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Gesellschaftliches Religion Technik/Hightech

Das heilige Licht soll’s retten – so werden die Kirchen wieder voll

Hologramm-Gottesdienst
Holografie macht es möglich: Vorbildlich gefüllter Gottesdienst. Foto: Erell/Robert Weißenberg, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0/CC BY-SA 2.0 DE

In den deutschen Gottesdiensten herrscht vor allem eines vor: gähnende Leere. Dies hat eine Reihe von negativen Auswirkungen: Es kann zunächst den Pfarrern die Motivation nehmen und damit die göttliche Botschaft schwächen. Aber es führt auch den verbliebenen Schäfchen immer wieder vor Augen, dass die Kirche die meisten Menschen nicht mehr erreicht, was auf viele gläubige Menschen frustrierend wirkt. Die Kirche sieht zudem ihre Macht schwinden, wenn ihr Produkt immer weiter an Bedeutung verliert. Die größte Angst der Kirchenverantwortlichen ist, dass in Deutschland eines Tages Kirche und Staat konsequent getrennt werden.

Nun soll alles anders werden. Nachdem ein Plan, die Kirchen mit Statisten zu füllen, wegen der immensen Kosten als wenig aussichtsreich bewertet wurde, soll nun eine technische Lösung realisiert werden.

In Zukunft sollen virtuelle Gottesdienstteilnehmer per Hologramm in die Kirchenbänke projiziert werden. Damit werden die Gottesdienste auf verblüffend echte Weise wieder gefüllt – mit Menschen aus Licht. In einem gemeinsamen Schulterschluss der katholischen Kirche und evangelischen Kirche soll das Projekt vorangetrieben werden. Die Entwicklungsgruppe „Füllt die Kirchen, damit sie euch erfüllen“  sieht keine ethischen Bedenken, zumal das Holo in Hologramm für ganz, vollständig stehe, also letztlich für heilig, das schließlich auch ganz (heil) bedeute. Ein Hologramm ist somit das ganze, vollkommene Bild. Es entsteht das heilige, göttliche Abbild der Schöpfung. Und ist Jesus Christus nicht in einem Lichtblitz auferstanden?

In einem ersten Modellversuch in einer Kirche in Jarmen (Mecklenburg-Vorpommern) wurden bereits hervorragende Ergebnisse erzielt (Abbildung). Virtuelle Gottesdiensteilnehmer lassen sich praktisch nicht von solchen aus Fleisch und Blut unterscheiden. Wie teuer die Nachrüstung für alle deutschen Gotteshäuser wird, wurde bislang noch nicht bekannt. Als sicher gilt, dass die Kirche vom deutschen Staat mit Sonderzuwendungen für dieses wichtige Projekt rechnen darf.

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Gesellschaftliches Religion

Papst bezeichnet gewollte Kinderlosigkeit als „egoistisch“ – und bringt Nonnen und Pfarrer gegen sich auf

Papst Franziskus
Papst Franziskus: „Kinder verjüngen das Leben und stiften Energie“ – Foto: Casa Rosada / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Der Papst hat wieder zugeschlagen. Nachdem der Heilige Vater die körperliche Züchtigung von Kindern als Erziehungsmethode nicht gänzlich ablehnte und damit für Aufsehen gesorgt hatte, legte Papst Franziskus heute mit einer weiteren Erkenntnis nach. Er sagte bei seiner wöchentlichen Generalaudienz: „Keine Kinder zu haben, ist eine egoistische Wahl, mit Kindern verjüngt sich das Leben und man bekommt Energie“. Der Papst geißelte verschiedene Gesellschaften, in denen Kinder als Last angesehen würden.

Während die meisten Christen die Äußerung von Franziskus erleichtert aufgenommen hatten und mit lustvollem Stöhnen begannen, die Familienplanung voranzutreiben, sind unzählige Mönche, Nonnen und katholische Pfarrer in Tränen ausgebrochen. Schließlich haben sie sich mit ihrem Lebensmodell gegen Kinder entschieden. Schwester Maria, Nonne im Kölner Franziskanerkloster, die hin und wieder in den Talkshows der Republik sitzt und ihre Moralvorstellungen kundtut, ist stinksauer. „Das treibt mir die Wuttränen in die Augen“, sagt Schwester Maria. Sie habe gedacht, sie würde mit ihrer Arbeit Gott und den Menschen dienen. Das sei doch absolut selbstlos und gerade nicht egoistisch. Wenn der Papst recht habe, so Schwester Maria, dann sei der Knabe selbst der größte Egoist überhaupt.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Von wegen „schnell vergessen“ – Sächsin (34) erinnert sich an Pegida-Demos!

Pegida
„Pegida“-Logo Lizenz: gemein(frei)

In unserer schnelllebigen Zeit gerät vieles schnell in Vergessenheit. Trends kommen und gehen. Auch werden Probleme schon einmal erfunden, um sie zu lösen. Scheitert dann die Lösung, weil das Problem gar nicht existiert, reicht es oft nicht einmal für die Geschichtsbücher.

So ein Fall sind die wöchentlichen Pegida-Demonstrationen in Dresden mit unzähligen Ablagern und Gegenbewegungen bis nach Saudi-Arabien. In den Demos wurde vor der Islamisierung des Abendlandes und vor einem drohenden Kalifat gewarnt, in den Gegenbewegungen vor zu viel Schwarz-Weiß, („… ist bunt!“), vor einer Christianisierung des Morgenlandes und vor einem weißen Hassprediger („Kinder schlagen ist ganz gut, wenn nur das Kind, aber nicht seine Würde verletzt wird“). Vor allem schürte Pegida die Angst vor einem Alkoholverbot nach islamischem Vorbild. Sich nicht mehr die Leber kaputt saufen zu dürfen, wäre eine zu große Einschränkung, hieß es. Ein Fastenmonat wäre auch nicht so toll, denn was isst man dann tagsüber? Nur Körperstrafen nach islamistischem Vorbild wurden als weniger bedrohlich angesehen. Im Proletariat werden diese in der Erziehung heute schon angewendet, denn es muss ja nicht alles schlecht sein, was aus dem Osten (damit ist jetzt nicht die Zone gemeint) kommt.

