Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat eine umfassende Rentenreform angekündigt, nach der auch Kinder in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen müssen. „Die Rente kann sonst nicht gerettet werden“, sagte Merz unserem Blatt. „Auch die Jungen müssen ran“, so der Kanzler, „und natürlich auch die Mädchen.“
Es hätte zwar Überlegungen, stattdessen auch Beamte und Selbstständige zur Kasse zu bitten, aber die Pläne hätten es nicht aus dem berühmten ersten Arbeitskreis mit fünf Stühlen in seinem Vorzimmer heraus geschafft, so der Bundeskanzler. Es sei schlicht ungerecht, wenn die Leistungsträger unserer Gesellschaft sowie die Diener, die für den Staat aufopferten, also für uns alle, noch stärker belastet würden. „So etwas ist mir nichts zu machen“, sagte der Kanzler durchaus ein klein wenig schroff.
Die neuen Rentenpläne sind im Bundeskabinett bereits gebilligt worden.
Bärbel Bas (SPD), die neue Bundesministerin für Arbeit, Soziales, Arbeitsmarktpolitik, Arbeitsrecht, Arbeitsschutz, soziale Netzwerke, Sozialkaufhäuser, Tafeln, soziale Sicherung und Rente, wird die Pläne noch verfeinern und in Absprache mit dem Bundeskabinett noch vor der Sommerpause der Hauptstadtpresse und auch der breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Zu Zeiten von Norbert Blüm (CDU) war die Rente noch sicher. Wir erinnern uns an die berühmte Prophezeiung, die sich x-fach erfüllt hat. Doch vor allem durch den demographischen Wandel ist das derzeitige Rentenniveau ohne ständige Reformen kaum noch zu halten. Experten gehen davon aus, dass auch mit Fortschritten in der Medizin die Lebensarbeitszeit nach oben geschraubt werden muss. Vorbild ist der Bundeskanzler selbst, der als 69-Jähriger noch arbeitet und damit zwei Jahre über dem Limit ist. Merz sagte, es sei mit ihm noch lange nicht vorbei, er hätte erst gerade angefangen, und seine Power, gewissermaßen seine Rentenpower, sei beachtlich.