Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Kunst & Kultur Politik

Nur noch Frauennamen zugelassen: Stadt ehrt Udo Jürgens mit „Udine-Jürgens-Straße“

Udo Jürgens
Udo Jürgens am schwarzen Schimmel. Die Frauenquote geht vor, auch bei einem sehr großen Künstler. Foto: Steindy / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es ist eine peinliche Provinzposse. In unzähligen deutschen Kommunen gibt es die sogenannte „Verordnung zur gebührenden Berücksichtigung von Frauen bei der Benennung von Straßen und Plätzen“. Neue Straßen dürfen dabei ausschließlich nach prominenten Frauen benannt werden, und zwar so lange, bis Gleichstand herrscht zwischen beiden Geschlechtern. Ab diesem Zeitpunkt gilt dann eine Quote von 50:50.

„Udine-Jürgens-Straße“ erfüllt die Kriterien

In einem Neubaugebiet in der hessischen Kleinstadt Hasenberg wollte man mit der Ehrung des tragischerweise verstorbenen Künstlers Udo Jürgens nicht so lange warten. Bürgermeister Frank Freese (CDU), selbst Udo-Jürgens-Fan, biss aber in der Gemeinderatssitzung auf Granit. Zwar erlaubt die Satzung bei herausragenden Persönlichkeiten Ausnahmen. Mit der entsprechenden Begründung kann also eine Straße ausnahmsweise doch einen männlichen Namensgeber erhalten. Doch der Gemeinderat wollte dem nicht zustimmen, obwohl Udo Jürgens der wohl bekannteste und erfolgreichste Musiker im deutschsprachigen Raum war. Nun hat man sich auf einen Kompromiss geeinigt. Die Straße wird „Udine-Jürgens-Straße“ heißen. Kurzerhand entschied man sich also für die weibliche Äquivalente von „Udo“.

Damit keiner zweifelt, dass wirklich Udo Jürgens geehrt wird, soll am Straßenanfang unterhalb des Straßenschildes eine Hinweistafel mit einer kurzen Biographie der Künstlerin (sic!) angebracht werden, auf der auch einige ihrer größten Hits („Tante Emma“, „Griechischer Wein“, „Aber bitte mit Sahne“ …) erwähnt werden sollen.

Udo Jürgens war am 21. Dezember 2014 plötzlich verstorben. Er wurde 80 Jahre alt.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches

Nach Stehpinkler-Urteil: Tausende Mieter entsorgen ihre Stühle

Stühle Sperrmüll
Entsorgte Stühle auf dem Sperrmüll. Ärzte halten indes roten Stuhl für gefährlich, eine Stellungnahme des Heiligen Stuhls steht noch aus. Foto: Christopher Sessums / Lizenz: CC BY 2.0

Das Düsseldorfer Amtsgericht hat entschieden: Mieter dürfen im Stehen pinkeln, selbst wenn dadurch der empfindliche Marmorboden stumpf wird. Denn trotz „Domestizierung des Mannes“ sei das Stehpinkeln weit verbreitet und gehöre daher zum vertragsgemäßen Gebrauch einer Wohnung, so die Richter. Ein Mieter hatte auf Auszahlung der vollen Mietkaution von 3.000 Euro geklagt. Der Eigentümer wollte 1.900 Euro wegen Beschädigung des Marmorbodens einbehalten.

Viele Bewohner konnten ihren Augen kaum trauen, als sie heute Morgen das Haus verließen. Unzählige Leute haben ihre Stühle entsorgt und zum Abholen durch den Sperrmülldienst bereitgestellt.

Kategorien
Gesellschaftliches Historisches Politik Religion

Führer gegen Islamisierung des Arierlandes (FÜGIDA)

Adolf Nazi
Adolf Nazi: Keine Islamisierung des Arierlandes! Foto: Deutsches Bundesarchiv / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Der Führer hat sich gegen eine Islamisierung des Arierlandes ausgesprochen. Nach einer kritischen Nachfrage unserer Redaktion, dass es kaum Muslime im Dritten Reich gebe und türkische Gastarbeiter erst in den 1960er-Jahren und damit lange nach dem Ende des Tausendjährigen Reichs mit ihren Gebetsteppichen nach Deutschland kommen würden, sagte der Führer im Großdeutschen Rundfunk, dass die gefühlte Islamisierung weit fortgeschritten sei und daher dringend Einhalt geboten werden müsse. Der diesjährige Reichsparteitag stünde daher voll und ganz unter dem Motto „FÜGIDA – Führer gegen die Islamisierung des Arierlandes“. Der Führer vermerkt in seinem Tagebuch, dass ihm da ein griffiger Begriff eingefallen sei. Ihn würde es nicht wundern, wenn diese Idee eines Tages geklaut werden würde.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Sprachliches Wissenschaft/Bildung

Jeder zweite Anhänger kann „Pegidia“ nicht richtig buchstabieren

Pegidia-Demo in Dresden
Pegidia-Demo in Dresden am 12. Januar 2015. Wer sind ihre Anhänger? Foto: Kalispera Dell / Lizenz: CC BY 3.0

Bislang wusste man nicht viel über diejenigen, die auf Pegidia-Demonstrationen gehen. Die Universität Gelsenkirchen hat sich nun in einer großangelegten Studie dem Phänomen Pegida angenommen.