Aber das alles ist Vergangenheit. Umso erstaunlicher ist die Geschichte von Maria C. (34) aus Dresden, die nicht gezeigt werden will. Obwohl auch sie täglich unzähligen Ereignissen ausgesetzt ist, welche die Hektik des Alltags bestimmen, erinnert sich Maria noch genau an die großen Pegida-Demonstrationen mit fast 20.000 Teilnehmern. Maria sagt: „Es ist sicher nicht so, als wäre es gestern gewesen. Aber es ist noch so frisch, als wären wir vor ein, zwei Wochen marschiert und hätten vor der Islamisierung gewarnt. Kopftücher, Burkas, Döner, Moscheen und so was. Es wirkt noch so nah. Aber das täuscht. Die Bewegung kommt auch nicht mehr zurück. Das kannst du vergessen!“

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Gesellschaftliches Kriminalität Religion

Papst zur körperlichen Züchtigung: Kleine Blitze schleudern ist erlaubt

Papst Franziskus
Papst Franziskus: Gottes Wort gilt! Foto: Korean Culture and Information Service (Jeon Han), bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 2.0

Papst Franziskus hat heute mit seiner Äußerung zur körperlichen Züchtigung bei der Kindererziehung bei vielen Menschen und auch bei Erziehungsexperten für Empörung gesorgt. Der Papst sagte, es sei bei der Kindererziehung durchaus erlaubt, zumindest kleine Blitze zu schleudern. Aber es dürfe nie so weit gehen, dass der Blitz die Würde des Kindes verletze. Der Papst spielt hierbei auf den zürnenden Rachegott aus dem Alten Testament an, der Blitze auf seine Feinde schleuderte.

Da sei Gott ein bisschen zu weit gegangen, gibt der Heilige Vater zu. Im Neuen Testament sei es dann besser geworden, hier erwuchs der Gott der Nächstenliebe, der „liebe Gott“. Die Bibel sei aber als Gesamtkunstwerk zu sehen. Es stamme vom allmächtigen und vollkommenen Gott, dessen Wort gelte und der sein weites Spektrum zeige. Ein wenig Donnergrummeln und ein geringfügiges Drohen mit der Hölle, in der es bekanntlich kein Nintendo und kein KiKa gebe, schade den Kinder übrigens auch nicht, fügte Papst Franziskus an. Der Papst kennt sich mit Kindererziehung aus.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Zur Rettung des christlichen Abendlandes – Pegida weicht auf den Tag des Herrn aus

Pegida
„Pegida“-Logo Lizenz: gemein(frei)

Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) zieht die Montagsdmo in Dresden auf den Sonntag vor. Damit geht Pegida auf eine Forderung von Jens Spahn (CDU) in der Talkshow „Günther Jauch“ ein. Spahn hatte gefordert, wenn Pegida etwas zur Rettung des christlichen Abendlandes tun wolle, sollten sie nicht montags demonstrieren, sondern sonntags den Gottesdienst besuchen. Ein Pegida-Sprecher sagte, man mache nun einen Kompromiss. Man weiche auf den Sonntag aus, gehe allerdings nicht in die Kirche, schon einmal deshalb nicht, da diese ihnen immer das Licht ausknipsen würde. Statt eines „Spaziergangs“ soll eine Kundgebung auf dem Dresdner Theaterplatz um 14.30 Uhr abgehalten werden.

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Gesellschaftliches Historisches Politik Religion

Führer gegen Islamisierung des Arierlandes (FÜGIDA)

Adolf Nazi
Adolf Nazi: Keine Islamisierung des Arierlandes! Foto: Deutsches Bundesarchiv / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Der Führer hat sich gegen eine Islamisierung des Arierlandes ausgesprochen. Nach einer kritischen Nachfrage unserer Redaktion, dass es kaum Muslime im Dritten Reich gebe und türkische Gastarbeiter erst in den 1960er-Jahren und damit lange nach dem Ende des Tausendjährigen Reichs mit ihren Gebetsteppichen nach Deutschland kommen würden, sagte der Führer im Großdeutschen Rundfunk, dass die gefühlte Islamisierung weit fortgeschritten sei und daher dringend Einhalt geboten werden müsse. Der diesjährige Reichsparteitag stünde daher voll und ganz unter dem Motto „FÜGIDA – Führer gegen die Islamisierung des Arierlandes“. Der Führer vermerkt in seinem Tagebuch, dass ihm da ein griffiger Begriff eingefallen sei. Ihn würde es nicht wundern, wenn diese Idee eines Tages geklaut werden würde.

