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Spektakulärer Geheimplan: Griechenland wird 18. deutsches Bundesland

Alexis Tsipras
Ministerpräsident Alexis Tsipras kann auch nach der Vereinigung Ministerpräsident bleiben, denn der Chef eines Bundeslandes heißt bekanntlich Ministerpräsident. Foto: FrangiscoDer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bereits vor dem Treffen von Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU) in Berlin sickerte durch, dass beide Regierungschefs einen Beitritt Griechenlands zur Bundesrepublik Deutschland anstreben. Griechenland würde dann das 18. deutsche Bundesland.

„Nur so kann Griechenland im Euro bleiben und endlich notwendige Reformen anpacken“, wird Merkel von einem Vertrauten zitiert. Für die Menschen in Griechenland wäre es eine mehr als akzeptable Lösung, da sie endlich wieder krankenversichert wären und von den hohen deutschen sozialen Standards profitieren würden. Griechenland soll dabei neben Bayern, Sachsen und Thüringen zum 4. deutschen Freistaat werden und einige Sonderrechte erhalten. Als Name ist „Hellenischer Freistaat“ vorgesehen. Die griechische Sprache bekommt einen Sonderstatus und wird neben Deutsch zur gleichberechtigten Amtssprache. Landeshauptstadt soll Athen werden.

Grexit und Graccident – der geplante oder weniger geplante Ausstieg Griechenlands aus dem Euro – sind damit erst einmal abgewendet.

Endlich neue Verwendungsmöglichkeit für den Soli gefunden

Für Dr. Merkel ist ebenso ein großes Problem gelöst. Denn die Bundeskanzlerin möchte den Soli unbedingt behalten, aber der „Aufbau Ost“ läuft 2019 – immerhin fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung – aus. Nun kann der Soli einfach in einen „Aufbau Hellenischer Freistaat“ umgewandelt werden. Merkel glaubt nach Insiderinformationen nicht daran, dass der Soli von derzeit 5,5 % erhöht werden muss. Sie geht von „blühenden Landschaften“ in Griechenland aus. Sollten dennoch Gelder fehlen, könnten die jeweiligen Ausgaben aber leicht aus der Portokasse finanziert werden.

Was beide Staaten eint

Die Vereinigung gestalte sich erheblich einfacher, da Deutschland und Griechenland bereits durch die gemeinsame Währung innig miteinander verbunden seien, führt Merkel aus. Bei der deutschen Wiedervereinigung 1990 mussten bekanntlich Ostmark zunähst in Deutsche Uckermark und später in Euro umgetauscht werden. Ein gewaltiger Akt, der nun ja wegfalle, so Merkel.

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Boulevard Filme/TV Finanzen Gesellschaftliches Historisches Politik Sport

Stinkefinger von Effenberg und Steinbrück ebenfalls keine Fakes von Böhmermann

Jan Böhmermann
Jan Böhmermann: „Das ZDF ist ein Fake von mir“. Foto: Michael Schilling / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Ist denn auf gar nichts mehr Verlass? Erst stellte sich heraus, dass Jan Böhmermann (ZDF) trotz gegenteiliger Behauptung keinesfalls das Video von Yanis Varoufakis gefälscht hat. Varoufakis zeigte 2013 also tatsächlich den Stinkefinger. Um es noch komplizierter zu machen: Varoufakis bezog sich mit dieser Geste auf die Situation von 2010 und nicht auf den Weltuntergang von 1999.

Nun aber kommt es noch weit schlimmer: Wie umfangreiche Recherchen der Redaktion ergeben haben, ist der Stinkefinger von Peer Steinbrück (2013 im SZ-Magazin) auch kein Fake von Böhmermann. Entsprechend hat Böhmermann Peer Steinbrück nicht um seine Wahlchancen gebracht. Dass Peer Steinbrück nicht Bundeskanzler wurde, hat dieser also ganz alleine zu verantworten. Satire darf auch nicht so weit gehen, dass Wahlen in diesem Ausmaß beeinflusst werden. Dennoch sind wieder genug Leute darauf reingefallen.

Stinkefinger
Fälschung – ja oder ja? Auflösung: Der Finger ist real, die Zungengeste aber imaginär. Foto: Libertinus / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Man ahnt es nun: Auch der Stinkefinger von Stefan Effenberg ist keine Fälschung von Böhmermann. Effenberg wurde bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in einem Spiel von deutschen Zuschauern provoziert und machte den Stinkefinger. Nun kann Effenberg nicht Böhmermann dafür verantwortlich machen, dass er als Strafe von Herrenfußballbundestrainer Berti Vogts von der Mannschaft ausgeschlossen wurde.

Erschaffung Adams
Fand wirklich statt: Gott streckt seinen Finger aus, um auf Adam den Lebensfunken überspringen zu lassen. Bild: Michelangelo / Lizenz: Public Domain

Aber, es wird noch weit heftiger. Der gerade erschaffene Adam wird ja bekanntlich von Gott mit ausgestrecktem Finger zum Leben erweckt. Auch diese Szene wurde ausdrücklich nicht von Böhmermann gefälscht, wie heute bekannt wurde.

