Kategorien
Gesellschaftliches Kriminalität Medien Politik Religion

Edathy-Affäre: Strafen für Kinderpornografie werden verschärft – KiKa wird für Erwachsene verboten

Wolfgang Bosbach
Steht für abschreckende Strafen: Wolfgang Bosbach (CDU). Foto: Superbass / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Als Konsequenz auf die Edathy-Affäre fordern nun CDU und CSU härtere Strafen für Besitz und Handel mit Kinderpornografie und eine Ausweitung des Straftatbestandes. Sebastian Edathy (SPD) hatte Bilder gekauft, auf denen nackte 9- bis 13-jährigen Buben zu sehen sind. Diese befinden sich offenbar im Grenzbereich zur Kinderpornografie. Der Handel mit Bildern, die nackte Kinder zeigen, ist nicht per se illegal.

Erst wenn Geschlechtsteile im Vordergrund stehen oder gar sexuelle Handlungen gezeigt werden, wird es strafbar. Diese Grauzone soll nun abgeschafft werden. Der Innen- und Sicherheitsexperte Wolfgang Bosbach (CDU) fordert nun, Gesetzeslücken zu schließen. „Es muss sichergestellt sein, dass nicht eine Grenze von Natürlichkeit zu Missbrauch überschritten wird“, sagte Bosbach.

keinblatt.de hat bereits erste Einblicke, wie ein neues Gesetz aussehen könnte:

Da sich Pädophile auch an bekleideten Kindern aufgeilen könnten, wird das Fotografieren von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren generell verboten. Nur für staatliche Organisationen soll es Ausnahmen geben. Handel und Besitz von Fotos, die Kinder oder Jugendliche zeigen, ziehen in Zukunft eine Gefängnisstrafe von mindestens zwei Jahren nach sich.

Damit sich Spanner nicht mehr so einfach an Kindern in der Öffentlichkeit ergötzen können, wird das Fotografieren und auch das Stehenbleiben im Umkreis von 200 Metern vor Schulen, Kindergärten, Spielplätzen und ähnlichen Orten, an denen sich Kinder aufhalten, verboten.

Kindersendungen im Fernsehen, etwa auch der öffentlich-rechtliche Kinderkanal KiKa, dürfen in Zukunft nur noch von Kindern und Jugendlichen gesehen werden. Wer das 18. Lebensjahr vollendet hat, macht sich zukünftig strafbar, wenn er solche Sendungen anschaut oder verbreitet. Die Sender sind angehalten, das TV-Signal zu verschlüsseln und mittels Smartcard sicherzustellen, dass Erwachsene keinen Zugang zu solchen Produktionen haben. Dass aber Erwachsene dennoch zuschauen, etwa, wenn die eigenen Kinder fernsehen, lässt sich dadurch kaum verhindern.

Burkas
Zwei Burka tragende Buben (blaue Burka) in einer Kindersendung. Foto: Steve Evans / Lizenz: CC BY 2.0

Daher sollen in einer nächsten Stufe keine neuen Kindersendungen mehr produziert werden dürfen, in denen Kinder zu sehen sind, die nach heutigen Maßstäben in üblicher Art und Weise bekleidet sind. Alle Darsteller, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, müssen dann eine Burka tragen, wobei rosa Burkas für Mädchen, himmelblaue Burkas für Jungen und grüne Burkas für Kinder mit nicht eindeutig identifizierbaren Geschlechtsmerkmalen vorgesehen sind.

Auch soll geprüft werden, ob alle Religionen verboten werden sollten, die Gott als Schöpfer des nackten Menschen sehen, der wiederum nackte Kinder in die Welt setzt. Zwar würde niemand so weit gehen, jetzt den Herren höchstpersönlich als Pädophilen zu sehen, es sei aber schon merkwürdig, dass man die neugeborenen Kinder, wie Gott sie schuf, als Erstes verhüllen müsse, um sie vor Pädophilen zu schützen, heißt es aus Unionskreisen. Religionen mit einem solch eklatanten Konstruktionsfehler seien nicht hinzunehmen.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Sport

Eklat in Sotschi: Fast die gesamte deutsche Mannschaft wegen homosexueller Propaganda verhaftet

Olympia-Kleidung
Olympia-Kleidung (hier noch bei der Vorstellung): Eindeutig zu bunt, zu regenbogenfarbig und damit illegal. Foto: Marcus Cyron / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es ist ein Eklat ungeheuren Ausmaßes. Wie eben bekannt wurde, wurde fast die gesamte deutsche Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen auf Anordnung von Präsident Wladimir Putin verhaftet und in verschiedene Gefängnisse gebracht. Der Grund: Die Kleidung der deutschen Mannschaft mit ihren Regenbogenfarben fällt unter das neue Verbot homosexueller Propaganda. Da die Kleidung schon vor zwei Jahren entworfen wurde, kann man dies einfach nur als Pech bezeichnen.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat bereits den russischen Botschafter einbestellt. Steinmeier soll zugesagt worden sein, dass die verhafteten Olympioniken bald entlassen und ausgewiesen werden. Für Deutschland sind die Spiele aber wohl vorbei.

Kategorien
Gesellschaftliches Kriminalität Politik

Alice Schwarzer plötzlich als Talkshowgast gefragt – späte Genugtuung

Alice Schwarzer
Feministin Alice Schwarzer – matriarchal-pastoral. Foto: Michael Lucan / Lizenz: CC BY 3.0

Alice Schwarzer war als moraltheologische Feministin eine Art Stammgast in den Talkshows der Republik. Die meisten Zuschauer waren davon wenig begeistert. Sie waren genervt von der schrillen, belehrenden, besserwisserischen Art Schwarzers.

Seit bekannt wurde, dass Alice Schwarzer Zinseinnahmen, die sie auf ihren Schweizer Bankkonten erzielt hat, nicht versteuert hatte, ist alles anders. Schwarzer hat sich selbst angezeigt und die Steuern nachgezahlt, zumindest für die Delikte, die noch nicht verjährt waren, wodurch sie straffrei ausgehen könnte. Voraussetzung ist, dass die Anzeige vollständig war und die Fahnder ihr nicht bereits auf der Spur waren.

Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung gegen Schwarzer eingeleitet. Dies muss aber nicht bedeuten, dass es starke Verdachtsmomente gibt, dass die Selbstanzeige nicht wirksam sein könnte. Das Ergebnis ist offen.

Nun aber würden die Zuschauer Schwarzer gerne wieder in den Talkshows sehen. Heute Abend, am Sonntag den 09.02.2014, talkt Günther Jauch mit seinen Gästen zum Thema „Schwarzer und Co. am Steuer-Pranger – endet beim Geld die Moral?“. Jauch ist bekanntlich ein Mann und seine Gästeliste liest sich wie in den übelsten patriarchalischen Zeiten. Unter den Gästen ist gerade einmal eine einzige Frau. Sonst nur Männer. Alice Schwarzer ist nicht dabei. Die Zuschauer fordern Aufklärung, möchten eine Stellungnahme von ihr haben, möchten, dass sie sich erklärt. Doch Schwarzer lässt sich bitten, für sie muss es eine späte Genugtuung sein. Heute Abend wird das Sich-Erklären ohne Schwarzer stattfinden.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion

Rom will Wiederverheiratung Geschiedener erlauben – bei 50 % höherer Kirchensteuer

Kirchliche Trauung
Kirchliche Trauung. Bald auch im christlichen Sinn „Bis dass das Amtsgericht euch scheidet“? Foto: Bernardo Fuller / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Auch in unseren heutigen modernen Zeiten ist die Ehe nach christlichem Verständnis immer noch unauflöslich. Für Katholiken bedeutet es, dass es allenfalls die Möglichkeit gibt, eine Ehe von Rom annullieren zu lassen, was aber nur in seltenen Ausnahmefällen gewehrt wird. Ein normales Auseinanderleben reicht als Grund keinesfalls aus.

