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Frau besucht täglich Friedhof und dankt Gott, dass ihr verstorbener Mann nun in der Hölle ist

Frau am Grab
Frau am Grab. Mit freundlicher Genehmigung von Frau B.

Zum Leben eines Christen gehört es, dass er lebenslang Angst vor der Hölle hat. Die Drohung mit der Hölle soll aus den Leuten bessere Menschen machen. Die moderne Psychologie widerspricht dem und sieht das Höllenkonzept sogar als schädlich für die Entwicklung von Menschen, speziell auch Kindern, an. Doch die Kirche will nicht auf ihr Druckmittel Nummer eins verzichten, zumal Herr Jesus Christus laufend von der Hölle sprach.

Das Narrativ vom besseren Ort

Seltsamerweise, ist ein Mensch verstorben, dann wird gesagt, er sei nun an einem besseren Ort, im Himmel beim lieben Gott. Da würde es ihm besser gehen, Krankheiten und Tod existierten nicht. Es ist genau die perfekte Welt, aus der Adam und Eva durch Schuld Evas, der alten Schlampe, vertrieben wurden. Nur die Schlange kriecht noch herum, aber sie verführt nur noch zum Schein, die alte Scherzboldin!

Doch was ist mit dem Plan B, der Hölle?

So sieht das auch Anna B. (Name der Redaktion bekannt). Ihre Ehe war von Terror geprägt, obwohl sie auch bessere Jahre hatten. Die ersten eineinhalb Jahre von 52.

„Lieber Gott, ich danke dir, dass mein Mann jetzt in der Hölle ist, denn da gehört er hin!“, betet Anna, der es nun täglich ein klein wenig besser geht. Immerhin ist ihr Mann nun schon sieben Jahre tot.

Anna blieb ihr Leben lang fromm und gläubig, wie es sich für eine Christin gehört. „Das Christentum ist die Religion des Leidens, also gerade auch der Hölle“, so das naheliegende Resümee der klugen alten Dame. „Wenn ich an Herrn Jesus Christus denke, der hat mal bei einem Mann – leider nicht bei meinem – Dämonen ausgetrieben. Können Sie nachlesen unter ‚Dämon von Gadara‘. Die Dämonen leitete er dabei in eine nahe befindliche Schweineherde aus 2.000 Tieren um. Die besessenen Tier stürmten dann in Panik in den See Genezareth und ertranken. Das war einfach nicht nett und Tierquälerei obendrein. Die Schweinehirten waren auch nicht amused. Aber so war und ist halt unser Herr Jesus Christus! Kein Amen!“

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Gesellschaftliches Politik

Für Donnerstag überraschend bundesweit Friedhofsbesuche angekündigt, um Merkels Rückzug zu betrauern

Angela Merkel
Merkel ist (so gut wie) weg, und Millionen Deutsche trauern um die beliebteste Kanzlerin der Geschichte – Foto: European People’s Party / Lizenz: CC BY 2.0

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach der Schlappe bei der Landtagswahl in Hessen überraschend ihren Rückzug angekündigt. Sie will im Dezember nicht mehr für den CDU-Vorsitz kandidieren. Auch wird es keine weitere Kanzlerschaft mehr mit ihr geben. Das bedeutet, spätestens 2021 ist Merkel auch nicht mehr Kanzlerin. Merkel will sogar ganz mit der Politik aussteigen.

Das Entsetzen ist groß. Für Donnerstag haben im großen Stil Friedhofsbesuche angekündigt. Dabei wollen Menschen den Weggang der beliebten Kanzlerin betrauern, in dem sie einen passenden symbolischen Ort aufsuchen. Es wird mit hunderttausenden von Besuchern gerechnet.

Was den weiteren Werdegang der Kanzlerin angeht: Es gilt als noch offen, ob Merkel nach ihrer politischen Laufbahn zurück zur Stasi geht oder einen ganz anderen Weg einschlägt.

