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Hat sich selbst verklagt: BER-Chef Mehdorn wechselt zurück zu Air Berlin

Hartmut Mehdorn
Wer anderen eine Rüdiger Grube gräbt, fällt selbst hinein. Hartmut Mehdorn hat sich – versehentlich oder bewusst – selbst verklagt. Foto: Bigbug21 / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das muss für BER-Chef Hartmut Mehdorn ein schwerer Schock gewesen sein. Air Berlin fordert von der BER-Flughafengesellschaft mindestens 48 Millionen EUR Entschädigung wegen der mehrfach verschobenen Eröffnung des Flughafens. Das Groteske dabei: Die Klage hatte Mehdorn als damaliger Air Berlin-Chef selbst eingereicht.

Nun müsste Mehdorn genau seine eigene Klage abwehren. Mehdorn wird mit den Worten zitiert, dass er selbst kein fairer Gegner sei. Er sei ja schließlich ein Genie. Eine Klage eines Dilettanten könne er natürlich mit dem kleinen Finger abwehren. Aber eine Klage von sich selbst, die begründet, einfach perfekt sei? Das sei quasi unmöglich. Wenn er gegen sich selbst kämpfe, dann gebe es wie bei jedem Kampf einen Verlierer und einen Gewinner. Er wäre dann aber auch der Verlierer, was er auch anstellte. „Lassen Sie mal einen ausgezeichneten Schachcomputer gegen sich selbst antreten, dann wissen Sie, was ich meine“, so Mehdorn.

Da inzwischen weitere Fluggesellschaften eine Klage gegen die BER-Flughafengesellschaft angekündigt haben und auch sein Plan eines Testbetriebs des BER im Sommer mit echten Flugzeugen, aber ohne Bodenradar, dafür mit Sichtflug und Statisten ohne Gepäck als Passagiere auf immer mehr Widerstand stößt, hat Mehdorn nun die Schnauze voll und wechselt zurück zu Air Berlin. „Dann werden wir ja mal sehen, wer die Klage gewinnen wird“, sagt Mehdorn. Aber Mehdorn denkt noch weiter: Es gebe noch genug Krisenprojekte, die auf einen schlauen Kopf warteten.

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Exklusiv: Das plant die Bundesregierung für 2014

Angela Merkel
Angela Merkel (CDU). Laut Umfragen der beliebteste Kanzler seit dem Führer. Foto: www.GlynLowe.com / Lizenz: CC BY 2.0

Autobahnmaut für alle ausländischen Fahrzeugführer, in deren Heimatland Deutsche Autobahnmaut bezahlen müssen. Gerecht, aber gerecht!

BER Hauptstadtflughafen: Bis Ende 2014 soll der Termin bekanntgegeben werden, an dem der Termin bekanntgegeben wird, an dem der Termin bekanntgegeben wird, an dem der Termin bekanntgegeben wird, an dem die Protokollierung der Mängel voraussichtlich abgeschlossen sein wird. Es wird erwartet, dass Berlins Regierender Bürgermeister, Klaus Wowereit, hier noch einmal nachverhandeln wird. Wowereit sagte der Redaktion gegenüber, die Protokollierung der Mängel sei immerhin in einer Phase, zu der man bereits sehr genau definiert habe, welche Arten von Mängeln man überhaupt protokollieren werde. „Das fürs Protokoll, jetzt geht’s erst einmal in den Flugurlaub“, so Wowereit.

Datenautobahn: An Stauschwerpunkten wird ein einheitliches Tempolimit von 256 Kbit/s eingeführt, damit die Daten besser fließen können und sich nicht gegenseitig behindern. Über ein sogenanntes Blaulichtflag soll es besonders wichtigen Daten (etwa Springer-Presse und Pressemitteilungen von Abmahnanwaltskanzleien) ermöglicht werden, das Tempolimit zu umgehen. Ausländische Datenpakete, die über ein Nicht-EU-Land eingereist sind, werden postwendend zurückgesendet, falls sie Informationen beinhalten, die nicht für die allgemeine Öffentlichkeit geeignet sind oder der Bundesregierung schaden könnten. „Saubere“ Datenpakete müssen aber selbstverständlich Ausländermaut entrichten.

