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Konflikte/Terror/Militär Politik

GroKo streitet – Waffen an Kurden als Hilfsgüter tarnen oder umgekehrt?

Frank-Walter Steinmeier
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD): Es gibt ein Recht auf Selbstverteidigung. Foto: Christliches Medienmagazin pro / Lizenz: CC BY-SA 2.0

In der Großen Koalition ist ein Streit um mögliche Waffenlieferung an die Kurden entbrannt, damit diese gegen die Krieger des „Islamischen Staats“ (IS) verteidigen können.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) kann sich vorstellen, den Kurden Waffen zur Selbstverteidigung zu liefern. Um den Grundsatz der Bundesregierung, keine Waffen in Kriegsgebiete zu liefern, nicht zu verletzen, will Steinmeier die Waffen jedoch als Hilfsgüter tarnen. „Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, wird Steinmeier in einem vertraulichen Papier zitiert, das unserer Redaktion vorliegt.

Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) schlägt dagegen einen pazifistischeren Kurs ein. Waffen seien das Letzte, das die Kurden jetzt bräuchten, sagt Gabriel. Er wolle den Kurden nur mit Hilfsgütern, vor allem Medikamenten und Lebensmitteln, helfen. Um des lieben Friedens willen in der Koalition sei er jedoch bereit, die Hilfsgüter als Waffen zu tarnen. Damit werde zumindest die Symbolik bedient.

Doch die Fronten zwischen den beiden sind verhärtet. Eine Lösung des Konflikts Steinmeier/Gabriel ist derzeit nicht in Sicht.

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Politik Verkehr

Dobrindt will mit Bielefeld-Schildern gegen Geisterfahrer vorgehen

Alexander Dobrindt
Alexander Dobrindt (CSU) kämpft für die Ausländermaut und gegen Falschfahrer. Foto: Harald Bischoff / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Der Bundesminister für Verkehr und Ausländermaut, Alexander Dobrindt (CSU), stellte heute seine Maßnahmen gegen Geisterfahrer vor.

Dabei sollen neonfarbene Schilder mit der Aufschrift „Bielefeld 50 km“ beim Auffahren auf die Autobahn in falscher Richtung warnen. Da jeder weiß, dass es Bielefeld nicht gibt, ist dies eine eindeutiger Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt und man Gespenster sieht. Dobrindt will auch mit alternativem Schildern wie „BER Hauptstadtflughafen“ und „Elbphilharmonie“ experimentieren. Denkbar ist auch die Aufschrift „Stuttgart 50 km“. Da Stuttgart so hässlich ist, dass da keiner hin will, wird auch niemand weiterfahren. In einem Pilotprojekt soll getestet werden, welches Schild am besten wirkt.

Es soll ebenso eine Einrichtung getestet werden, bei der eine Drehscheibe in der Fahrbahn integriert ist. Diese dreht das Fahrzeug in Sekundenbruchteilen um 180 Grad, wenn man versucht, in falscher Richtung auf die Autobahn aufzufahren. Das ist billiger als das Apparaturen zum Reifen-Aufstechen und endet auch nicht in der Psychiatrie.

Geisterfahrer brauchen in Zukunft einen Personenbeförderungsschein, auch wenn es sich bei Geistern nicht um Personen im eigentlichen Sinn handelt.

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Gesellschaftliches Kriminalität Medizin/Gesundheit Politik

Gustl Mollath wird Chefaufklärer in Modellbau-Affäre

Gustl Mollath
Gustl Ferdinand Mollath. Foto: Michael Förtsch / Lizenz: CC BY 3.0

In der Modellbau-Affäre von Staatskanzleileiterin Christine Haderthauer (CSU) bahnt sich eine Sensation an. Der Modellbau-Untersuchungsausschuss macht nun Gustl Mollath, der gestern in einem Revisionsprozess freigesprochen worden war, zum Chefaufklärer.

Haderthauer hatte zusammen zwei Partnern die Firma „Sapor Modelltechnik“ gegründet, die von Psychiatrie-Insassen hochwertige Modellautos zusammenbauen ließ. Die Mitarbeiter erhielten nur einen sehr geringen Lohn von etwa 200 Euro im Monat, obwohl die Modellautos Spitzenpreise von mehreren Tausend Euro erzielten. Ihr Mann Hubert war als verantwortlicher Psychiater Leiter der „Arbeitstherapie Modellbau“ und übernahm später den Geschäftsanteil seiner Frau.

Den Haderthauers wird unter anderem Betrug beim Verkauf der Firma vorgeworfen. Der Käufer behauptet, ihm wäre mindestens 1 Million Euro vorenthalten worden. Auch heißt es, der Dreifachmörder R. S., der Kopf der Modellbauer, habe mehrfach den Hochsicherheitstrakt unter fragwürdigen Umständen verlassen dürfen – für Abendessen und einen Messebesuch. Hier könnte eine Gefahr für die Allgemeinheit bestanden haben.

Der Leiter des Modellbau-Untersuchungsausschusses, Hubertus Kutscher, erklärt, mit Mollath habe man die Idealbesetzung gewonnen. Mollath habe selbst Erfahrung in der geschlossenen Psychiatrie gemacht und kenne die Vorgänge wie kaum ein anderer. Er sei besonders unnachgiebig und habe das Potenzial, mit seiner Beharrlichkeit auch größere Verschwörungen aufzudecken. Dazu komme sein großes Wissen im Automobilbereich, er habe ja früher selbst eine Kfz-Werkstatt betrieben. Das Wichtigste jedoch sei, dass das Ziel der Rehabilitation erreicht werde. Sowohl das deutsche Strafrecht als auch die forensische Psychiatrie hätten zum eigentlichen Ziel, Menschen nach Verbüßung ihrer Haft oder nach ihrer erfolgreichen Behandlung (Heilung) wieder in die Gesellschaft einzugliedern. Sie sollen wieder an den üblichen gesellschaftlichen Prozessen teilnehmen und damit auch einer Arbeit nachgehen. Rehabilitation sei neben Sühne und Prävention die wesentliche Säule. Die Redaktion wünscht Gustl Mollath viel Erfolg bei seiner neuen Tätigkeit!