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Bräuche und Mythen Filme/TV Finanzen Gesellschaftliches Politik Wissenschaft/Bildung

Aliens auf Flughafen BER gelandet – wegen Varoufakis’ Stinkefinger-Diskussion nur geringes Interesse

Ufo
Ufo im Landeanflug über Berlin. Foto: interdimensionalguardians / Lizenz: CC BY 2.0

Auf dem noch im Bau befindlichen Berliner Hauptstadtflughafen BER ist heute früh kurz vor Sonnenaufgang ein zunächst unbekanntes, scheibenförmiges Flugobjekt gelandet. Kurz nach der etwas rauen Landung sollen drei Lebewesen ausgestiegen sein. Die Lebewesen fanden zunächst auf der verlassenen Baustelle keine größere Beachtung. Nur über eine Überwachungskamera ist man ihnen auf die Schliche gekommen. Angeblich wurden die Lebewesen inzwischen von der GSG 9 erschossen oder an einen geheimen Ort gebracht. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) will heute Abend eine Pressekonferenz anberaumen.

Doch das Interesse ist gering. E. T. und seine Geschwister haben sich schlicht den falschen Zeitpunkt für ihren Trip zur Erde ausgesucht. Denn ganz Deutschland und auch fast die gesamte Finanzwelt diskutieren heute über den Mittelfinger des griechischen Finanzministers Yanis Varoufakis. In einem Video ist zu sehen, wie Varoufakis den Stinkefinger zeigt. Varoufakis behauptete gestern in der Talksendung Günther Jauch, der Finger sei nachträglich per Videobearbeitung eingefügt worden, denn er habe ja kaum 11 Finger. Selbsternannte Experten, Fachleute, Laien, Politiker – all diese haben sich nun dem Thema angenommen. Sie verfolgen gespannt die neuesten Nachrichten zu „Fingergate“, diskutieren und untersuchen das Video Frame für Frame. Ob Varoufakis nun den Stinkefinger gezeigt hat, gilt als essentiell für die Frage, ob Griechenland im Euro bleiben kann und Europa überhaupt noch eine Zukunft hat.

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Finanzen Medizin/Gesundheit Politik

Wolfgang Schäuble war mal eine Samenzelle

Spermium und Eizelle
Dr. Wolfgang Schäuble (links), als er noch ganz klein war. Foto: unbekannt / Lizenz: Public Domain

Was wie ein schlechter Witz klingt, ist wahr: Der Präsident des Deutschen Bundestages und langjährige frühere Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) war mal eine Samenzelle. Bereits als Samenzelle hantierte er mit großen Zahlen und konkurrierte mit bis zu 500 Millionen anderen Samenzellen, die bei einer Ejakulation ausgestoßen werden. Bei diesem Casting schaffte Dr. Schäuble es zusammen mit 100.000 bis 300.000 weiteren Spermien in den Gebärmutterhals. Auch hier setzte sich Dr. Schäuble klar durch und gelang in die nächste Runde – in die Eileiter, zusammen mit 500 bis 800 Mitstreitern. Doch das war nicht genug für Dr. Schäuble: Als einzige Samenzelle war er in der Lage, die Eizelle seiner späteren Mutter zu befruchten. Nach neun Monaten, in denen Dr. Schäuble in einem langSamen Reifeprozess vollends zu vereinSamen drohte, erblickte er schließlich am 18. September 1942 das Neonlicht der Finanzwelt.

Jahre später rettete Dr. Schäuble schließlich als Bundesfinanzminister mehrfach die Samenbanken dieser Welt. Aufrufe zu großzügigen Samenspenden stießen frischen Samen in den Markt aus.

Ein großes Ziel hat Dr. Schäuble noch. Bislang stemmte er sich mit aller Gewalt gegen den Grexit und Graccident, den geplanten und weniger geplanten Austritt Griechenlands aus der europäischen Patchworkfinanzfamilie. „Griechenland muss im Euro bleiben“, war das Motto, nun aber gibt es andere Töne: „Grexit nicht ausgeschlossen“. Experten gehen davon aus, dass Dr. Schäuble dessen ungeachtet Griechenland in der gemeinSamen Währung halten will. Ein Coitus innterruptus mit einer möglichen späteren Rückkehr Griechenlands in den Euro scheint eher unwahrscheinlich.

Nach dem erstaunlichen Werdegang von Dr. Schäuble prognostizieren Mediziner, dass seine Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist. So geht die Wissenschaft davon aus, dass Dr. Schäuble wie bei Menschen üblich eines Tages zu Staub zerfallen wird.

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Eurokrise: Athen droht mit Stilllegung des Orakels von Delphi

Orakel von Delphi
Orakel von Delphi. Bis heute erfolgreich und für viele wichtiger als die Prognose ihres Unternehmensberaters. Aber wie lange noch? Bild: Kodros-Maler. Lizenz: Public Domain

Die Drohungen der griechischen Regierung in der Eurokrise werden immer heftiger und unverschämter. Zunächst wollte Athen Reparationszahlungen von Deutschland für die Schäden des Zweiten Weltkriegs. Um dem Nachdruck zu verleihen, drohte der griechische Justizminister Nikos Paraskevopoulos mit der Pfändung deutschen Staatseigentums.