Katholiken können sich zwar scheiden lassen und einen anderen Partner heiraten. Dieser Bund kann dann aber nur standesamtlich geschlossen werden, eine kirchliche Wiederheirat ist nicht möglich. Das soll sich aber bald ändern. Nachdem Papst Franziskus bereits erste vorsichtige Signale ausgesandt hat, bewegt sich nun in Deutschland etwas.

Wiederverheiratung soll auch kirchlich erlaubt werden

Die Deutsche Bischofskonferenz plant, die Wiederverheiratung auch kirchlich zu erlauben. Jeder habe eine zweite Chance verdient, heißt es aus katholischen Kreisen. Allerdings sollen die Leute auch Lehrgeld für ihre Sünden zahlen. In einer Kirche, die in der Tradition von Absolution und Ablasshandel stehe, könnten Leistungen natürlich nicht zum Nulltarif angeboten werden, so ein Informant. Wer einen Fehler gemacht habe, der müsse auch finanziell gesehen um Vergebung bitten. Konkret soll für Wiederverheiratete in Deutschland eine um 50 % höhere Kirchensteuer erhoben werden. Die katholische Kirche in Deutschland rechnet mit Mehreinnahmen im Bereich mehrerer Hundert Millionen Euro. Mit dem Geld soll vor allem die Pleite des katholischen Weltbild-Verlags kompensiert und ein neues, hochmodernes TV-Studio für die Sendung „Das Wort zum Sonntag“ eingerichtet werden.

Nach einer zweiten Trauung soll übrigens Schluss sein, ein drittes Mal kann also niemand kirchlich heiraten – vorerst zumindest. Die Pläne, die eine der größten Reformen der Kirchengeschichte darstellen, müssen noch genehmigt werden. Wenn es mit den Reformen so weitergeht, könnte die römisch-katholische Kirche eines Tages moderner sein als die sogenannte reformierte Kirche. keinblatt.de, das Magazin mit dem Kreuz am Namensanfang, wird weiter berichten.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Religion

Aus Protest gegen Femen: Zwei Anti-Femen-Gruppierungen gegründet

Anti-Femen
Die Anti-Femen zeigen auf besonders drastische Weise, was man in der Öffentlichkeit besser nicht zeigen sollte. Foto: Nitin Madhav / Lizenz: Public Domain

Als Protest gegen die Femen-Aktivistinnen, die Sexismus ausgerechnet durch Präsentieren ihrer weiblichen Reize anprangern und sich damit selbst zum Objekt der Begierde degradieren, haben sich überraschend zwei neue Feministinnen-Vereinigungen gegründet:

Die erste Gruppierung „Anti-Femen“ (AF, nicht zu verwechseln mit den American Forces) beruft sich auf einen Rat in einem hoch angesehenen religiösen Buch, in dem der Prophet den Rat gibt, sich zu verschleiern. Die Aktivistinnen tragen hierbei eine Ganzkörperverhüllung. Nur die Augen dringen nach außen – durch einen Sehschlitz, der, um ganz sicher zu gehen, auch noch mit einem engmaschigen Netz weiter vor neu-gierigen Blicken geschützt wird.

Kritiker sehen die Bewegung wegen des in vielen Ländern vorherrschenden Vermummungsverbots bei Demonstrationen zum Scheitern verurteilt. Auch ist die Verschleierung beim Autofahren unpraktisch, weswegen sich die Anti-Femen freiwillig ein Verbot des Führens von Kraftfahrzeugen verordnet haben.

Anti-Femen
Protest durch Pervertierung des Protestes. Die Anti-Anti-Femen kommen. Viele drücken sich als besonders perfide Form des Protestes vor Demonstrationen ihre Pixel aus. Foto: Djidiouf / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Die zweite Gruppierung „Anti-Anti-Femen“ (AAF) wählt einen interessanteren Ansatz. Sie stellen aus Protest, dass die Femen ihre Reize präsentieren, selbst ihre Geschlechtsmerkmale zur Schau. Damit soll verdeutlicht werden, wie unsinnig und lächerlich diese Form des Protestes ist.

„Die Femen disqualifizieren sich selbst, und genau das beweisen wir“, sagt AAF-Gründerin Eleonora Gulaschka, „indem wir vormachen, wie man es nicht machen sollte.“

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Religion

Meisner zeigt sich empört über sich selbst – und erklärt seine Muslimen-Mathematik

Joachim Kardinal Meisner
Joachim Kardinal Meisner. Bild: Gemos / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat mit einer Aussage für Empörung gesorgt. Vor Mitgliedern des Neokatechumenalen Weges, einer konservativen katholischen Bewegung, sagte Meisner am vergangenen Freitag: „Eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien.“

Inzwischen hat sich Meisner für seine missverständliche Aussage entschuldigt. Es sei anders gemeint gewesen. Selbstverständlich sei jede Familie und jedes Kind gleich viel wert, so Meisner. Es gehe ihm nur um eine mathematische Darstellung der Realität. Katholiken würden einfach erheblich weniger Kinder in die Welt setzen als muslimische Familien. Eine Ausnahme seien aber die Mitglieder des Neokatechumenalen Weges, die durchaus schon einmal zehn kleine Schreihälse hätten, trotz Pille, trotz Pille danach, trotz Lümmeltüte, trotz Spirale und trotz oder vielleicht auch wegen des Unterschichtenfernsehens. Außerdem habe er, Meisner, immer wieder betont, dass er muslimische Familien für ihren Kinderreichtum wertschätze.

Wenn aber eine neokatechumenale Familie für dreimal mehr Kinder sorge als selbst eine geschätzte muslimische Familie, dann liege ihre Gebärrate halt dreimal höher, und sie leiste damit rein mathematisch dreimal mehr als eine muslimische. „Gehet hin und vermehret euch!“, sei der biblische Auftrag. Die Mathematik könne auch er, Meisner nicht ändern, das sei die Sprache Gottes und diese sei unveränderlich. Um die Bevölkerungsexplosion voranzutreiben und damit einer Vergreisung entgegenzuwirken, die besonders unter den Kirchenführern und den beiden Päpsten weit fortgeschritten sei, holt Meisner aus, bräuchte es Kinder, Kinder und noch mal Kinder. Also dreimal mehr Kinder. Auch so sei es gemeint gewesen. Am Zölibat werde aber nicht gerüttelt, stellt Meisner klar, da wir, die Alten, ohnehin nur wenig zur Erfüllung des göttlichen Vermehrungsauftrages beitragen könnten.