Im Ergebnis der Studie kommt heraus, dass Pergida-Demonstranten in puncto Schullaufbahn eine mittlere Einbildung haben. Allerdings können 51 % den Namen ihrer Bewegung nicht richtig buchstabieren, die Auflösung des Akronyms („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) gelang nur noch 29 % der Befragten, die sich zur Bewegung bekennen. 78 % wussten nicht, was überhaupt ein Akronym ist.

Der durchschnittliche Pegida-Anhänger hat 1,44 Perserteppiche (von Kindern handgeknüpft, weil es einfach preiswerter ist), isst vorzugsweise blutiges Fleisch, trägt die Haare offen, besucht im Mittel nur 0,2-mal im Jahr ein türkisches Bad und verfügt im Schweigemarschmodus lediglich über einen Wortschatz von einem einzigen Wort („Lügenpresse“).

Die technische Ausstattung der Anhänger ist als gut zu bewerten. Seitdem die Beleuchtung in Städten immer öfter auffällt, ist der Anteil an Pegida-Anhängern, die mindestens über eine Stirnlampe und ein Nachtsichtgerät verfügen, auf 91 % angestiegen. 70 % der Pegida-Anhänger stehen erst am Abend auf, um dem Namen ihrer Bewegung gerecht zu werden.

Bei den Vorbildern steht nach dem schrecklichen Attentat in Paris auf das Satiremagazin Charlie Hebdo die Solidarität in Vordergrund: 75 % der Anhänger geben an, dass Charlie Chaplin der sympathischste Franzose sei.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Religion Technik/Hightech Unfälle/Unglücke Verkehr

Nach Zwischenfall auf ISS: Pegida benennt sich in „Patriotische Europäer gegen die ISS-lamisierung des Abendlandes“ um

ISS
Die ISS. Foto: NASA. Lizenz: Public Domain

Auf der Internationalen Raumstation ISS ist es zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Dabei hat sich wegen eines Lecks im Kühlsystem hochgiftiges Ammoniak im US-Modul ausgebreitet. Zwei ehemalige Raucher sind wegen des intensiven Geruchs unverzüglich rückfällig geworden und haben sich trotz des strengen Rauchverbots an Bord Marlboro-Zigaretten angesteckt. Hintergrund: Die Beimischung von Ammoniak hat Marlboro zum Welterfolg geführt – der Marlboro-Geschmack ist quasi Ammoniak. Nach einer raucherbedingten Verpuffung haben sich die US-Astronauten im russischen Modul in Sicherheit gebracht. Wegen des eklatanten Verletzung gegen die Sicherheitsbedingungen müssen sie nun die Raumstation verlassen. In die USA können sie nicht zurückkehren, da ihnen dort der Prozess droht.

Folgerichtig haben die Astronauten nun Asyl in Deutschland beantragt. Daraufhin hat sich die Pegida in „Patriotische Europäer gegen die ISS-lamisierung des Abendlandes“ umbenannt. Ein Sprecher sagte, man wolle keine Besatzung durch einen ISS-Staat. Führende Verschwörungstheoretiker innerhalb der Pegida wiesen darauf hin, dass Deutschland kein freies Land sei, sondern eine Firma (BRD-GmbH) und dass die ISS Chemtrails im Weltall hinterlasse. Auch wäre ein bei der Verpuffung herausgeschleudertes Feuerzeug nun zum Weltraumschrott geworden und bedrohe die TV-Satelliten mit HSE24 und dem Heimatkanal, auf dem auch Helene Fischer zu sehen sei. Man habe zwar an sich nichts gegen Weltraumflüchtlinge, solange sie nicht hierher kämen. All dies dürfe man ja wohl mal sagen, ohne dass man als Alt-Nazi gleich als Nationalsozialist diffamiert werde, hieß es.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Religion

Parallelgesellschaften existieren wirklich – Pegida ist eine von ihnen

Pegida-Demo
Pegida-Demo. In der Welt der Demonstranten schreibt man „straffällig“ auf einmal groß. Foto: quapan / Lizenz: CC BY 2.0

Was viele nicht ahnten, eine Parallelgesellschaft, wie sie in ähnlicher Form von der Pegida postuliert wird, gibt es in Deutschland tatsächlich. Eine wachsende Gruppe von Leuten lebt am Rande der Gesellschaft mit eigenem Weltbild. Schon längst informieren sich diese Leute nicht mehr über die Mainstream-Medien wie den großen Zeitungen und das öffentlich-rechtliche Fernsehen, die nur als „Lügenpresse“ empfunden werden. Solche Leute beziehen ihr Wissen nur noch aus obskuren Quellen, von Medien wie den Pi-News, Russia Today und verschwörungstheoretischen Internetseiten.

