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Erfinder des Totmannschalters gestorben

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Der Totmannschalter hat unzählige Leben gerettet. Foto: Gerald Schneider / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Es ist eine traurige Nachricht. Edward D. Totman, der Erfinder des Totmannschalters, ist tot. Wie erst heute bekannt wurde, starb Totman bereits am 07.11. dieses Jahres völlig zurückgezogen in einem New Yorker Pflegeheim.

Die wichtigste Erfindung von Totman (man beachte die Namensschreibweise mit einem einfachen n) ist der sogenannte Totmannschalter, einer wichtigen Sicherheitseinrichtung, die auch als Totmanneinrichtung und Totmannpedal bekannt ist. Der Totmannschalter wird vor allem in Schienenfahrzeugen eingesetzt. Dabei muss der Triebwagenführer in regelmäßigen Abständen einen Schaltknopf drücken oder ein Pedal herunterdrücken. Heute  wird üblicherweise ein etws abgewandeltes System eingesetzt, bei dem der Triebwagenführer einen gedrückten Schalter bzw. ein gedrücktes Pedal in in einem bestimmten Intervall loslassen muss. Hierbei spricht man in der Regel von Sifa (Sicherheitsfahrschaltung). Der  Zweck all dieser Einrichtungen liegt darin, zu vermeiden, dass ein Zug mit einem handlungsunfähigen, etwa ohnmächtigen Lokführer ungehindert weiterfährt. Im Falle, dass der Lokführer nicht mehr reagiert, wird meist erst eine optische und dann eine akustische Warnung ausgelöst. Bleibt die Reaktion weiterhin aus, wird eine Schnellbremsung eingeleitet und der Zug zum Stehen gebracht.

Sifa-Pedal
Totmannschalter in Gestalt eines Sifa-Pedals (im Bild das große Pedal) in einem IC-Steuerwagen. Foto: Sebastian Terfloth / Lizenz: CC BY-SA 2.5

Einrichtungen, die auf diesem Grundprinzip basieren, finden sich auch – oft in stark abgewandelter Ausführung – in diversen anderen Bereichen, etwa in Flugzeugen oder am Bedienungspult gefährlicher Maschinen in Fabriken.

Totman soll sich zeitlebens immer wieder darüber beklagt haben, dass aus dem Namen seiner Erfindung gemeinhin abgeleitet werde, die Einrichtung verhindere, dass ein Zug bei einem toten „Mann auf dem Bock“ einfach so weiterfahre, obwohl ja das auch in gewisser Weise stimme.

In seinen letzten Jahren saß Totman fast nur noch vor dem Fernseher. Das langweilige Programm bewirkte bei ihm ein ständiges Umschalten der Sender. Als für längere Zeit das gleiche Programm lief und die typische Umschaltpause ausblieb, schaute das Pflegepersonal besorgt nach Totman. Sie fanden den Herrn regungslos in seinem Sessel. Ein herbeigerufener Arzt konnte nichts mehr für ihn tun.

Edward D. Totman wurde 95 Jahre alt.