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Politik Technik/Hightech Unfälle/Unglücke

Unfallgefahr zu hoch – Bundesregierung verbietet Staubsauger mit Schnur

Staubsauger
Unfallgefahr! Hier hängt das Stolperkabel schon in der Luft. Foto: Nick Olejniczak / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Gespannte Stromkabel sind neben anderen Faktoren ein hohes Unfallrisiko mit jährlich alleine in Deutschland Tausenden schweren Verletzungen und auch Todesfällen. Während Telefone mit (Stolper-)Schnur erfreulicherweise weitgehend verschwunden sind, werden bei den Staubsaugern noch überwiegend Modelle mit Schnur eingesetzt. Vor allem Senioren sind gefährdet, hier kann ein Sturz sehr böse Folgen haben, etwa den gefürchteten Oberschenkelhalsbruch.

Das soll sich jetzt ändern. Die Bundesregierung will nun auf Initiative der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) Staubsauger mit Schnur langfristig verbieten. Ab 2017 dürfen keine schnurgebundenen Staubsauger mehr an Privatleute verkauft werden, für den gewerblichen Bereich gilt eine Übergangsfrist bis 2022. Vorhandene Geräte dürfen im Privatbereich noch bis 2022 benutzt werden, 2025 ist dann auch im gewerblichen Bereich Schluss. Das entsprechende Gesetz soll noch im Herbst verabschiedet werden.

Staubsaugerroboter
Staubsaugerroboter. Foto: Stephan M. Höhne / Lizenz: CC-BY-SA 2.0 DE, Details siehe: Wikipedia

Staubsaugerhersteller würden aufgefordert, leistungsstärkere Modelle mit Akkubetrieb zu entwickeln, so BAuA-Sprecher Erwin Schlucker. Die gesetzliche Änderung wirke dabei wie ein Innovationsprogramm. Die Hersteller müssten sich neu positionieren und könnten dabei verloren gegangene Marktanteile zurückerobern. Für unbekannte Hersteller sei es die Chance, sich im Haushalts- und Reinigungssektor mit intelligenten, neuartigen Geräten zu profilieren, glaubt Schlucker. Vor allem Staubsaugerroboter seien im Kommen, die nicht nur ohne Stolperkabel arbeiten, sondern gleich dem Menschen auch noch die Arbeit abnehmen, führt Schlucker aus.

Kritiker hingegen sehen darin eine immer größere Einmischung des Staates in die persönliche Lebensführung. In dieses Horn stößt auch Reiner Blasec vom Verband der Haushaltsgerätehersteller. Eines Tages würden dann auch noch Treppen verboten bzw. nur noch im Feuerfall erlaubt und die Benutzung des Fahrstuhls vorgeschrieben, da man ja die Treppe herunterstürzen könnte, prognostiziert Blasec.

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Politik

Panini gibt zusammen mit Bundesregierung Politiker-Sammelbilder heraus

Bernd Lucke
Auch ihn darf man kleben: Bernd Lucke (AfD) hat es in die Bilderserie geschafft. Foto: WDKrause / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) und die Bundesregierung geben in Zusammenarbeit mit Panini eine Bilderserie von Spitzenpolitikerinnen und Spitzenpolitikern heraus.

Begeisterung für politische Arbeit wecken

Die Bundeszentrale für politische Bildung wolle damit junge Menschen – Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene – mehr für Politik begeistern und greife daher nun auch auf modernes Marketing zurück, so bpb-Sprecherin Gundula Altmann. Dabei würden auch die Interessen der jungen Menschen wie eben der Spitzenfußball einbezogen, der ja zur Fußball-WM eng mit dem Bildersammeln verknüpft war. Ja, man hänge sich da schon ein wenig an den weltmeisterlichen Erfolg der deutschen Kicker, gibt Altmann zu.

Ähnlich wie bei den Panini-Fußball-WM-Bildern kann man die Bilder in ein Album kleben. In dem Album erfährt man neben dem jeweiligen Politikernamen noch ein paar Infos in Kurzform, etwa, dass die Bundeskanzlerin das dritthöchste politische Amt in Deutschland innehat.

Die Sammelreihe soll 640 Bilder umfassen. Enthalten sind neben Bundespolitikern wie der Bundeskanzlerin und den Bundesministern auch Spitzenpolitiker aus den Bundesländern. Auch Parteien, die es nicht in den Bundestag geschafft haben, werden berücksichtigt. So kann man auch z.B. Bernd Lucke (Alternative für Deutschland) kleben. Neben aktiven Politkern sind auch einige Politiker im Ruhestand zu finden, etwa Hans-Dietrich-Genscher (FDP), die eine bedeutende Rolle in der bundesrepublikanischen Geschichte gespielt haben. Genscher ist übrigens der einzige FDP-Politiker, der es in die Bilderserie geschafft hat.

Dass die Bilderserie ein Flop wird, glaubt Altmann nicht. Man werde hier auch ein Gewinnspiel mit verankern, um den Erfolg zu garantieren. In einigen Sammeltütchen sind neben den Bildern Gutscheine für tolle Preise, etwa Smartphones sowie das Grundgesetz als limitierte Kindle-Ausgabe, enthalten.

Die Sammelbilder sollen im Herbst starten. Mit einer großen Supermarktkette strebe man eine Kooperation an, da sei man gerade in den finalen Verhandlungen, so Altmann. Demnächst bekommt man also zu seinem Einkauf wieder einmal Bilder zum Sammeln und Tauschen dazu.