Keinesfalls sollen alle Leute über einen Kamm geschert werden. Längst nicht jeder, der bei den Pegida-Demos mitmarschiert, entspricht diesem Typus, ebenso ist nicht jeder in dieser Hinsicht „verlorengegangen“. Keinesfalls soll auch hier behauptet werden, dass die Mainstream-Medien ausgewogen berichten und bestmöglich recherchieren. Das Gegenteil ist oft richtig, und manche Verlagsgrundsätze und -bekenntnisse wie die beim Axel-Springer-Verlag

Die Unterstützung des transatlantischen Bündnisses und die Solidarität in der freiheitlichen Wertegemeinschaft mit den Vereinigten Staaten von Amerika

sind sicherlich einer neutralen Berichterstattung eher im Wege. Bedenklich ist aber, sich in eine eigene Welt zu flüchten, in der nun alle Massenmedien und Politiker der großen Parteien verunglimpft, als Hetzer, Speichellecker oder Zionisten-Schlampen, bezeichnet werden, um noch die milderen Begriffe zu zitieren.

In erschreckendem Maße muss konstatiert werden, dass die Truther, die Inside-Job- und False-Flag-Postulierer sich eine eigene Welt zusammengezimmert haben, in der jeder auf das Übelste beschimpft wird, der es nur wagt, einen Link eines Mainstream-Mediums zu posten oder eine radikale Gegenposition einzunehmen. Ergebnisoffene Diskussionen sind kaum möglich. Statt sich mit den Medien auseinanderzusetzen, flüchten sich diese Leute in eine eigene Welt mit weit simpleren Wahrheiten. Dabei wird verkannt, dass die Welt unglaublich komplex ist und keinesfalls da draußen eine singuläre Wahrheit existiert, die man einfach entdecken und verbreiten kann.

Hinweise darauf, dass in Sachsen nicht mal 0,5 Prozent der Menschen Muslime sind, von denen nur ein winziger Teil radikal ist, werden von vielen Pegida-Anhängern als Lügen bezeichnet und wieder in das eigene Weltbild einsortiert. Natürlich hat man auch eine Erklärung, es seien einfach eine riesige Anzahl an Flüchtlingen illegal im Lande – statistisch nicht erfasst. Was nicht passt, wird passend gemacht. Die gefühlte Islamisierung wird im streng konstruktivistischen Sinne zur wahrhaftigen Islamisierung. Man möchte den „Kartoffeln statt Döner“-Plakathaltern noch sagen, dass die Kartoffel keine alteuropäische Pflanze ist, sondern in Europa erst ab dem 18. Jahrhundert im größeren Stil angebaut wurde, nachdem die Pflanze im 16. Jahrhundert den Weg von Südamerika nach Europa gefunden hatte. Welches Recht hat jemand, heutige kulturelle Bereicherungen abzulehnen, aber ausgerechnet die Kartoffel im wahrsten Wortsinne hochzuhalten? Wenigstens stammt die Kartoffel nicht aus der islamischen Welt – das mag den einen oder anderen Pegidaisten trösten –, aber aus dem Inkareich und damit alles andere aus einer christlichen Kultur heraus.

Dass die Demos in aller Regel Schweigemärsche sind, in denen nur selten mit der Presse geredet wird, kann man nicht aus Respekt der angeblichen Opfer der schleichenden Islamisierung Europas verstehen, sondern als Ablehnung der „Lügenpresse“. Mit denen redet man nicht, denn die lügen ja und drehen es wieder so hin, dass es in das gutmenschliche Weltbild passt. Dass keinesfalls die Presse, gerade aus den konservativen Häusern wie dem Axel-Springer-Verlag, immer auf Multikulti-Kurs sind und waren, wird gerne ignoriert.

Man kann nur innerlich schreien und sich wünschen, dass so manche Leute das Gehirn einschalten. Ich habe es selbst mit deutlichen Worten, aber auch in sehr freundlichen Gesprächen probiert. Egal was ich säte, geerntet habe ich fast immer nur Hass.

Wenn  aber jetzt nur ein Einziger dem Aufruf folgt, zumindest mal zu überprüfen, ob er nicht doch selbst in einer Parallelwelt lebt, um vielleicht aus dieser auszubrechen und mitzuarbeiten, statt sich abzusondern, mag es sich gelohnt haben.

Hinweis: keinblatt.de veröffentlicht normalerweise nur top recherchierte, ernsthafte Nachrichten. Kommentare gehören normalerweise nicht zum Inhalt. Die Chefredaktion hielt es aber angesichts der aktuellen Entwicklung für notwendig, eine Ausnahme zuzulassen.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Religion

Horst Seehofer: Pegida-Ableger Schande für Deutschland

Kölner Dom
Kölner Dom –  so sieht er normalerweise aus. Foto: Thomas Wolf / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Der bayerische Landesvater Horst Seehofer (CSU) hat die Pegida-Ableger als „Schande für Bayern und Deutschland“ bezeichnet.

Während am Montag in Dresden trotz Gegenwind (meteorologisch gemeint) 18.000 Islamgegner durch die Straßen marschierten, waren es in westdeutschen Städten nur kleine Häufchen von allenfalls wenigen Hunderten Abendlandrettern.

Seehofer fordert mehr Engagement von den Bürgern. Ihm sei es absolut schleierhaft, warum sich nicht auch in westdeutschen Städten mehr Leute gegen Burkas, Orientteppiche und Döner engagierten. Oft seien gar die Gegendemonstrationen erfolgreicher.