Frauenquote: Die Frauenquote unter Frauen soll schrittweise auf 100 % angehoben werden.

Mindestlohn für Führungskräfte: Keine Führungskraft soll in Zukunft weniger als das 20-fache der untersten Gehalts- und Lohnklasse verdienen. Vom Mindestlohn sollen alle profitieren, um die Akzeptanz des gesetzlichen Mindestlohns zu erhöhen.

Strompreis: Da der Strom an den Strombörsen zeitweise bereits verschenkt wird und bald den Abnehmern noch Geld hinterher geworfen werden muss, damit diese ihn gnädigerweise abnehmen, sollen die Strompreise für die Endverbraucher weiter deutlich erhöht werden, um ein weiteres Absinken der Strompreise zu verhindern.

Tabakrichtlinie: Die Bundesregierung wird das Aufdrucken der Horrorbilder auf Tabakdrogenschachteln verweigern, da die Bilder wegen des strengen deutschen Jugendschutzes nicht öffentlich gezeigt werden dürfen. Daher wird die Bundesregierung gegen die Tabakrichtlinie jahrelang klagen. Mit der Klage will die Regierung auch erreichen, dass der sehr knappe Zeitplan für ein Verbot von Mentholzigaretten (das 2022 oder 2023 in Kraft treten soll) deutlich großzügiger gestaltet wird. Man will hierbei bewirken, dass keiner der heute noch lebenden und rauchenden deutschen Politiker das Inkrafttreten des Verbots selbst miterleben muss.

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Das Aus! Flughafen BER wird BERlebnispark

Flughafen BER
Das war’s! Der Flughafen BER gehört nun offiziell ganz dem Bodenverkehr. Hier werden nie Maschinen, sondern allenfalls Vögel landen und starten. Foto: chrisK / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Viele hatten es geahnt, doch der Zeitpunkt kam doch etwas überraschend. Es wird keinen Hauptstadtflughafen geben, zumindest keinen, der aus der Luft erreichbar ist. Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) ist Geschichte. Das erfuhr keinblatt.de aus sachdienlichen Kreisen. Der Regierende Bürgermeister und designierte Wieder-BER-Aufsichtsrat Klaus Wowereit (SPD) und BER-Geschäftsführer Hartmut Mehdorn zogen heute nach einer Krisensitzung mit dem engsten BER-Zirkel im wirklich allerletzten Moment die Reißleine. Das Projekt Hauptstadtflughafen wird eingestellt.

Schlussendlich seien es einfach zu viele Mängel gewesen, die man noch nicht einmal alle protokolliert habe, so Mehdorn. Die Liste umfasse bereits jetzt um die 75.000 Mängel. Das Problem sei, wenn man diese vielen Mängel beseitige, entstünden neue Fehler. Die Erfahrung sage, dass man mit 20 Prozent rechnen müsse. Eliminiere man dann auch noch diese 20 Prozent, wären wiederum 20 Prozent neue Mängel die Folge. Somit sinke zwar die Anzahl der Mängel immer weiter, könne aber nie auf Null gehen. Ergo könne der Flughafen nie fertig werden. Zudem änderten sich auch noch laufend die Vorschriften, sodass Einrichtungen, die im Grunde genommen in einwandfreiem Zustand seien, auch noch einmal nachgebessert werden müssten. Das alles sei einfach keine Perspektive mehr.