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Boulevard Filme/TV Medien

„Verstehen Sie Spaß?“ schafft versteckte Kamera ab und filmt nun offen

Guido Cantz
Guido Cantz mit Begleitung beim Deutschen Fernsehpreis 2012. Foto: JCS / Lizenz: CC BY 3.0

Vorigen Samstag war es mal wieder so weit, der beliebte Showklassiker „Verstehen Sie Spaß“ zeigte vor der Sommerpause in einem Best-of noch einmal die gemeinsten Streiche, die mit versteckter Kamera gefilmt wurden. Doch Deutschlands lustigste Sendung mit Moderator Guido Cantz ist in die Jahre gekommen. Auch haben selbst die alte Rundfunktante ARD und der drollige SWR inzwischen erkannt, dass in Zeiten von NSA, Spionage-Affäre, Totalüberwachung und Vorratsdatenspeicherung das Instrument der versteckten Kamera negativ besetzt ist.

Daher führt der SWR nun einen radikalen Kurswechsel durch. Ab sofort wird keine versteckte Kamera mehr eingesetzt, sondern eine deutlich sichtbare. Guido Cantz weiß, wie ungelenk sich Menschen bewegen, wenn sie vor einer Kamera stehen, und hofft neben den eigentlichen Streichen auf jede Menge unfreiwillige Komik zum Ablachen. Die liebe private Konkurrenz habe ja mit ihren geskripteten Pseudo-Dokusoaps à la „Verdachtsfälle“ oder „Die Schulermittler“ und ihren Laienschauspielern einen riesigen Erfolg, so der sympathische Moderator, das sei also ein eminent vielversprechender Ansatz.

In der ersten Sendung nach der Sommerpause am 20. September wird bereits das neue Showkonzept umgesetzt. Wir freuen uns und drücken ganz fest die Daumen!

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Drogen Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Politik

Neuer Schock für Raucher – EU will Ekelbilder und Warnhinweise jetzt auch auf Zigarettenhülsen!

Zigaretten Ekelbilder
Geplante EU-Tabakrichtlinie: So (Mitte, unten) könnten Zigaretten bald aussehen

Mit der EU-Tabakrichtlinie TPD2 werden bekanntlich ab 2016 Ekelbilder auf Zigarettenpackungen vorgeschrieben. Inzwischen mehren sich jedoch in der EU-Kommission die Bedenken, dass Raucher verstärkt auf Überstülphüllen und Zigarettenetuis zurückgreifen könnten, um die Bilder zu verbergen. Da sich diese Hüllen und Etuis nicht wirksam verbieten lassen, zumal man sie leicht selbst herstellen kann, will nun die EU direkt am eigentlichen Produkt ansetzen, der Zigarette selbst. Es sollen also auch die Zigarettenhülsen mit Ekelbildern bedruckt werden. Damit wird eines der letzten Schlupflöcher geschlossen. Ein Raucher kann damit den Schockbildern kaum noch entgehen.

Ekelbilder – klein, aber direkt auf dem Produkt

Dass die Abbildungen sehr klein ausfallen und daher weniger emotional wirken wie die größeren Bilder auf den Zigarettenschachteln, ist der EU-Kommission bewusst. Dennoch könnten besonders widerliche Fotos, etwa Amputationsstümpfe und Teile einer Raucherlunge, durchaus erkennbar dargestellt werden, heißt es. Außerdem werde die Wirkung durch ergänzende Maßnahmen verstärkt. So sollen in einer Zigarettenpackung nur die Hälfte der Zigaretten Schockbilder zieren.

Olivgrüne Zigarette – das Auge raucht mit und die Zigarette schmeckt nicht mehr

Die andere Hälfte soll olivgrünes Zigarettenpapier aufweisen. Diese Farbe empfinden die Konsumenten Studien zufolge als besonders unattraktiv. Der Farbton kommt bereits in einigen Ländern zum Einsatz, aber nicht auf den Zigaretten selbst, sondern auf den Zigarettenschachteln, die als Plain Packages – also Einheitsverpackungen – ausgeführt sind.

Auf das olivgrüne Zigarettenpapier werden zudem die bekannten Textwarnhinweise wie „Rauchen führt zu einem langsamen und schmerzhaften Tod“, aber auch konstruktive Hinweise wie die Nummer des Rauchertelefons aufgedruckt.

Dieser gestalterische Mix soll Neueinsteiger noch wirksamer abschrecken und langjährige Raucher immer wieder an die Gefahren des Rauchens erinnern.

Selbstdreher sollen und werden sich ebenso ekeln

Auch Selbstdreher werden der neuen Aufmachung nicht entgehen können, da die EU-Richtlinie auch Zigarettenpapier zum Selbstdrehen sowie Zigarettenhülsen für Stopfmaschinen einschließen wird. Es dürfen entsprechend in der EU in Zukunft nur noch Zigarettenpapier und Zigarettenhülsen verkauft werden, die olivgrün eingefärbt und aufgedruckte Warnhinweise aufweisen oder mit Schockbildern versehen sind.

Dass die Druckfarbe die Zigaretten ein Stückchen schädlicher machen könnte, glaubt Tonio Borg, EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, indes nicht: „Lassen Sie uns etwas gegen ein tödliches Produkt unternehmen und nicht darüber philosophieren, ob ein Produkt, das an Schädlichkeit kaum mehr zu übertreffen ist, noch gefährlicher werden kann“, sagte Borg unsere Redaktion. Tatsächlich ist die Hülse von Fabrikzigaretten ja bereits heute bedruckt – mit dem Markennamen, der auch aller Voraussicht nach bleiben darf. Das Bedrucken des Zigarettenpapiers ist also nichts grundsätzlich Neues, nur der großflächige, mehrfarbige Druck das Novum.

Bis Ende des Jahres sollen geeignete Ekelbilder ausgesucht werden. Bereits nächstes Jahr soll die neue Tabakrichtlinie verabschiedet und ab 2018 verpflichtend für alle EU-Staaten werden.

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Kriminalität Medizin/Gesundheit Politik

Neuer Vorwurf: Modellauto-Affäre – Baute Haderthauer eines der Autos selbst?