Kögida fordert Abriss des Kölner Doms, der größten Moschee des Abendlandes

Der besonders erfolglose Ableger in Köln, „Kögida“, musste sogar am Montag erst einmal aufgeben. Ihm wurde kurzerhand das Licht ausgeknipst. Der Dompropst hatte die Beleuchtung des Kölner Doms abgeschaltet, sodass die Demonstranten ziellos durch die Stadt irrten und nicht zusammenfanden. Zwei von ihnen brachen in einer Kneipe am Rheinufer Platz nach wenigen Stunden zusammen, nachdem sie dort völlig entkräftet Platz genommen hatten. Sie musste von Notarzt-Einsatzkräften mit Infusionen aufgepäppelt werden. Ihr Zustand gilt inzwischen als stabil.

Die Kögida fordert nun den Abriss des Kölner Doms. Dieser sei nämlich streng genommen die größte Moschee des Abendlandes. 1965 wurde der Kölner Dom türkischen Arbeitsmigranten zum Beten zur Verfügung gestellt. Im islamischen Glauben verhält es sich so, dass jedes Gotteshaus, in dem Allah einmal angebetet wurde, automatisch zur Moschee wird. Ein Kögida-Sprecher sieht darin den Grund, warum man ihnen das Licht ausgeknipst habe. Der Kölner Dom sei islamisiert, deshalb. Im Abendland dürfe es überhaupt keine Moscheen geben. Mit dem durch den Abriss gewonnenen Baumaterial solle man irgendetwas Sinnvolles machen, etwa Sonntagsschulen bauen.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion

Pegida warnt vor Weisen aus dem Morgenland – „sie bringen verquere Botschaft ins Abendland“

Sternsinger
Die Weisen aus dem Morgenland auf ihrem Weg ins Abendland.  Hier leitet sie kein Stern mehr, sondern profanes GPS. Bild: Wiener Bilder / Lizenz: Public Domain

Die Pegida („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) hat aus Anlass des Feiertages am Mittwoch vor den so genannten Heiligen Drei Königen gewarnt, die auch als „Weise aus dem Morgenland“ bekannt sind. Diese Sterndeuter würden von Haus zu Haus ziehen und laut singend oder gar rappend eine verquere Botschaft ins Abendland bringen – dass sie einem Stern nach Bethlehem gefolgt seien, um den neugeborenen König der Juden zu finden und ihm zu huldigen.

„Hier ist das Abendland“, sagte ein Pegida-Sprecher. „Wir haben hier schon genug Flüchtlinge aus dem Morgenland. Eine weitere Unterwanderung des Christentums mit abenteuerlichen Phantasiegeschichten – gleich, ob kindlicher Phantasie entsprungen oder nicht – können wir nicht hinnehmen.“

Die Pegida empfiehlt Hauseigentümern, eine Sternattrappe im Garten aufzuhängen, um die Weisen aus dem Morgenland in die Irre zu leiten, alle Rollläden den ganzen Tag unten zu lassen und aus Zeichen der Solidarität mit dem Christentum bis Donnerstag auf jegliche Außenbeleuchtung zu verzichten.

Kategorien
Gesellschaftliches Politik

Seehofer: Flüchtlinge nur noch mit bereits bewilligtem Asylantrag reinlassen!

Horst Seehofer
Der bayerische Ministerpräsident Dr. populistis Horst Seehofer (CSU): Asylverfahren auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Foto: Freud / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Populist Horst Seehofer (CSU) will das Asylrecht drastisch verschärfen. In Zukunft sollen nur noch Flüchtlinge nach Deutschland einreisen dürfen, wenn sie einen persönlich vor Ort in Deutschland gestellten und vor mindestens sechs Wochen bewilligten Asylantrag vorweisen können. Außerdem müssten sie eine einmalige Einreisegebühr entrichten, die sogenannte Ausländer-Infrastrukturabgabe. Die Höhe dieser Gebühr soll noch im Kabinett festgelegt werden. Seehofer geht davon aus, dass ein neues Asylgesetz vom Bundestag durchgewunken wird. Widerstand sei keiner zu erwarten, da die Opposition gerade mal Rederecht habe und in der GroKo ohnehin alles von SPD und CDU abgeknickt werde, was er, Seehofer, wolle, um den Koalitionsfrieden nicht zu gefährden.

Kategorien
Gesellschaftliches Medien Politik

Zeitschrift „Emma“ stiftet beliebtesten Vornamen 2014

Die Gleichberechtigungsbewegung der Frauen schreitet in Deutschland unnachgiebig weiter. Die nun vorgeschriebene Frauenquote von 30 % in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen und bei Kloakentauchern ist das eine. Das andere sind Solidaritätsbekundungen. Um dem Trend der Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts Ausdruck zu verleihen, wurde „Emma“ – so heißt bekanntlich die Zeitschrift der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer – 2014 gar zum beliebtesten weiblichen Vornamen in Deutschland. Schwarzer wählte ihrerzeit „Emma“ als Namen für ihr Heft, weil dieser so nahe am Begriff „Emanzipation“ liegt.