So könnte das Goethe-Institut in Athen gepfändet werden, aber auch Onkel Grieseberts Ferienwohnung auf Lesbos oder das Häuschen von Münchens Alt-Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) auf Mykonos.

Bislang zeigte sich die deutsche Bundesregierung davon wenig beeindruckt. Doch mit der neuen Drohung schlägt Athen ein ganz neues Kapitel auf – und könnte damit tatsächlich Erfolg haben.

Konkret kündigte der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras an, das weltberühmte Orakel von Delphi stillzulegen.

Wenn man sich die wirtschaftliche Lage Griechenlands so anschaue, sei das Orakel für Griechenland wenig hilfreich gewesen, so Tsipras. Aber Staatsmänner und -frauen aus der ganzen Welt würden in den Sommermonaten das Orakel um Rat fragen. In aller Regel mit Erfolg. Besonders erfolgreiche Politiker wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) würden sogar mehrmals im Jahr das Orakel nutzen, um ihre Politik zu justieren. Merkels Erfolg sei damit streng genommen Griechenlands Erfolg, führt Tsipras aus.

Da habe man lange genug zugeschaut, das müsse ein Ende haben. Als Alternative zur Stilllegung könnt man sich aber auch vorstellen, die Rolle der Pythia mit Nana Mouskuri zu besetzen, so Tsipras. Eine ebenso furchteinflößende Vorstellung.

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Neue Forderung: Griechen wollen bei Schäuble mitversichert sein

Alexis Tsipras
Alexis Tsipras: Eine Krankenversicherung für den kranken Mann in Europa! Foto: FrangiscoDer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

In der griechischen Schuldenkrise hat sich die griechische Regierung weit bewegt und ein umfangreiches Reformpapier vorgelegt. Darin enthalten sind ein Programm zur Eindämmung des Tabak- und Sexheftchenschmuggels sowie ein härteres Vorgehen gegen Steuerhinterziehung bei steuerpflichtigen Superreichen, die das Land noch nicht verlassen und noch flüssig sind.

Im Gegenzug findet sich aber auch eine neue Forderung. Ministerpräsident Alexis Tsipras liegt es am kranken Herzen, dass in Zukunft alle Griechen eine ordentliche Krankenversicherung haben. Daher werde die griechische Regierung allen Reformen und einer Fortsetzung des harten Sparkurses nur dann zustimmen, wenn in Zukunft alle griechischen Bürger, die sich keine Krankenversicherung mehr leisten können oder wollen, automatisch bei Minister Wolfgang Schäuble mitversichert sind, so Tsipras. In Deutschland sei schließlich auch praktisch jeder krankenversichert, es gebe ja eine Pflichtversicherung, führt Tsipras aus. So etwas sei ja auch selbstverständlich, Sparen dürfe nicht auf Kosten der Gesundheit gehen.

Es wird davon ausgegangen, dass die deutsche Bundesregierung die Reformvorhaben durchwinkt, auch wenn die GroKo mal wieder eine große Kröte schlucken muss.

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Griechenland-Krise spitzt sich zu: Sisyphos gibt auf – „Sinnlos, weiterzumachen“

Parthenon
Foto: Steve Swayne / Lizenz: CC BY 2.0

Die griechische Schuldenkrise weitet sich immer mehr aus und hat nun auch die griechische Unterwelt erreicht. Sisyphos hat überraschend seine Kapitulation erklärt. Er sehe einfach keinen Sinn mehr darin, sich hier abzuplagen, während sein Land keine Perspektive und Hoffnung mehr habe, sich je wieder aus dem Spardiktat der Europäischen Union zu befreien zu können.

Sisyphos wurde dazu verurteilt, auf ewig einen Felsblock einen Berg hinaufzurollen. Immer, wenn er fast den Gipfel erreicht hat, entgleitet ihm der Felsblock und rollt zurück ins Tal. Sisyphos kann dann wieder ganz von vorne anfangen.

Sisyphos
Bild: Franz Stuck / Lizenz: Public Domain

Er sei sich sicher, dass er es irgendwann geschafft hätte, seine Aufgabe erfolgreich zu beenden, aber nun habe er einfach keinen Bock mehr.  Wie man seine Landsleute behandele, treibe ihm die Wuttränen in die Augen, so Sisyphos.

Beobachter gehen davon aus, dass Sisyphos hoch pokere und unter gewissen Erleichterungen dann doch weitermacht. So fordert Sisyphos einen niedrigeren Berg, dieser soll folglich deutlich abgetragen werden. Ebenso soll die Last reduziert werden. Ferner will Sisyphos mehr Zeit für die Umsetzung seiner Aufgabe. Reformen schließt Sisyphos nicht aus. Mit einer neuen, runderen Form seines Felsblocks täte er sich leichter, erklärt Sisyphos. Ist Griechenland doch noch zu retten?

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Finanzen Politik

Griechenland-Krise: Neue Regierung kriegt mehr Zeit – so viel, so lange sie im Amt ist

Tempel des Hephaistos
Tempel des Hephaistos. Er ist einer der besterhaltenen griechischen Tempel. Das soll auch so bleiben. Foto: Eusebius / Lizenz: CC BY 3.0

Die neue griechische Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras will mehr Zeit, um ein tragfähiges Finanzierungskonzept vorzulegen. Das krisengeschüttelte Land steht vor der Staatspleite, auch ein Grexit, also ein Ausstieg Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung, wird von Experten nicht mehr ausgeschlossen.

Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist Spekulationen entgegengetreten, dass man der griechischen Regierung satte sechs Monate einräumen wolle. Das sei viel zu lange, so Schäuble. So viel Zeit sei nicht mehr. Man werde der Regierung aber so viel Zeit gewähren, so lange sie im Amt ist, so Schäuble.

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Filme/TV Medien Politik Technik/Hightech

Stromausfall – Günther Jauch musste in Pannensendung Einspielmelodie summen

Günther Jauch
Blackout: Günther Jauch muss improvisieren. Foto: Mark K. / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0
Pantomime
Keine Einspielfilme möglich. Ein Pantomime mimt den neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras. Foto: Wladyslaw / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Pannensendung bei Günther Jauch. Wegen eines Stromausfalls in Teilen Berlins konnte Günther Jauch zunächst nicht live auf Sendung gehen. Eigentlich wollte Günther Jauch („Live aus dem Gasometer“) mit dem griechischen Wirt Γεώργιος Παπαδόπουλος aus der Lindenstraße, mit dem russischen Präsidenten und Griechen-Versteher Wladimir Putin, mit Peter Meier (hat ein Haus auf der griechischen Insel Lesbos) und Kardinal Joseph Ratzinger (regt sich bis heute darüber auf, dass sich die orthodoxe Kirche in Griechenland als einzige wahre christliche Kirche hält, wo doch die römisch-katholische Kirche die einzige wahre christliche Kirche ist) über die neue griechische Regierung diskutieren.

Stattdessen musste zunächst als Pausenfüller das Schicksal des Entführungsopfers Natascha Kampusch herhalten. Als der Strom nach 20 Minuten wieder da war, konnte die Sendung endlich beginnen. Leider konnten nicht alle Systeme erfolgreich hochgefahren werden. Einspielfilme waren nicht möglich (Windows 3.1-Schutzverletzung auf Einspielcomputer). Jauch musste sogar die Einspielmelodie summen und sich mit einer Extraportion Moderationskärtchen behelfen. Ein Pantomime, den man flugs in einem Park aufgetrieben und mit einer guten Flasche Wein geködert hatte, mimte die Akteure aus den vorgesehenen Einspielfilmen. Leider konnte nicht wie üblich in Super-Duper hochauflösendem 3D 4K+ 5-Kanal-Dolby-Surround gesendet werden, sondern nur in DDR-SECAM (mono), das auf pseudo HDTV hochskaliert wurde und auffällig viele Artefakte zeigte.

Das Ergebnis der Diskussion, die mehrfach von flackerndem Licht und verschiedenen heulenden Zivilschutzsirenen unterbrochen wurde, war, dass Griechenland sich nur selbst helfen könne. Jauch versemmelte den Witz, dass in Griechenland bald das Licht ausgehen könnte und wies auf deutsche Verhältnisse hin (konstante Stromversorgung wegen abgeschalteter Atomkraftwerke in Gefahr).

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Finanzen Politik

Ende der Griechenland-Krise – Tsipras druckt benötigtes Geld selbst

Alexis Tsipras
Alexis Tsipras wendet sensationell den Konkurs seines Landes ab. Er will sogar Schulden zurückzahlen! Foto: FrangiscoDer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Gerade hat der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die anderen Länder der Eurozone brüskiert, weil er das mit der EU vereinbarte Sparprogramm einseitig für beendet erklärt hat und nun mit Sofortmaßnahmen großzügig Geld verteilt. Normalerweise würde Tsipras das Geld Ende Februar ausgehen, Griechenland wäre dann pleite. Denn eine neue Tranche aus dem Hilfspaket würde nur angezahlt werden, wenn bestehende Vereinbarungen eingehalten werden.

Besonders effektiver 1.000-Euro-Schein kommt

Gelddruckerei
So einfach geht das. Selbst ist der Mann! Foto: Alexey Kudenko / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Doch Tsipras hat schon längst die Lösung. Praktischerweise steht in Griechenland eine der Euro-Druckereien. Mit einem extra designten 1000-Euro-Schein (bislang war der Schein mit dem höchsten Wert der 500-Euro-Schein) will Tsipras das benötigte Geld selbst drucken.

Damit löse er eine Reihe von Problemen auf eine sehr effektive Weise, so Tsipras. Er benötige nun keine Hilfsgelder mehr von der EU, er könne sogar schon den einen oder anderen Euro zurückzahlen. Das Drucken von 1000-Euro-Schein sei sehr effektiv, jeder Schein koste nur einen Bruchteil des aufgedruckten Wertes. Das sei noch weit lukrativer als das Drucken von 500-Euro-Scheinen. Diese Maßnahme sei quasi eine Gelddruckmaschine, so der griechische Ministerpräsident sichtlich stolz.

Ob er denn einfach Geld drucken dürfe, wird Tsipras gefragt. Der Ministerpräsident lächelt diabolisch. Natürlich dürfe er das, denn die bestehenden Verträge würden nur für die bekannte Euro-Münzen und -Scheine gelten. Ein 1000-Euro-Schein sei da nie erwähnt worden, und was nicht ausdrücklich geregelt sei, sei nicht verboten, so Tsipras.

