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Jahresangaben v. Chr. / n. Chr. religiöse Propaganda – EU stellt Kalender auf „Urknall“-System um

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So sähe der Kalender nach dem neuen System aus. Bild: Joseph Jayanth, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 2.0

Erst die langen SEPA-Kontonummern, nun auch noch das. Wir Bürger müssen uns schon wieder einmal umgewöhnen. Die EU will ab 2018 einen neuen Kalender einführen. Die Begründung ist logisch: Der jetzige Gregorianische Kalender basiert hinsichtlich des Nullwertes auf Christi Geburt. Dies sei z.B. für Nicht-Christen, etwa für Muslime, aber auch für Atheisten, absolut diskriminierend, so der EU-Justiz- und Gleichstellungskommissar Chrisóstomos Populus, der unter anderem auch zur Wahrung des Gleichheitsprinzips zuständig ist. Religiöse Propaganda sei laut EU-Statuten nicht zulässig, wenn sie in den Alltag eines jeden eingreife, was bei der Dominanz kalendarischer Angaben klar der Fall sei.

Außerdem seien die Jahresangaben auch unlogisch, und Berechnungen gestalteten sich schwierig, so Populus. Alles, was vor Christi Geburt stattgefunden habe, sei mit einet negativen Jahresangabe wie 385 v. Chr. versehen. „Rechnen Sie mal den Zeitraum zwischen 911 v. Chr. und 717 n. Chr. aus. Einfach ist das nicht.“, führt Populus aus.

Viel einfacher und transparenter sei es, den Beginn der Zählung auf den Entstehungszeitpunkt des Weltalls, also den Urknall, zu legen. Damit entstünden nur positive Zahlen, die noch dazu fern jeder religiösen Überzeugung seien.

Der Urknall habe nach allgemeiner Erkenntnis der Wissenschaft vor 14 Milliarden Jahren stattgefunden. Entsprechend schrieben wir heute nach dem neuen Kalender das Jahr 14.000.000.000.

Bei Einführung des Kalenders 2018 würde dieser also im Jahr 14.000.000.004 starten. Alle Daten werden nun transparenter. Der Zweite Weltkrieg ist nach dem neuen Kalender im Jahre 13.999.999.931 zu Ende gegangen, Christi Geburt fand im Jahre 13.999.997.986 statt und der Bau der Cheops-Pyramide im Jahre 13.999.997.400 (im alten Kalender umständlich 2.600 v. Chr.).

Die EU-Kommission wird bei der nächsten ISO-Tagung im Februar 2015 in Genf einen Normierungsantrag einbringen. Es wird davon ausgegangen, dass dieser durchgewunken und von allen Staaten weltweit übernommen wird. Der Name des neuen Kalenders steht noch nicht endgültig fest, es gilt aber als wahrscheinlich, dass die englische Bezeichnung „Big Bang“ (für Urknall) im Namen verankert wird.

Bis es so weit ist, muss einiges an Software aktualisiert werden. Dies bringt letztlich immense Aufträge für die Softwareindustrie, hat also auch für die Konjunktur positive Auswirkung. Kalender werden für eine Übergangszeit wahrscheinlich parallel auch die alte Gregorianische Jahreszahl tragen.