber: Michelangelo / Lizenz: Public Domain

Papst Franziskus ist ein großer Reformator. Im Heiligen Jahr 2016, das im Dezember dieses Jahres beginnt, dürfen katholische Priester die schwere Sünde einer Abtreibung vergeben. Nicht nur Frauen, die abgetrieben haben, sondern auch Helfern, die die Abtreibung unterstützt oder durchgeführt haben, darf vergeben werden. Eine Vergebung ist aber nur im Heiligen Jahr 2016 möglich. Danach ist keine Vergebung mehr möglich, sondern nur noch als Bestrafung die Exkommunikation mit späterem Platz in einer Welt mit „sehr heißem Fußboden“.

Doch das ist noch längst nicht alles. Jeder gläubige Katholik hat außerdem im Heiligen Jahr 2016 die Möglichkeit, um Vergebung für seine Erbsünde, mit der jeder Mensch geboren wird, zu bitten. Wird dem entsprochen, dann kann die Erbsünde von einem katholischen Priester vergeben werden. Der Gläubige kann danach erstmals völlig ohne die Lasten einer Sünde leben und sich kurz einmal so frei fühlen wie ein Atheist jeden Tag.

Damit er sich nicht daran gewöhnt, ist die Befreiung auf 24 Stunden befristet. Danach kann sich der Mensch wieder bei Adam und Eva dafür bedanken, dass diese damals verbotenerweise die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Der Gläubige ist dann wieder von Gott getrennt, kann aber später nach seinem letzten Umzug von Gott erlöst werden (vielleicht).