Christine Haderthauer
Christine Haderthauer (CSU). Foto: Christine Olma, Olma Fotodesign, Kinding / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

In der Modellauto-Affäre überschlagen sich die Ereignisse. Das Ehepaar Haderthauer hatte von 1990 bis 2003 die Firma „Sapor Modelltechnik“ gemeinsam betrieben. Für diese bauten psychisch kranke Straftäter hochwertige Modellautos, die zu hohen Preisen verkauft wurden. Die Patienten wurden nur mit einem Hungerlohn abgespeist, was aber freilich nur moralisch fragwürdig, aber nicht strafbar ist.

Bei der Eigentumsübertragung der Firma soll es dann aber nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen einer Betrugsanzeige auch gegen Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU). Die Immunität von Christine Haderthauer wurde inzwischen aufgehoben.

Schließlich wurde heute berichtet, dass sich Haderthauer mit dem Dreifachmörder R. S., der eigentlich im Hochsicherheitstrakt einsaß und auch zu den fingerfertigen Modellbauern gehörte, mehrfach außerhalb der Anstalt zu einem Geschäftsessen getroffen haben soll. Die Essen sollen als Belohnung für R. S. gedacht gewesen sein. Inwieweit die Allgemeinheit bei den Ausflügen gefährdet war, gilt es noch zu klären.

Inzwischen gibt es einen weiteren Vorwurf. Eines der Modellautos soll Haderthauer selbst gebaut haben, um sich bei ihrer damaligen Arbeit in der Frauen-Union zu entspannen. Das Modellauto, ein Bentley Blower, soll zwar fertig gestellt worden sein, aber einige Mängel gehabt haben. Zwar sei es vorbildlich mit Ausländermaut-Plakette ausgestattet gewesen, aber verlor wegen zu starker Schmierung laufend Öl. Außerdem soll der Wagen nicht exakt schnurgeradeaus gefahren sein, sondern immer auf Schlingerkurs gewesen sein. Ob der Wagen dennoch – als Montagsauto – verkauft werden konnte, ist nicht bekannt.

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Gesellschaftliches Technik/Hightech

Facebook-Ausfall: Nutzer zeigen fremden Leuten ihre Katzenbilder und Webfunde

Smartphone zeigen
Manchmal nervt der Blick aufs Smartphone. Foto: youngthousands / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0, Details siehe: flickr

Am heutigen Freitag kam es beim sozialen Netzwerk Facebook zu einem massiven Ausfall. In vielen Teilen der Welt sahen Nutzer ab ca. 18 Uhr nur noch Fehlermeldungen statt der gewohnten Timeline. Etliche Nutzer wurden sehr nervös, weil sie ihre Posts weder absenden noch mit anderen teilen konnten.

Katzenbild
Was dem einen gefällt, muss nicht zwangsläufig dem anderen zusagen. Foto: Ângela Antunes / Lizenz: CC BY 2.0, Details siehe: flickr

An vielen belebten Plätzen und in Cafés waren groteske Situationen zu beobachten. Verzweifelte Nutzer liefen von Tisch zu Tisch und hielten wildfremden Menschen ihr Smartphone vor das Gesicht, um ihnen Katzenbilder oder lustige Bilder aus webfail.com, Izismile.com & Co. zu zeigen. Einige Gäste reagierten verärgert, es waren sogar kleinere Rangeleien zu verzeichnen. Inzwischen läuft Facebook wieder nahezu störungsfrei, einige Nutzer berichten aber über lange Ladezeiten, die das Posten und Teilen zur Geduldsprobe machen.

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Gesellschaftliches Politik Sport

Markus Rehm darf nun doch bei EM starten – Kompromiss: Sprungfedern für alle zugelassen

Markus Rehm
Weitspringer Markus Rehm beflügelt die Debatte über Inklusion und Chancengleichheit. Foto: Stuart Grout / Lizenz: CC BY 2.0

Wie berichtet, erhielt der unterschenkelamputierte Weitspringer und Paralympics-Sieger Markus Rehm zunächst keine Starterlaubnis für die EM in Zürich. Rehm wurde zwar Deutscher Meister im Weitsprung (wohlgemerkt bei den regulären Deutschen Meisterschaften, bei der vorrangig und früher fast ausschließlich Sportler ohne Einschränkungen antreten) und erfüllte mit einer Weite von 8,24 Meter die EM-Norm. Doch der Deutsche Leichtathletikverband kam zu der Auffassung, dass Rehms Beinprothese aus Karbon ihm einen Vorteil gegenüber den anderen Sportlern verschaffe. Das künstliche Sprunggelenk speichere mehr kinetische Energie als ein natürliches, daher sei keine Chancengleichheit gegeben.

Nachdem Rehms Kollegen damit – wohl eher scherzhaft – gedroht hatten, ebenso bei der EM mit Prothese zu springen, falls die Entscheidung nicht korrigiert werde, lenkte der Deutsche Leichtathletikverband ein. Um die Chancengleichheit wiederherzustellen, seien Hilfsmittel, die kinetische Energie über einen kurzen Zeitraum speichern könnten und ohne künstlichen Antrieb auskämen, ab sofort erlaubt. Zugelassen sei alles, bei dem die Speicherung der kinetischen Energie frühestens beim Anlauf beginne. Damit seien z.B. vor dem Anlauf manuell aufgezogene Federwerke weiterhin verboten. Aber Hilfsmittel, die Energie ausschließlich aus Anlauf und Absprung speicherten, seien ab sofort legitim. Damit können z.B. Schuhe mit integrierten Sprungfedern verwendet werden, wenn sie die genannten Regeln erfüllen.

Dass die deutschen Weitspringer solche Hilfsmittel bei der EM einsetzen, ist indes eher unwahrscheinlich. Die eigene Technik müsste ja zunächst auf die neue Hardware optimiert werden. Auch ist völlig unklar, ob Sportler wirklich einen Vorteil aus diesen Hilfsmitteln ziehen und größere Weiten erreichen können. Entscheidend dürfte sein, dass die prinzipielle Möglichkeit besteht, solche Hilfsmittel anzuwenden, sodass keiner a priori Vorteile oder Nachteile hat.

