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Nach dem großen Eszett: Rechtschreibrat kündigt großes Fragezeichen an

Fragezeichen
Fragezeichen: Neue Zeichen braucht das Land. Lizenz: Public Domain

Die deutsche Sprache hat ganz offiziell ein großes Eszett bekommen: ẞ. Es ähnelt dem Großbuchstaben „B“ und soll vor allem bei Versalien für Eindeutigkeit sorgen. Bisher war unklar, ob etwa mit VOSS die Schreibweise Voß oder Voss gemeint ist. Das ist für Ausweispapiere oder Formulare wichtig, bei denen nur Großbuchstaben verwendet werden.  Jan (29) war zunächst stark verunsichert, da er das große Eszett nirgends auf seiner Tastatur finden konnte, nur das normale „ß“ ist vorhanden. „Verflixt, da gibt es einmal etwas Neues, und ich finde den Mist nicht“, flucht Jan.

Kein Wunder, Jans Tastatur ist uralt. Dann kann ja der neue Buchstabe gar nicht im Tastaturlayout berücksichtigt worden sein. Aber dann fiel Jan etwas noch weit Erstaunlicheres auf: Auch die ganzen anderen Buchstaben sind keineswegs doppelt vorhanden, wie man annehmen sollte. Es gibt ein „A“, dieses ist aber nur als Großbuchstabe „A“ aufgedruckt. Drückt man die Taste, erhält man irritierenderweise kein „A“, sondern den Kleinbuchstaben „a“. Jan hat diese Eigenheit inzwischen einigen Zeitungen mitgeteilt, die für diese Erkenntnis jedoch nicht die erwartete Begeisterung zeigten.

Wir wollen nun Jan nicht länger auf die Folter spannen: Das große Eszett lässt sich am PC per [Shift]+[AltGr]+[ß] erzeugen, wenn mindestens Windows 7 installiert ist und der Font das Zeichen aufweist.

Das große Fragezeichen kommt

Der Rat für deutsche Rechtschreibung arbeitet jedoch bereits an der nächsten Neuerung. Unsere schöne Sprache soll nun endlich neben dem normalen (kleinen) Fragezeichen (?) auch ein großes Fragezeichen erhalten. Der Rechtschreibrat begründet dies mit einer immer unübersichtlicheren, verstörenden Welt. Auch Merkels Politik etwa könne man nur mit einem großen Fragezeichen versehen. Damit das Schriftbild nicht durch ein höheres Zeichen gestört wird, soll das große Fragezeichen durch ein breiteres Zeichen abgebildet werden. Derzeit werden mehrere Designer beschäftigt, die Vorschläge einreichen. Der Etat dazu liegt bei 23 Millionen Euro. Auch große Ausgaben weiterer Zeichen werden geprüft, etwa ein großen At-Zeichen (@) oder Et-Zeichen (&). Auch für diese soll ein Entwicklungsetat beantragt werden. Dabei sollen erst die Zeichen entworfen werden und dann eine Begründung gefunden werden, für was man diese Zeichen benötigen könnte. „So machen wir das immer“, so ein Sprecher.