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Da sie eine Erfindung des Erzfeindes Griechenland ist: Erdoğan schafft Demokratie ab

Recep Tayyip Erdoğan
Recep Tayyip Erdoğan: „Recht“ kommt nicht von „gerecht“, sondern von „richtig“. Foto: Randam / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Nach seinem Putschversuch will Präsident Erdoğan die Türkei grundlegend umbauen. Er macht keinen Hehl daraus, dass er kein Freund der Demokratie ist. Erdoğan sagte: „Die Griechen, unsere Erzfeinde, haben die Demokratie erfunden. Das kann daher nichts Gescheites sein. Ich danke Allah, dass ich da jetzt endlich draufgekommen bin!“

Putschversuch hat Erdoğan überrascht

Erdoğan beteuerte, von dem Putschversuch nichts gewusst zu haben. Er führe seit Jahren stets eine täglich aktualisierte schwarze Namensliste im Hemdsärmel mit, für den Fall der Fälle, um die Kollaborateur zu bestrafen. Eine Kopie befinde sich immer unter dem Kopftuch seiner Frau, so der türkische Präsident.

Wiedereinführung der Todesstrafe

Erdoğan kündigte an, die Todesstrafe wieder einzuführen. Einem möglichen Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen sehe er gelassen entgegen, so der türkische Präsident. Die abschreckende Wirkung der Todesstrafe werde genau das verhindern. Außerdem verhandele die EU ja auch mit den USA über das Freihandelsabkommen TTIP. „Und was hat die USA?“, fragt Erdoğan rhetorisch, „Genau, die Todesstrafe!“ – Der türkische Präsident betonte, die Todesstrafe bewirke, dass ein Täter wirkungsvoll eine Lektion lerne, damit er seinen Fehler nicht wiederhole. Verzichten wolle Erdoğan aus humanitären Gründen auf mehrfache Strafen für einen Täter. Ein Delinquent könne also höchstens eine einfache Todesstrafe erhalten, keine zwei- oder dreifache. Die Todesstrafe solle auch rückwirkend gelten, damit auch diverse Gedichteschreiber belangt werden können, fügt Erdoğan an.

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Kopftuchverbot wird auf Erntemaschinen ausgeweitet

Bäuerin mit Kopftuch
Bald im Freien verboten: Bäuerin mit Kopftuch. Foto: Heinz Koch / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Die CSU setzt ihre Bestrebungen für ein weitgehendes Kopftuchverbot fort. Wie heute aus der Münchner Parteizentrale zu hören war, wird in Zukunft an allen Arbeitsplätzen in Deutschland ein Kopftuchverbot gelten, an denen das Kopftuch als religiöse Werbung verstanden werden kann. Das gilt für alle Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst, aber auch im öffentlichen Raum, etwa bei Arbeitsplätzen im Freien. Das Gesetzesvorhaben wurde bereits vom Bundeskabinett beschlossen und soll nach der Sommerpause dem Bundestag vorgelegt werden.

Bäuerinnen-Kopftuch sieht dem Kopftuch von Muslimas ähnlich

Die CSU bestätigte ausdrücklich, dass auch beispielsweise Landfrauen nach Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Bestimmungen kein Kopftuch mehr auf Traktoren, Erntemaschinen und generell bei der Arbeit auf Feldern tragen dürfen. Dazu hieß es, dass das Landfrauen-Kopftuch dem islamischen Kopftuch ähnlich sehe und ohnehin gleiches Recht für alle zu gelten habe.

Kopftuch hat auch christliche Wurzeln

Außerdem sei das Kopftuch nicht nur im Islam ein religiöses Symbol, sondern habe auch im Christentum Tradition. In orthodoxen Kirchen etwa ist das Kopftuch bis heute üblich.

Sicherheitsaspekte

Auch Sicherheitsaspekte werden angeführt. Dort, wo allzu langes Haar in Maschinen geraten könnte, sei ein Kopftuch ohnehin kein ausreichender Schutz, die Schutzfunktion sei so „gut“, wie sich im Auto am Seitengriff festzuhalten, statt den Sicherheitsgurt anzulegen. Nur ein engmaschiges Haarnetz biete angemessene Sicherheit, hieß es.

Das Sicherheitsargument überzeugte den Bayerischen Bauernverband, sodass dieser überraschend auf einen Einspruch verzichtete.

Kampf gegen islamische Vollbärte

Vollbart
Vollbart: Noch darf er in Deutschland bleiben. Lizenz: Public Domain

Ferner will die CSU Vollbärte aus dem öffentlichen Raum verbannen, da diese vor allem bei strenggläubigen Moslems und Islamisten verbreitet und damit auch ein religiöses Zeichen seien. Im privaten Raum könne man diese jedoch nicht verbieten, hieß es. Das Grundgesetz gebe das nicht her. Hier sucht die CSU noch nach einer Lösung, wie solch ein Bart in der Öffentlichkeit abgenommen und zu Hause wieder angelegt werden kann.

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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion

Karlsruhe verbietet Roben vor Gericht – das Kleidungsstück ist christliches Symbol

Bundesverfassungsgericht_Richterroben
An den Nagel gehängt: Richterroben am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Die Amtstracht entstammt der christlichen Tradition und widerspricht damit der vorgeschriebenen Trennung von Kirche und Staat. Foto: Evilboy / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

Es war ein Paukenschlag, was das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe heute entschieden hat. Die Amtstracht in deutschen Gerichten, die Robe, die in großen Teilen gesetzlich für Richter, Staatsanwälte und Anwälte vor Gericht vorgeschrieben ist, verstößt gegen die Neutralitätspflicht des Staates und ist damit verfassungswidrig. Roben würden traditionell von christlichen Geistlichen, also Pfarrern, Bischöfen und dem Papst getragen, so die Verfassungsrichter. Der weite Umhang mit Samtkragen sei damit ein christliches Symbol, zumal der Ursprung dieser Amtstracht im Christentum liege.

