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Gesellschaftliches Kriminalität

Telefonwerbung immer dreister: Werber geht sich selbst auf den Leim

Call Center
Traumarbeitsplatz Callcenter (Symbolbild). Foto: TruckPR / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Peter Schmidt (Name von der Redaktion geändert) ist Telefonwerber in einem großen deutschen Callcenter. So weit ist das nicht wirklich erwähnenswert. Was Schmidt aber jüngst passierte, kommt sicherlich nicht alle Tage vor. Schmidt verkauft unsinnige Zeitschriftenabonnements. Sein Auftrag ist hard selling – Abschluss um jeden Preis. „Wie die meisten Werber verwenden wir nicht nur gekaufte Adressbestände, sondern erstellen auch Telefonnummern mit dem Zufallsgenerator“, so Schmidt, „Damit wir alle kriegen.“

Als Schmidt mal wieder den Button drückte, um den nächsten Kunden abzuzocken, läutete auf einmal sein eigenes Handy. Wie sich später herausstellen sollte, war dies ein bemerkenswerter Zufall. Der Zufallsgenerator kam ausgerechnet zu Schmidts Nummer. Schmidt ging an sein Handy. Ist ja kein Problem, so ein Headset ist schon praktisch, da hat man ja beide Hände frei. Und bei seinem Modell ist auch ein Ohr frei.

Anruf von „unbekannt“ zeigt das Display. „Natürlich dürfen wir keine Rufnummernunterdrückung machen, aber was meinen Sie, wie egal das uns ist“, sagt Schmidt mit einem sarkastischen Lächeln auf den Telefonlippen.

Aber zurück zum Anruf. „Mir kam die Stimme schon irgendwie bekannt vor“, so Schmidt, „Aber Sie wissen ja, die Telefonstimme eines jeden hört sich immer anders an als in natura. Und der Name – nun ja, ein Allerweltsname, dem schenke ich doch keine Beachtung. Was meinen Sie, wie viele Namen ich jeden Tag höre? Auf jeden Fall habe ich dem Typen gleich zwei Abos verkauft. Am Anfang gab es noch Gegenwehr, aber diese weiß ich erfolgreich zu knacken. Das ist immerhin mein Be-Ruf.“ Schmidt betont das Ruf, er ist 24 Stunden am Tag auf den unseriösen Verkauf via Telefon fixiert.

Erst nach dem Anruf sei Schmidt dann so richtig bewusst geworden, dass er sich gerade selbst etwas angedreht hatte.

„Shit happens“, mein Schmidt, „Jetzt muss ich das Geschäft wieder rückgängig machen.“ Das sei ja immerhin möglich. Allerdings dürfte es nicht leicht sein. Immerhin müsse er ja nun den Widerruf bei sich selbst machen. Und er sei ja eine arrogante, unverschämte Kreatur, die auch ihre eigenen Kinder jederzeit am Telefon verkaufen würde. „Das wird sogar extrem schwer“, prophezeit Schmidt, aber eine gute Übung sei dies allemal. Immerhin gebe es bei ihnen keine erfolgreichen Widerrufe, eher drehten sie den zweifelnden Kunden noch ein paar sinnlose Lose an. „Natürlich helfen wir da ein wenig nach, je nach Anrufertyp“, erklärt Schmidt, bei der alten Oma etwa richte er noch einen ganz lieben Gruß von Günther Jauch aus, den er eben am Gang getroffen habe. Das mache Eindruck. „Ab und zu glauben uns die Leute so einen Scheiß sogar“, so Schmidt, „Das ist wirklich unglaublich. Ich müsste eigentlich nach so manchen Anrufen für die verlorene Menschheit weinen.“

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Kriminalität Politik

Schrecklicher Verdacht: Ist Mollath Franke?

