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Papst nach Geister-Segen: Ostern 2020 wird Western 2021 nachgeholt!

Papst Osterfest
So wie hier zu sehen, soll es wieder werden! Foto: Morgan Dunn, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Ein Ostern wie dieses hat es noch nie gegeben. Der Papst trat am Ostersonntag im fast leeren Petersdom auf. Wegen der Coronakrise waren keine Gläubigen zugelassen, diese saßen vor den TV-Geräten oder hatten sich unter Sicherheitsauflagen (Mundschutz und Mindestabstand) ein spirituelles Medium ins Haus kommen lassen, das in einer Seance die Botschaft des Papstes wiedergab.

Doch nicht nur die Coronakrise machte dem Pontifex Maximus zu schaffen. Auch ist das Spendenaufkommen für die Kirche stark zurückgegangen. Das Spenden des Ostersegens muss jedoch immer gleichgerichtet sein, der Papst gibt (spendet) und nimmt (Spenden ein). Die Einnahmen waren zu gering, da war kein Gleichgewicht.

Daher spendete Papst Franziskus dieses Jahr nicht den Segen „Urbi et Orbi“ – der Stadt und dem Erdkreis, sondern nur den eingeschränkten Segen „Quid Benedictio“. Das hat es in der Tradition der römisch-katholischen Kirche erst einmal gegeben, das war 1947.

Eingeschränkter Ostersegen

Der Papst hat aber am Ostermontag noch eine frohe Botschaft. Er versprach, das diesjährige Osterfest noch einmal ordentlich nachzufeiern, also mit Publikum. Wegen des gefährlichen Coronavirus sei das erst nächstes Jahr möglich, sagte der Papst. Der Papst mahnte aber, dass das Spendenaufkommen deutlich nach oben gehen müsse, sonst sei auch das gefährdet. Denn auch die geringe Spendenbereitschaft sei dafür verantwortlich, dass sich das Virus so stark ausbreiten konnte, sprach der Papst in sein Mikrofon aus purem Gold.

Berechnung des Westerfestes mit Westerformel

Als Termin für das nachgefeierte Osterfest wird Western 2021 vorgesehen. Das Westerfest wird wie das Osterfest mit einer speziellen Formel berechnet, die in dem bekannten Western „Zwei rechnen ab“ das Hauptthema ist. Trotz der klar im Film skizzierter Formel haben die römisch-katholische Kirche, die orthodoxe Kirche, die Mormonen und die Zeugen Jehovas leicht unterschiedliche Formeln, die meist zu Abweichungen von bis zu zwei Wochen führen können.

Konkret wird das römisch-katholische Westerfest 2021 ab dem 19. Februar (Trauerfreitag) gefeiert. Westersonntag und Westermontag fallen entsprechend auf den 21. und 22. Februar.

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Sternsinger drehen heuer zwei Runden – und wischen den Segen dort wieder weg, wo zu wenig gespendet wurde

Segen abwischen
Hier hat jemand nichts gespendet. Foto: 4028mdk09, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auch dieses Jahr ziehen die Sternsinger wieder durch katholische Gemeinden und Städte. Als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder schreiben dabei an die Türen den Segen, der dieses Jahr so aussieht: 20*C+M+B+18, und sammeln Spenden. Der Segen soll Haus und Bewohner vor Unglück schützen.

Leider erweisen sich zunehmend Menschen als knausrig. Daher werden die Sternsinger nun dieses Jahr erstmals eine zweite Runde machen und den Segen dort wieder abwischen, wo nur ein geringes Spendenaufkommen erzielt wurde. Die genaue Summe liegt im Ermessen der jeweiligen Gemeinde. Wer kein Geld oder nur eine lächerliche Summe für Bedürftige übrighabe, könne beim besten Willen keine Gegenleistung erwarten, so ein Sprecher der Kirche. Man erwarte durch die Änderung eine Erhöhung des Spendenaufkommens. „Denn wer möchte schon, dass Gott ein Blitz auf sein Haus schleudert oder sein Haus durch eine kleine Flut unter Wasser setzt?“, fragt der Sprecher rhetorisch.

Sternsinger
Die Heiligen Drei Könige sind wieder unterwegs. Foto: Österreichisches Außenministerium, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 2.0