Immer wieder waren religiöse Symbole Grund für juristische Auseinandersetzungen, etwa die Frage, ob in bayerischen Klassenzimmern Kruzifixe vorgeschrieben sein dürfen. Erst Ende Juni ging es darum, ob eine Rechtsreferendarin ihr Kopftuch vor bayerischen Gerichten tragen dürfe, da dieses Ausdruck ihres muslimischen Glaubens sei. Der Freistaat Bayern hatte Anfang Juli angekündigt, in Berufung zu gehen, nachdem das Verwaltungsgericht in Augsburg das Kopftuch erlaubt hatte. Die Haltung des Freistaats könnte umschrieben werden, dass er religiöse Symbole ablehne, falls diese nicht christlichen Ursprungs seien. Diese Position ist zumindest sehr umstritten, wie das Roben-Urteil von heute gezeigt hat.

Richter und Anwälte bald im T-Shirt oder in Militäruniform vor Gericht?

Das heutige Urteil hat weitreichende Konsequenzen. Gesetzgeber und Behörden sind angehalten, eine neue Amtskleidung zu definieren oder die Amtskleidung schlicht freizugeben. Im letzteren Fall dürften Richter dann prinzipiell sogar im billigen T-Shirt, in einer Phantasie-Militäruniform oder in Lack und Leder vor Gericht erscheinen. Die Robe aber muss nach einer Neuregelung auf jeden Fall im Schrank bleiben.

Aus Protest gegen ihr eigenes Urteil traten die Richter heute zur Urteilsverkündung im einem Robbenfell-Kostüm auf.

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Konflikte/Terror/Militär Politik Religion Sport

Ausschreitungen bei EM in Frankreich: IS-Kämpfer tarnen sich als Fußballfans

Krawalle Fußball
Randale durch so genannte „Fans“. Auch die Feuerwerkskörper verunglimpfen die deutschen Farben: schwarzer Himmel, roter Rauch, goldenes Feuer. Foto: Liondartois, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Trotz intensivierter Grenzkontrollen sind im Rahmen der Flüchtlingskrise eine große Zahl gewaltbereiter Ausländer, darunter nach ersten Erkenntnissen vor allem IS-Kämpfer, bis nach Frankreich vorgestoßen.

Besonders perfide ist, dass die IS-Kämpfer sich hinterlistig als harmlose Fußballfans aus Russland, England und Deutschland tarnen. Die Fußballmaskerade, die einer Vermummung nahekommt, gibt ihnen zunächst Schutz. Gleichzeitig wollen die Islamisten diese Länder in ein schlechtes Licht rücken. In den EM-Fußballstadien, aber auch außerhalb, ist es bereits zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Die AfD hat dieses Vorgehen aber sofort durchschaut und fordert jetzt eine Durchsuchung aller Moscheen nach Deutschlandfahnen, Trikots und Schminke.

Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve will stattdessen ein Alkoholverbot erlassen, um die Randale einzudämmen. Die AfD kritisiert diesen Plan und ist erzürnt über eine solche Naivität. Es wisse doch jedes Kind, dass Islamisten und Muslime keinen Alkohol trinken, so ein AfD-Sprecher.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Burka genügt nicht: In Saudi-Arabien müssen Frauen bald mit Stimmverzerrer sprechen

Burkas
Burka-Trägerinnen: Auch die Stimme muss nun „verhüllt“ werden. Foto: Steve Evans / Lizenz: CC BY 2.0

Vielen Männern ist es schon einmal so gegangen: Sie haben sich in eine Frau verliebt, obwohl sie nur ihre Stimme gehört haben.

Auch die Stimme einer Frau gehört zu den sexuellen Reizen

In Saudi-Arabien soll damit nun Schluss sein. Frauen müssen sich in der Öffentlichkeit in Zukunft nicht nur verschleiern, sondern zusätzlich auch vor dem Mund einen elektronischen Stimmverzerrer tragen. Dieser verfremdet die Stimme so, dass diese wie die eines Roboters klingt. Der Stimmverzerrer darf wie die Burka nur im privaten Umfeld abgelegt werden.

Dies beschloss heute die saudi-arabische Regierung mit großer Mehrheit.

Die Stimme einer Frau gehöre zu den sexuellen Reizen, so ein Sprecher des Islamministeriums. Eine Stimme, so rein wie eine Glocke, sei etwas, das die Schönheit einer Frau mitbestimme. So etwas gehöre nicht in die Öffentlichkeit, sondern sei nur dem Ehemann vorbehalten.

Stimmverzerrer
Prototyp der Schaltung des Stimmverzerrers. Lizenz: Public Domain

Der Stimmverzerrer wird zwar vor dem Mund getragen, aber bei Frauen, die einen Gesichtsschleier (Niqab) bzw. Burka tragen, sieht man ihn nicht. Um die Tragepflicht zu überwachen, senden die lizenzierten Stimmverzerrer kontinuierlich ein unhörbares Signal aus. Die Religionspolizei kann mittels eines speziellen Empfängers Verstöße auch bei vollverschleierten Frauen leicht feststellen, ohne diese um eine Stimmprobe zu bitten. Verstöße sollen mit dem gleichen Strafmaß geahndet werden wie Zuwiderhandlungen gegen die Pflicht zur Verschleierung.

Stimmverzerrer ab Herbst Pflicht – Parfum offenbar auch auf der Abschussliste

Die Stimmverzerrer sollen bereits ab Herbst dieses Jahres Pflicht werden. Zur Produktion des Stimmverzerrers werden eine Reihe von Parfum-Herstellern verdonnert. „Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, so der Sprecher, „auch der Duft einer Frau gehört zu den Attraktivitätsmerkmalen. Wenn wir anfangen, auch die Möglichkeit der Zur-Duft-Stellung reduzieren, dann sind wir auf dem richtigen Weg.“

Ob andere strenge islamische Länder dem Beispiel folgen und ebenso den Stimmverzerrer zur Pflicht machen, ist noch völlig unklar.