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Nur noch Urnengräber für Raucher – Erdbestattung wegen Schadstoffbelastung verboten

Erdbestattung
Erdbestattung ist ab sofort Nichtrauchern vorbehalten. Foto: Alexander Z. / Lizenz: CC BY-SA 3.0

In Deutschland tritt am 1. August eine neue Friedhofsverordnung in Kraft. Ab diesem Zeitpunkt ist für Raucher nur noch eine Feuerbestattung zulässig. Erdbestattungen sind dann wegen zu hoher Schadstoffbelastung der Leichname verboten. Denn das Grundwasser wird bei der Verwesung einfach zu stark belastet.

Raucher dürfen außerdem nur noch in beständigen Urnen, die sich nicht auflösen und die auch nicht verwittern, bestattet werden. Das Verstreuen der Asche von Rauchern wird verboten. Bereits 2016 wies die „Welt“ auf Belastungen des Grundwassers durch Leichname, aber auch durch Totenasche hin.

Aufwändigere Filtersysteme für Raucher in Krematorien

Ebenso werden die Krematoriumsverordnung verschärft und bei der Feuerbestattung von Rauchern aufwändigere Filtersysteme vorgeschrieben.

Um zu dokumentieren, ob ein Verstorbener Raucher war, wird das neue Kästchen „Raucher“ auf dem Totenschein eingeführt, das im Fall der Fälle vom Arzt, der den Dahingeschiedenen meist gut kennt, anzukreuzen ist. Als Raucher gilt auch, wenn der Tote als Bedienung in einem Lokal gearbeitet hat oder mit einem starken Raucher zusammengelebt hat. Im Zweifelsfall ist nach dem Zustand der Leiche zu entscheiden.

Bestatter dürfen bei Rauchern wegen des höheren Aufwands ab sofort höhere Gebühren verlangen, das verstoße nicht gegen das Diskriminierungsverbot, heißt es auf Nachfrage beim Umweltbundesamt.

Sollte der Anteil der weiblichen Raucher stark ansteigen, könnten die Kapazitäten für die Einäscherung überschritten werden. Eine Zwischenlagerung der kontaminierten Leichen in Gorleben wurde bereits angedacht. Als Endlager ist das freilich zu unsicher.

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Wikipedia nimmt Mittelmeer in die Liste der größten europäischen Friedhöfe auf

Boot People
Flüchtlinge auf einem überfüllten Boot. Solche Boote sind nichts anderes als schwimmende Särge. Foto: John Edwards / Lizenz: Public Domain

Am Wochenende sind offenbar erneut Schiffe mit Flüchtlingen im Mittelmeer untergegangen. Bis zu 500 Menschen aus Afrika sollen ertrunken sein. Das Boot soll als Ziel Italien gehabt haben.

Diese schreckliche menschliche Katastrophe hat die Wikipedia zum Anlass genommen, das Mittelmeer in die Liste der größten europäischen Friedhöfe aufzunehmen. Ein Sprecher sagte, dass die Erweiterung sachlich einerseits richtig sei und man andererseits auch ein Zeichen setzen wolle. Zwar sei die Wikipedia nicht gegründet worden, um Politik zu machen, aber bei erheblichen Defiziten, die eine humanistische Wertegemeinschaft habe, dürfe man die Augen nicht verschließen. Auch das sei der Auftrag der Wikipedia.

An der Liste mit den größten europäischen Friedhöfen wird noch gearbeitet. Der Entwurf soll noch Ende der Woche abgesegnet werden und online gehen. Die Seite soll in allen wichtigen Sprachen verfügbar sein.

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Friedhöfe: Ohne Grabverlängerungen kein Ausgang mehr!

Friedhof
Um 0:00 startet die Toten-Disko. Getanzt wird bis zum Umfallen um 1:00. Lizenz: Public Domain.

Die Regeln auf deutschen Friedhöfen werden härter. Wie der Verband der deutschen Friedhofsverwaltungen (VddFv) heute bekanntgab, dürfen in Zukunft nur noch Menschen, die auf dem Friedhof ordentlich beerdigt sind und über ein bezahltes Grab verfügen, nachts zur Geisterstunde zwischen Mitternacht und 1 Uhr aus dem Grab steigen.

