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Sie wollen nicht mehr die Schwarzen sein – CDU wählt Ultraviolett als neue Leitfarbe

Schwarz
Aktuelle Identifikationsfarbe der CDU

Die CDU will sich nach der Bundestagswahl ein neues Farbimage zulegen. Das teilte überraschend CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe einer ausgewählten Gruppe von Journalisten am Rande einer Wahlkampfveranstaltung mit.

„Wir wollen weg von Schwarz“, so Gröhe. Zum einen habe Schwarz ein negatives Image. Die Farbe stehe für Dunkelheit, für Depression, Trauer, für Armut1 und für Unglück. Begriffe wie „schwarzer Tag“ sprächen für sich. Selbst eine schwarze Katze bringe man mit Pech in Verbindung, holt Gröhe aus. Ein schwarzes Loch – ein solches befinde sich nach dem heutigen Kenntnisstand in jeder Galaxie – sei auch nicht gerade positiv besetzt, zermalme es doch alles auf Atomgröße, was ihm zu nahe komme.

Zum anderen könne man die ständigen Verunglimpfungen nicht mehr hören. Angela Merkels Traumkoalition Schwarz-Gelb würde zu „Schwatz-Gelb“ oder gar „Schwarz-Geld“ verballhornt, ohne dass es hierfür auch nur den geringsten Anlass gäbe. Das sei einfach Neid, Gegnerspott. Das wolle und könne man sich nicht mehr bieten lassen.

Die Schwarzen sind eigentlich rot

Merkel CDU
Foto: Michael Panse / Lizenz: CC BY-ND 2.0

„Wenn Sie sich unser Logo ansehen, sehen Sie da ohnehin kein Schwarz“, führt Gröhe aus, „Unser Schriftzug ist ja eigentlich – ähh … – nun, wir reden nicht so gerne darüber – rot. Das ist ja die Farbe der Sozen“, sagt Gröhe fast schon flüsternd: „Das sind nicht wir.“

Gröhe erklärt, dass das Schwarz der CDU regelrecht aufoktruiert worden sei. Da die Konservativen sehr viel mit der christlichen Kirche verbinde und die Priester schwarz gekleidet seien, sei man mit dieser Farbe in Verbindung gebracht worden. Selbst habe man die Farbe zur Eigendarstellung nur selten verwendet. Gröhe fügt an: Es komme hinzu, dass Schwarz streng genommen nicht mal eine Farbe sei, sondern die Abwesenheit von Farbinformationen.

Gröhe weiß natürlich, dass fast alle Farben längst von den anderen Parteien beansprucht werden: Rot, Grün, Blau2, Gelb, Orange3, Braun, Grau4, Violett5 – all das sei ja schon weg. Weiß wäre zwar denkbar, aber kontraproduktiv. Denn Weiß erhebe zu hohe Ansprüche (weiße Weste), auch verschmutze die Farbe zu schnell und erfordere den energieintensiven Kochwaschgang für Parteikleidung und Fahnen, was mit Merkels Energiewende nicht in Übereinstimmung gebracht werden könne. Und es sei auch – wie Schwarz – im Grunde genommen nicht mal eine Farbe.

Eine neue Farbe für die CDU: Ultraviolett

Neue Farbe
CDU-Logo in der neuen Leitfarbe

Aber es gäbe da eine sehr gute Lösung. Man habe sich zwar noch nicht hundertprozentig entschieden, aber man favorisiere ganz klar einen ultravioletten Farbton (siehe Abbildung) – eine Farbe außerhalb des sichtbaren Lichts. Der Vorteil liege darin, dass bei Farben, die nie ein Mensch zuvor gesehen habe, keine Verwechslungsgefahr bestünde. Die genauen Farbcodes der neuen Parteifarbe werde man in den nächsten Wochen festlegen.

1In der jamaikanischen Flagge steht Schwarz tatsächlich für die Armut (und die Härten der Vergangenheit).
2 CSU, AfD (Alternative für Deutschland), als Blau-Gelb: FDP
2 Piratenpartei
3 Die Grauen/Graue Panther (ehemalige Seniorenpartei)
4 „Die Violetten“, eine spirituell orientierte Partei

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