Der Leichtathletik-Weltverband hat auch bereits seine Zustimmung signalisiert. Eine offizielles O.k. ist wohl nur noch Formsache.

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Sport Wissenschaft/Bildung

Studie: 15 Minuten Laufen verlängert das Leben um eine Viertelstunde

Läufer
Ein Langläufer ist das nicht, dafür ist die Hose zu kurz. Aber auch Kurzläufer leben länger, so paradox das jetzt immer auch klingen mag. Foto: Elvert Barnes / Lizenz: CC BY 2.0

Die Universität Gelsenkirchen hat in einer groß angelegten Studie herausgefunden, dass Läufer länger leben. Wer 15 Minuten am Tag läuft, lebt exakt eine Viertelstunde pro Tag länger. Über das Jahr gerechnet kommt hierbei einiges zusammen.

Ebenso hat die Studie ergeben, dass auch Bauern, Springer, Türme, Pferde, Damen und Könige länger leben. Hierbei gibt es aber deutliche Unterschiede. Wer etwa aus dem Gefängnis türmt, kann auf der Flucht leicht erschossen werden. Wer aus dem Fenster springt, lebt oft nur noch wenige Sekunden, falls ein zu hoch liegendes Fenster gewählt wird. Sprünge aus dem Erdgeschoss seien hier am günstigsten, empfiehlt die Studie. Sprünge aus Keller- und Souterrainfenstern wurden in der Studie nicht berücksichtigt. Sprünge auf der Karriereleiter nach oben dagegen wurden dagegen einbezogen. Diese würden wegen des höheren Stresses (Gruppenleiter, Abteilungsleiter, Hauptabteilungsleiter …) oft eher lebensverkürzend wirken.

Auch interessant: Menschen mit bescheuert klingenden Jobnamen (Facility Manager) haben ein kürzeres Leben als Leute mit vergleichbaren deutschsprachigen Bezeichnungen, hier also Blockwart oder Mädchen für alles. Die Wissenschaftler stehen hier noch vor einem Rätsel. Die Bezeichnung Mädchen für alles könnte wegen der allgemeinen längeren Lebenserwartung von Frauen hier positive Suggestionen wecken, vermuten die Forscher, aber hier müsse man noch sehr vorsichtig mit voreiligen Schlüssen sein.

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Boulevard Esoterik

Kornkreis-Sichtungen nehmen zur Erntezeit stark zu

Kornkreise
Kornkreise, wohin das Auge blickt. Foto: Hans Westbeek / Lizenz: CC BY 2.0

In einem Feld bei Weilheim (Oberbayern) wurde ein Kornkreis entdeckt. In Ermangelung echter Nachrichten hat es dieser Kornkreis sogar in die TV-Hauptnachrichten geschafft.

Es ist ja auch sonst nichts los – gut, der Ukraine-Russland-Konflikt (blutig), der Israel-Palästina-Konflikt (blutiger), die NSA-Affäre, die bekannten einnahmeorientierten Politikervorschläge („Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse erheben, das für den Eigenbedarf auf dem Balkon angebaut wurde“) oder die üblichen Boulevardmeldungen, etwa: „Reinhard Fendrich sucht zwölf Jahre nach Euro-Einführung immer noch Ersatzreim für Strada del Sole – hab kane Lire und kane Papiere, so wos haut di net vire“.

Inzwischen häufen sich die Kornkreis-Sichtungen (siehe Foto). Ein Zusammenhang mit der Ernte wird von den meisten Esoterikern bestritten. Eine neue Theorie geht davon aus, dass Kornkreise von Chemtrails verursacht werden. Zumindest glauben das immer mehr Mitglieder der International Chemtrail Association und deren Anhänger. Die Sichtung der ersten veränderten Kondensstreifen (eben der Chemtrails) und die Entdeckung der ersten ernst zu nehmenden Kornkreise lägen zeitlich auffallend nahe beisammen.

Dabei müssten es gar nicht Außerirdische sein oder göttliche Werke. Man suche hier eher weltliche Erklärungen. Eben Menschen, die diese Werke als Streich in den Boden trampeln. Jetzt kommt aber die Verschwörung: So könne es sich um durch zu viel Chemie manipulierte Studenten handeln, denen solche Streiche regelrecht eingeimpft würden, um die Weltgemeinschaft von den echten Problemen (andere Verschwörungen, versteht sich) abzulenken.

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Konflikte/Terror/Militär Politik Sport

WM 2018 an die Ukraine, WM 2022 nach Israel/Palästina – FIFA will Image aufpolieren

WM 2018 an die Ukraine

Sepp Blatter
FIFA-Boss Sepp Blatter hat zwei geniale Ideen, die er von einem Berater gekauft hat. Bringt das den Weltfrieden? Foto: Sputniktilt / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die bislang nicht unumstrittene FIFA scheint nun ihr Image aufpolieren zu wollen. So will FIFA-Boss Sepp Blatter Russland die Fußball-WM 2018 als Strafe für die Annektierung der Krim und die wahrscheinliche Unterstützung der pro-russischen Separatisten wieder entziehen.

Die WM 2018 solle stattdessen an die Ukraine gehen. Man hoffe, dass dies die Region stabilisiere. Das eine oder andere Spiel könne eventuell dann auch auf der Krim stattfinden. Auch das Gebiet um Tschernobyl könnte dadurch Aufschwung kriegen und eine neue Region für Kurzurlauber werden. Langzeitaufenthalte seien wegen der immer noch hohen Strahlung medizinisch gesehen jedoch nicht ratsam, daher könnten die Fußballfans dort leider nicht untergebracht werden, sagt Blatter, obwohl ihn der Kernkraft-Slang mit Begriffen wie Block A durchaus an die Aufteilung in Fußballstadien erinnere.