Kategorien
Finanzen Gesellschaftliches Kriminalität Politik

Verband der Einbrecher begrüßt Negativzinsen, da dann mehr Geld zu Hause aufbewahrt wird

Einbrecher
Einbrecher bei der Arbeit. Foto: blu-news.org / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Zinsen sind auf einem Rekordtief. Großanleger müssen derzeit bereits Strafzinsen berappen. Es wird erwartet, dass aus den mickrigen Zinsen, die Kleinsparer noch für Festgeld und andere „sichere“ Anlagen erhalten, demnächst ebenso negative Zinsen werden. Man müsse die Zinsen in Zukunft als eine Art Gebühr dafür begreifen, dass die Banken das Geld sicher für den Kunden aufbewahrten, so ein Bankensprecher. Nichts sei umsonst, denn warum solle man für einen bislang kostenlosen Service, der den Banken Geld koste, nicht auch Geld verlangen dürfen, fragt der Bankensprecher rhetorisch.

Des Sparers Leid ist des Einbrechers Freud

Der Deutsche Verband der Einbrecher (DVE), der jährlich an Neujahr in einem geheimen Keller tagt, begrüßt indes die angekündigten Negativzinsen. Ein Verbandssprecher, der aus verständlichen Gründen anonym bleiben will, sagte, man rechne damit, dass bei Negativzinsen wieder erheblich mehr Leute ihr Geld in den eigenen vier Wänden aufbewahren würden. Denn dort erhielten sie ja mehr Zinsen als auf der Bank, nämlich exakt null Prozent, während sie bei den Banken minus null Komma irgendwas bekämen. Das sei eindeutig mehr. Damit erwarte der DVE einen höheren Reingewinn bei Brüchen, auf Denglisch „Profit-per-Break-Rate“. Das sei wie ein Geldregen für die gebeutelte Branche, die mit immer raffinierteren Alarmanlagen, besser abgesicherten Fenstern, gar künstlichen Schäferhunden kämpfen und daher ständig aufrüsten müsse, so der Sprecher. „Aber wir kriegen praktisch jeden Schuppen auf und auch jeden Tresor, und wenn wir sprengen müssen!“, fügt der Sprecher an.

Aufbruchstimmung für eine Nachschlüsselbranche

Auf absehbare Zeit ist keine Abkehr von der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zu erwarten. Der DVE sieht daher eine absolute Aufbruchstimmung für seine Branche.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz Unfälle/Unglücke

Silvester: Millionen Deutsche böllern böse Geister weg – Aberglaube immer noch erschreckend weit verbreitet

Silvesterschäden
Schäden in der Silvesternacht: Feuerwehr und Ordnungskräfte müssen das kompensieren, was durch einen gefährlichen Aberglauben angerichtet wurde. Foto: Wiesbaden112.de / Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0

In Deutschland haben in der gestrigen Silvesternacht wieder Millionen Deutsche versucht, böse Geister durch Zünden von Böllern und Abfeuern von Raketen zu vertreiben. Die Tradition hat ihre Wurzeln in Jahrtausende alten animistischen Glaubensrichtungen, die man heute salopp nur mit Aberglaube umschreiben kann.

Schätzungsweise 130 Millionen Euro haben die Deutschen auch dieses Jahr für diese gefährliche Unsitte ausgegeben. Wie jedes Jahr waren unzählige Verletzte und auch Tote zu beklagen.

Kubischer Kanonenschlag
Der kubische Kanonenschlag gilt als bewährtes Mittel der Geistervertreibung. Doch die bösen Geister kehren schnell zurück und müssen immer wieder aufs Neue verscheucht werden. Ein Teufelskreis! Foto: Hackbert / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Im Zeitalter einer eigentlich aufgeklärten Gesellschaft, die bemüht ist, die Welt mit den Werkzeugen der Wissenschaft zu erklären, ist dieses Entwicklung äußerst besorgniserregend.

Alleine die Tatsache, dass es beim Umgang mit Böllern immer wieder zu schwersten Verletzungen und auch zu tödlichen Unfällen kommt, zeigt, dass an dem Konzept der Geistervertreibung etwas falsch sein muss. Millionen verstörter Tiere und eine gigantische Umweltverschmutzung (Feinstaub!) zeigen einen weiteren Widerspruch auf: Die Böllerei dient keineswegs dazu, eine Harmonie von Mensch und Natur zu erzielen, sondern attackiert und zerstört die Natur.

Der Mensch ist immer noch nicht im Zeitalter der Moderne angekommen und immer noch höchst anfällig für Mystizismus und Gespensterglaube. Es gibt noch viel zu tun.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Sprachliches

Ruhrgebiet erhält offiziellen Slogan „Glückauf und Hartz IV“

Glückauf
Der Bergmannsgruß „Glückauf“ ist Basis für den neuen offiziellen Ruhrgebiets-Slogan „Glückauf und Hartz IV“. Foto: Markus Schweiss / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Slogans sind Marketing und Identifikation, daher haben die meisten Bundesländer und Regionen in Deutschland längst ihren identitätsstiftenden Leitspruch. Im Ländle heißt es etwa „Wir können alles außer Hochdeutsch“, in Berlin „Wir können alles außer Flughafen“ (löste „Arm, aber sexy!“ ab), in Thüringen „Denkfabrik Thüringen“, in Bayern „Laptop und Lederhose“ und in Hessen „Hightech und Äppelwoi“. Dem Ruhrgebiet fehlte bislang noch solch ein Slogan. Das wird sich jetzt ändern.