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Gesellschaftliches Politik Religion Technik/Hightech Unfälle/Unglücke Verkehr

Nach Zwischenfall auf ISS: Pegida benennt sich in „Patriotische Europäer gegen die ISS-lamisierung des Abendlandes“ um

ISS
Die ISS. Foto: NASA. Lizenz: Public Domain

Auf der Internationalen Raumstation ISS ist es zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Dabei hat sich wegen eines Lecks im Kühlsystem hochgiftiges Ammoniak im US-Modul ausgebreitet. Zwei ehemalige Raucher sind wegen des intensiven Geruchs unverzüglich rückfällig geworden und haben sich trotz des strengen Rauchverbots an Bord Marlboro-Zigaretten angesteckt. Hintergrund: Die Beimischung von Ammoniak hat Marlboro zum Welterfolg geführt – der Marlboro-Geschmack ist quasi Ammoniak. Nach einer raucherbedingten Verpuffung haben sich die US-Astronauten im russischen Modul in Sicherheit gebracht. Wegen des eklatanten Verletzung gegen die Sicherheitsbedingungen müssen sie nun die Raumstation verlassen. In die USA können sie nicht zurückkehren, da ihnen dort der Prozess droht.

Folgerichtig haben die Astronauten nun Asyl in Deutschland beantragt. Daraufhin hat sich die Pegida in „Patriotische Europäer gegen die ISS-lamisierung des Abendlandes“ umbenannt. Ein Sprecher sagte, man wolle keine Besatzung durch einen ISS-Staat. Führende Verschwörungstheoretiker innerhalb der Pegida wiesen darauf hin, dass Deutschland kein freies Land sei, sondern eine Firma (BRD-GmbH) und dass die ISS Chemtrails im Weltall hinterlasse. Auch wäre ein bei der Verpuffung herausgeschleudertes Feuerzeug nun zum Weltraumschrott geworden und bedrohe die TV-Satelliten mit HSE24 und dem Heimatkanal, auf dem auch Helene Fischer zu sehen sei. Man habe zwar an sich nichts gegen Weltraumflüchtlinge, solange sie nicht hierher kämen. All dies dürfe man ja wohl mal sagen, ohne dass man als Alt-Nazi gleich als Nationalsozialist diffamiert werde, hieß es.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Parallelgesellschaften existieren wirklich – Pegida ist eine von ihnen

Pegida-Demo
Pegida-Demo. In der Welt der Demonstranten schreibt man „straffällig“ auf einmal groß. Foto: quapan / Lizenz: CC BY 2.0

Was viele nicht ahnten, eine Parallelgesellschaft, wie sie in ähnlicher Form von der Pegida postuliert wird, gibt es in Deutschland tatsächlich. Eine wachsende Gruppe von Leuten lebt am Rande der Gesellschaft mit eigenem Weltbild. Schon längst informieren sich diese Leute nicht mehr über die Mainstream-Medien wie den großen Zeitungen und das öffentlich-rechtliche Fernsehen, die nur als „Lügenpresse“ empfunden werden. Solche Leute beziehen ihr Wissen nur noch aus obskuren Quellen, von Medien wie den Pi-News, Russia Today und verschwörungstheoretischen Internetseiten.

Keinesfalls sollen alle Leute über einen Kamm geschert werden. Längst nicht jeder, der bei den Pegida-Demos mitmarschiert, entspricht diesem Typus, ebenso ist nicht jeder in dieser Hinsicht „verlorengegangen“. Keinesfalls soll auch hier behauptet werden, dass die Mainstream-Medien ausgewogen berichten und bestmöglich recherchieren. Das Gegenteil ist oft richtig, und manche Verlagsgrundsätze und -bekenntnisse wie die beim Axel-Springer-Verlag

Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika

sind sicherlich einer neutralen Berichterstattung eher im Wege. Bedenklich ist aber, sich in eine eigene Welt zu flüchten, in der nun alle Massenmedien und Politiker der großen Parteien verunglimpft, als Hetzer, Speichellecker oder Zionisten-Schlampen, bezeichnet werden, um noch die milderen Begriffe zu zitieren.

In erschreckendem Maße muss konstatiert werden, dass die Truther, die Inside-Job- und False-Flag-Postulierer sich eine eigene Welt zusammengezimmert haben, in der jeder auf das Übelste beschimpft wird, der es nur wagt, einen Link eines Mainstream-Mediums zu posten oder eine radikale Gegenposition einzunehmen. Ergebnisoffene Diskussionen sind kaum möglich. Statt sich mit den Medien auseinanderzusetzen, flüchten sich diese Leute in eine eigene Welt mit weit simpleren Wahrheiten. Dabei wird verkannt, dass die Welt unglaublich komplex ist und keinesfalls da draußen eine singuläre Wahrheit existiert, die man einfach entdecken und verbreiten kann.

Hinweise darauf, dass in Sachsen nicht mal 0,5 Prozent der Menschen Muslime sind, von denen nur ein winziger Teil radikal ist, werden von vielen Pegida-Anhängern als Lügen bezeichnet und wieder in das eigene Weltbild einsortiert. Natürlich hat man auch eine Erklärung, es seien einfach eine riesige Anzahl an Flüchtlingen illegal im Lande – statistisch nicht erfasst. Was nicht passt, wird passend gemacht. Die gefühlte Islamisierung wird im streng konstruktivistischen Sinne zur wahrhaftigen Islamisierung. Man möchte den „Kartoffeln statt Döner“-Plakathaltern noch sagen, dass die Kartoffel keine alteuropäische Pflanze ist, sondern in Europa erst ab dem 18. Jahrhundert im größeren Stil angebaut wurde, nachdem die Pflanze im 16. Jahrhundert den Weg von Südamerika nach Europa gefunden hatte. Welches Recht hat jemand, heutige kulturelle Bereicherungen abzulehnen, aber ausgerechnet die Kartoffel im wahrsten Wortsinne hochzuhalten? Wenigstens stammt die Kartoffel nicht aus der islamischen Welt – das mag den einen oder anderen Pegidaisten trösten –, aber aus dem Inkareich und damit alles andere aus einer christlichen Kultur heraus.