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Gesellschaftliches Kriminalität Politik Religion Sport

Feindbilder gehen aus – AfD hetzt jetzt gegen Clowns

Clown
Hetzen gegen die, die anders sind. Die AfD hat ein neues Feindbild entdeckt. Foto: Octave / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Hetze von AfD-Vize Alexander Gauland gegen Menschen mit dunkelhäutiger Hautfarbe ging kardinal daneben. Zwar will Gauland weder den Satz „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben“ gesagt haben, noch will er den FC Bayern-Spieler Jérôme Boateng überhaupt kennen. Ob das daran liegt, dass die AfD dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit seinem Fokus auf den Fußball nicht gerade wohlgesonnen ist? Wer kein ARD und ZDF schaut, dem entgehen halt schon einmal ein paar Namen. Aber der Satz hatte seine Wirkung, die sich in öffentlicher Empörung entlud.

Inzwischen hat die AfD erkannt, dass bestimmte Gruppen sich nicht als Feindbilder eignen.

keinblatt.de sprach mit dem AfD-Wahlkampfstrategen Siegfried Braun, der derzeit mit den ersten Planungen für die Kampagne zur Bundestagswahl 2017 betraut ist.

keinblatt.de: Lieber Herr Braun, was genau hat Alexander Gauland falsch gemacht?

Siegfried Braun: Also, grundsätzlich kann Gauland nichts dafür, dass er Gauland heißt. Er hat so gesehen nichts falsch gemacht. Aber wir müssen aufpassen, dass wir einerseits nicht gegen beliebte Prominente hetzen. Andererseits leben viele dunkelhäutige Menschen in Deutschland. Wenn wir gegen diese hetzen, dann werden diese uns kaum wählen. Da gehen viele Wähler verloren, die am Ende zur absoluten Mehrheit fehlen.

Aber, noch wichtiger ist, dass Herr Gauland nur auf die Scheinheiligkeit unserer Wähler aufmerksam gemacht hat. Zum Toreschießen ist Boateng den Leuten recht, würde er aber nicht treffen, weil er gar nicht spielen würde, wäre er ihnen fremd. Gauland ist ein hervorragender Gesellschaftsanalytiker!

kb: Warum hat Gauland das dann nicht so klar gesagt?

S. B.: Er hat es ja gar nicht gesagt. Er kennt Boateng ja gar nicht. Außerdem reden hervorragende Gesellschaftsanalytiker und -kritiker niemals Klartext, sie intellektualisieren.

kb:  Wie geht es jetzt weiter?

S. B.: Die Boateng-Äußerung war ein Fehler, obwohl sie, wie gesagt, gar nicht stattgefunden hat und nur ein Produkt der Lügenpresse ist. Wir werden uns dessen ungeachtet auf neue Feindbilder konzentrieren. Idealerweise sollte das neue Feindbild durch eine möglichst kleine Gruppe an Menschen repräsentiert werden. Denn wir wollen ja nicht unser eigenes Wählerklientel immer weiter einschrumpfen!

kb: An was haben Sie da gedacht?

Neues Feindbild: Clowns

S. B.: Im Bundestagswahlkampf wird die AfD gegen Clowns hetzen.

kb: Warum ausgerechnet gegen Clowns?

S. B.: Ganz einfach: Jeder kennt Clowns, obwohl es nur wenige gibt, die das wirklich professionell machen. Damit haben wir ein ideales Feindbild: hoher Bekanntheitsgrad, jeder kann sich etwas darunter vorstellen, kleine Gruppe. Der Islam ist als Feindbild nachträglich betrachtet viel zu abstrakt.

kb: Was haben Sie gegen Clowns?

S. B.: Clowns sind total langweilig, und sie laufen in einer abgefuckteren Kleidung herum als manche Penner. Ferner ist der Zirkusclown meist nicht sesshaft. Unsere Wähler bevorzugen Menschen mit einem biederen Eigenheim und Fliesentisch. Außerdem ist so ein Clown kriminell.

kb: Kriminell?

S. B.: Das sagt doch schon die Berufsbezeichnung, sie klau’n.

kb: Gut, so haben wir das noch nicht gesehen. Was wollen sie mit straffällig gewordenen Clowns machen?

S. B.: Abschieben, was sonst?

kb: Und wohin?

S. B.: Nach Kleptomanien.

kb: Und ausgerechnet dieser weißrussische Kanton soll Menschen „zurücknehmen“, die gar nicht von ihnen stammen?

S. B.: Hat es einmal eine Rolle gespielt, ob ein Land Leute zurücknimmt? Es geht um Demagogie, um nichts anderes. Außerdem gibt es in Weißrussland sehr wohl Clowns.

kb: Haben Sie eigentlich einmal daran gedacht, dass Klinikclowns für schwer erkrankte Kinder eine wichtige Stütze sind? Wollen Sie das Kindern wirklich antun?

S. B.: Ja, die Kinderpropaganda musste ja von Ihnen kommen. Aber auch darauf haben wir eine Antwort: Klinikclowns sind quasi der Boateng unter den Clowns.

kb: Mit welchen Forderungen wollen Sie in den Wahlkampf ziehen?

S. B.: Als Erstes wollen wir eine Stimmung erzeugen, damit unsere Hetze richtig fruchtet. Wir werden langsam anfangen, denn es wäre ja idiotisch, wenn wir die Clowns möglichst schnell aus dem Land jagen. Denn dann brauchen wir ja schon wieder ein neues Feindbild. Der Clown soll möglichst ein Dauerfeind werden. Wollten wir ihn gleich loswerden, könnten wir ja fordern, zu große Schuhe oder zu kleine Hüte zu verbieten. Oder die lächerlichen Ansteckblumen, die als Wasserpistole fungieren. Kennen Sie die? Wir werden nach und nach klarmachen, dass Clowns eine Bedrohung für unser Land sind. Wir haben deutsche und christliche Werte auf der einen Seite. Die Clowns sind immer auf der anderen Seite. Auch haben wir Hinweise drauf, dass ein Clown der in der Apokalypse beschriebene Antichrist ist.

kb: Jetzt wird es aber lächerlich.