Gustl Mollath
Whistleblower Gustl Ferdinand Mollath. Nach ersten entlastenden Hinweisen gibt es einen neuen ungeheuerlichen Verdacht. Foto: JG-NF / Lizenz: CC BY 2.0

Gustl Ferdinand Mollath ist frei. Sieben Jahre war er in der geschlossenen Psychiatrie, früher sagte man Irrenanstalt dazu. Es spricht vieles dafür, dass Mollath geistig völlig normal ist, dass er Opfer eines Komplotts ist, dass er weder gemeingefährlich ist noch die ihm vorgeworfenen Taten (die Ehefrau an nicht einheitlichen Wochentagen verprügelt, Reifen von Fahrrädern aufgeschlitzt, die verbotswidrig unter dem Dach der Gemeinschafts-Fahrradgarage herausragten) je begangen hat. Vielmehr hat er offenbar ein kriminelles Netzwerk von Schwarzgeldverschiebungen in einer irren Größenordnung aufgedeckt. Mollath war dann derart gefährlich für die herrschende Elite, quasi ganz gemein gefährlich, dass man ihn einfach wegsperren musste. Immer wieder und wieder verbreitete er seine Verschwörungstheorie vom schwarzen Geld, er konnte nicht anders. Der Mann, der zu oft musste. Heute weiß man, Mollath ist Whistleblower und Pflanzenzüchter.

Nun aber gibt es einen neuen, schrecklichen Verdacht: Ist Gutl Mollath etwa Franke? Dem Dialektforscher Dr. Sauerbier ist in Mollaths Aussprache diese fürchterliche Konsonantenschwächung aufgefallen, wie sie für das Fränkische typisch ist. Aus t wird d, aus k wird g. Dazu kommen ein rollendes r und ein Verschleifen von Wortendungen. Beides ist berüchtigt dafür, die Ohren der Zuhörer auf eine schwere Probe zu stellen. Sauerbier hatte bereits früher anhand bestehender Tonaufzeichnungen gewisse Eigenheiten wahrgenommen. Diesen ging er beim ersten Interview Mollaths in Freiheit nach. „Ich bin da an einer heißen Sache dran“, wird Sauerbier zitiert.

Auch liefern biographische Daten Mollaths, die als Geburtsort „Nürnberg“ ausweisen, starke Hinweise für diese ungeheure These. Wenn man nun auch noch beweisen könnte, dass Mollath seine frühe Kindheit im Nürnberger Raum verbracht hat, dann wären die letzten Zweifel beseitigt. Einmal Franke, immer Franke.

Den Autor treiben übrigens keine Abneigungen gegen Franken, des Autors Vater ist selbst in Nürnberg geboren.

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Kriminalität Szene

Essen: Illegales SM-Studio aufgeflogen

Schmerzen
Ein Herz für den Schmerz, die Schmerzen der Herzen (Symbolbild). Foto: Michelle Zell-Wiesmann / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

In Essen ist ein illegales SM-Studio nach Tipp eines ehrenhaften Bürgers aufgeflogen. Dem Inhaber, einem gewissen Dominik Peinig, wird vorgeworfen, nicht nur Kunden, die ihn wegen ihrer masochistischen Neigung aufgesucht haben, sondern auch Bürgern ohne eine solche Vorliebe in sadistischer Weise Schmerzen zugefügt zu haben. Laut eines Kriposprechers fehlte in diesen Fällen das gegenseitige Einvernehmen. Es sei davon auszugehen, dass der Inhaber durch diese Ausweitung seines Kundenkreises nicht nur seine Einnahmen steigern, sondern auch seine eigene Neigung besonders perfide ausreizen konnte. Es habe ihn offenbar besonders erregt, wenn ein Kunde ihm ausgeliefert war, der es gar nicht wollte. Zwar sei ein szenenübliches Stoppsignal vereinbart worden, um anzugeben, dass die Schmerzen nicht mehr auszuhalten und die Handlungen daher sofort zu unterbrechen seien. Allerdings sei dieses Zeichen entweder nicht beachtet worden oder hätte aufgrund der Umstände gar nicht abgegeben werden können. Es sei damit von vornherein eine Finte gewesen.