Dass die Demos in aller Regel Schweigemärsche sind, in denen nur selten mit der Presse geredet wird, kann man nicht aus Respekt der angeblichen Opfer der schleichenden Islamisierung Europas verstehen, sondern als Ablehnung der „Lügenpresse“. Mit denen redet man nicht, denn die lügen ja und drehen es wieder so hin, dass es in das gutmenschliche Weltbild passt. Dass keinesfalls die Presse, gerade aus den konservativen Häusern wie dem Axel-Springer-Verlag, immer auf Multikulti-Kurs sind und waren, wird gerne ignoriert.

Man kann nur innerlich schreien und sich wünschen, dass so manche Leute das Gehirn einschalten. Ich habe es selbst mit deutlichen Worten, aber auch in sehr freundlichen Gesprächen probiert. Egal was ich säte, geerntet habe ich fast immer nur Hass.

Wenn  aber jetzt nur ein Einziger dem Aufruf folgt, zumindest mal zu überprüfen, ob er nicht doch selbst in einer Parallelwelt lebt, um vielleicht aus dieser auszubrechen und mitzuarbeiten, statt sich abzusondern, mag es sich gelohnt haben.

Hinweis: keinblatt.de veröffentlicht normalerweise nur top recherchierte, ernsthafte Nachrichten. Kommentare gehören normalerweise nicht zum Inhalt. Die Chefredaktion hielt es aber angesichts der aktuellen Entwicklung für notwendig, eine Ausnahme zuzulassen.

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Kriminalität Politik Religion Technik/Hightech

Vorratsdatenspeicherung: Seehofer will Daten bereits vor erfolgter Kommunikation erfassen

Rechenzentrum
Seehofer will „echte“ Vorratsdatenspeicherung. Wenn schon, denn schon. Foto: David Haberthür / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Nach den blutigen Terrorakten in Paris fordert die CSU die Einführung der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland, die in Frankreich zur Verhinderung von Terrorakten bereits höchst erfolgreich installiert wurde.

Der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) will hierbei eine weiterentwickelte Form der Vorratsdatenspeicherung implementieren. Dabei sollen die Kommunikationsdaten nicht einfach für einen bestimmten Zeitraum gespeichert werden. Geht es nach dem Willen der CSU, müssen vielmehr Besuche bestimmter Webseiten sowie das Führen bestimmter Telefonate mindestens 24 Stunden vorher (also auf Vorrat) angemeldet werden. Nur damit hätten die Behörden angemessen Zeit, im Vorfeld auf verdächtige Kommunikationen zu reagieren. Nicht anmeldepflichtig sollen Ziele sein, die auf einer Whitelist stehen. Bei Webseiten sollen die großen deutschen Zeitungen darunter fallen, etwa Bild und Bayernkurier, oder weitere unverdächtige Webseiten wie die von Pegida (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes), der CSU und des Heiligen Stuhls.

Ausländische Webseiten oder radikale Zeitungen wie die „taz“ werden sicherlich anmeldepflichtig sein, so der bayerische Ministerpräsident. Was E-Mails angeht, beruhigt Seehofer, diese könne man auch in Zukunft jederzeit absenden, aber bei bestimmten Zieladressen werde der Inhalt erst einmal ausgewertet. Die E-Mail werde daraufhin garantiert spätestens nach 24 Stunden zugestellt, notfalls in bearbeiteter Form und ergänzt um ein paar bcc (Blindkopie)-Empfänger, führt Seehofer aus.

Mit Zensur habe das nichts zu tun, es gehe nur um Verbindungen zum internationalen und islamischen Terror. Die Rettungsdienste könne man selbstverständlich auch ohne Wartefrist erreichen, führt Seehofer aus. Wer nichts zu verbergen habe, habe auch nichts zu befürchten oder zu verlieren.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich noch nicht zu dem Vorstoß geäußert.

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Konflikte/Terror/Militär Politik Religion

Nach Terroranschlag in Frankreich: Le Pen ordert Klingen, Stahlseile, Gewichte

Marine Le Pen
Marine Le Pen. Foto: Foto-AG Gymnasium Melle / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nach dem schrecklichen islamistischen Terroranschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo, bei dem zwölf Menschen ermordet wurden, hat Marine Le Pen, die Chefin des rechten Front National und mögliche nächste französische Präsidentin, ein Referendum über die Wiedereinführung der Todesstrafe gefordert. Le Pen will Gleiches mit Gleichem, besser noch mit Gleicherem vergelten. Diese Form der Strafe sei die menschlichste, weil sie zwar die Tat nicht ungeschehen mache, aber wenigstens wieder einen Gleichstand herstelle, sagte Le Pen. Wer etwas verbrochen habe, dem werde dasselbe angetan. Mörder sollten getötet, Vergewaltiger vergewaltigt, Schläger geschlagen, Betrüger betrogen, Diebe beklaut, Erpresser erpresst, Beleidiger beleidigt, Lügner belogen und korrupte Volksvertreter durch das Volk vertreten werden.

Selbst wer nicht bereit sei, aus der Sache zu lernen, werde nach Vollstreckung der Todesstrafe gehindert, noch einmal zu töten, so die Front National-Chefin. Das sei daher die wirksamste Strafe. Auch für Selbstmordattentäter fordert Le Pen die Todesstrafe, damit diese sich nicht ihrer Strafe entzögen, indem sie sich selbst ins Paradies bombten. Dazu brauche es nur einen weiblichen Henker, denn wer durch eine Frau getötet werde, komme nach Auffassung der Islamisten nicht ins Paradies.