WM 2022 nach Israel/Palästina

Auch erkennt Sepp Blatter an, dass die Vergabe der Fußball-WM 2022 nach Katar ein Fehler gewesen sei. Etwaige Bestechungsvorwürfe würden noch untersucht. Als neuer Austragungsort soll Israel und Palästina gemeinsam vorgesehen werden. Dieser äußerst ungewöhnliche Vorschlag soll endlich zumindest einen Waffenstillstand zwischen Israel und der palästinensischen Hamas bringen. „Die ganze Welt versteht diesen Krieg nicht. Es muss sofort Schluss sein mit den Angriffen – egal wer angefangen hat, egal, wer schuld ist, wir sind hier nicht im Kindergarten“, so Blatter.

Da Israel und Palästina die WM austragen, sind beide Fußballteams automatisch qualifiziert. Als Besonderheit will Blatter, dass die palästinensische Mannschaft ihre Spiele in Israel und die israelische Mannschaft ihre Spiele in Palästina austrägt. Dies solle der Völkerverständigung dienen und diesen schrecklichen Hass abbauen. Die Welt werde auf Israel und Palästina schauen. Unter diesem Druck geht Blatter davon aus, dass der noch auszuhandelnde Waffenstillstand zumindest bis zum WM-Finale hält – mit einer Perspektive einer Verlängerung. Das riecht nach einem Friedensno-Ball-Preis für Blatter.

Der Krieg finde nun allenfalls auf dem Fußballplatz statt – aber mit taktischen Mitteln und Fair Play, nicht mit Waffen. Sollten die Länder sich nicht an die Waffenruhe halten, könne man die WM ganz schnell wieder abblasen. Es gebe genug Interessenten, sagte Blatter unser Redaktion. Nordkorea etwa habe bereits Interesse bekundet, auch der Iran sei ein interessanter möglicher Kandidat.

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Sport

Philipp Lahm: Rücktritt aus Nationalmannschaft überraschend abgelehnt!

Philipp Lahm
Philipp Lahm muss weitermachen. Foto: Harald Bischoff / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zunächst war das Entsetzen groß – Kapitän Philipp Lahm (170 cm) hatte nach dem Sieg der deutschen Elf bei der Herrenfußball-WM in Brasilien angekündigt, nicht mehr für die deutsche Nationalmannschaft spielen zu wollen. Es hagelte Kritik – von den Fans, von Kaiser Franz Beckenbauer (80) und vom Niederzillertaler Hochgebirgsschützenverein. Aber es gab auch jede Menge verständnisvolle Reaktionen.

Normalerweise ist ein Rücktritt eine reine Formsache. Bundestrainer Jogi Löw hatte sich zunächst scheinbar mit dem Ausscheiden Lahms arrangiert und sich bereits Gedanken gemacht, einen neuen Kapitän ausbilden zu lassen.

Rücktritt abgelehnt!

Doch nun wurde Lahms Rücktritt vom DFB-Präsidium völlig überraschenderweise abgelehnt. Eine Krise oder Verfehlungen seien Rücktrittsgründe, heißt es, aber kein Sieg bei der WM und auch kein Alter von zarten 30 Lenzen.

Philip Lahm bleibt also weiterhin im Amt des Nationalmannschaftskapitäns. Sollte Lahm in Zukunft verstärkt Fehler machen und Deutschland zum Beispiel bereits bei der EM-Qualifikation scheitern, könne er ja ein erneutes Rücktrittsgesuch einreichen, heißt es aus dem Präsidium. Neben diesem großzügigen Angebot kommt aus dem Präsidium aber auch eine deutliche Warnung: Lahm solle es keinesfalls darauf anlegen, so etwas wäre grob unsportlich. Man könne dann auch durchaus andere Saiten aufziehen – schließlich habe keiner Jobgarantie. Eine unehrenhafte Entlassung, wenn es das ist, was Lahm wolle, dann müsse er nur so weitermachen.

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Gesellschaftliches Technik/Hightech

Für gestresste und frustrierte Nutzer: Facebook kündigt Funktion an, die Beiträge lesen lässt

Facebook
Bald noch nützlicher!
Großraumbüro
Diese guten, alten Zeiten kommen zwar nicht mehr ganz zurück. Aber man hat bald wieder mehr Zeit und nimmt sich wieder mehr Zeit. Foto: The Library of Virginia / Lizenz: Public Domain

Welcher Facebook-Benutzer kennt das nicht? Obwohl Facebook die Einträge automatisch vorsortiert und daher nicht jeden Beitrag anzeigt, sammelt sich in der Timeline oft so viel an, dass man schon Schwierigkeiten hat, das viele Gescheibsel auch nur zu überfliegen. Daher hat Facebook ein neues Feature angekündigt, mit dem sich Posts zum späteren Lesen speichern lassen.

Jetzt könnte man einwenden, dass man später auch kaum Zeit habe und immer noch selbst lesen müsse.

Doch Facebook wäre nicht Facebook, wenn da nicht auch etwas in Vorbereitung wäre. Mit einem neuen kostenpflichtigen Premiumprodukt soll die Möglichkeit geschaffen werden, Statusmeldungen von Facebook-Mitarbeitern lesen zu lassen.

Mit dieser Premiumfunktion wird dem Benutzer nicht nur die Last genommen, auf der Timeline alle eingegangenen Posts mühsam selbst lesen zu müssen, sondern es gibt auch einen Nutzen in die andere Richtung: Als Ersteller eigener Posts erhält man die Garantie, dass selbst langweiligste Statusberichte nicht umsonst geschrieben, sondern tatsächlich von Menschen aus Fleisch und Blut gelesen und – falls der Inhalt es hergibt – auch verstanden werden.

Als Ersteller schreibt man also nichts mehr, was im worst case niemanden erreichen würde. Das Erfolgserlebnis ist damit garantiert. Die Welt ist wieder ein Stückchen besser geworden.