Euphorie auf den Finanzmärkten

Die Finanzmärkte reagierten mit einem Kursfeuerwerk auf die Ankündigung. Einige Banker sehen zwar durch die steigende Geldmenge Inflationsgefahr, allerdings ist die Inflationsrate derzeit ohnehin nahezu bei null und damit ungesund niedrig. Die Aussicht für die Gläubiger, dass sie ihr Geld tatsächlich zurückerhalten werden, und die Tatsache, dass ein neuer Schuldenschnitt abgewendet wurde, wurden regelrecht euphorisch aufgenommen. Der DAX legte stark zu, der OUX (der Index der wichtigsten Oúzo-Brennereien) erreichte sogar ein neues Allzeithoch. Die Griechen haben sich aus der Krise herausgewählt.

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Bräuche und Mythen Finanzen Historisches Politik Sprachliches

Aus Verärgerung wegen Griechen-Linksruck: „Bayern“ schreibt sich wieder mit „i“

Baiern
Staatsgrenze zu Bayern auf der Zugspitze. Diese Korrektur wird hier wohl bald ausgeführt werden. Foto: BKP, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Seit 1825 schreibt sich „Bayern“ offiziell mit „y“. Die Schreibweise mit Ypsilon, also mit einem griechischen Buchstaben, geht auf die Liebe des bayerischen Königs Ludwig I. zu Griechenland zurück. Er ordnete an, dass die bisherige Schreibweise „Baiern“ durch „Bayern“ abgelöst wird. Nur wenn die Sprache gemeint ist, wird noch das „i“ gesetzt: die „bairische Sprache“.

Nach dem gestrigen Erdrutschsieg des Griechen Alexis Tsipras mit seinem als linksradikal geltenden Wahlbündnis Syriza sind viele Politiker nicht nur in Europa in Sorge, dass Griechenland seine Sparanstrengungen zurückschrauben und seine Reformen nicht mehr vorantreiben könnte. Vielfach wurde schon damit gedroht, dass Griechenland aus dem Euro fliegen könnte (Grexit), falls der Reformwile nachlasse und Verpflichtungen nicht eingehalten würden. In Griechenland will die überragende Mehrheit den stabilen Euro behalten.

Bayern reagiert und schreibt sich wieder mit „i“

In Bayern hat der griechische Linksruck schon zu Konsequenzen geführt: „Das ist also der Dank!“, polterte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), „Jetzt sind in Griechenland ausgerechnet die Linken an der Macht, wo wir, die CSU, doch so schön rechts sind“, so Seehofer. „Ich und das Kabinett haben daher beschlossen, dass wir Bayern wieder mit ‚i‘ schreiben: Baiern.“

Der bairische Landtag muss dem Vorhaben noch zustimmen, was aber in Baiern als reine Formsache gilt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass sofort und überall das „y“ verschwindet.

„Wir werden nicht von heute auf morgen umstellen, sondern nur, wenn etwas nachgedruckt wird. Also wenn ich neue Visitenkarte drucken lassen, weil die alten aus sind, dann wird das korrigiert. Ich schmeiße doch keine Tonnen Visitenkarten und Briefpapier weg“, führt der bairische Ministerpräsident aus. „Wir Baiern können mit Geld umgehen, andere können es nicht“, so Seehofer mit starker Betonung auf dem „wir“.

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Finanzen Gesellschaftliches Kriminalität Politik

Verband der Einbrecher begrüßt Negativzinsen, da dann mehr Geld zu Hause aufbewahrt wird

Einbrecher
Einbrecher bei der Arbeit. Foto: blu-news.org / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Zinsen sind auf einem Rekordtief. Großanleger müssen derzeit bereits Strafzinsen berappen. Es wird erwartet, dass aus den mickrigen Zinsen, die Kleinsparer noch für Festgeld und andere „sichere“ Anlagen erhalten, demnächst ebenso negative Zinsen werden. Man müsse die Zinsen in Zukunft als eine Art Gebühr dafür begreifen, dass die Banken das Geld sicher für den Kunden aufbewahrten, so ein Bankensprecher. Nichts sei umsonst, denn warum solle man für einen bislang kostenlosen Service, der den Banken Geld koste, nicht auch Geld verlangen dürfen, fragt der Bankensprecher rhetorisch.

Des Sparers Leid ist des Einbrechers Freud

Der Deutsche Verband der Einbrecher (DVE), der jährlich an Neujahr in einem geheimen Keller tagt, begrüßt indes die angekündigten Negativzinsen. Ein Verbandssprecher, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben will, sagte, man rechne damit, dass bei Negativzinsen wieder erheblich mehr Leute ihr Geld in den eigenen vier Wänden aufbewahren würden. Denn dort erhielten sie ja mehr Zinsen als auf der Bank, nämlich exakt null Prozent, während sie bei den Banken minus null Komma irgendwas bekämen. Das sei eindeutig mehr. Damit erwarte der DVE einen höheren Reingewinn bei Brüchen, auf Denglisch „Profit-per-Break-Rate“. Das sei wie ein Geldregen für die gebeutelte Branche, die mit immer raffinierteren Alarmanlagen, besser abgesicherten Fenstern, gar künstlichen Schäferhunden kämpfen und daher ständig aufrüsten müsse, so der Sprecher. „Aber wir kriegen praktisch jeden Schuppen auf und auch jeden Tresor, und wenn wir sprengen müssen!“, fügt der Sprecher an.