Kategorien
Finanzen Gesellschaftliches Kriminalität Technik/Hightech

Kreditanbieter werden bei Facebook immer übler denunziert

Kredit
Kredit – im Internet ist alles möglich. Spam stinkt nicht. Foto: 401(K) 2012 / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Lauren C. ist Kreditanbieterin. Ihr Angebot richtet sich vor allem an Menschen, die von ihrer Bank keinen Kredit bekommen, da sie nicht über ausreichende Sicherheiten verfügen. „Ich zeige, dass es keine hoffnungslosen Fälle gibt“, so Lauren, „bei mir haben auch solche Leute eine reale Chance, einen Kredit zu erhalten.“

Doch die sozialen Netzwerke, in denen Lauren ihre Dienste anbietet, allen voran Facebook, machen ihr das Leben schwer. „In Gruppen kann man nur schreiben, wenn man Mitglied ist. Dies erfordert eine Bestätigung durch einen Administrator“, so Lauren, „Oft lassen sich die Administratoren tagelang Zeit, bis sie einen endlich aufnehmen. Per Bot posten zu lassen, wäre einfacher, funktioniert aber schon lange kaum mehr“, sagt Lauren, „Ich muss tatsächlich die Angebote per Copy und Paste einklopfen. Erst gestern bin ich Mitglied in einer Gruppe geworden und habe wirklich in jedem vorhandenen Post mein tolles Kreditangebot als Kommentar hinterlassen. Das waren bestimmt mehr als 1.000 Einträge!“

Ob das nicht ein bisschen viel sei, wollen wir wissen, es würde ja genügen, wenn man sich auf einen einzigen Post beschränke.

Melden
Die Denunzierfunktion von Facebook

„Nein!“, meint Lauren, „Stellen Sie sich vor, dieser Post wird übersehen. Dann erfahren Einzelne gar nichts von meinem hervorragenden Kreditdienst. Da ich in jedem Post mein Angebot ablege, bekommt auch jeder eine Facebook-Benachrichtung, der in der Gruppe mal gepostet oder kommentiert hat. Das ist ein guter Service!“

Doch der Dank sei gering, immer mehr Leute würden sie sofort denunzieren, so Lauren. Facebook unterstütze dieses Denunziantentum sogar mit einer eigenen Funktion (siehe Abbildung). Euphemistisch würden die Leute diese Blockwartmentalität „melden“ nennen. Sie werde immer wieder beschimpft, weil die gesamte Chronik durcheinanderkäme, da die Beiträge mit neuen Kommentaren – also mit ihren – nach oben wanderten. Ganz alte Posts stünden dann auf einmal oben. „Dafür kann ich doch nichts“, klagt Lauren an, „das ist Facebook!“

Schlimmer, sie würde schon oft nach nicht einmal einem Tag aus der Gruppe fliegen. Auch sei der Facebook-Account immer schneller ganz weg. Das mache eine Neuanmeldung notwendig, für die eine eigene Handynummer erforderlich sei. Alles sehr aufwändig, meint Lauren. Es werde immer schlimmer. Mit dem ganzen Denunziantentum würden sogar Arbeitsplätze, also auch ihr eigener, kaputtgemacht werden.

Wir weisen Lauren darauf hin, dass die Leute ja froh sein könnten, wenn sie von Krediten mit extrem hohen Zinsen verschont würden. Lauren kontert: „Ich verrate Ihnen mal ein Geheimnis: Nur ein Teil der Leute bekommen ihren Kredit. Wie hoch der Anteil ist, ist Betriebsgeheimnis. Aber so viel sage ich Ihnen: Viele Leute sind beim besten Willen nicht kreditwürdig, denen hilft selbst mein Kreditprodukt nicht.“

Da sei das Risiko einfach viel zu groß, dass die Leute ihre Raten nie bezahlen könnten. Vor der Krediterteilung stünde eine Prüfung, erklärt Lauren, für die eine kleine Bearbeitungsgebühr von 200 Euro notwendig sei. „Sie glauben ja gar nicht, wie viel man noch bei Leuten holen kann, die nichts mehr haben. Die 200 Euro treiben die Leute auf – irgendwie, und wenn sie bei Freunden sammeln.“

Die Leute könnten froh sein, wenn sie geprüft werden, verdeutlicht Lauren. Man müsse die Leute auch vor sich selbst schützen. Die Bearbeitungsgebühr würde sie aber nehmen und nicht zurückzahlen, so Lauren, „Ich arbeite doch nicht umsonst.“

Lauren hat Recht, wir schlagen sie für das Bundesverdienstkreuz vor.

Kategorien
Filme/TV Gesellschaftliches Medien Medizin/Gesundheit

Schwuler Mediziner verspricht: Ich heile Heterosexuelle!

Gay Pride
Gay Pride. Foto: Ramon Stoppelenburg / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Längst gilt es als allgemein gesichert: Homosexualität ist keine Krankheit, sondern eine normale Variante der Sexualität. So gesehen ist jeder „Heilungsversuch“ von Homosexualität zum Scheitern verurteilt. Es gibt aber dennoch unbelehrbare Zweifler. In vielen Ländern sind gleichgeschlechtliche Handlungen unter Strafe gestellt. Mancherorts droht Schwulen und Lesben sogar die Hinrichtung.

In eine völlig andere Richtung geht der bekannte britische Mediziner Prof. Dr. Sebastian Ulert. Seine Forschungen hätten ergeben, dass Homosexualität die natürliche Sexualität sei, Heterosexualität dagegen die Perversion.

Ulert begründet sein provakives Forschungsergebnis damit, dass Männer und Frauen überhaupt nicht zusammenpassten. Sie hätten völlig andere Interessen, würden ständig aneinander vorbeireden und seien so andersartig, dass sie das andere Geschlecht eigentlich wechselseitig als außerirdische Lebensform bezeichnen müssten. Wenn jemand behaupte „My girlfriend is an alien“ oder „My boyfriend is an alien“, dann sei in dieser Aussage viel mehr Wahrheit enthalten, als es so mancher für möglich halte.

Den Einwand, dass Fortpflanzung und Fortbestand der menschlichen Spezies nur über diesen angeblichen „Alien-Sex“ möglich sei, lässt Ulert nicht gelten. Das sei nur ein Aspekt von vielen, der berücksichtigt werden müsse. Andere, weit gewichtigere Aspekte habe er ja gerade ausgeführt, diese seien in ihrer Summe einfach überzeugend, so Ulert. Außerdem habe es in den Anfängen der Evolution noch keine unterschiedlichen Geschlechter gegeben, die Lebewesen konnten sich dennoch vermehren.

Es gebe noch einen Hinweis: Homosexuelle könne man ja bekanntlich nicht umkehren. Aber die andere Richtung habe man nicht weitreichend untersucht. Genau dies funktioniere, behauptet Ulert. Er habe inzwischen eine umfassende Therapie entwickelt, um Heterosexuelle zu heilen, so Ulert. Diese basiere auf Elektroschocks, speziellen Kräutern, ein wenig Gehirnwäsche, ein paar Ritualen und einer Menge Brimborium.

Demnächst werde er ein TV-Experiment starten, in dem sich die Öffentlichkeit von der Richtigkeit seiner Thesen und vom Funktionieren seiner Therapie überzeugen könne. Bewerbungen würden gerne entgegengenommen. Ein hervorragender Beweis sei aber er selbst, so Ulert, er sei früher heterosexuell gewesen und habe sich selbst geheilt.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches

Nach der Homo-Ehe: Aktivist fordert Single-Ehe

Hochzeit
Hochzeit: Bald ohne Diskriminierung für alle? Foto: Andreas Feusi / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Karl Eisen ist stinkig. Da werde zwar völlig richtigerweise eine Diskussion über die Homo-Ehe geführt. Dabei würden aber die Leute vergessen, die alleine lebten, weil sie sich entweder bewusst dafür entschieden hätten, weil sie asexuell, einfach zu perfekt, unattraktiv oder weil sie riesengroße Arschlöcher seien, mit denen es kein Partner länger als 14 Tage aushalte.