Unterdessen wurde bekannt, dass Le Pen bereits einen Großauftrag an die französische Metallindustrie erteilt hat und unter anderem Klingen, Stahlseile und Gewichte geordert hat. Offenbar hat sie in Erwartung eines angenommenen Referendums auf ihren Vater gehört, der ein altbewährtes Hinrichtungswerkzeug favorisiert.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Horst Seehofer: Pegida-Ableger Schande für Deutschland

Kölner Dom
Kölner Dom –  so sieht er normalerweise aus. Foto: Thomas Wolf / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Der bayerische Landesvater Horst Seehofer (CSU) hat die Pegida-Ableger als „Schande für Bayern und Deutschland“ bezeichnet.

Während am Montag in Dresden trotz Gegenwind (meteorologisch gemeint) 18.000 Islamgegner durch die Straßen marschierten, waren es in westdeutschen Städten nur kleine Häufchen von allenfalls wenigen Hunderten Abendlandrettern.

Seehofer fordert mehr Engagement von den Bürgern. Ihm sei es absolut schleierhaft, warum sich nicht auch in westdeutschen Städten mehr Leute gegen Burkas, Orientteppiche und Döner engagierten. Oft seien gar die Gegendemonstrationen erfolgreicher.

Kögida fordert Abriss des Kölner Doms, der größten Moschee des Abendlandes

Der besonders erfolglose Ableger in Köln, „Kögida“, musste sogar am Montag erst einmal aufgeben. Ihm wurde kurzerhand das Licht ausgeknipst. Der Dompropst hatte die Beleuchtung des Kölner Doms abgeschaltet, sodass die Demonstranten ziellos durch die Stadt irrten und nicht zusammenfanden. Zwei von ihnen brachen in einer Kneipe am Rheinufer Platz nach wenigen Stunden zusammen, nachdem sie dort völlig entkräftet Platz genommen hatten. Sie musste von Notarzt-Einsatzkräften mit Infusionen aufgepäppelt werden. Ihr Zustand gilt inzwischen als stabil.

Die Kögida fordert nun den Abriss des Kölner Doms. Dieser sei nämlich streng genommen die größte Moschee des Abendlandes. 1965 wurde der Kölner Dom türkischen Arbeitsmigranten zum Beten zur Verfügung gestellt. Im islamischen Glauben verhält es sich so, dass jedes Gotteshaus, in dem Allah einmal angebetet wurde, automatisch zur Moschee wird. Ein Kögida-Sprecher sieht darin den Grund, warum man ihnen das Licht ausgeknipst habe. Der Kölner Dom sei islamisiert, deshalb. Im Abendland dürfe es überhaupt keine Moscheen geben. Mit dem durch den Abriss gewonnenen Baumaterial solle man irgendetwas Sinnvolles machen, etwa Sonntagsschulen bauen.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion

Pegida warnt vor Weisen aus dem Morgenland – „sie bringen verquere Botschaft ins Abendland“

Sternsinger
Die Weisen aus dem Morgenland auf ihrem Weg ins Abendland.  Hier leitet sie kein Stern mehr, sondern profanes GPS. Bild: Wiener Bilder / Lizenz: Public Domain

Die Pegida („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) hat aus Anlass des Feiertages am Mittwoch vor den so genannten Heiligen Drei Königen gewarnt, die auch als „Weise aus dem Morgenland“ bekannt sind. Diese Sterndeuter würden von Haus zu Haus ziehen und laut singend oder gar rappend eine verquere Botschaft ins Abendland bringen – dass sie einem Stern nach Bethlehem gefolgt seien, um den neugeborenen König der Juden zu finden und ihm zu huldigen.

„Hier ist das Abendland“, sagte ein Pegida-Sprecher. „Wir haben hier schon genug Flüchtlinge aus dem Morgenland. Eine weitere Unterwanderung des Christentums mit abenteuerlichen Phantasiegeschichten – gleich, ob kindlicher Phantasie entsprungen oder nicht – können wir nicht hinnehmen.“

Die Pegida empfiehlt Hauseigentümern, eine Sternattrappe im Garten aufzuhängen, um die Weisen aus dem Morgenland in die Irre zu leiten, alle Rollläden den ganzen Tag unten zu lassen und aus Zeichen der Solidarität mit dem Christentum bis Donnerstag auf jegliche Außenbeleuchtung zu verzichten.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Pegida will Verbot arabischer Zahlen und Wiedereinführung römischer Zahlen

Römische Zahlen
Jahreszahl in römischer Schreibweise. Eleganter, ästhetischer und logischer! Foto: Tom Stohlman / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Pegida-Bewegung (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) hat weitere Maßnahmen gefordert, um der schleichenden Islamisierung des westlichen Abendlandes entgegenzutreten. Vor allem solle sich die westliche Welt von arabischen, östlichen und islamischen Einflüssen befreien. In einer von führenden Pegida-Köpfen verfassten Resolution wird die Abschaffung der arabischen Ziffern gefordert. Diese wurden ursprünglich von den Indern erfunden, dann von den Arabern übernommen und weiterentwickelt und schließlich in die christliche Welt gebracht. Die Zahlen kollidierten mit der westlichen Kultur, heißt es, denn sie würden wie in der arabischen Schrift von rechts nach links und nicht von links nach rechts geschrieben. So würden die Zahlen um jeweils eine Zehnerpotenz größer, wenn links (!) und nicht etwa rechts etwas angefügt werde. Auch komme eine Anomalie bei Zahlenabschnitten unter 100 dazu. So würde man beispielsweise sechsundzwanzig als „26“ schreiben, obwohl beim Sprechen die „6“ ja zuerst käme. Damit ändere sich bei einem Text, der ja fast immer auch Zahlen enthalte, laufend die Leserichtung, was das Gehirn irritiere und letztlich den Menschen unruhig mache. Diese Unruhe würde sich durch die ganze Kultur ziehen und letztlich den Menschen den Halt nehmen. Kriminalität und Drogenmissbrauch seien auch eine Folge einer solchen Durchsetzung mit arabischen Einflüssen, heißt es.