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Konflikte/Terror/Militär Politik

Pro-russische Separatisten/Ukrainische Faschisten* drohen mit Abschuss von Mond

Mond
Lasst den Mond aus dem Spiel!

Pro-russische Separatisten/Ukrainische Faschisten* haben exakt 45 Jahre nach dem ersten bemannten Mondflug damit gedroht, den natürlichen Erdtrabanten abzuschießen. Man habe damit eine Möglichkeit gefunden, eine besonders öffentlichkeitswirksame Drohung auszusprechen, hieß es aus pro-russisch-separatistischen/ukrainisch-faschistoiden* Kreisen. Es seien keine Menschenleben gefährdet, da es sich um ein derzeit unbemanntes Flugobjekt handele, so ein Sprecher. Allerdings könnten Trümmerteile auf die Erde fallen und zu einem Aussterben großer Teile der Tierwelt führen. Schließlich seien ja auch die Dinosaurier nach einem Asteroideneinschlag eingegangen.

Unter diesem Drohpotenzial solle die ukrainische Regierung endlich die Unabhängigkeit der östlichen ukrainischen Regionen anerkennen/der russische Präsident Wladimir Putin und seine pro-russischen Lakaien* ihre Annektierungs- und Kriegspolitik aufgeben und die Souveränität der Ukraine anerkennen. Dazu gehöre auch die Rückgabe der Krim an die Ukraine.

((* Eigene Anmerkung: Das noch überarbeiten und das einsetzen, was politisch derzeit opportun ist, nicht, dass es heißt, ich würde Propaganda für die eine oder andere Seite machen.))

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Filme/TV Historisches Kriminalität Medien

Adolf Nazi aussortiert – ZDF soll auch bei Nachfolgeshow „Deutschlands Ewige Beste“ manipuliert haben

Adolf Nazi
Adolf Nazi: Von Platz 18 ganz aus der Liste geflogen. Foto: Deutsches Bundesarchiv / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

ZDF-Unterhaltungschef Oliver Fuchs ist nach der Manipulation der Liste der beliebtesten Deutschen zurückgetreten.

Bei der Manipulation war „heute“-Moderator Claus Kleber von Platz 39 auf Platz 28 befördert worden, weil es nicht sein kann, dass die Konkurrenz aus dem Privatfernsehen beliebter ist. RTL-Anchorman Peter Kloeppel wurde folgerichtig von Platz 27 auf Platz 39 strafversetzt, um die richtige Reihenfolge wiederherzustellen. Die Nachrichtenkompetenz liegt schließlich bei den Öffentlich-Rechtlichen.

Viele weitere Prominente wurden ebenso umsortiert. Und zwar in eine angemessene Reihenfolge, weil der Zuschauer eben nicht angemessen entschieden hatte. Unvorstellbar ist, dass die Lichtgestalt Kaiser Franz Beckenbauer wegen Korruptionsvorwürfen nur auf Platz 31 landet, ergo wurde er auf Platz 9 gesetzt, was ihm würdig ist.

Die Show „Deutschlands Beste“ wurde von Johannes B. Kerner moderiert. Die Richtigstellung in der Reihenfolge war nach Senderangaben vorgenommen worden, damit die Prominente in seine Show kommen können, denn dort sind natürlich nur die Besten zugelassen.

Manipulation auch bei „Deutschlands Ewige Beste“

Auch in der Nachfolgeshow „Deutschlands Ewige Beste“ soll es nun mindestens eine schwere Manipulation gegeben haben. In dieser Show werden die besten Deutschen, die nicht mehr unter den Lebenden weilen, vorgestellt. Die Prominenten sollen dabei von Helge Schneider und Oliver Pocher gespielt werden, die in Verkleidungen schlüpfen und vorher sechs Wochen Geschichte pauken müssen.

Mit Entsetzen muss die Redaktion wahrgenommen haben, dass der wahrscheinlich größte Verbrecher aller Zeiten, der „Führer“, der 6 Millionen Juden umbringen ließ und für 50 Millionen Weltkriegstote verantwortlich ist, immerhin noch auf dem 18. Platz gelandet ist. Es gibt offenbar noch genug Ewiggestrige in unserem Lande. Mit dem scheinheiligen Argument, der Führer sei ja Österreicher gewesen, wurde Adolf Nazi ganz aus der Liste entfernt.

Erster in der Ewige-Besten-Liste wurde Konrad Adenauer, gefolgt von Wilhelm Conrad Röntgen und Heinz Erhardt. Um die anderen Plätze hüllt das ZDF noch den Mantel des Schweigens.

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Boulevard Filme/TV Gesellschaftliches Kunst & Kultur Medien Sport Sprachliches

Soziologe: Auftritt von Helene Fischer schlimmer als Gaucho-Tanz

Helene Fischer
Helene Fischer: Atemlos durch die Nacht. Foto: Fred Kuhles / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auf der Weltmeister-Party in der Berliner Fanzone verulkten die deutschen Nationalspieler Mario Götze, Miroslav Klose, Toni Kroos, André Schürrle, Shkodran Mustafi und Roman Weidenfeller die Unterlegenen aus Argentinien. Sie sangen in gebückter Haltung auf der Bühne: „So geh’n die Gauchos, die Gauchos, die geh’n so!“ Anschließend hopsten sie in aufrechter Haltung und grölten dazu: „So geh’n die Deutschen, die Deutschen die geh’n so!“. Das wurde mehrere Male wiederholt.

Dies kam nicht bei allen so besonders gut an, Kritik war sowohl im Inland als auch im Ausland zu vernehmen. Schnell wurde der veräppelnde Tanz zur Affäre #Gauchogate hochstilisiert. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung sieht gar ein „gigantisches Eigentor“.