Für ihn als Alleinlebenden gebe es keine Ehe, kein Ehegattensplitting bei der Einkommensteuer, keine wertvollen Geschenke bei der Hochzeit, die auf eBay eine Menge brächten, keine Zeremonie, keine Flitterwochen – gar nichts. Das sei einfach ungerecht, so Eisen. Dabei gebe es in Deutschland so viel Alleinlebende wie noch nie.

Die Gesellschaft müsse diese Ausgrenzung endlich beenden und das Single-Lebensmodell als gleichwertiges Modell anerkennen, mit allen Rechten und Pflichten. Für Eisen ist zunächst einmal die Debatte wichtig. Langfristig will er aber mehr Rechte, dazu gehöre auch die Möglichkeit einer Ehe mit sich selbst. Er wolle einfach nicht immer „ledig“ in die Formulare schreiben, das sei diskriminierend.

Die überwiegende Rechte einer Ehe könnten auch Alleinstehende wahrnehmen. Beistand und Fürsorge etwa seien gesetzlich gefordert, was den Ehepartner betrifft. Wer im eigenen Interesse handele, der erfülle dies automatisch, das funktioniere also sogar besser als in einer herkömmlichem Ehe. Eine Pflicht zum Kinderkriegen gebe es in der Ehe ohnehin nicht, also spräche dies nicht gegen die Single-Ehe. Einen gemeinsamen Namen – eine weitere Pflicht –  könnte er auch problemlos führen, der wäre dann halt Eisen, so Eisen. Notfalls auch Eisen-Eisen.

Zwar seien manche Rechte, etwa dass der Ehegatte erbberechtigt sei, eher unsinnig, weil dann würde er ja im Falle seines Ablebens selbst erben, wovon er aber dann nichts mehr hätte, weil er ja dann tot wäre. Aber solche einzelnen Punkte seien generell keine tragfähigen Argumente gegen ein auch gesetzlich und gesellschaftlich anerkanntes Lebensmodell.

Auch an die Möglichkeit einer Scheidung sollte gedacht werden, so Eisen. Manche Leute kommen ja nicht einmal mit sich selbst aus und würden nur in endlosen Selbstgesprächen streiten, also müsse es auch die Möglichkeit einer formalen Trennung geben.

Kategorien
Gesellschaftliches Konflikte/Terror/Militär Politik

Kitas in Kasernen, Gleitzeitkonto, Killerspiele statt Krieg – Die Leyen-Armee kommt

Ursula von der Leyen
Ursula von der Leyen hat Großes vor, wer hätte ihr das zugetraut? Foto: teAM Deutschland / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Es könnte die größte Reform einer Armee in der Geschichte überhaupt werden. Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU), von allen liebevoll Truppen-Ursel genannt, will die Bundeswehr zu einem familienfreundlichen und ganz normalen Unternehmen umbauen. Dabei sollen Kitas in den Kasernen eingerichtet und auch die Kinder schon in jungen Jahren für die Bundeswehr begeistert werden. Dabei soll anders als in herkömmlichen katholischen Kindergärten ein wenig mehr das Alte Testament mit dem zürnenden Rachegott hervorgehoben werden, weil das mehr zur Bundeswehr passe.

Ferner sollen die Soldatinnen und Soldaten auch Teilzeit arbeiten, Elternzeit in Anspruch nehmen können und ein Gleitzeitkonto erhalten. Nur weil eine Soldatin oder ein Soldat bei einem friedenssichernden Projekt mit militärischen Mitteln eingesetzt werde, könne man sie oder ihn doch nicht schlechterstellen, so von der Leyen. Wer etwa einen dringenden Termin habe oder einfach mal keine Lust auf das nervige Rumgeballere, der solle halt mal nach Hause gehen und am nächsten Tag weiterarbeiten.

Killerspiele statt zu viel Aua?

„Unsere Soldatinnen und Soldaten lieben ihren Beruf, aber sie möchten auch, dass ihre Ehen halten und sie ein glückliches Familienleben führen“, sagte von der Leyen. Hier sehe sie aber auch ein, dass dies kaum möglich sei, wenn Soldatinnen und Soldaten bei ihren Projekten schwer verwundet oder gar getötet würden. Hier sei zu prüfen, ob man mit dem Gegner den Konflikt nicht auf einer intellektuelleren oder zumindest auf einer virtuellen Ebene austragen könne. Denkbar sei, mit den Taliban Schach zu spielen oder einen Wettkampf auf der Kartbahn zu veranstalten. Das komme ja auch den Gegnern zugute, die ihre Verluste an menschlichem Kanonenfutter reduzieren wollten.

Wenn der Gegner auf militärische Mittel bestehe, könnte man ja zumindest auf Killerspiele, also Ego-Shooter, oder Paintball umsteigen. Gerade Killerspiele seien inzwischen so realistisch, dass man hier quasi einen echten Krieg durchführen könne. Hier wirbt von der Leyen auch für mehr IT-Spezialisten, die dann die Bundeswehrkasernen und -standorte sowie die Zeltlager der Gegner verkabeln und lauter schöne Computer mit bunten Bildschirmen aufstellen könnten. Für deutsche IT-Unternehmen sei das ein Wachstumsmarkt. „Warum sollen wir nur Panzer-Hightech verkaufen und nicht auch Computer-Hightech?“, fragt die heimliche Mutter der Nation rhetorisch.

Die Verteidigungsministerin spekuliert darauf, dass sie sich mit der Reform unsterblich macht. Angelehnt an Hartz IV, die Riester-Rente und den Pflege-Bahr, bei denen Politiker durch Verankerung ihres Namens geehrt wurden, steht der Bundeswehrumbau unter dem Namen Leyen-Armee.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Politik

Nach den Gurken: Die EU-Weihnachtsbaum-Krümmungsverordnung kommt

Christbaum
Weihnachten kann so schön sein, wenn der Baum schnurgerade und symmetrisch ist. Foto: Teresa Alexander-Arab / Lizenz: CC BY-ND 2.0

Wieder einmal schlagen die EU-Bürokraten per Verordnung zu. Jeder dürfte sich noch mit Schrecken an die mittlerweile abgeschaffte Gurkenkrümmungsverordnung 1677/88 erinnern, die festschrieb, dass eine Gurke nicht zu stark gekrümmt sein dürfe. Entgegen eines weit verbreiteten Irrtums ging diese Verordnung nicht direkt von der EU aus, sondern wurde vom Handel gefordert, der sich Platzeinsparungen bei Transport und Lagerung versprach.

Jetzt aber hat die EU die Weihnachtsbäume im Visier. „Es ist unglaublich, was als Christbaum verkauft wird“, sagt die EU-Verbraucherschutzkommissarin Christine Courber. Die Bäume seien oft total krumm und nicht annähernd symmetrisch. Solche Bäume könne man gerade einmal als bessere Besen bezeichnen. Daher werde voraussichtlich im Herbst 2014 die EU-Weihnachtsbaumverordnung 2412/01 in Kraft gesetzt. In Zukunft dürften nur noch solche Nadelbäume verkauft werden, welche die jeweiligen Kriterien erfüllten.

Konkret dürfe der Stamm nur eine Abweichung von maximal 12,5 cm pro Meter von der Geraden aufweisen. Ferner dürfe die Symmetrie maximal 18,5 cm pro Meter vom Idealmaß divergieren. Wenn der Baum also auf einer Seite erheblich schmaler sei, dürfe dieser gar nicht mehr angeboten werden. Auch Astlücken und Ausbuchtungen dürften nicht aus einer festgelegten Norm ausbrechen.

