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Bundestagswahl: Warum Steinbrück nicht mehr gewinnen kann

Überall ist zu lesen, dass Peer Steinbrück (SPD) eine fulminante Aufholjagd gestartet habe, um seine Erzfeindin Angela Merkel doch noch auf den letzten Metern zu überholen und Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland zu werden. Der bekannte deutsche Philosoph Markus Sonnleitner ist jedoch sehr skeptisch.

Schildkröte
Steinbrück wäre in dieser Annahme der junge, sportliche, flinke Läufer, Merkel die Schildkröte. Irgendwie kann und will man sich das nicht so recht vorstellen. Oder etwa doch? Foto: Collin Key / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

„Merkel liegt vorne. Das ist ja Fakt und das wird niemand bestreiten“, sagt Sonnleitner. Zwar hole Steinbrück auf. Aber es könne ihm nicht mehr helfen. Sonnleitner holt aus: „Betrachten wir dies einmal in einer Analogie. Steinbrück ist zwar auf den letzten Metern schneller unterwegs als Merkel. Aber sobald Steinbrück den Punkt erreicht hat, an dem Merkel sich eben noch befunden hat, hat sich die Bundeskanzlerin bereits wieder ein Stück weiter in Richtung Wahlsieg bewegt. Erreicht Steinbrück dann diese Stelle, an der sich Merkel zu jedem Zeitpunkt aufgehalten hat, hat die Kanzlerin erneut ein Stück auf dem Weg zurückgelegt. Das kann man beliebig fortsetzen. Steinbrück kann damit allenfalls noch gleichziehen, würde hierfür aber unendlich lange brauchen. – Ziemlich lange, nicht? – Das Besondere: Es spielt keine Rolle, wie stark Steinbrück noch das Tempo in der Wählerrückgewinnung steigert, er kann Merkel niemals überholen.“

Den Einwand, es handle sich nur um das bekannte Paradoxon „Achilles und die Schildkröte“, das dem griechischen Philosophen Zenon von Elea zugeschrieben wird, weist Sonnleitner zurück. Das Paradoxon sei auf alle Lebensbereiche übertragbar, sogar auf die Politik, obwohl diese ja mit der Lebenswirklichkeit eigentlich nicht viel gemein habe. Außerdem sei das Paradoxon nie wirklich überzeugend aufgelöst worden. „Beweisen Sie mir das Gegenteil!“, provoziert Sonnleitner. Es gebe zwar Lösungsansätze, die aber abstrakt seien und ihn nicht überzeugten: „Wir sprechen uns am Wahlabend. Dann werden wir ja sehen, wer recht hat.“

Eine Antwort auf „Bundestagswahl: Warum Steinbrück nicht mehr gewinnen kann“

Leider ist es völlig egal, welche Partei und welchen Kandidaten man wählt. Leander Golman hat das in dem Essay „Das Gesetz vom Tanz der Marionetten auf der Fassade der Demokratie“, welcher kürzlich vorab erschienen ist, in witziger und oft zynischer Weise deutlich gemacht.
Dennoch ist es sehr überzeugend – und deprimierend.
Link auf WordPress: http://wp.me/p29pVB-Q,
Link für smartphones u.ä. http://www.bookrix.de/_ebook-leander-golman-das-gesetz-vom-tanz-der-marionetten-auf-der-fassade-der-demokratie/ .
Gibts aber auch bei Amazon kostenlos. Der Essay ist Teil eines Buches, das in Kürze erscheint.

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