S.B.: Überhaupt nicht, nehmen Sie für A=50, für B=51 usw. und multiplizieren Sie die Summe mit unserem Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt, dann kommt 666 heraus. Glauben Sie an Zufälle? Wir nicht.

kb: Herr Braun, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

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Gesellschaftliches Politik Religion

AfD will neben Minaretten und Muezzinruf auch bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed verbieten

Muslime beim Gebet
Soll nach dem Willen der AfD erlaubt bleiben: Beten. Foto: Antonio Melina/Agência Brasil / Lizenz: CC BY 3.0 BR

Die AfD (Alternative für Deutschland) ist der Meinung, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Auf ihrem Parteitag in Stuttgart beschloss die AfD, dass Minarette, der Muezzinruf und jegliche Vollverschleierung in Deutschland verboten werden sollen. Weniger von der Presse beachtet wurde jedoch der Beschluss der AfD, dass zukünftig ebenso bildliche Darstellungen des Propheten Mohammed unterbunden werden sollen. Das Verbot der Darstellung soll weitestgehend sein, so ein AfD-Sprecher, es fielen also religiöse und propagandistische Motive darunter. Nur für Satire soll es eine Ausnahme geben, in diesem Zusammenhang dürfe der Prophet weiterhin abgebildet werden.

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Gesellschaftliches Religion

Jesus wurde auf der Osterinsel geboren und schlüpfte aus ungeflecktem Ei! – Die Deutschen und ihr Bibelwissen

Auferstehung von Dieric Bouts
„Auferstehung“. Urheber: Dieric Bouts. Lizenz: Public Domain

Ostern steht vor der Türe, und die meisten Deutschen freuen sich auf ein paar freie Tage. Das Wissen um Ostern und das Christentum verblasst jedoch immer mehr.

So glaubt erstmals in der deutschen Geschichte eine knappe Mehrheit (53 Prozent) fälschlicherweise, dass Jesus Ostern geboren wurde und Weihnachten gekreuzigt wurde. Das ergab eine Studie der Universität Gelsenkirchen, die heute vorgestellt wurde und einen ziemlichen Wirbel verursachte.

Jesus: Auf der Osterinsel aus einem Ei geschlüpft?

Erschreckende 7 Prozent meinen, Jesus Christus sei auf der Osterinsel geboren worden, daher der Name. Bezeichnend ist die Bemerkung von Max M. aus Chemnitz, der meint, Jesus sei aus einem ungefleckten, also fleckenlosen Ei geschlüpft. Sonst ergebe ja der Eier-Kult an Ostern keinen Sinn, und auch nur so sei die ungefleckte Empfängnis erklärbar. Sollte das Wunder daran liegen, dass Jesus von einem Huhn gelegt wurde, das vom Heiligen Geist geschwängert wurde? Jesus, der Heilige Geist und Gott seien gewissermaßen ein und dieselbe Person, man spreche aus diesem Grund von Dreifaltigkeit und gedenke daher mit dem Drei-Minuten-Ei, glaubt Maria S. aus Leipzig.

Jesus: An Weihnachten gekreuzigt?

Auch Chantal F. aus Frankfurt/Main glaubt an die Ostergeburt, folglich sei Jesus an Weihnachten gestorben, so die überzeugende Logik. Er sei am Heiligen Abend an ein Holzkreuz geschlagen worden, daher schlägt man zu Weihnachten einen Nadelbaum und stellt ihn aus Ehrfurcht geschmückt ins Wohnzimmer. Die Nadeln stünden symbolisch für die Dornenkrone, die Jesus bei seiner Kreuzigung tragen musste, die Kugeln für die Blutstropfen, zumindest die roten. Am zweiten Weihnachtsfeiertag sei er nach seiner Nahtoderfahrung ins Leben zurückgeholt worden. Er sei klinisch tot gewesen, obwohl es damals doch noch keine Kliniken gab. Daher ein Wunder. Jesus sei einfach wieder aufgestanden, das glaubt auch Felix G. aus Bremen. Später sei er dann doch gestorben, weil er nicht mehr der Jüngste war und auch nicht gesund. Intensivstationen habe es damals noch nicht gegeben, führt Felix G. weiter aus, gesund wurden die Leute nur durch Wunderheiler, was aber nicht so recht funktionierte, da die Lebenserwartung damals nachweislich viel geringer gewesen sei. Auch habe sich Jesus nicht mehr selbst heilen können, auch durch Handauflegen nicht, da dies bei der eigenen Hand aus naheliegenden Gründen nicht klappte. So habe sich auch Münchhausen nicht mit seinem eigenen Arm aus dem Sumpf ziehen können, meint Sandra O. aus München.

Angekündigte Studie zum Thema Pfingsten

Die Universität Gelsenkirchen hatte ursprünglich auch eine Studie über das Wissen der Deutschen zum Thema Pfingsten angekündigt, aber jetzt überraschend einen Rückzieher gemacht.

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Konflikte/Terror/Militär Kunst & Kultur Politik Religion

Türkei führt arabische Schrift wieder ein (تركيا يقود الخط العربي مرة أخرى)

Recep Tayyip Erdoğan
Recep Tayyip Erdoğan will zurück zu den Wurzeln. Nationale Eigenständigkeit und Kultur sind für den türkischen Präsidenten kein Widerspruch in einem Europa der Nationen. Foto: Mikhail Klimentyev / Russian Presidential Press And Information Office / TASS / Lizenz: CC BY 4.0

Damit hätte wohl nun keiner gerechnet. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan will zurück zur arabischen Schrift. Erdoğan sagte:

Unsere Tradition ist und bleibt arabisch. Das betrifft auch und gerade die Schrift. Wir kommen der EU entgegen. Wir helfen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise. Aber wir wollen auch, und das habe ich immer gesagt, mehr Islam wagen, uns mehr auf unsere Wurzeln besinnen, aber auch in die EU. Ein gutes EU-Mitglied werden wir erst dann sein, wenn wir uns weg von Werten bewegen, die man uns aufgezwungen hat. Wir mögen zwar bekanntlich die Griechen nicht, aber diese haben es richtig gemacht und ihr griechisches Alphabet behalten.