Boom or Broom?
Die Prüf-App zeigt: Mit diesem Baum ist alles in Ordnung (grüner Rahmen, Text „o.k.“). Testfoto für die Prüfung: Virginia Foxx / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Da nicht alles so einfach abzumessen und zu berechnen sei, habe man die Smartphone-App Boom or Broom (auf Deutsch etwa: Brummen [i.S.v. alles o.k.] oder Besen) in Entwicklung. „Die App fertigt ein Foto von dem Baum an, analysiert es und zeigt an, ob der Baum gewissermaßen überhaupt ein Weihnachtsbaum ist“, so Courber, „Ein einfaches Antippen des Prüfbuttons reicht aus und schon weiß man, ob alles im grünen Bereich ist.“

Die Verordnung gelte für geschlagene Nadelbäume, nicht aber für lebende Bäume, die im Topf oder mit Wurzelballen verkauft werden. Eine Ausnahme stellten jedoch Bäume dar, die der Kunde in einem freigegebenen Waldstück selbst schlägt und danach bezahlt. Hier werde ebenso die neue Verordnung greifen. Der Händler müsse die betroffenen Bäume in einem solchen Fall über eine eindeutige Markierung als Ausschuss ausweisen.

Das Ziel in der Weihnachtsbaumverordnung liege in der Qualitätssteigerung. Immerhin sei Weihnachten das Fest der Liebe, an dem man keinen Streit wegen eines missratenen Baumes brauchen könne. Auch würden immer mehr Bäume online bestellt, die daher nicht mehr vom Kunden selbst vor dem Kauf begutachtet werden könnten. Daher gelte es, auch hier unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Der Kunde solle auch in solch einem Fall einen geraden, einwandfreien Baum erhalten, der nicht zum Familienkrach, zur Scheidung oder zu Schlimmerem führe.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion

Wegen Verherrlichung von Kinderarbeit – Jetzt soll auch noch das Christkind abgeschafft werden

Erst soll der niederländische Zwarte Piet (schwarzer Peter) wegen angeblichen Rassismusses abgeschafft werden, nun soll auch noch das Christkind daran glauben. In katholischen Landstrichen Deutschlands, aber auch z.B. im Nürnberger Raum, in Österreich, in Südtirol und einigen weiteren Ländern und Regionen, bringt bekanntlich das Christkind die Weihnachtsgeschenke. Damit soll aber bald Schluss sein, wenn es nach der Uno geht. Die Leiterin des Referats zur Bekämpfung von Kinderarbeit, Tatjana Seligmann, begründet das Vorhaben damit, dass die Figur Kinderarbeit verharmlose, auch wenn in diesem Fall tatsächlich keine Kinderarbeit stattfinde. Bräuche hätten aber sehr wohl auch Wirkung, der sich keiner entziehen könne. Da werde den Leuten unterschwellig das Bild arbeitender Kinder als etwas Alltägliches, Normales dargestellt. Dazu hafte der Figur durch die enge Bindung an das Christentum auch noch etwas Mystisches an. Kinderarbeit werde damit auch durch Religion entschuldigt, was ein ungeheurer Vorgang sei.

Christkind
Christkind: Harmloser Brauch, mit dem Kindern eine riesige Freude gemacht wird, oder gefährliche Verherrlichung von Kinderarbeit mit religiös motivierter Rechtfertigung? Bild: Heinrich Hoffmann / Lizenz: Public Domain

Seligmann fordert, dass öffentliche Darbietungen, etwa Auftritte von Minderjährigen im Christkindkostüm, wie sie etwa in Nürnberg stattfinden, abgeschafft werden. Auch soll die Bezeichnung Christkind „möglichst bald“ aus dem Sprachgebrauch verschwinden.

Das Christkind als Geschenkelieferant sei ohnehin überflüssig, so Seligmann, da es mit dem Weihnachtmann ja eine Alternative gebe. Einwände, der Weihnachtsmann werde speziell in Bayern als preußische Figur gesehen und sei daher verpönt, weist Seligmann zurück. „Alles eine Sache der Gewöhnung“, meint Seligmann. Auch das Argument, dass solche Maßnahmen den Kindern mehr schade als nutze – jeder kennt schließlich die leuchtenden Kinderaugen, wenn das Christkind bei der Bescherung die herrlichsten Geschenke hinterlassen hat – lässt Seligmann nicht gelten. Kinderarbeit sei schließlich die Geißel der Menschheit, so Seligmann. Die Ächtung von Kinderarbeit müsse daher unbedingt weiter vorangetrieben werden, und da sei diese dieser Vorstoß ein wichtiger Baustein.

Kategorien
Finanzen Gesellschaftliches Politik

Sensation: Erster Gedächtniskünstler weiß neue 22-stellige Monsterkontonummer auswendig

SEPA
Neuer SEPA-Zahlungsverkehr: Immer mal wieder was Neues, aber gar nicht mal so einfach. Foto: Shannan Muskopf / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Die EU macht es möglich, wir bekommen Anfang 2014 im Rahmen des europäischen SEPA-Zahlungsverkehrs (Single Euro Payments Area) neue Kontonummern. Die als IBAN (International Bank Account Number; internationale Banknummer) bezeichneten Kontonummern sind „etwas“ länger als die alten gewohnten Kontonummern, nämlich 22 Stellen, dafür aber schwer einprägsam und weltweit eindeutig. An die Stelle der Bankleitzahl (BLZ) tritt der BIC (Business Identifier Code, hat nichts mit den gleichnamigen Feuerzeugen zu tun). Dies ist ein buchstabendominierter Zungenbrecher aus 8 oder 11 Zeichen, so etwas in der Form GRGLMPFF123.

Die Systempresse verbreitet schon seit Wochen Panik, die Monsterkontonummern könne sich niemand merken, gerade Rentner seien überfordert, in Zukunft ihre Enkel zum Geburtstag, zu Weihnachten, beim bestandenen (oder beanstandeten) Abitur usw. per Überweisung zu beschenken.

Jan Schaller aus Minden, der aus Funk und Fernsehen bekannte Gedächtniskünstler, ist es nun gelungen, seine neuen Bankverbindungsdaten auswendig zu lernen.

Euro
Der Euro und die EU sind immer wieder für eine Überraschung gut. Bild: European Commission / Lizenz: Public Domain

Es sei nicht einfach gewesen, so Schaller, aber die Gedächtniskünstler arbeiteten mit einem Trick. Statt Zahlen und Buchstaben würden sie sich einfach einen „Pfad“ merken, etwa einen Pfad mit verschiedenen Stationen durch den eigenen Garten. Pfade seien leichter einprägsam als Zahlen und Buchstaben, darauf begründe sich diese Form der Mnemotechnik. Die einzelnen Stationen würden Zahlen oder Buchstabenkürzel erhalten, die möglichst „sprechend“ seien, damit sie sich leichter merken ließen. Beispielsweise könnte man den Schuppen, in dem die Leiter aufbewahrt wird, mit der Unglückszahl 13 assoziieren. Da es Unglück bringen soll, unter einer Leiter durchzugehen, ist diese Zahl wie geschaffen dafür.

So ließe sich eine lange Zeichenkombination einprägen, indem man sich z.B. den Pfad Gartentor – Brunnen – Schuppen – alter Baum – Teich – Brunnen – Rosenbeet – Tanne – Komposthaufen – Papiertonne – Brunnen – Regentonne – Sauna merkt. Dieser Weg ist dann leicht in die entsprechende Zeichenreihe rückübersetzbar.