Aufbruchstimmung für eine Nachschlüsselbranche

Auf absehbare Zeit ist keine Abkehr von der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erwarten. Der DVE sieht daher eine absolute Aufbruchstimmung für seine Branche.

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Finanzen Kriminalität Politik Sport

Immer dollar: Hoeneß verzockte Griechenland

Tempel des Hephaistos
Griechenland ist mal wieder so gut wie pleite. Foto: Eusebius / Lizenz: CC BY 3.0

Erst waren es 3,2 Millionen Euro, dann 3,5 Millionen Euro, und auf einmal gestand Uli Hoeneß, der sich derzeit in München wegen Steuerhinterziehung vor Gericht zu verantworten hat, es seien noch einmal schlappe 15 Millionen Euro mehr.

Dann stieg der Betrag weiter an, gestern ging man von mindestens 27 Millionen Euro aus, die Hoeneß am Fiskus vorbei geschleust haben soll. Das Ende der Fahnenstange scheint aber noch nicht erreicht.

Uli Hoeneß
Immer bunter, immer dollar: Uli Hoeneß, früher Spieler (Fußball), dann Spieler. Foto: Senfacy/Hic et nunc / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Zwar spielt es für den Steuerbetrug und das damit verbundene Strafmaß wohl keine so große Rolle, aber das Ausmaß ist beträchtlich. Wie heute bekannt wurde, handelte Hoeneß auch mit Griechenland-Anleihen und mit griechischen Hochrisikopapieren. Zeitweise soll Hoeneß einen Wert gehalten haben, der dem Wert von ganz Griechenland entsprach. Doch Hoeneß verpasste den idealen Zeitpunkt zum Verkaufen und verzockte sich. Die Papiere waren auf einmal fast nichts mehr wert. Das Geld war zwar nicht weg, es hatten nur andere. Genauer verschwand es in dunklen Kanälen. Man geht von mehreren Billionen (sic!) Euro aus, die Hoeneß mal so ganz schnell verspielt hat. Spielsucht kann schreckliche Dimensionen annehmen.

Nach den Europa-Wahlen, so die Gerüchteküche, wird Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ein drittes Griechenland-Hilfspaket auflegen, um das seit Jahren immer wieder kurz vor dem Bankrott stehende Land vielleicht doch noch zu retten.

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Finanzen Politik

Sahra Wagenknecht fordert Abschaffung des Euro – und Einführung einer Art „Monopolydollar“

Sahra Wagenknecht
Sahra Wagenknecht (Die Linke). Foto: xtranews.de / Lizenz: CC BY 2.0

Die Vizechefin der Linken, Sahra Wagenknecht, hat die Abschaffung des Euro gefordert. Der Euro spalte Europa. Sie fordert daher ein „neues Währungssystem mit stabilen Wechselkursen und Kapitalverkehrskontrollen“.

Es sollen also nationale Währungen zurückkommen. In Deutschland soll dabei keinesfalls die DM wiedereingeführt werden, da diese bereits vom Namen her zu mächtig und damit verbrannt sein. Statt dessen fordert Wagenknecht einen europaweit einheitlichen Namen, der durch ein nationales Präfix ergänzt wird. Dabei denkt Wagenknecht an den Monopolydollar. In Deutschland hieße die neue Währung folglich Deutscher Monopolydollar.

Die Bezeichnung Monopolydollar verdeutliche am besten, in welchem erschreckenden Ausmaß kapitalistisch und ausbeuterisch die Welt sei.

Monopoly
Monopoly-Brettspiel mit vielen Monopolydollar. Foto: Horst Frank / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Das zeige sich bereits darin, dass in der DDR das Spiel Monopoly selbstverständlich verboten gewesen sei, so Wagenknecht. Geschadet habe das niemandem. Der Name Monopolydollar sei zumindest ehrlich, sie habe die Schnauze voll von euphemistischen Namen.

Auch sei die Bezeichnung bereits fast weltweit bekannt. Wer den Namen noch nicht kenne, könne ihn sich leicht einprägen, führt die schöne Linkspolitikerin aus.

Natürlich könne man in Zukunft nicht mit Spielgeld zahlen, zumindest mit den Scheinen, die dem Brettspiel beilägen, aber die Bezeichnung sei einfach ideal. Eine Expertengruppe soll nun das Design der neuen Münzen und Scheinen festlegen.

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EZB will Leitzins auf unter 0 % senken

EZB
Die Europäische Zentralbank (EZB) Bankfurter Stadtteil Mainhattan. Foto: Michael Thurm / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Gerade erst wurde der Leitzins auf den historischen Tiefstand von 0,25 % gesenkt, da soll sich bereits die nächste Senkung in Vorbereitung befinden. Das erfuhr keinblatt.de aus sachdienlichen Kreisen. Dabei wird der Leitzins wohl auf –0,11 % herabgesetzt.