Bei einem Slogan-Wettbewerb hat die Wirtschaftsförderung metropoleruhr aus Tausenden Vorschlägen den Slogan „Glückauf und Hartz IV“ prämiert. Aus der Begründung der Jury heißt es:

Der Slogan „Glückauf und Hartz IV“ verkörpert in klarstmöglicher Weise den mit den Zechenschließungen verbundenen Strukturwandel des Ruhrgebiets hin zu einer Region mit wenigen Arbeitsplätzen. Zwar täuscht der Slogan Selbstironie vor, legt aber gleichzeitig die Realität schonungslos offen. Der Slogan ist kurz und prägt sich hervorragend ein, auch durch seine provozierende Aussage.

Auf den Plätzen landeten die Vorschläge „Glückauf und Currywurst“ (zu nah an einem Wahlkampfslogan von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD)) sowie „Glückauf und bergab“ (zu negativ).

Kategorien
Gesellschaftliches Politik Religion

Pegida will Verbot arabischer Zahlen und Wiedereinführung römischer Zahlen

Römische Zahlen
Jahreszahl in römischer Schreibweise. Eleganter, ästhetischer und logischer! Foto: Tom Stohlman / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Pegida-Bewegung (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes) hat weitere Maßnahmen gefordert, um der schleichenden Islamisierung des westlichen Abendlandes entgegenzutreten. Vor allem solle sich die westliche Welt von arabischen, östlichen und islamischen Einflüssen befreien. In einer von führenden Pegida-Köpfen verfassten Resolution wird die Abschaffung der arabischen Ziffern gefordert. Diese wurden ursprünglich von den Indern erfunden, dann von den Arabern übernommen und weiterentwickelt und schließlich in die christliche Welt gebracht. Die Zahlen kollidierten mit der westlichen Kultur, heißt es, denn sie würden wie in der arabischen Schrift von rechts nach links und nicht von links nach rechts geschrieben. So würden die Zahlen um jeweils eine Zehnerpotenz größer, wenn links (!) und nicht etwa rechts etwas angefügt werde. Auch komme eine Anomalie bei Zahlenabschnitten unter 100 dazu. So würde man beispielsweise sechsundzwanzig als „26“ schreiben, obwohl beim Sprechen die „6“ ja zuerst käme. Damit ändere sich bei einem Text, der ja fast immer auch Zahlen enthalte, laufend die Leserichtung, was das Gehirn irritiere und letztlich den Menschen unruhig mache. Diese Unruhe würde sich durch die ganze Kultur ziehen und letztlich den Menschen den Halt nehmen. Kriminalität und Drogenmissbrauch seien auch eine Folge einer solchen Durchsetzung mit arabischen Einflüssen, heißt es.

Die westliche Welt brauche diese arabischen Ziffern nicht. Die Araber und Inder, gegen die man an sich nichts habe, sollten ihr Ding machen, aber bitteschön bei sich zu Hause. Die Christenheit mit Rom (!) als Zentrum habe ihr eigenes bewährtes Zahlensystem, die römischen Zahlen. Dieses sei additiv und komme genialerweise ohne abstraktes Stellenwertsystem aus, das mit seiner logarithmischen Grundlage dem menschlichen Denken widerspreche. Auch sei es mit lateinischen (!) Buchstaben abbildbar. Als kleiner Nachteil würden Zahlen häufig länger und es ließe sich damit auch nicht ganz so elegant rechnen. Insgesamt sei es aber logischer. Es wird daher eine verpflichtende Einführung gefordert. Hier sollten sich die westlichen Staaten zusammensetzen und eine Umstellung forcieren, empfiehlt das Papier.

2015 ist im römischen Zahlensystem übrigens MMXV. Daran kann man sich ja durchaus gewöhnen. Bei Zahlen aus dem Bundeshaushalt und anderen großen Zahlen  wird es schon schwieriger 23.123.567 (23 Millionen und ein paar Zerquetschte)  wird bereits zu MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMCXXMMMCDLVI. Hier sollte an eine Aufstockung mit Symbolen für große Zahlenwerte nachgedacht werden, um auch Werte der Schuldenuhr adäquat darstellen zu können. Auch bei Nachkommastellen gebe des noch Diskussionsbedarf, so das Resümee der Resolution.

Kategorien
Gesellschaftliches Natur/Tiere/Umweltschutz

Katze wird gemobbt, nur weil sie rot ist

Rote Katze
Claudi wird brutal gemobbt. Das ist doch eher ein Hundeleben! Foto: Sander van der Wel / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Claudi ist eine Katze, die es nicht leicht hat in ihrem Katzenleben. Immer wieder wird Claudi von anderen Artgenossen attackiert. Im besten Fall wird sie von anderen Katzen gemieden. Claudi hat keinerlei Freunde. Es ist konsequentes, grausames Mobbing. Und das nur, weil Claudi ein rotes Fell hat und nicht wie meisten andere Katzen ein Fell mit schwarzer, grauer oder weißer Farbe oder einer Kombination daraus. Nur ihr Frauchen, das anonym bleiben möchten,  steht voll hinter Claudi. Sie sagt, Claudi sei eine ganz normale Katze, nur ihr Fell sei halt rot. „Die anderen Tiere sollten sich was schämen!“, so das Frauchen.