Der bekannte deutsche Soziologe Werner Eisenstein, der schon mal in der einen oder anderen Talkshow sitzt, kann hierin zwar keine weltmeisterliche Leistung erkennen, da es ja in der Tat nicht wirklich nett gewesen sei, aber auch keine rassistische Entgleisung. Das sei ja nur eine Abwandlung des alten Kinderliedes „Ich kenne einen Cowboy“, offenbar gepusht mit einer gewissen Menge „Prozentigem“.

Rheinische Post: „Helene Fischer ist der neue Xavier Naidoo“

Den Party-Auftritt von Helene Fischer, die von der Rheinischen Post zum neuen Xavier Naidoo erklärt wurde, hält er dagegen für weit problematischer. Die Wiedererstarkung des deutschen Primitivschlagers mit seinen inhalts- und kritiklosen Heile-Welt-Texten sei die wahre kulturelle Katastrophe. „Nichts gegen Frau Fischer persönlich“, sagt Eisenstein, „Aber das war und ist wirklich schlimm. Es habe ihn sicher nicht atemlos gemacht, sondern allenfalls sprachlos.“

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EU will Begriff „Fanmeile“ verbieten – Metrisches System ist vorgeschrieben

Fanmeile
Fanmeile: Bald unter diesem Namen verboten, wenn es nach der EU geht. Foto: Christian Tombrägel / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Jetzt wird es aber wirklich lächerlich. Da feiern Millionen Fans nicht nur in Deutschland den Gewinn der Fußball-WM im Freien und ausgerechnet im größten Freudentaumel will die EU nun gegen Veranstalter vorgehen, die mit dem Begriff Fanmeile werben. Grund ist die vorgeschriebene Auszeichnung nach dem metrischen System, das auf dem Meter als Längeneinheit basiert. Generell gelte in der EU das MKS-System, das sich neben dem Meter als Basiseinheit auf Kilogramm als Gewichtseinheit und Sekunde als Zeiteinheit stütze, heißt es von Seiten der EU-Wettbewerbskommission.

Diese müsste ausnahmslos bei allen Produkten, also auch Veranstaltungen zum Einsatz kommen. Nur in Großbritannien gilt noch eine Ausnahmeregelung, sodass dort Wirte noch ein Pint Bier zapfen dürfen und Schneider ihren Vorhang als Zollware statt Meterware verkaufen dürfen.

Henning Flanzlot, Sprecher von BigEvent4You, einem der größten deutschen Veranstalter, der Fanmeilen organisiert, widerspricht diesem Verstoß: Jeder wisse, dass eine Fanmeile keine Meile lang sei, sondern ein feststehender Begriff, die Meile nur im übertragenen Sinne gemeint sei.

Der Sprecher der EU-Wettbewerbskommission kontert und verweist auf die Richtlinien, die nichtmetrische Angaben bei Auszeichnung und Werbung von Produkten eindeutig verbiete – in allen EU-Mitgliedsstaaten außer in Großbritannien.

Zwar klinge das zugegebenermaßen nach einer besonders kleinlichen Auslegung, aber der Gesetzestext sei hier eindeutig. So dürfe das Wort Meile nicht vorkommen, auch nicht eingeklammert, nicht in übertragener Bedeutung, nicht einmal in einer anderen Sprache.

Als Ersatz empfiehlt die Wettbewerbskommission die Begriffe Fanzone oder Fanfest. Fankilometer sei prinzipiell möglich, aber dann müsse im nahen Umfeld die Größe des Fanbereichs im metrischen System angegeben werden, also als Meter oder Kilometer. Fanzone oder Fanfest seien da unproblematischer, da hier keine Größenangabe stattfinde.

Flanzlot will das nicht hinnehmen. Dann müsste die EU ja auch gegen „Miles and more“-Programme vorgehen. Als Nächstes bekomme dann ein Reisebusveranstalter Probleme, wenn er auf die Möglichkeit des zollfreien Einkaufs hinweise, denn da sei ja das verbotene Wort Zoll enthalten. Wenn die EU diesen Irrsinn durchziehe, wolle er vor Gericht ziehen.

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Schock! Jogi Löw kündigt Rückzug als Bundestrainer an und geht in Schweigekloster

Jogi Löw
Jogi Löw: So sehen Helden aus. Weltmeister ist man ein Leben lang! Foto: Steindy / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Was für ein Triumph! Jogi Löw hat das Unglaubliche geschafft. Deutschland ist Herrenfußballweltmeister 2014! Löw ist damit unsterblich geworden. Doch die Feierlaune ist ein klein wenig getrübt, denn Löw hat seinen Rückzug als Bundestrainer angekündigt.

„Ich habe alles erreicht. Diese Leischtung ist nicht mehr zu toppen. Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“, sagte Löw der Presse. Im Fußball sehe er keine Ziele mehr. „Mehr als der WM-Titel geht nicht“, so Löws Fazit.

Löw wolle noch einigen Verpflichtungen nachgehen und gewisse Empfänge noch „mitnehmen“. Dann scheint der Zeitplan klar: Rücktritt möglichst schnell. Danach wird es erst einmal für ein paar Jahre in ein Schweigekloster gehen.

Warum gerade ein Schweigekloster? Das sei die einzige Möglichkeit, sich selbst nicht mehr hören zu müssen. Sein Dialekt sei einfach zu hässlich. „Das hält selbst ein Jogi Löw nicht auf Dauer aus“, sagte der Noch-Bundesherrenfußballnationaltrainer. Eine Herausforderung, den ganzen Tag zu schweigen, sei es aber vermutlich dennoch. Aber der badische Dialekt erleichtere dies, seine Herkunft sei da sicher nicht von Nachteil, führt Löw mit Leichenbittermiene aus.

Nach ein paar Jahren Erholung wolle er dann nach Deutschland zurückkommen und sich eine neue Aufgabe suchen. Etwa bei der Protokollierung der BER-Mängel helfen, eine neue Rechtschreibreform anstoßen oder einen „auf Mundartsprecher machen“. Irgendwas Aussichtsloses jedenfalls. Notfalls auch Assistenztrainer, aber nicht mehr beim Fußball.