Klaus Wowereit
Berlins Regierender Bürgermeister und designierter Wieder-BER-Aufsichtsrat, Klaus Wowereit (SPD), zieht die Notbremse: „Berlin hat andere Probleme als ausgerechnet die Schaffung eines dritten Stadtflughafens.“ – Foto: Superbass / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Wowereit hat für die weitere Nutzung des BER bereits Pläne. Alles, was sich an Flug-, Computer- und Sicherheitstechnik verkaufen lasse, werde bei eBay eingestellt. Man erwarte hier Höchstpreise, das Zeug sei ja noch fast neu. Die bestehenden Bauten würden einer anderen Verwendung zugeführt. Sie eigneten sich prima für Einkaufszentren, für Hotels, Lagerhallen, Wanderausstellungen, Büros und und und. Auch ein Kuriositäten-Museum zum nie fertiggestellten Flughafen werde diskutiert. Aus dem ganzen Gelände solle ein Erlebnis- und Wohnpark werden. Dafür habe man mit BERlebnispark sogar schon einen marketingträchtigen Namen.

Die Start- und Landebahnen ließen sich als Gokartbahn, als Verkehrsübungsplatz, als Rennstrecke für Hobbyrennfahrer und für professionelle Testfahrer nutzen. Freiflächen eigneten sich wunderbar als Grünfläche zur Erholung. Ein Teil des Geländes wolle man mit Wohnhäusern bebauen. Es sei ein Glücksfall, dass für all dies bereits eine traumhafte Verkehrsanbindung mit Fern-, Regional- und S-Bahn sowie Autobahnzubringer existiere. Mit all den geplanten Maßnahmen komme viel Geld in die Kasse und man könne am Ende mit etwas Glück sogar noch mit einer schwarz-roten Null aus der Sache gehen.

Berlin brauche nicht unbedingt einen Hauptstadtflughafen, es gebe ja mit Schönefeld und Tegel bereits zwei Flughäfen in der Stadt, so Wowereit. Er wolle sich dafür einsetzen, dass nicht nur Schönefeld, sondern auch Tegel dauerhaft in Betrieb bleibe. Außerdem sei Deutschland ja gesegnet mit bestehenden Großflughäfen und Luftfahr-Drehkreuzen, Frankfurt oder München etwa, führt Wowereit aus, die zum Teil recht schnell von Berlin aus erreichbar seien. Berlin habe andere Probleme als ausgerechnet die Schaffung eines dritten Stadtflughafens.

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Großflughafen BER erhält Deutschen Umweltpreis 2013

BER Luftbild
Der Großflughafen BER aus der Luft. Jeder denkt jetzt an Reinhard Meys „Über den Wolken“. Der Songtext muss wohl umgeschrieben werden, denn hier schwimmt in den Pfützen sicherlich kein Benzin. Foto: Olaf Tausch / Lizenz: CC BY 3.0

Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (BER) wurde mit dem renommierten Deutschen Umweltpreis 2013 ausgezeichnet. Das gab das Komitee heute vor versammelter Presse bekannt. Die Jury kam zu der Auffassung, dass der Flughafen ein Musterbeispiel in puncto Lärm- und Schadstoffemissionen sei. Der Flughafen habe vom unvermeidlichen Baulärm einmal abgesehen zu keinerlei Lärmbeschwerden geführt. Umweltbelastungen durch Emissionen in Gestalt von Kohlendioxid, Stickoxiden und Feinstaub seien auf dem denkbar niedrigsten Level. Das sei letztlich auch wirksamster Klimaschutz.

Das Konzept der regelmäßigen Verschiebungen der Aufnahme des Regelbetriebs sei außerdem eine äußert effektive Maßnahme, auch in Zukunft die Umweltbelastung des Flughafens auf nahezu Null zu halten, so die Begründung der Jury.

BER Terminal
Die aufgeräumte Abflughalle des BER. Foto: Fridolin freudenfett (Peter Kuley) / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Mit dem Berliner Großflughafen habe man der deutschen Hauptstadt ihre Würde zurückgegeben und ihr ein imposantes Verkehrsinfrastrukturprojekt vermacht, bei dem keine Kosten gescheut wurden. Die gesamte Vorgehensweise bei Planung und Bau habe ferner dazu geführt, dass die deutsche Hauptstadt ständig in den Medien präsent sei, was nicht zuletzt eine Werbung für die Hauptstadt sei und den – umweltverträglichen – Tourismus ankurbele.