Den Einwand, die neuen 22-stelligen Monsterkontonummern würden sich recht einfach durch eine Aneinanderreihung des Länderkürzels, einer Prüfsumme aus zwei Ziffern, der bisherigen Bankleitzahl (sic! Diese muss in die neue Kontonummer, obwohl es ja mit dem BIC eine Art Nachfolger für die Bankleitzahlen gibt) und der bisherigen Kontonummer bilden lassen, sodass eigentlich gar kein großer Einprägeaufwand stattfinden müsse, lässt Schaller nicht gelten. Die meisten Leute würden doch nicht einmal ihre eigene Telefonnummer auswendig wissen, wie sollten sie dann in der Lage sein, die alten Bankverbindungsdaten, die sie ihnen nur mit größter Mühe einfielen, zu neuen zu verketten? Die Redaktion hakt nach, man müsse sich die Nummern ja nicht merken, man könne sie ja auch nachschlagen. Doch Schaller hat keine Lust mehr, ist schon wieder bei seiner nächsten Aufgabe. Er lernt gerade das Mindener Telefonbuch auswendig, mal so als Häppchen für zwischendurch, wenn einem langweilig sei.

Wenn der Meister nicht will, dann muss halt die Redaktion ran und noch einmal klarstellen, dass alles so schwierig gar nicht ist.

Die neue Kontonummer (IBAN)

Die IBAN hat folgendes Format:

LL pp bbbb bbbb kkkk kkkk kk

LL: Zweistelliger Ländercode (nur Buchstaben) nach ISO 3166-1, z.B. DE für Deutschland
p: Prüfsumme
b: Bisherige Bankleitzahl (8 Ziffern)
k: Bisherige Kontonummer (10 Ziffern)

Stellt sich nur die Frage nach der Prüfsumme. Darum muss man sich im Normalfall nicht kümmern, da die Banken die neuen IBAN-Nummern herausgeben. Man kann die Prüfsumme aber auch selbst berechnen und damit die IBAN vollständig selbstständig bilden:

1. Für den Fall des Ländercodes DE, einer Bankleitzahl 60010070 und einer Kontonummer 0081234567 (zu kurze Kontonummern unbedingt mit führenden Nullen auf 10 Ziffern erweitern!) verwendet man zunächst die Platzhalterprüfziffer 00. Man bekommt die vorläufige, noch nicht finale IBAN:

DE00600100700081234567

2. Die ersten vier Zeichen verschiebt man an das Ende der IBAN:

600100700081234567DE00

3. Nun ersetzt man die Buchstaben im Ländercode durch Zahlen, wobei A = 10, B = 11, …:

600100700081234567131400

4. Man teilt nun die ganze Zahl durch 97 und merkt sich den Teilungsrest (Modulo). Hier ergibt sich

19

5. Diesen Rest subtrahiert man nun von 98. Das Ergebnis sind die beiden Prüfziffern. Falls der Wert einstellig ist, wird er mit einer führenden Null ergänzt. Im Beispiel erhält man:

79

6. Diese Prüfsumme setzt man nun für den Platzhalter ein. Fertig ist die selbst gekochte IBAN:

DE79600100700081234567

Eine Validierung der IBAN ist dann über einen IBAN-Rechner möglich.

Der Bankleitzahl-Nachfolger BIC

Auch den BIC erhält man von der Bank und er lässt sich natürlich ebenso z.B. im Internet nachschlagen. Man kann ihn nicht selbst bilden, aber einzelne Teile lassen sich zum Einprägen dann doch recht gut nachvollziehen. Der BIC hat folgendes Format:

BBBB CC LL bbb

BBBB: Vierstelliger Bankcode (nur Buchstaben), vom Geldinstitut frei wählbar, bei Postbank etwa PBNK
CC: Zweistelliger Ländercode (nur Buchstaben) nach ISO 3166-1, z.B. DE für Deutschland
LL: Ortskürzel aus zwei Buchstaben oder Ziffern
bbb: Kennzeichnung der Filiale oder Abteilung aus drei Buchstaben oder Ziffern (optional)

Kategorien
Gesellschaftliches Kriminalität Politik

Sexismus: EU will Altersunterschied bei Partnerschaften auf max. 15 Jahre begrenzen

Die EU intensiviert ihren Kampf gegen Sexismus und sexuelle Ausbeutung von Frauen. Die Feministin Gabriele Schlanz-Ritter, die bereits in einigen Talkshows durch markige Sprüche aufgefallen ist und als Vorbild die Urfeministin Alice Schwarzer nennt, findet es unerträglich, wenn sich etwa ein 80-jähriger Millionär eine 18-Jährige angelt. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sei das keine Liebe. Der alte Knacker würde sich die Frau schlicht mit seinem riesigen Vermögen kaufen, es sei Prostitution der übelsten Sorte. So ein junges Ding, das eigentlich noch ein Kind sei, habe noch keinerlei Lebenserfahrung. Im Grunde genommen sei das nichts anders als Pädophilie, wenn auch nicht im Sinne des Gesetzes. Noch nicht.

Hochzeit
Hochzeit. Hier ist alles in Ordnung, so soll es sein. Foto: TempusVolat / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Denn die EU-Gleichstellungskommission will hier schärfere Regeln. Der Altersunterschied soll auf maximal 15 Jahre begrenzt werden. Ein 80-Jähriger und eine 20-Jährige würden schon einmal gar nicht zusammenpassen, in fast allen Fällen werde die Frau hier nur ausgebeutet und unterdrückt. In Zukunft darf also z.B. ein 50-Jähriger weiterhin mit einer 35-Jährigen ein Verhältnis haben und sie heiraten. Das sei aber die absolute Grenze, jünger darf die Frau nicht sein. Alles andere wäre dann strafbar. Die neue Regelung soll für neue Partnerschaften und Ehen gelten, bestehende Partnerschaften und Ehen sollen nicht angetastet werden. Die Regelung soll nur in eine Richtung wirksam werden. Das heißt, Frauen dürfen auch Beziehungen mit Männern eingehen, die mehr als 15 Jahre jünger sind. Eine 70-Jährige kann sich also weiterhin einen 25-Jährigen Liebhaber halten.

Diese scheinbare Ungleichbehandlung erklärt Schlanz-Ritter damit, dass Männer nur selten sexuell ausgebeutet würden. Außerdem wolle man ja Frauen nicht irgendwelche Freiheiten nehmen, sie seien ja lange genug unterdrückt worden. Gigolos werden also nicht aussterben.

Eine neue EU-Richtlinie wird noch für 2014 erwartet. Nennenswerter Widerstand ist nicht zu erwarten. Wenn alles glatt läuft, könnte ein entsprechendes Gesetz bis spätestens 2016 in Deutschland in Kraft treten.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik

Regierung bekämpft Altersarmut durch neue Definition der Altersgrenze – Alt ist man in Zukunft ab 80

Die Altersarmut in Deutschland ist bekanntlich zu einem großen Problem geworden. Viele Senioren können mit ihrer Rente kaum noch ihren Lebensunterhalt finanzieren. Durch die derzeit extrem niedrigen Zinsen im Rahmen der Eurokrise wird sich das Problem noch weiter verschlimmern, da es voraussichtlich auf viele Jahre kaum mehr möglich sein wird, Geld für das Alter anzusparen. Leute, die bereits jahrelang in Lebensversicherungen eingezahlt haben, mussten bereits jetzt einen riesigen Wertverlust hinnehmen. Selbst wenn die Zinsen eines Tages wieder steigen, wird die Auszahlung im Alter weit geringer ausfallen als ursprünglich angenommen.