Offenbar zeichnet sich ab, dass die jüngste Zinssenkung nicht den gewünschten langfristigen Effekt hat. Ein niedrigerer Leitzins verbilligt Kredite, wenn sich Kreditinstitute bei Zentralbanken Geld leihen. Dies hat auch Signalwirkung, sodass sich generell Kredite verbilligen und die Wirtschaft angekurbelt wird. Der Haken ist, dass die Kapitalmärkte bei den gegenwärtig historisch niedrigen Zinsen kaum noch Rendite abwerfen. Auf Festgeld gibt es ohnehin kaum noch Zinsen, Geld verdienen lässt sich allenfalls noch auf dem Aktienmarkt und mit Immobilien. Entsprechend gibt es schon länger einen Run auf Immobilien. Die Gefahr ist aber, dass dann zu viel gebaut wird – am Bedarf vorbei. Auch in Deutschland könnte es eines Tages zu einem Platzen der Immobilienblase kommen. Spanien etwa mit seinen Geisterstädten kann bereits heute ein Leid (sic!) davon singen.

Dazu kommt die massive Geldentwertung. Berücksichtigt man die Inflationsrate, verlieren Spareinlagen und Lebensversicherungen jetzt schon Jahr für Jahr an Wert. Es ist kaum noch möglich, fürs Alter Geld anzusparen.

Nun aber sollte man annehmen, dass es bei einem Tiefstand von knapp über 0 % nicht mehr weiter runtergehen könnte. Spätestens bei 0 % sollte die magische Grenze sein. Laut einem Vertrauten soll EZB-Präsident Mario Draghi gesagt haben, er lasse sich doch von einer Null nicht abschrecken. Nur eine Null würde sich von einer Null aufhalten lassen. Schließlich gebe es ja negative Zahlen, das lerne heute jeder in der Schule. Also lasse er sich sein Instrument der Leitzinssenkung nicht nehmen, schon gar nicht von der Mathematik. Notfalls könne man ja auch noch eine elfte Ziffer im Dezimalsystem zwischen 0 und 1 einführen, dann hätte man noch Spielraum oberhalb der 0 (Elfersystem, Unodezimalsystem). Draghi soll sich bereits mit dem zuständigen Elferrat der Universität Gelsenkirchen in Verbindung gesetzt haben, um über eine Erweiterung zu beraten.

Ein Zinssatz von unter null bedeutet aber, dass man draufzahlt, wenn man Geld verleiht. Da sich die Banken an dem Leitzins orientieren, ist zu erwarten, dass auch für Festgeld oder gar für das Bunkern von Geld auf dem Girokonto ein negativer Zins veranschlagt wird. Die Einlagen schrumpfen dann bereits ohne Einbeziehung der Inflationsrate. Der Sparer wäre folglich dann besser bedient, wenn er das Geld unter dem Kopfkissen bunkert. Draghi soll hier keine Gefahr sehen. Man habe den Leuten seit Urzeiten eingehämmert, dass das Geld nur auf der Bank sicher sei. So schnell gehe diese Erkenntnis nicht aus den Köpfen der Leute raus. Der negative Zinssatz sei dann so eine Art Gebühr, dass das Geld sicher auf der Bank aufbewahrt werde. Leistungen kosten halt, „Nichts ist umsonst, nur der Tod, und der kostet das Leben“. Man zahle doch sicherlich gerne eine kleine Gebühr an die lieben Banken, wenn die Alternative wäre, schlaflose Nächte zu haben, da man ständig Angst haben müsste, das Geld käme abhanden. Außerdem würde sich ja gar nicht so viel ändern. Die Geldentwertung würde sich noch einmal um Nuancen beschleunigen, das sei alles. Zumindest vorerst.

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Finanzpleite: FDP schlüpft unter ESM-Rettungsschirm

Als wäre die Wahlpleite bei der Bundestagswahl nicht schon schlimm genug, kommt es für die FDP nun knüppeldick: Es droht auch die finanzielle Pleite. Überall brechen die Einnahmen weg. Aus der staatlichen Parteienfinanzierung fließt nicht mehr viel, da diese an die Wählerstimmen gekoppelt ist. Hatte die FDP in der Regierung ohnehin nur einen kleinen Einfluss, fällt dieser nun ganz weg. Für Großspender ist die Partei daher kaum mehr attraktiv. Mit Spenden alleine kann die Partei also kaum gerettet werden.

Um frisches Kapitel zu bekommen, hat die FDP nun einen Antrag auf einen Notkredit aus dem ESM (Europäischer Stabilitätsmechanismus) gestellt. Was kaum bekannt ist, nicht nur Staaten können unter den ESM-Rettungsschirm schlüpfen. Auch Banken, regierungsnahe Organisationen und Lobbyvertretungen können unter bestimmten Voraussetzungen davon profitieren.