Erst 1928 in der Türkei eingeführt: das lateinische Alphabet

Das lateinische Alphabet wurde in der Türkei erst 1928 vom Gründer der türkischen Republik Mustafa Kemal Atatürk (*1881, †1938) eingeführt. Atatürk war auch entschiedener Verfechte eines laizistischen Staates, er ließ die Türken gewissermaßen im Westen, in Europa, ankommen.

Erdoğan rechnet zwar mit Milliarden-Kosten für die Rückstellung, schließlich seien alle erdenklichen Kommunikationswege betroffen. Gerade die Jüngeren müssten das alles erst wieder lernen, die würden ja sogar gar nicht mehr beim Schreiben von rechts nach links denken. Allenfalls bei den Ziffern will Erdoğan bei dem bestehenden System bleiben, weil dieses ohnehin indisch-arabisch sei. Hier will er aber überprüfen, ob indische Bestandteile beseitigt werden können.

Umstellung wird aus EU-Flüchtlings-Topf finanziert

Die Rückstellung soll in großen Teilen aus den 6 Milliarden Euro finanziert werden, welche die Türkei von der EU erhält, um die Versorgung von Flüchtlingen zu verbessern und von der EU abgelehnte Flüchtlinge zurückzunehmen bzw. selbst Flüchtlinge zurückzuholen. Erdoğan sieht sich hier im Recht. In der Vereinbarung stehe, dass die Türkei nationale Interessen wahren und ausbauen dürfe. Und genau dazu gehöre selbstverständlich die Rückstellung auf die arabische Schrift, so Erdoğan. Im nächsten Schritt soll لبدء عملية التحويل من أنظمة الكمبيوتر هار هار حوما ما مزحة.

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Sturmtief: Abgesagte Rosenmontagsumzüge werden am Aschermittwoch nachgeholt

Rosenmontagsumzug Düsseldorf
Wird am Aschermittwoch nachgeholt: Rosenmontagsumzug in Düsseldorf (Archivbild). Foto: Jacques Tilly / Lizenz: CC BY 3.0

Wegen des Sturmtiefs Ruzica wurden die Rosenmontagsumzüge in Mainz, Münster und Düsseldorf aus Sicherheitsgründen abgesagt. Denn es werden Windstärken von 9 bis 10 erwartet. Bereits ab Windstärke 8 können keine Karnevalsumzüge stattfinden, es ist einfach zu gefährlich. „Wenn auch nur ein Dachziegel runterfällt und jemanden trifft, möchte ich nicht mehr dabei sein“, erklärt Richard Wagner, der Präsident des Mainzer Carneval Vereins (MCV). Erst am Aschermittwoch ist wieder mit einer Wetterberuhigung zu rechnen.

Papst Franziskus verschiebt Beginn der Fastenzeit um einen Tag

Einige Jecken wurden mit Tränen in den Augen gezeigt. Soll nun ein ganzes Jahr Arbeit umsonst gewesen sein? Nein, so die gute Nachricht! Papst Franziskus hat angekündigt, den Beginn der Fastenzeit ausnahmsweise um einen Tag zu verschieben. Damit können die ausgefallenen Rosenmontagszüge am Aschermittwoch nachgeholt werden. Es zeigt sich, dass Franziskus nicht nur ein äußerst reformfreudiger Papst ist, sondern auch ein unkonventioneller, der auch ein Herz für Narren hat.

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Gesellschaftliches Kunst & Kultur Politik Religion

Italien: Nacktstatuen waren verschmutzt, daher vor Irans Präsidenten versteckt

Venus vom Esquilin
Venus vom Esquilin im Kapitol vor oder nach der Verhüllung. Foto: Jean-Pol GRANDMONT / Lizenz: CC BY-SA 3.0

War alles doch ganz anders? Die Aufregung war groß, als heute gemeldet wurde, dass die Regierung in Rom antike Nacktstatuen im Kapitol hinter Holzverkleidungen versteckt habe, um Irans Präsident Hassan Rohani, der zu Staatsbesuch in Italien ist, nicht zu beleidigen.

Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi verteidigte die Maßnahme zunächst, er habe das aus Respekt für die iranische Kultur und den Glauben seines Gastes angeordnet. Als die Kritik immer größer wurde, sprach Renzi auf einmal von einem gewaltigen Missverständnis. Die Statuen hätten eine Grundreinigung notwendig und seien derzeit nicht präsentabel. Gerade wenn ein hoher Gast so etwas nicht gewohnt sei und dann genauer hinschaue, konnte und wollte man ihm das nicht zumuten, so Renzi.

Auch dass zum Abendessen kein Wein serviert wurde, sei kein Kniefall vor dem Islam, so Renzi. Die Bibel rate nämlich ganz klar vom Weinkonsum ab. Ein Beispiel:

Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was der Wille des Herrn ist. Berauscht euch nicht mit Wein — das macht zügellos —, sondern lasst euch vom Geist erfüllen!

Quelle: Epheser Kapitel 5, Vers 17 –18

Genau das sei dann ein Zeichen der religiösen Verständigung, wenn man zeige, dass man sich bei den Tugenden näher sei, als so mancher glauben möge. Auf Nachfrage erfährt keinblatt.de, dass man es ja nicht gleich übertreiben müsse. Der hauseigene Weinkeller sei ab sofort wieder geöffnet.