Die westliche Welt brauche diese arabischen Ziffern nicht. Die Araber und Inder, gegen die man an sich nichts habe, sollten ihr Ding machen, aber bitteschön bei sich zu Hause. Die Christenheit mit Rom (!) als Zentrum habe ihr eigenes bewährtes Zahlensystem, die römischen Zahlen. Dieses sei additiv und komme genialerweise ohne abstraktes Stellenwertsystem aus, das mit seiner logarithmischen Grundlage dem menschlichen Denken widerspreche. Auch sei es mit lateinischen (!) Buchstaben abbildbar. Als kleiner Nachteil würden Zahlen häufig länger und es ließe sich damit auch nicht ganz so elegant rechnen. Insgesamt sei es aber logischer. Es wird daher eine verpflichtende Einführung gefordert. Hier sollten sich die westlichen Staaten zusammensetzen und eine Umstellung forcieren, empfiehlt das Papier.

2015 ist im römischen Zahlensystem übrigens MMXV. Daran kann man sich ja durchaus gewöhnen. Bei Zahlen aus dem Bundeshaushalt und anderen großen Zahlen  wird es schon schwieriger 23.123.567 (23 Millionen und ein paar Zerquetschte)  wird bereits zu MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMCXXMMMCDLVI. Hier sollte an eine Aufstockung mit Symbolen für große Zahlenwerte nachgedacht werden, um auch Werte der Schuldenuhr adäquat darstellen zu können. Auch bei Nachkommastellen gebe des noch Diskussionsbedarf, so das Resümee der Resolution.

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Konflikte/Terror/Militär Religion

Berliner Polizei schließt IS-Moschee

Sultan-Bogus-Moschee.
Sultan-Bogus-Moschee in Berlin Charlottenburg: Auf unbestimmte Zeit geschlossen. Foto: Dersaadet / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Mit sechs Minaretten und einer 200.000-Watt-Lautsprecheranlage ist sie eine der mittelgroßen Moscheen in Berlin, die Sultan-Bogus-Moschee in Charlottenburg (Foto). Dem Moscheeverein konnte eine Unterwanderung durch die Terrororganisation IS (Islamischer Staat) nachgewiesen werden. Die Polizei wartete noch das Freitagsgebet ab und stieg dann in die Schuhüberzieher, bevor die Moschee geräumt und geschlossen wurde. Auf den Einsatz von Hunden wurde aus Respekt vor dem Hundehaltungsverbot im Islam verzichtet. Stattdessen rückte die Polizei zur Unterstützung mit einer Pony-Staffel an. Die übliche Reiterstaffel konnte nicht eingesetzt werden, da die Pferde zu groß für die teilweise schmalen und niedrigen Durchgänge sind. Zu Festnahmen soll es nicht gekommen sein.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Religion

Bewerbung als Christkind abgelehnt: Nürnberger klagt gegen Stadt

Nürnberger Christkind 2008
Nürnberger Christkind 2008. Eindeutig eine junge Frau. Foto: Marcus Meissner / Lizenz: CC BY 2.0

Karl D. (49) ist alles andere als in Vorweihnachtsstimmung. Er hatte sich als Nürnberger Christkind beworben, aber von der Stadt eine knallharte Absage erhalten. Ihm wurde lapidar mitgeteilt, dass er die Bedingungen nicht erfülle. Er sei keine Frau, er sei zu alt, und seine Körpergröße liege über 1,60 Metern. Seine Bewerbung könne daher nicht berücksichtigt werden, heißt es in dem Ablehnungsschreiben.

Karl sieht dies als eklatante Verletzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Dieses besagt, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seines Alters und anderer Merkmale benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe.

Das Christkind ist eigentlich männlich

Es sei schon mal höchst seltsam, dass nur Frauen zugelassen seien, so Karls Anwalt Christian Tanner, der bereits Klage gegen die Stadt Nürnberg eingereicht hat. Denn das Christkind sei ja der junge Jesus Christus, dieser sei eindeutig männlich. Bei der Kreuzigung habe er schließlich Bart getragen. Da Jesus nicht nur der Sohn Gottes sei, sondern quasi auch Gott selbst, der bekanntlich geschlechtslos sei, wolle man sich aber nicht darauf versteifen. Denn sonst müsste man die bisherigen Nürnberger Christkinder ja nachträglich alle aberkennen, da diese alle weiblich gewesen seien. Aber es müssten zumindest ab sofort weibliche und männliche Bewerber zugelassen werden.

Zwar sei Karl kein Kind, zumindest nicht im engeren Sinne, aber er sei ein Kind der Stadt. Auch dürfe wie gesagt das Alter nicht als Nachteil gewertet werden, so Tanner. Denn das wäre glasklare Diskriminierung. Sein Mandant hätte ohnehin vorgehabt, die ausgeschriebene Stelle als rot-weißer Coca-Cola-Weihnachtsmann auszufüllen, dafür sei er bestens geeignet.

Falls die Stadt nicht einlenke, will Tanner notfalls durch alle Instanzen klagen. keinblatt.de wird weiter über diesen Fall berichten, denn der Gleichbehandlungsgrundsatz steht in den Statuten der Redaktion ganz oben.