Kategorien
Filme/TV Gesellschaftliches Medien

Nach überraschendem Quotenerfolg – ZDF plant weitere allerletzte „Wetten, dass..?“-Sendungen

Wetten, dass?
In letzter Minute: Mit „Wetten, dass..?“ geht es wieder aufwärts. Foto: André Goerres / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0

Wer hätte das gedacht? Nachdem die Zuschauerzahlen in den letzten Monaten immer weiter gefallen waren, war die gestrige letzte Ausgabe von „Wetten, dass ..?“ wieder ein Publikumsmagnet. Mit 9,27 Millionen Zuschauern (die vorige Ausgabe hatte magere 5,49 Millionen) wurde die Negativserie beendet. Auch die Quote stieg deutlich an von 18,8 % auf 32,5 %.

Offenbar wollten viele Fans die Gelegenheit nutzen, die letzte „Wetten, dass..?-Folge anzuschauen, weil ein emotionaler Abschied mit einem nostalgischen Rückblick immer etwas Besonderes ist. „Wetten, dass..?“ hat viele ihr halbes oder ganzes Leben begleitet, sodass sich während einer solchen Sendung schöne alte Erinnerungen zurückholen lassen.

Das ZDF plant nun nach dem großen Erfolg eine weitere allerletzte Ausgabe von „Wetten, dass..?“. Als Showmaster wird erneut Markus Lanz eingesetzt, da dieser sich ja wieder sensationell quotenmäßig gefangen habe, so ein ZDF-Sprecher. Das Format werde gleich bleiben – neue Wetten, die mit Rückblenden ergänzt werden. Sollte sich dieses Konzept durchsetzen, werde man über weitere allerletzte „Wetten, dass..?“-Sendungen nachdenken und daraus eine ganze Reihe konzipieren.

Kategorien
Gesellschaftliches Sprachliches Wissenschaft/Bildung

Immer mehr Deutsche, beherrschen keine Kommasetzung

Es geht steil bergab mit Deutschlands Kultur der Dichter und Denker. Einem Gutachten der Universität Gelsenkirchen zufolge beherrschen nur noch 19,5 Prozent der jungen Erwachsenen bis 24 die wichtigsten Regeln der Kommasetzung. Kommata werden oft nur noch nach Gefühl gesetzt oder gleich ganz weggelassen. Dabei erleichtern korrekt gesetzte Kommata nicht nur die Lesbarkeit, sondern es kann sich gelegentlich sogar der Sinn durch ein gesetztes oder eben nicht gesetztes Komma ändern.

Ein Beispiel für einen veränderten bzw. unklaren Sinn. Hier war der Schreiber sparsam und hat auf Kommata verzichtet:

Der Mann sagt die Frau kann nicht Auto fahren.

Wer kann nun nicht Auto fahren? Ein oder mehrere Kommata können Klarheit bringen:

„Der Mann sagt, die Frau kann nicht Auto fahren.“ – Hier kann die Frau nicht Auto fahren.

„Der Mann, sagt die Frau, kann nicht Auto fahren.“ – Jetzt ist es der Mann, der das Autofahren nicht beherrscht.

Denen, die ihre Probleme mit der Kommasetzung haben, sei der Online-Duden empfohlen.

Kategorien
Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Religion

Bewerbung als Christkind abgelehnt: Nürnberger klagt gegen Stadt

Nürnberger Christkind 2008
Nürnberger Christkind 2008. Eindeutig eine junge Frau. Foto: Marcus Meissner / Lizenz: CC BY 2.0

Karl D. (49) ist alles andere als in Vorweihnachtsstimmung. Er hatte sich als Nürnberger Christkind beworben, aber von der Stadt eine knallharte Absage erhalten. Ihm wurde lapidar mitgeteilt, dass er die Bedingungen nicht erfülle. Er sei keine Frau, er sei zu alt, und seine Körpergröße liege über 1,60 Metern. Seine Bewerbung könne daher nicht berücksichtigt werden, heißt es in dem Ablehnungsschreiben.

Karl sieht dies als eklatante Verletzung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG). Dieses besagt, dass niemand wegen seines Geschlechtes, seines Alters und anderer Merkmale benachteiligt oder bevorzugt werden dürfe.

Das Christkind ist eigentlich männlich

Es sei schon mal höchst seltsam, dass nur Frauen zugelassen seien, so Karls Anwalt Christian Tanner, der bereits Klage gegen die Stadt Nürnberg eingereicht hat. Denn das Christkind sei ja der junge Jesus Christus, dieser sei eindeutig männlich. Bei der Kreuzigung habe er schließlich Bart getragen. Da Jesus nicht nur der Sohn Gottes sei, sondern quasi auch Gott selbst, der bekanntlich geschlechtslos sei, wolle man sich aber nicht darauf versteifen. Denn sonst müsste man die bisherigen Nürnberger Christkinder ja nachträglich alle aberkennen, da diese alle weiblich gewesen seien. Aber es müssten zumindest ab sofort weibliche und männliche Bewerber zugelassen werden.