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Blasphemie-Vorwurf: Teenager hackt sich auch noch zweite Hand ab

Moschee in Pakistan
Moschee in Pakistan (Symbolbild). Foto: Ceddyfresse / Lizenz: Public Domain

Ein Missverständnis hat offenbar dazu geführt, dass ein Teenager in Pakistan zunächst eine Hand verloren hatte. Wie in den Medien berichtet wurde, hat in einer Predigt ein Imam gefragt, ob jemand nicht an den Propheten Mohammed glaube. Der Teenager hatte die Frage jedoch offenbar missverstanden und seine Hand gehoben. Das wurde von den Gläubigen als Gotteslästerung verstanden. Als Reue hat der Teenager sich dann seine Hand abgehackt. Für diese Geste wurde er im Dorf gefeiert.

Bei dem, was der Teenager anschließend tat, ist unklar, ob Verärgerung oder ein besonderes Glaubensbekenntnis der Auslöser war. Bekannt ist nur, dass der Jugendliche ein Beil in die Hand nahm und sich damit auch noch die zweite Hand abhackte.

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Gesellschaftliches Kunst & Kultur Religion

Karlsruhe: Nicht nur Kreuze in Klassenzimmern, sondern auch auf Kirchen und Gipfeln müssen auf Antrag verschwinden

Gipfelkreuz in Bayern
Das ist der Gipfel! Gipfelkreuz in Bayern. Foto: ANKAWÜ / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ochsenbrunn 1
Kirche im bayerischen Ochsenbrunn mit Kirchturmkreuz. Das ist klar eine religiöse Werbung und damit unzulässig. Lizenz: Public Domain

Ist uns nun gar nichts mehr heilig und geht nun jegliche Art von Tradition verloren? In einem Urteil vom 5. Januar dieses Jahres, das wegen des schrecklichen Vorfalls in Köln in der Presselandschaft bislang nur wenig Beachtung fand, hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe entschieden, dass das sogenannte Kruzifix-Urteil nicht nur auf bayerische Klassenzimmer in Bayern anzuwenden sei, sondern allgemeiner gefasst werden müsse. Es sei konkret auch auf bayerische Kirchtürme und Gipfelkreuze anzuwenden. Der Kläger argumentierte, ihn störten manche Kreuze. Diese seien oft nicht nur schlichte Kreuze, sondern sie seien immer auch Kruzifixe und damit religiöse Zeichen, die in öffentlichen Räumen nichts verloren hätten. Manche Gipfelkreuze zeigten sogar den geschundenen Körper Jesu Christi.

Das Bundesverfassungsgericht folgte der Argumentation und sieht auch bei Kirchen und Gipfelkreuzen die Neutralitätspflicht des Staates verletzt. Wer sich gestört fühle, könne daher einen Antrag auf Entfernung des Kreuzes stellen. Dem Antrag sei zum Beispiel dann stattzugeben, wenn jemand ständig dem Kreuz ausgesetzt sei, etwa, wenn er aus seinem Bürofenster das Kreuz deutlich sehen könne.

Im bayerischen Ochsenbrunn (Iller) wurde nicht lange gefackelt. Dem Antrag auf Entfernung des Kirchturmkreuzes wurde stattgegeben und das Kreuz mit Hilfe eines Hubschraubers bereits Anfang dieser Woche entfernt (Bild 2 und 3). Die Höhe des Kirchturms in der Wikipedia wurde bereits nach unten korrigiert.

Ochsenbrunn 2
Der Kirchturm in Ochsenbrunn nach der Korrektur. Er ist immer noch schön, aber manchen Leuten wird es wieder nicht gefallen. Man kann es eben nicht allen recht machen. Lizenz: Public Domain
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Bräuche und Mythen Gesellschaftliches Politik Religion Verkehr

CSU will Schleierfahndung für Burka- und Niqab-Trägerinnen

Burkas
Bald verboten oder zumindest richtig teuer: Burka tragen. Foto: Steve Evans / Lizenz: CC BY 2.0

Die CSU will ein Verbot der Vollverschleierung in Deutschland. Alternativ wäre noch eine Schleiermaut für Burka- und Niqab-Trägerinnen denkbar, um beim Finanziellen anzusetzen. Denn wenn etwas richtig ins Geld geht, überlegt frau es sich zweimal, ob sie ihr Gesicht verdeckt.

Der Fokus liegt aber auf einem Verbot. Das Kfz-Kennzeichen darf ja schließlich auch nicht verdeckt werden, selbst wenn Maut entrichtet wird.

Um Verstöße gegen die Vollverschleierung zu ahnden, soll die Schleierfahndung ausgebaut werden.

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Friedhöfe: Ohne Grabverlängerungen kein Ausgang mehr!

Friedhof
Um 0:00 startet die Toten-Disko. Getanzt wird bis zum Umfallen um 1:00. Lizenz: Public Domain.

Die Regeln auf deutschen Friedhöfen werden härter. Wie der Verband der deutschen Friedhofsverwaltungen (VddFv) heute bekanntgab, dürfen in Zukunft nur noch Menschen, die auf dem Friedhof ordentlich beerdigt sind und über ein bezahltes Grab verfügen, nachts zur Geisterstunde zwischen Mitternacht und 1 Uhr aus dem Grab steigen.

„Viele Hinterbliebene verlängern die Gräber einfach nicht, weil ihnen das zu teuer ist“, so der Verbandssprecher Frank Steiner, „sie rechnen aber ganz selbstverständlich damit, dass ihre geliebten Menschen nach wie vor bei uns vollwertige Bewohner sind – mit allen Rechten. Das können wir uns nicht mehr leisten. In Zukunft gilt: Wer kein bezahltes Grab mehr bei uns hat, der muss zur Geisterstunde daheim bleiben. Ohne Kohle gibt es keine Extra-Knochenwurst mehr! Grabgebührenhinterziehung kann nicht mehr toleriert werden.“

Somit diktiert der schnöde Mammon nun auch die Regeln des mitternächtlichen Totentanzes. Steiner appelliert an die Hinterbliebenen, das Grab rechtzeitig zu verlängern und auch das Geld fristgerecht zu überweisen.