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Historisches Religion Technik/Hightech

Erdoğan: Nicht Zuse, sondern Muslime erfanden den Computer

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Speicherbestandteil mit Erregerspule (unten). Foto: Denis Apel / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Vor einigen Jahren überraschte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan mit der historischen Korrektur, dass nicht Christoph Kolumbus Amerika entdeckt habe, sondern seine muslimischen Glaubensbrüder. Als Beweis führt Erdoğan an, dass in Kolumbus’ Reisetagebuch von einer Moschee an der Küste des heutigen Kubas die Rede sei.

Nun legt Erdoğan nach. Auch den Computer hätten Muslime erfunden. Bislang wurde der erste funktionsfähige Computer der Welt, der Z3, dem Deutschen Konrad Zuse zugeschrieben. Die Erregerspulen in den einzelnen Relais-Speicherbestandteilen, die im Z3 verbaut seien, seien eindeutig Minaretten nachempfunden, so Erdoğan.

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Minarette aus jeweils drei Erregerspulen. Foto: Giovanni Dall’Orto / Lizenz: CC BY-SA 2.5 IT

Einen Bildbeweis liefert Erdoğan gleich mit (siehe Fotos). Die Ähnlichkeit der röhrenartigen Form ist wirklich verblüffend und könnte nach Expertenmeinung eines Vetters Erdoğans als gerichtsfester Beweis gelten (nach Scharia-Recht).

Dass es Spulen und Relais schon weit länger gebe als den ersten Computer, wischte Erdoğan mit den Worten „Dann haben Muslime halt noch weit mehr erfunden. Trauen Sie uns das nicht zu? Und nun lassen Sie mich bitte in Ruhe!“ beiseite. Erdoğan kündigte zur Feier des Tages an, Informatikunterricht (abaküs hesap tahtası bilişim) an den türkischen Buben-Schulen einzuführen.

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Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Politik Religion

Kirche erlaubt überraschend rezeptfreie „Pille danach“ – aber Apotheker müssen bei Kundin Mini-Exorzismus durchführen

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Exorzismus an einer Frau, die vorher ihr Kind und ihre Eltern getötet hat. Ganz so martialisch wird es beim rezeptfreien Erwerb der „Pille danach“ wohl nicht zugehen. Bild: Graz, Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum, Alte Galerie / Lizenz: Public Domain

In Deutschland ist die sogenannte „Pille danach“, die einen Eisprung und damit eine Schwangerschaft verhindert, bislang nur auf Rezept erhältlich. Das soll sich nun ändern. Denn die europäische Arzneimittelbehörde sprach sich für eine rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ aus. Damit würde die „Pille danach“ auch in Deutschland rezeptfrei werden. Doch der Widerstand der katholischen Kirche schien bislang unüberwindbar groß. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) stemmte sich bisher gegen die Aufhebung der Rezeptflicht. Doch die katholische Kirche zeigt nun überraschend Kompromissbereitschaft, sodass die „Pille danach“ aller Voraussicht nach schon 2015 rezeptfrei erhältlich sein wird.

Der Kompromiss sieht so aus, dass in jeder Apotheke, in der die Pille danach angeboten wird, im Verkaufsraum deutlich sichtbar ein Kruzifix angebracht werden muss. Die Mindestgröße des plastisch dargestellten Gekreuzigten wird noch festgelegt.

Zudem muss der Apotheker nach dem Beratungsgespräch eine Kurzform des „Gebets zum Schutz vor dem Bösen“ sprechen – kurz, bei der Kundin muss eine Art Mini-Exorzismus durchgeführt werden. Apotheker müssen dazu eine Zusatzausbildung machen. Die Kosten für den Teufelsaustreibungskurs werden voraussichtlich zwischen Apothekerverband und Krankenkassen aufgeteilt.

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Gesellschaftliches Religion Technik/Hightech

Google erweitert Street View um Himmel, Hölle und Fegefeuer

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Wie sieht es nach dem Tunnel – im Licht – aus? Google Everafter wird einen Einblick geben. Bild: Hieronymus Bosch / Lizenz: Public Domain

Google Street View erweitert seinen Bestand abgefilmter Szenerien. Erst waren es nur Straßenansichten, später kamen noch Innenansicht von Läden sowie Unterwasseransichten hinzu. Nun werden die 360-Grad-Panoramabilder um Himmel, Hölle und Fegefeuer aufgestockt. Das heißt dann Google Everafter (zu Deutsch „Jenseits“).

Ein Google-Sprecher hält Google Everafter für die vielleicht innovativste Erweiterung von Street View überhaupt. Denn bei den Nutzern bestehe ein großes Interesse an den neuen Bildern. Schließlich seien diese Welten den meisten unbekannt, da Menschen bedauerlicherweise in aller Regel nicht mehr zurückkehrten, wenn sie ihre letzte Reise antreten, so der Sprecher.

Es heiße seitens der Kirche immer, man könne sich von dieser Welt, die nicht von Menschenhand gemacht sei und die noch nie ein Mensch gesehen habe, lediglich ein Bild machen. Genau dabei wolle Google nun helfen, führt der Sprecher aus. Das sei nützlich, da die Leute auf ihre letzte Reise erfahrungsgemäß nur schlecht vorbereitet seien.

Bei anderen Reisen würden sich die Internetnutzer vorher umfassend informieren, auch dank Google-Suche und Google Street View, und neben Kartenmaterial auch beispielsweise auf Hotelbewertungen anderer Reisender zurückgreifen, so der Sprecher. Vergleichbare Funktionalität werde nun auch bei Google Everafter integriert.

Google werde nicht nur kleine Gebiete, sondern weite Teile der neuen angekündigten Welten ins Netz bringen. Aus Gründen der Privatsphäre müssten analog zum regulären Street View alle Bewohner verpixelt werden – Gott, Teufel und Petrus eingeschlossen.