Zwar sei Karl kein Kind, zumindest nicht im engeren Sinne, aber er sei ein Kind der Stadt. Auch dürfe wie gesagt das Alter nicht als Nachteil gewertet werden, so Tanner. Denn das wäre glasklare Diskriminierung. Sein Mandant hätte ohnehin vorgehabt, die ausgeschriebene Stelle als rot-weißer Coca-Cola-Weihnachtsmann auszufüllen, dafür sei er bestens geeignet.

Falls die Stadt nicht einlenke, will Tanner notfalls durch alle Instanzen klagen. keinblatt.de wird weiter über diesen Fall berichten, denn der Gleichbehandlungsgrundsatz steht in den Statuten der Redaktion ganz oben.

Kategorien
Gesellschaftliches Medizin/Gesundheit Politik Religion

Kirche erlaubt überraschend rezeptfreie „Pille danach“ – aber Apotheker müssen bei Kundin Mini-Exorzismus durchführen

Mariazeller_Wunderaltar-Exorzismus
Exorzismus an einer Frau, die vorher ihr Kind und ihre Eltern getötet hat. Ganz so martialisch wird es beim rezeptfreien Erwerb der „Pille danach“ wohl nicht zugehen. Bild: Graz, Steiermärkisches Landesmuseum Joanneum, Alte Galerie / Lizenz: Public Domain

In Deutschland ist die sogenannte „Pille danach“, die einen Eisprung und damit eine Schwangerschaft verhindert, bislang nur auf Rezept erhältlich. Das soll sich nun ändern. Denn die europäische Arzneimittelbehörde sprach sich für eine rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ aus. Damit würde die „Pille danach“ auch in Deutschland rezeptfrei werden. Doch der Widerstand der katholischen Kirche schien bislang unüberwindbar groß. Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) stemmte sich bisher gegen die Aufhebung der Rezeptflicht. Doch die katholische Kirche zeigt nun überraschend Kompromissbereitschaft, sodass die „Pille danach“ aller Voraussicht nach schon 2015 rezeptfrei erhältlich sein wird.

Der Kompromiss sieht so aus, dass in jeder Apotheke, in der die Pille danach angeboten wird, im Verkaufsraum deutlich sichtbar ein Kruzifix angebracht werden muss. Die Mindestgröße des plastisch dargestellten Gekreuzigten wird noch festgelegt.

Zudem muss der Apotheker nach dem Beratungsgespräch eine Kurzform des „Gebets zum Schutz vor dem Bösen“ sprechen – kurz, bei der Kundin muss eine Art Mini-Exorzismus durchgeführt werden. Apotheker müssen dazu eine Zusatzausbildung machen. Die Kosten für den Teufelsaustreibungskurs werden voraussichtlich zwischen Apothekerverband und Krankenkassen aufgeteilt.

Kategorien
Gesellschaftliches Religion Technik/Hightech

Google erweitert Street View um Himmel, Hölle und Fegefeuer

Der_Weg_ins_Jenseits
Wie sieht es nach dem Tunnel – im Licht – aus? Google Everafter wird einen Einblick geben. Bild: Hieronymus Bosch / Lizenz: Public Domain

Google Street View erweitert seinen Bestand abgefilmter Szenerien. Erst waren es nur Straßenansichten, später kamen noch Innenansicht von Läden sowie Unterwasseransichten hinzu. Nun werden die 360-Grad-Panoramabilder um Himmel, Hölle und Fegefeuer aufgestockt. Das heißt dann Google Everafter (zu Deutsch „Jenseits“).

Ein Google-Sprecher hält Google Everafter für die vielleicht innovativste Erweiterung von Street View überhaupt. Denn bei den Nutzern bestehe ein großes Interesse an den neuen Bildern. Schließlich seien diese Welten den meisten unbekannt, da Menschen bedauerlicherweise in aller Regel nicht mehr zurückkehrten, wenn sie ihre letzte Reise antreten, so der Sprecher.

Es heiße seitens der Kirche immer, man könne sich von dieser Welt, die nicht von Menschenhand gemacht sei und die noch nie ein Mensch gesehen habe, lediglich ein Bild machen. Genau dabei wolle Google nun helfen, führt der Sprecher aus. Das sei nützlich, da die Leute auf ihre letzte Reise erfahrungsgemäß nur schlecht vorbereitet seien.

Bei anderen Reisen würden sich die Internetnutzer vorher umfassend informieren, auch dank Google-Suche und Google Street View, und neben Kartenmaterial auch beispielsweise auf Hotelbewertungen anderer Reisender zurückgreifen, so der Sprecher. Vergleichbare Funktionalität werde nun auch bei Google Everafter integriert.

Google werde nicht nur kleine Gebiete, sondern weite Teile der neuen angekündigten Welten ins Netz bringen. Aus Gründen der Privatsphäre müssten analog zum regulären Street View alle Bewohner verpixelt werden – Gott, Teufel und Petrus eingeschlossen.

Der Start von Google Everafter steht noch nicht fest, keinblatt.de wird weiter über diesen spannenden neuen Service berichten.