Nun ohne uns

FDP "Nun ohne uns"
FDP: „Nun ohne uns“ – Der Wähler kann so grausam sein, dabei braucht Deutschland eine liberale Partei. Vorlage: Liberale / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

Ein FDP-Sprecher der Redaktion gegenüber: „Ich gehe davon aus, dass die 4,8 Milliarden Euro problemlos bewilligt werden und wir nächste Woche die erste Tranche auf dem Konto haben. Damit überstehen wir die nächsten vier Jahre garantiert.“ Mit dem Notkredit seien aber harte Reformen verbunden. Sie müssten den Parteiapparat verschlanken, was sich aber quasi von selbst erledige, da die FDP ja die nächsten vier Jahre eher wenig zu tun habe. Die Mitgliedsbeiträge müssten raufgesetzt werden, dazu ein FDP-Soli für alle Mitglieder eingeführt werden. Das tue der FDP besonders weh, wo man den Bundes-Soli doch abschaffen wollte. Schon wieder müsse man quasi ein Versprechen brechen. Auch die staatliche Hilfe aus dem ESM sei eine Schmach, predige die FDP doch immer „Mehr Eigenverantwortung, weniger Staat.“

In vier Jahren wolle die FDP zurück an der Macht sein. Dieses Mal wolle sie dann liefern, um jeden Preis. „Wir sind uns sicher, in der nächsten Legislaturperiode wird uns das gelingen. Wir werden sehr viel von unseren Vorstellungen durchsetzen.“ Zweifel seien dieses Mal nicht angebracht. Nächstes Mal werde es die FDP schaffen, so der Sprecher, schließlich müsse man ja die Raten für den Kredit begleichen, vielleicht sogar eines Tages eine ausgeglichene Parteikasse anstreben. Dazu brauche man Großspenden und die flössen nur, wenn man Politik im Sinne der Unternehmen verändere.

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Spektakulärer Plan: Regierung will Griechenland-Krise durch neuen Namen lösen

Tempel des Hephaistos
Tempel des Hephaistos. Er ist einer der besterhaltenen hellenischen Tempel. Das soll auch so bleiben. Foto: Eusebius / Lizenz: CC BY 3.0

Die Griechenland-Krise ist zurück, wenn sie denn je weg war, und verhagelt der beliebten Kanzlerin nun fast den Wahlkampf. Der griechische Finanzminister will offenbar noch einmal einen Finanzbedarf von 10 Milliarden Euro anmelden. Ein drittes Hilfspaket ist damit wahrscheinlich, auch ein erneuter Schuldenschnitt kann nicht ausgeschlossen werden.

Die Bundesregierung plant nun, die Griechenland-Krise mit einer spektakulären Maßnahme zu lösen. Dies erfuhr die keinblatt.de von einem Vertrauten der Kanzlerin, der nicht genannt werden will. Griechenland soll nun nur noch unter der bislang selten gebrauchten langen Bezeichnung Hellenische Republik geführt werden. Die neue Kurzform ist dann Hellas, bekanntlich die Eigenbezeichnung Griechenlands. Die Griechen werden begrifflich zu Hellenen, das Adjektiv griechisch zu hellenisch.

Die Kanzlerin sei es leid, dass die Griechenland-Krise nicht aus den Schlagzeilen komme und die Leute seit Beginn der Euro- und Schuldenkrise immer mehr Abneigung gegen die gemeinsame Währung entwickelten. Werde Griechenland als amtliche Bezeichnung abgeschafft, gäbe es damit auch keine Griechenland-Krise mehr. Besonders regten die Kanzlerin schlechte Wortspiele auf, die zu beschämenden Schlagzeilen wie „Ihr Pleitevolk griecht nichts mehr“,  „Jetzt herrscht Griech!“ oder „Griecht am Boden, ihr Pleite-Griechen“ verarbeitet würden und fremdenfeindliche Ressentiments bedienten.

Einen Etikettenschwindel weise die Kanzlerin zurück. Ein neuer Name, der nicht belastet sei, würde Platz für Neues schaffen, Platz zum Atmen geben. Man denke nur an andere erfolgreiche Umbenennungen. „Aktion Sorgenkind“ heiße jetzt etwa „Aktion Mensch“, das klinge doch zehntausend Mal besser. „Raider“ habe man zu „Twix“ gemacht, Umbenennungen – eine Form des Marketings – seien damit längst etabliert, zitiert der Vertraute die Kanzlerin. Wichtig sei nur, dass der Ausdruck „Griechenland“ aus der Öffentlichkeit verschwinde, die meisten Leute würden ohnehin nicht mitkriegen, dass „Hellas“ das Gleiche wie „Griechenland“ sei oder es nach dem nächsten Vollrausch schon wieder vergessen haben.

Alle Behörden sollen angewiesen werden, nur noch die neuen Bezeichnungen zu verwenden. Den Medien könne man den neuen Namen natürlich nicht vorschreiben, man werde aber Empfehlungsblätter herausgeben. Es werde selbstverständlich niemand eingesperrt, wenn er weiterhin „Griechenland“ schreibe, aber die Kanzlerin werde natürlich einer Interviewanfrage eher wohlgesonnen sei, wenn die Medien ganz brav die neuen Bezeichnungen verwendeten.

Die Kanzlerin sehe nur positive Effekte. Sie habe inzwischen Angst, dass die Griechenland-Krise ihre Wiederwahl bei der übernächsten Bundestagswahl in acht Jahren gefährde. Das wolle und werde sie nicht hinnehmen, so der Vertraute.