Der Start von Google Everafter steht noch nicht fest, keinblatt.de wird weiter über diesen spannenden neuen Service berichten.

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Politik Religion

Jahresangaben v. Chr. / n. Chr. religiöse Propaganda – EU stellt Kalender auf „Urknall“-System um

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So sähe der Kalender nach dem neuen System aus. Bild: Joseph Jayanth, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 2.0

Erst die langen SEPA-Kontonummern, nun auch noch das. Wir Bürger müssen uns schon wieder einmal umgewöhnen. Die EU will ab 2018 einen neuen Kalender einführen. Die Begründung ist logisch: Der jetzige Gregorianische Kalender basiert hinsichtlich des Nullwertes auf Christi Geburt. Dies sei z.B. für Nicht-Christen, etwa für Muslime, aber auch für Atheisten, absolut diskriminierend, so der EU-Justiz- und Gleichstellungskommissar Chrisóstomos Populus, der unter anderem auch zur Wahrung des Gleichheitsprinzips zuständig ist. Religiöse Propaganda sei laut EU-Statuten nicht zulässig, wenn sie in den Alltag eines jeden eingreife, was bei der Dominanz kalendarischer Angaben klar der Fall sei.

Außerdem seien die Jahresangaben auch unlogisch, und Berechnungen gestalteten sich schwierig, so Populus. Alles, was vor Christi Geburt stattgefunden habe, sei mit einet negativen Jahresangabe wie 385 v. Chr. versehen. „Rechnen Sie mal den Zeitraum zwischen 911 v. Chr. und 717 n. Chr. aus. Einfach ist das nicht.“, führt Populus aus.

Viel einfacher und transparenter sei es, den Beginn der Zählung auf den Entstehungszeitpunkt des Weltalls, also den Urknall, zu legen. Damit entstünden nur positive Zahlen, die noch dazu fern jeder religiösen Überzeugung seien.

Der Urknall habe nach allgemeiner Erkenntnis der Wissenschaft vor 14 Milliarden Jahren stattgefunden. Entsprechend schrieben wir heute nach dem neuen Kalender das Jahr 14.000.000.000.

Bei Einführung des Kalenders 2018 würde dieser also im Jahr 14.000.000.004 starten. Alle Daten werden nun transparenter. Der Zweite Weltkrieg ist nach dem neuen Kalender im Jahre 13.999.999.931 zu Ende gegangen, Christi Geburt fand im Jahre 13.999.997.986 statt und der Bau der Cheops-Pyramide im Jahre 13.999.997.400 (im alten Kalender umständlich 2.600 v. Chr.).

Die EU-Kommission wird bei der nächsten ISO-Tagung im Februar 2015 in Genf einen Normierungsantrag einbringen. Es wird davon ausgegangen, dass dieser durchgewunken und von allen Staaten weltweit übernommen wird. Der Name des neuen Kalenders steht noch nicht endgültig fest, es gilt aber als wahrscheinlich, dass die englische Bezeichnung „Big Bang“ (für Urknall) im Namen verankert wird.

Bis es so weit ist, muss einiges an Software aktualisiert werden. Dies bringt letztlich immense Aufträge für die Softwareindustrie, hat also auch für die Konjunktur positive Auswirkung. Kalender werden für eine Übergangszeit wahrscheinlich parallel auch die alte Gregorianische Jahreszahl tragen.

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Katholische Kirche führt Frauenquote von 0 Prozent ein

Papst Franziskus
Papst Franziskus – Sachte, sachte beim Reformieren! Foto: Catholic Church (England and Wales) / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Es ist nur ein kleines Signal nach dem Motto „Wir haben darüber geredet“. Immerhin. Für viele ist es aber eine große Enttäuschung, nicht nur für Homosexuelle und Geschiedene, sondern auch für Frauen, also für alle Randgruppen.

Bei der Familiensynode im Vatikan wurde für alle große Reformvorhaben die notwendige Neunundneunzighundertstelmehrheit klar verfehlt.

In der katholischen Kirche werden also weiterhin Frauen nicht Priester, Bischof oder Papst werden können. Der Minikompromiss sieht nun aber so aus, dass immerhin eine Frauenquote von 0 Prozent als Maximalquote festgeschrieben wurde. Dies darf bereits als bemerkenswerter Fortschritt angesehen werden, da die Möglichkeit, dass es einmal Frauen in Ämtern geben könnte, damit zumindest einmal aufgeschrieben wurde (im Vatikan! Auf Lateinisch!). Vorerst bleibt das einzig Weibliche in den höheren Positionen in der römisch-katholischen Kirche also die langen eleganter Kleider mit den schönen Farben, die die Amtsinhaber tragen. Der Papst ganz in Weiß!

Homosexuelle und Geschiedene werden ebenso keine wichtigere Rolle spielen. Homosexuellen darf man nicht mit mehr Respekt begegnen und wiederverheiratete Geschiedene sind weiterhin vom Abendmahl ausgeschlossen.

Gott konnte sich nicht durchsetzen

Gott selbst ist bekanntlich ein geschlechtsloses Wesen, das damit männliche und weibliche Elemente vereint, und hätte folgerichtig gerne Homosexuellen und Frauen mehr Rechte eingeräumt. Folgerichtig stimmte Gott bei allen Reformvorhaben für eine Liberalisierung. Aber selbst Gott hat halt nur eine Stimme (nur Giovanni di Lorenzo darf als Doppelstaatler zwei Stimmen abgeben – blöde Demokratie!) und es hat einfach nicht gereicht.

Es darf nicht vergessen werden, dass nun Gott selbst auch ein wenig sauer ist. Nicht, dass er jetzt mal wieder ein paar Blitze schleudert!