Rentner
Müssen bald keine Pfandflaschen mehr sammeln, sondern können ihren Lebensabend genießen, sobald die Pläne der Bundesregierung greifen. Foto: Kamil Porembińsk / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Daher muss umgesteuert werden. Laut Informationen der keinblatt.de-Redaktion plant die Bundesregierung mit einer innovativen Idee, die Altersarmut zu senken. Eine Expertise im Bundesfamilienministerium kommt zu dem Ergebnis, dass Menschen, die mit 67 oder weit früher – bei Frühverrentungen – in Rente gehen, nach heutigen Erkenntnissen keinesfalls mehr als „alt“ einzustufen seien. Der medizinische Fortschritt, bessere Ernährung, die Abnahme von schädlicher körperlicher Arbeit und vieles mehr habe dazu geführt, dass Leute immer später alt werden. Die meisten fühlten sich mit 65 noch so jung wie frühere Generationen mit 50. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass eine sinnvolle neue Altersgrenze bei 80 Jahren gezogen werden sollte. Man müsse sich von der Renteneintrittsgrenze als Kriterium für die Definition, wann jemand alt sei, verabschieden und beides voneinander entkoppeln.

Die scheidende Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder (CDU), freut sich. Man könne die Altersarmut um einen Schlag um 39,6 % senken, ohne dass dafür nennenswerte Kosten anfallen werden, so die Ministerin, die Menschen müssten auch keineswegs länger arbeiten. Es gehe ja nicht um ein höheres Rentenalter.

„Bereits im nächsten Armuts- und Reichtumsbericht sowie Renten- und Alterssicherungsbericht der Bundesregierung wird die neue Altersgrenze von 80 Jahren umgesetzt und berücksichtigt“, so Schröder, „Die anderen auf den billigen linken Plätzen reden nur, wir handeln!“

Kategorien
Gesellschaftliches Politik

Auch in gefährlichen und schmutzigen Berufen: Die Frauenquote kommt

Müllabfuhr
Dem Müll eine Abfuhr erteilen. Immer noch ein typischer Männerberuf. Das wird so nicht bleiben. Foto: ceiling / Lizenz: CC BY 2.0

Wie bereits in der Systempresse zu lesen war, haben sich SPD und CDU/CSU bei den Koalitionsverhandlungen auf eine Frauenquote von 30 % in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen geeinigt. Etwas untergegangen in der Berichterstattung ist jedoch, dass auch in gefährlichen und schmutzigen Berufen, in denen Frauen bekanntlich noch unterrepräsentiert sind und daher von Chancengleichheit keine Rede sein kann, eine Frauenquote von ebenso 30 % eingeführt wird. Analog zu den Aufsichtsräten greift hier die Regelung, dass die jeweiligen Arbeitsplätze unbesetzt bleiben müssen, sollte die Quote nicht erfüllt werden. Die Kommunen fürchten indes um die Sauberkeit der Städte, da es bei Straßenreinigung und Müllabfuhr zu Personalengpässen kommen könnte. SPD-Vizin Manuela Schwesig (SPD) kann hier jedoch beruhigen, es werde voraussichtlich großzügige Übergangsregelungen geben, über die im Detail noch zu verhandeln sein werde.

Vereinbart wurde außerdem eine Frauenquote für das Amt des Bundeskanzlers von 100 %, da dies bereits der Lebenswirklichkeit entspreche. Die SPD wollte hier der Union keine Steine in den Weg legen, zumal man mit männlichen Kanzlerkandidaten in letzter Zeit eher schlechte Erfahrungen gemacht habe (Steinbrück, Steinmeier, Scharping, Rau, Vogel, Lafontaine). Es kann daher erwartet werden, dass die SPD mit Hannelore Kraft oder Andrea Nahles als Kanzlerkandidatin in den Wahlkampf für die nächste Bundestagswahl ziehen wird, für die FDP kommt dann wieder einmal nur Guido Westerwelle infrage.

Sprachlich soll sich auch das eine oder andere ändern. Der diskriminierende Begriff Mitglied (man beachte die zweite Silbe) etwa wird durch Mitfrau ersetzt. Die deutsche Sprache ist jedoch gesetzlich nicht geregelt, sodass die Regelung nur für die Behörden verbindlich ist. Es ist aber davon auszugehen, dass sich die großen Zeitungen und Medien nicht verweigern und freiwillig ihre Schreibvereinbarungen überarbeiten.

Kategorien
Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Politik

Jungliberale empören mit Antrag zum Verbot medialer Schlachtungen

Ein Antrag der FDP-Jugendorganisation Junge Liberale (JuLis) in Sachsen-Anhalt sorgt für riesige Aufregung. Dort wird im Antrag 802 Aufhebung des Schlachtverbots von Haustieren gefordert:

Schlachtverbote aufheben – Auch Hunde kann man essen

Die Jungen Liberalen fordern die Aufhebung des Schlachtverbots für Hunde und Katzen.

Begründung:

Für das erst 1986 in Deutschland eingeführte Schlachtverbot ist lediglich durch merkwürdige Moralvorstellungen zu erklären. Vielmehr stellt dieses Verbot eine Diskriminierung anderer Kulturen dar, in denen Fleisch der genannten Tiere als Delikatesse gilt.

Hund
Der beste Freund des Menschen. Foto: Kendra / Lizenz: CC BY-NC 2.0

Es kam, wie es kommen musste. Da sich bei den meisten Leuten, von denen viele schon mal mit ihrem Hund oder ihrer Katze das Bett teilen, der Magen bei dem Gedanken gleich mehrfach umdreht, Tiere dieser Gattung würden in Zukunft auf dem Essteller landen, kam es, wie es kommen musste. Es brach ein ungeheurer Shitstorm los.

Nun schlagen die Jungen Liberalen zurück. Mittels eines Ergänzungsantrags 802a fordern sie nun das Verbot medialer Schlachtungen. Es könne nicht sein, dass Schlachtgegner ausgerechnet selbst zu dem Mittel der Schlachtung greifen würden und die FDP, die fast alle hassen würden, nun zum Metzger schicken wollten.

Wiederum lässt die Empörung nicht lange auf sich warten. Volker Hase von Bündnis 90/Die Grünen wundert sich, dass Schlachtbefürworter nun auf einmal den Fleischspieß umdrehten und auf einmal, wenn es um die eigene Haut gehe, ein Schlachtverbot forderten.

Kategorien
Gesellschaftliches Historisches Kunst & Kultur Natur/Tiere/Umweltschutz

Rom stellt Gladiatorenkämpfe unter gesetzlichen Schutz

Wie der Spiegel berichtet, hat die römische Provinz Hispania den Stierkampf per Gesetz zum immateriellen Kulturgut erklärt. Der Stierkampf solle geschützt und gefördert werden. Auch wolle man beantragen, dass der Stierkampf als Weltkulturerbe anerkannt wird.

Gladiatorenkampf
Bald ebenfalls Weltkulturebene? Gladiatorenkämpfe, hier zu sehen: SC Retiarius gegen SC Scissor. Gemälde: Lutz Langer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Unterdessen hat Rom nachgezogen. Kaiser Trajan hat per Dekret die Gladiatorenkämpfe unter besonderen Schutz gestellt. Die Gladiatorenkämpfe seien ein wesentlicher Bestandteil der römischen Kultur. Sie seien spannend, verursachten Nervenkitzel und sie seien beim Volk äußerst beliebt, so Trajan. Nur eine Handvoll Weltverbesserer wollten die Gladiatorenkämpfe einschränken oder gar abschaffen, weil sie angeblich zu blutig oder inhuman seien.