Damit dürfte es auf deutschen Friedhöfen noch enger werden. Daher wird darüber nachgedacht, mehrstöckige Grabsteine zu errichten. In die Luxusausführungen könnten auch passenderweise Paternoster installiert werden, damit es die Toten nicht so weit haben und sie pünktlich um Mitternacht auf der Tanzfläche stehen.

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Neonazis griffen katholische Nonnen an – sie hielten sie für Muslimas

Katholische Nonnen
Katholische Nonnen (Symbolbild). Foto: SCV.OSB / Lizenz: CC BY-SA 3.0 DE

In der Nähe eines Klosters bei Gelsenkirchen wurden heute am Frühen Nachmittag mehrere katholische Nonnen von einer Gruppe junger Männer, die der Neonaziszene zuzuordnen sind, attackiert. Die Nonnen wurden beschimpft, bespuckt und einige auch geschlagen. Zwei Ordensschwestern mussten ambulant behandelt werden.

Dank aufmerksamer Zeugen konnten die vier mutmaßlichen Täter schnell identifiziert und in Polizeigewahrsam genommen werden. Auf dem Revier gaben die Männer an, von den muslimischen Burka-Trägerinnen provoziert worden zu sein. „Was wollen die Muselfrauen hier? Das ist unser Deutschland hier – Goethe, Schiller, Abendland!“, gab einer der Männer zu Protokoll, „Was laufen die hier in Burka rum?“ Auch nachdem die Männer von der Polizei aufgeklärt worden waren, dass es sich um katholische Ordensschwestern handele, gaben sich die Männer uneinsichtig. „Warum verkleiden sie sich dann als Muselfrauen?“

Nach der Vernehmung wurden die Männer auf freien Fuß gesetzt. Ihnen droht ein Verfahren wegen Beleidigung und Körperverletzung und möglicherweise auch wegen Volksverhetzung.

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Homöopathie wird im Saarland Bestandteil des Religionsunterrichts

Samuel Hahnemann
Samuel Hahnemann: Begründer einer neuen Religion oder genialer Reformer des Christentums? Bild: Alexbrn / Lizenz: Public Domain

Schon seit langen Zeiten unterstellen Kritiker den Anhängern der Homöopathie religiöse Züge. So gibt es bis heute keine Hinweise darauf, dass Homöopathie über den Placebo-Effekt hinaus wirksam ist. In den hochpotenzierten Präparaten findet sich meist nicht einmal mehr auch nur ein einziges Molekül des Arzneistoffes. Damit basiert die Homöopathie weitgehend auf wirkstofffreien Medikamenten.

Homöopathen führen die angebliche heilende Wirkung ihrer Alternativmedizin darauf zurück, dass Wasser ein Gedächtnis habe. Wissenschaftlich gesehen gibt es dafür jedoch keine Belege.

Homöopathie-Begründer Samuel Hahnemann selbst glaubte, dass durch die Potenzierung eine „im innern Wesen der Arzneien verborgene, geistartige Kraft“ wirksam werde. Die Verwendung von Hochpotenzen erklärte der große Meister noch abenteuerlicher und nahm an, dass sich hier „die Materie […] roher Arznei-Substanzen […] zuletzt gänzlich in ihr individuelles geistartiges Wesen auflöse“.

Die Homöopathie kommt, die unbefleckte Empfängnis fliegt aus dem Lehrplan

Madonna im Rosenhag
Maria mit dem geborenen Gottessohn, der gleichzeitig sein Vater und Erzeuger ist (Dreifaltigkeit). Urheber: Stefan Lochner / Lizenz: Public Domain

Die saarländische Kultusministerin Regina Talhack (CDU) , die als Modernisierung des Religionsunterrichts gilt, hat daher einen geänderten Lehrplan entwickeln lassen, der auch biblische Interpretationen der heutigen Zeit berücksichtigt. Entsprechend werden ab dem Schuljahr 2016/2017 zehn Unterrichtsstunden des katholischen und evangelischen Religionsunterrichts für die Homöopathie reserviert. Im Gegenzug wird die unbefleckte Empfängnis der Jungfrau Marias aus dem Lehrplan gestrichen. „Wir wissen heute, dass in der Zeit, als das Neue Testament entstand, Jungfrauengeburten gerne als Spannungselement eingefügt wurden, um Geschichten interessanter zu machen“, so die Ministerin. Diese Ausschmückung sei dann letztlich auch in den Evangelien gelandet, mit der Realität habe dies jedoch nichts gemein.

Die Kirchen hat sie mit im Boot. Der Kirchen-Kultusbeauftragter Egidius Müller freut sich, dass die grenzenlose Kraft eines imaginären, göttlichen Wesens nun in einer zeitgemäßen, praktischen Form berücksichtigt werde. Das stärke den Glauben. „Gott ist größer, als wir glauben“, so Müller. Da muss er aufpassen. Die ehemalige Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) textete dies auch einmal. Danach verlor sie ihren Doktortitel.

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Nach Abtreibung: Papst will auch Erbsünde vergeben – für 24 Stunden

Vertreibung aus dem Paradies
Nach dem Sündenfall: Vertreibung aus dem Paradies. Urheber: Michelangelo / Lizenz: Public Domain

Papst Franziskus ist ein großer Reformator. Im Heiligen Jahr 2016, das im Dezember dieses Jahres beginnt, dürfen katholische Priester die schwere Sünde einer Abtreibung vergeben. Nicht nur Frauen, die abgetrieben haben, sondern auch Helfern, die die Abtreibung unterstützt oder durchgeführt haben, darf vergeben werden. Eine Vergebung ist aber nur im Heiligen Jahr 2016 möglich. Danach ist keine Vergebung mehr möglich, sondern nur noch als Bestrafung die Exkommunikation mit späterem Platz in einer Welt mit „sehr heißem Fußboden“.