Paul Müller (Name von der Redaktion geändert), eines der Opfer, ist fassungslos. Er hatte schon seit Tagen quälende Schmerzen. Gerade deshalb habe er ja den Laden aufgesucht. Masochistisch veranlagt sei er überhaupt nicht. Ihm sei nicht bewusst gewesen, dass es sich hierbei um ein SM-Studio handele, ganz im Gegenteil, vielmehr habe der Laden einen äußerst seriösen Eindruck auf ihn gemacht. Ihm sei zunächst der Inhaber vorgestellt worden. Nachdem er Platz genommen hatte, sagte ihm der Inhaber, wenn er es vor Schmerz nicht mehr aushalten könne, solle er „Halt!“ rufen.

Der Inhaber setzte eine Spritze. Der Einstich habe kurzzeitig schrecklich weh getan, so Müller, dann aber habe er erst einige Zeit kaum mehr Schmerzen gespürt. Als die Schmerzen langsam zurückkamen und irgendwann heftiger wurden, habe es Müller schließlich nicht mehr ausgehalten und wollte „Halt!“ rufen. „Ich habe gemerkt, dass das überhaupt nicht geht“, so Müller, „Ich konnte ja gar nicht sprechen, wenn der Kerl mir im Mund rumfuhrwerkt! Das wusste der doch, das ist doch kriminell.“ Nach quälend langer Zeit habe er endlich gehen dürfen. Danach habe er mehr Schmerzen gehabt als vorher, so Müller. Nach ein paar Stunden sei der Schmerz dann endlich zurückgegangen. Einige Tage später habe er jedoch eine gepfefferte Rechnung im Briefkasten vorgefunden. Die Summe hätte bei ihm schreckliche Kopfschmerzen ausgelöst, wahrscheinlich sei das auch Teil des Konzeptes, vermutet Müller. Dem Ladenbetreiber sei es anscheinend nur um sadistisch motivierte Schmerzerzeugung gegangen.

Die Kriminalpolizei hat einen weiteren schweren Vorwurf. Nicht nur seinen Kunden habe der Inhaber überhöhte Rechnungen geschickt. Zur weiteren Geldvermehrung soll er sich ersten Ermittlungen zufolge auch heftigst bei den Krankenkassen bedient haben. Dort habe er sein Studio in einer an Dreistigkeit kaum zu überbietenden Weise als Dentalpraxis ausgegeben. Weitere Ermittlungen werden folgen. Keinblatt.de bleibt an diesem ungeheuren Fall dran.

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Kriminalität

Wie gemein: Frau beklaut stummen Einkaufshelfer

Einkaufswagen
Einkaufswagen mit Münzeinwurf (Symbolbild). Foto: Polycart / Lizenz: CC BY 2.0

In Kaufbeuren wurde am vergangenen Samstag gegen 15:15 eine etwa 50-jährige Frau in einem Supermarkt am Schweigerweg bei einem dreisten Diebstahl beobachtet. Zunächst steckte sie wie vorgeschrieben eine 1-Euro-Münze in den Münzeinwurf des Einkaufswagens, woraufhin dieser freigegeben wurde. Nach dem Einkauf und dem Vollladen ihres Autos brachte sie den Wagen zurück zum Supermarkt. Noch deutete nichts auf eine kriminelle Handlung hin.

Doch anstatt den Wagen einfach abzustellen, fingerte sie mit einigen geschickten Bewegungen den eingeworfenen Euro aus der Vorrichtung wieder heraus. Es gelang ihr bereits nach kurzer Zeit. Trotz einiger verächtlicher Blicke ließ sie sich nichts anmerken und begab sich zu ihrem Pkw. Sie entkam unerkannt.

Es muss darauf hingewiesen werden, dass es sich hierbei keinesfalls um einen Kavaliersdelikt handelt. Die Wagen müssen nicht nur unter großem Kraftaufwand von den Mitarbeitern und Aushilfskräften immer wieder eingesammelt, sondern auch gereinigt, gewartet und repariert werden. Bewegliche Teile sind zu ölen, gelegentlich sind neue Räder notwendig. Auch müssen oft Beulen ausgebessert und die Reklameschilder regelmäßig ausgetauscht werden, all das ist aufwändig. Häufig sind die Wagen bereits nach wenigen Jahren ein Fall für den Schrotthändler.