Wenn man nun nichts unternehme, dann würden eines Tages statt echter blutiger Kämpfe langweilige Spiele aufgeführt, bei denen berühmte Römer mit einer über das Haupt gezogenen Katzenmütze Sack hüpfen, mit den Pobacken Nüsse knacken müssten oder bei denen es darum gehe, römischen Bürgern Eissplitter in den Schritt zu werfen, um sich an deren eunuchenartigen Gefiepe und Gehopse zu ergötzen, führt Trajan aus. Wenn es wenigstens Sklaven wären! Solche Altmännerspiele wären der Anfang vom Untergang des Römischen Reiches, das gelte es natürlich zu verhindern.

Ferner kündigte Trajan an, mehr Geld in das Bildungssystem, das heißt vor allem in die Gladiatorenschulen, zu stecken und eine Römerstraßen-Maut für Ausländer und Sklaven einzuführen.

Kategorien
Gesellschaftliches Kriminalität Natur/Tiere/Umweltschutz Politik

EU will Plastiktüten verbieten – der Freiheitsbeutel kommt

Wie heute bekannt wurde, arbeitet die EU an einen Verbot von Plastiktüten. Denn diese schwer verrottbaren Beutel haben sich inzwischen zu einem gigantischen Umweltproblem entwickelt. Die Tüten landen tonnenweise in den Weltmeeren und bedrohen vor allem die Fischbestände. Meerestiere verschlucken nicht nur komplette Tüten, sondern nehmen auch kleinste Kunststoffpartikel auf, die somit wieder in die Nahrungskette des Menschen gelangen und schlussendlich auf dem Essteller landen können.

Hans-Christian Ströbele
Hans-Christian Ströbele. Meister der Symbiose aus Bescheidenheit und Selbstinszenierung. Treue Begleiter: Jutebeutel und Fahrrad (0,5 PS). Foto: mediaparker / Lizenz: CC BY 2.0

Speziell die besonders dünnen Plastiktüten, die bislang in aller Regel kostenlos abgegeben werden, sind ein Problem. Sie werden meist nur ein einziges Mal verwendet. Wegen ihres geringen Gewichts werden sie leicht vom Wind weggetragen, wodurch sie in die Gewässer gelangen. In Zukunft sollen Händler nur noch Jutebeutel und Papiertüten aus recyceltem Altpapier ausgeben dürfen. Jutebeutel sind strapazierfähig und mehrfach verwendbar. Der Nachteil liegt im unangenehmen Fäulnisgeruch, sollte solch ein Beutel einmal nass werden. Verbraucher, die damit nicht einverstanden sind, können als Alternative auf Papiertüten zurückgreifen.

Diese sind ebenso umweltfreundlich, da sie sich wunderschön recyceln lassen. Allerdings ist ihre Haltbarkeit ziemlich begrenzt, sie reißen schnell und eignen sich nach einem Kontakt mit Regen allenfalls noch als Pappmasché. Verbraucher, die damit nicht einverstanden sind, können als Alternative auf Jutebeutel zurückgreifen.

Der Zeitpunkt des Verbots von Plastiktüten kommt nicht von ungefähr. Der Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele (dem mit „Gebt das Hanf frei“ das wohl berühmteste Zitat mit Grammatikfehler zugeschrieben wird, denn Hanf benötigt natürlich einen maskulinen Genus) hat bei seinem Besuch in Moskau einen Coup gelandet, der sogar seine erbittertsten Gegner positiv überrascht hat. Er hat den Whistleblower Edward Snowden besucht und einen von ihm verfassten Brief mitgebracht, in dem Snowden anbietet, in Deutschland zum Thema NSA-Spähaffäre aussagen zu wollen. Snowden verlangt als Bedingung, dass man ihm versichere, ihn nicht an die USA auszuliefern.

Warum der Jutebeutel das Zeichen der Freiheit ist

Bei seiner Rückkehr schaute die halbe Welt und ganz Deutschland auf Ströbele. Dabei rückte auch sein demonstrativ und vorbildlich mitgeführter Beutel ins Blickfeld der Öffentlichkeit, der natürlich aus feinster Jute ist. In diesem Beutel wurde Snowdens Brief transportiert! Spätestens jetzt wird aus dem Jutebeutel, dem bislang eher ein Ökospinner-Image anhaftete, ein Freiheitsbeutel. Es verschafft dem Jutebeutel eine ungeahnte Popularität. Der Zeitpunkt, das Plastiktütenverbot voranzutreiben, könnte damit besser nicht sein. Es lebe die Freiheit! Da Ströbele vorbildlich stets mit dem Fahrrad vorfährt, ergibt sich auch die eine oder andere Möglichkeit für ein Umsteuern in eine ökologische Verkehrspolitik. In Brüssel rauchen sicherlich schon die Köpfe.

Kategorien
Gesellschaftliches Kriminalität Religion

Rückkehr nach Limburg: Bischof Tebartz-van Elst wird Schuldnerberater

Bischof Tebartz-van Elst
Bischof Tebartz-van Elst: Nur ein Opfer der Medien? Jetzt will er es allen beweisen. Foto: CATECHISTA 2.0 Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, der sich derzeit im Kloster Metten in Niederbayern erholt, will nach seiner Auszeit nach Limburg zurückkehren und sein Amt als Bischof wieder aufnehmen. An einen Rücktritt denke der Bischof keinesfalls, denn er habe sich rein gar nichts vorzuwerfen, sein Gewissen sei absolut rein. Wie keinblatt.de erfuhr, plant Tebartz-van Elst nach seinem spektakulären Flug mit der Billigairline Ryanair gleich den nächsten Coup. Er will zukünftig im Rahmen einer Nebentätigkeit als Schuldnerberater arbeiten. Es gehe jetzt darum, wieder Vertrauen aufzubauen und den Leuten zu zeigen, dass er sehr wohl mit Geld umgehen könne und immer schon konnte. Er sei ja schließlich gläubig, und Gläubiger sei das Gegenteil von Schuldner. Mit Schulden habe er also nichts zu tun.

Jeder, der sich finanziell übernommen habe, könne sich an ihn wenden, er werde ihn gegen eine kleine Spende beraten und aus den Schulden führen. Dass niemand in sein Schuldnerbüro kommen werde, glaubt Tebartz-van Elst nicht. Viele würden seine Dienste schon einmal aus Neugier ausprobieren oder weil sie einmal den prominenten Bischof kennenlernen möchten. Oder weil sie mal seine Badewanne, die von lodernder Höllenglut gespeist werde, ausprobieren möchten. Oder weil sie sich davon überzeugen möchten, dass die schwarze Kapelle auch innen schwarz sei. Oder einfach, weil sie einmal ins Fernsehen wollten.

„Gulden statt Schulden“ – Tebartz macht den Zwegat

Diözesanes Zentrum Sankt Nikolaus
Bistum Limburg: Die etwas teurer gewordene Bischofsresidenz. Foto: Cirdan / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Er werde nämlich im Rahmen seiner Beratertätigkeit eine Doku-Soap (Arbeitstitel „Gulden statt Schulden“) produzieren lassen und stehe bereits in Verhandlung mit einigen Fernsehsendern wie Bibel TV. „Sobald die Leute sehen, dass es funktioniert, dass ich was auf dem Kasten habe, werden sie in Scharen zu mir kommen“, wird Tebartz-van Elst zitiert. In ein paar Jahren werde niemand mehr von Prunk und Verschwendung sprechen, sondern von schwarzen Zahlen und soliden Finanzen. Die Ausstrahlung der interessantesten Fälle im TV sei der richtige Weg, sein Bild in der Öffentlichkeit geradezurücken. Der Bischof überrascht seine Schäfchen immer wieder.