„Viele Hinterbliebene verlängern die Gräber einfach nicht, weil ihnen das zu teuer ist“, so der Verbandssprecher Frank Steiner, „sie rechnen aber ganz selbstverständlich damit, dass ihre geliebten Menschen nach wie vor bei uns vollwertige Bewohner sind – mit allen Rechten. Das können wir uns nicht mehr leisten. In Zukunft gilt: Wer kein bezahltes Grab mehr bei uns hat, der muss zur Geisterstunde daheim bleiben. Ohne Kohle gibt es keine Extra-Knochenwurst mehr! Grabgebührenhinterziehung kann nicht mehr toleriert werden.“

Somit diktiert der schnöde Mammon nun auch die Regeln des mitternächtlichen Totentanzes. Steiner appelliert an die Hinterbliebenen, das Grab rechtzeitig zu verlängern und auch das Geld fristgerecht zu überweisen.

Damit dürfte es auf deutschen Friedhöfen noch enger werden. Daher wird darüber nachgedacht, mehrstöckige Grabsteine zu errichten. In die Luxusausführungen könnten auch passenderweise Paternoster installiert werden, damit es die Toten nicht so weit haben und sie pünktlich um Mitternacht auf der Tanzfläche stehen.

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Gesellschaftliches Politik

EU-Kuriosum – Friedhöfe müssen bald extra lange öffnen

Die EU-Richtlinie 12.261 ist bei Kommunen berüchtigt, zwingt diese sie doch, öffentliche Einrichtungen ausreichend auf die Interessen und Gewohnheiten der Bürger zuzuschneiden. Das bedeutet, dass Berufstätige und speziell Schichtarbeiter nicht diskriminiert werden dürfen und auch die Gelegenheit erhalten müssen, wichtige Tätigkeiten durchführen zu können, ohne dass dafür ein Urlaubstag geopfert oder das Gleitzeitkonto überbeansprucht werden muss.

Grab animiert
Grab exakt um Mitternacht auf einem Münchner Friedhof. Tut sich da was?

Inzwischen wurde die Richtlinie in einigen Punkten überarbeitet und genauer gefasst. Konkret muss es in Zukunft mindestens einen Tag in der Woche geben, an dem Behörden und kommunale Einrichtungen mit Kundenverkehr bis mindestens 22 Uhr geöffnet haben müssen. Bei personalarmen kommunalen Einrichtungen muss sogar bis mindestens 1 Uhr nachts geöffnet werden.

In der Redaktion wird die Neuregelung überwiegend positiv aufgenommen. Der langjährige Redakteur Heiner Lürsen kann nun endlich Oma und Opa problemlos nach der Arbeit besuchen. Denn ein Friedhof gilt als personalarme Einrichtung und fällt daher unter die 1-Uhr-Regelung.

Redakteurin Annette (Name von der Redaktion aus nachvollziehbaren Gründen geändert) findet die Neuregelung „gruftig-cool“. Wer mal überprüfen möchte, ob die Toten wirklich zur Geisterstunde aus den Gräbern steigen, müsse nun nicht mehr um Mitternacht verbotenerweise über die Friedhofsmauer klettern, um sich das Spektakel anzuschauen.

In den Friedhofsverwaltungen sieht man dies dagegen erheblich kritischer. In allen Städten, in denen wir nachfragten, äußerten die Verantwortlichen Sicherheitsbedenken. Die Wege seien meist nicht oder nicht ausreichend beleuchtet. Deswegen sind die Öffnungszeiten gerade im Winter oft regelrecht lächerlich, da werden die schweren Tore dann kurz vor Einbruch der Dunkelheit bereits um 17 Uhr abgesperrt. Wir hören mehrfach, dass mit Öffnungen bei Dunkelheit Unfälle, etwa Stürze, vorprogrammiert seien. Die Installation von Beleuchtungseinrichtung hingegen sei nicht nur kostspielig, sondern bedeute auch, dass eine Unmenge an Vorschriften zu erfüllen seien. Die vielen Vorschriften brächten ihn noch ins Grab, schimpft einer der Verantwortlichen.

Wann die deutschen Städte die neuen Regelungen umsetzen werden, war bis zum Reaktionsschluss noch völlig unklar.