Doch das ist noch längst nicht alles. Jeder gläubige Katholik hat außerdem im Heiligen Jahr 2016 die Möglichkeit, um Vergebung für seine Erbsünde, mit der jeder Mensch geboren wird, zu bitten. Wird dem entsprochen, dann kann die Erbsünde von einem katholischen Priester vergeben werden. Der Gläubige kann danach erstmals völlig ohne die Lasten einer Sünde leben und sich kurz einmal so frei fühlen wie ein Atheist jeden Tag.

Damit er sich nicht daran gewöhnt, ist die Befreiung auf 24 Stunden befristet. Danach kann sich der Mensch wieder bei Adam und Eva dafür bedanken, dass diese damals verbotenerweise die Frucht vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Der Gläubige ist dann wieder von Gott getrennt, kann aber später nach seinem letzten Umzug von Gott erlöst werden (vielleicht).

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USA: Zeugenschwur jetzt nicht nur auf Bibel, sondern auch auf Grimms Märchen möglich

Bibelschwur
Schwur auf die heilige Schrift. In Zukunft kann die Hand auch auf die Gesamtausgabe von Grimms Märchen gelegt werden. Foto: Ash Carter / Lizenz: CC BY 2.0

Wer kennt nicht die Szenen aus US-Filmen und -Serien, in denen Zeugen vor Gericht zur Vereidigung auf die Bibel schwören?

Bereits seit 2007 können Zeugen im US-Bundesstaat North Carolina auch auf andere religiöse Bücher einen Schwur leisten, also z.B. auf den Koran.

John Harper aus Greensboro (North Carolina) begrüßt zwar grundsätzlich diese erweiterten Möglichkeiten, war aber immer noch unzufrieden und zog daher vor Gericht. Harper stört sich daran, dass die Bibel ein Buch voller Märchen sei. Jeder wisse, dass die Jungfrauengeburt, die Verwandlung von Wasser in Wein, das Gehen über Wasser und die Erweckung von Toten reine Hirngespinste seien, so Harper. Wenn man auf ein solches Buch voller Phantastereien schwören dürfe, von denen viele davon zudem von äußerst brutalem Charakter seien, dann bestünde da ein eklatanter Widerspruch.

Grimms Märchen
Grimms Märchen. Erzählen sie nur Märchen oder ist mehr dahinter? Foto: CHRIS DRUMM / Lizenz: CC BY 2.0

Mit gleichem Recht könnte man für sich reklamieren, einen Schwur auf die Gesamtausgabe von Grimms Märchen abzulegen. Die von den Gebrüdern Grimm gesammelten Geschichten seien auch nicht martialischer oder weiter weg von der Realität als die Bibelgeschichten, meint Harper.

Spirituelle Elemente in Grimms Märchen?

Jetzt könnte man aber einwenden, Grimms Märchen seien keine Religion. Auch hier widerspricht Harper. Der Übergang zwischen Weltanschauung, Philosophie und Religion sei ohnehin fließend. Eine Grenze könne man da kaum ziehen. Religiöse Elemente mit einem tieferen spirituellen Sinn seien auf jeden Fall auch in Grimms Märchen zu finden. So werde etwa das tote Schneewittchen wieder zum Leben erweckt. Die Anleihen an die biblische Auferweckung des Lazarus oder gar die Auferstehung Jesu Christi seien damit unverkennbar.

Gericht beruft sich auf Religionsfreiheit

Das Gericht folgte Harpers Auffassung. Der Kläger habe glaubhaft machen können, dass in den Geschichten wie „Rotkäppchen“, „Hänsel und Gretel“ oder „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ eine religiös oder philosophisch motivierte Weltanschauung gefunden werden könne. Damit falle dies unter die staatlich garantierte Religionsfreiheit.

In Zukunft kann der Schwur damit folgenden Inhalt haben: „Ich schwöre, die Wahrheit zu sagen, die ganze Wahrheit und nichts anderes als die Wahrheit, so wahr Grimms Märchen sind.“

Die Richter gaben aber auch zu erkennen, dass keinesfalls jedes Werk beim Schwur zugelassen werden könne. Es sei immer eine Einzelfallentscheidung.

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Gesellschaftliches Politik Religion

„Niederlage für die Menschheit“ – Nach Irlands Ja zur Homo-Ehe: Vatikan will alle Iren exkommunizieren

Pietro Cardinal Parolin
Klare Worte aus dem Vatikan von  Staatssekretär Seiner Heiligkeit Pietro Parolin: „Alle Katholiken in Irland exkommunizieren!“ – Foto: Pufui Pc Pifpef I / Lizenz: CC BY-SA 3.0

In einem Referendum im streng katholischen Irland (über 80 Prozent der Iren sind Katholiken) hat sich eine deutliche Mehrheit von über 60 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die Zulassung gleichgeschlechtlicher Ehen ausgesprochen.

Der Vatikan ist nicht sonderlich begeistert. Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin, Vertrauter von Papst Franziskus, bezeichnete das Votum gar als „Niederlage für die Menschheit“. Inzwischen legte Parolin nach und fordert eine Exkommunikation aller irischen Katholiken, da sich diese der Häresie schuldig gemacht hätten. Alle seien schuld, sagte Parolin, man könne jetzt nicht sagen, man bestrafe nur diejenigen, die mit „Ja“ gestimmt hätten, weil es ja ein Wahlgeheimnis gebe. Damit gelte es, das Kollektiv zu bestrafen. Auf Häresie steht nach Kirchenrecht 1388 § 1 die Todesstrafe die Exkommunikation.

Das letzte Wort hat nun Papst Franziskus. Dessen Stellungnahme wird mit Spannung erwartet. Franziskus gilt als etwas weltoffener als seine erzkonservativen Kollegen. In Anbetracht der klaren Wortwahl „Niederlage für die Menschheit“ wird jedoch nicht davon ausgegangen, dass der Papst die Worte umdrehen und das Gegenteil „Sieg für die Menschheit“ verkünden wird. Unbestätigten Meldungen zufolge will der Papst diplomatisch von einem „unentschieden“ sprechen.