Der Unterhalt des Wagenparks kostet die Märkte entsprechend nicht unerheblich Geld. Schüler, die sich ihr Taschengeld aufbessern möchten, werden durch solche Diebstähle um ihren verdienten Lohn gebracht.

Oft sind es Leute, die das Geld eigentlich haben. Aber es gibt auch keine moralische Rechtfertigung dafür, wenn sich Hartz IV-Bezieher Einkaufswägen für lau ausleihen.

Der sichtlich betroffene Marktleiter weiß sogar von einem Fall in einem Nachbarort zu berichten, bei dem ein Jackenknopf (!) eingeworfen worden war, um einen Einkaufswagen zu mieten. Die kriminelle Energie kennt offenbar keine Grenzen. Eine Fälscherbande hat vor wenigen Jahren sogar einmal versucht, gefälschte Münzen in Umlauf zu bringen, die mit einer ungeheuren Dreistigkeit als „Einkaufswagenchips“ angeboten wurden. Tatsächlich hebelten sie den Schutzmechanismus der Einkaufswagen aus und wurden als 1-Euro-Münzen erkannt. Es wird immer schlimmer.

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Kriminalität

Unfassbar! Mutter sperrt ihren kleinen Sohn (2) hinter Gitter

Kleinkind
Nicht alle Kinder haben es zu Hause gut (Symbolfoto). Foto: Niall McAuley / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Wieder einmal ist es in Deutschland zu einem unfassbaren Fall von Kindesmisshandlung gekommen. Eine Mutter, die alleinerziehende 24-jährige Svenja R. aus Berlin Lichtenberg, steht unter dem dringenden Tatverdacht, ihren zweijährigen Sohn schwer misshandelt zu haben. Mehreren Freunden und Bekannten war bei Besuchen immer wieder aufgefallen, dass sich die Mutter zwar liebevoll um ihr Kind kümmerte. Der kleine Philipp bekam regelmäßige Mahlzeiten, erhielt Zuwendung, und auch an Sauberkeit fehlte es nicht. Die Mutter nahm ihr Kind mit nach draußen – zum Einkaufen, aber auch zum Spielplatz hinter dem Haus. Der kleine Philipp liebt die große hölzerne Lokomotive und den Sandkasten mit dem schönen grünen Sonnensegel. Termine beim Kinderarzt ließ die Mutter auch keine verstreichen. Von Verwahrlosung kann also keine Spur sein, man könnte in Frau R. fast die perfekte Mutter sehen. Das aber war offenbar alles nur Fassade. Denn immer wieder musste der Besuch geschockt zusehen, wie der kleine Philipp von seiner Mutter zum Schlafen in ein mit Gitterstäben versperrtes Bettchen verfrachtet wurde.

Es kommt noch schlimmer. Ebenso wurde das Kind immer wieder stundenweise in eine ebenfalls vergitterte Einrichtung mit Bodenplatte gesteckt, in der es ähnlich herumlaufen konnte wie ein Häftling bei Hofgang im Gefängnis.

Die Freunde sind fassungslos. Maria M. (Name von der Redaktion geändert), eine Freundin der Mutter seit frühen Schultagen, hat nun die Mutter angezeigt. Das Jugendamt reagierte erfreulicherweise schnell und hat den kleinen Philipp erst einmal bei Pflegeeltern untergebracht. Dort erholt er sich von seinem schweren Trauma.

Die junge Mutter erlitt, als das Kind ihr entzogen wurde, einen schweren Nervenzusammenbruch. Zu ihrer Verteidigung sagte sie, sie habe sich nichts Böses dabei gedacht und die Misshandlungswerkzeuge, die sie als Gitterbett und Laufstall bezeichnete, im Internet bestellt. Die Behörden glauben ihr kein Wort. Die Frau soll nun auf ihren Geisteszustand untersucht werden.