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Fußball-WM 2022 im Winter: Glühweinhersteller sollen geschmiert haben

Glühwein
So wird Public Viewing bei der Fußball-WM 2022 hierzulande aussehen. Nur die Deutschlandfahnen fehlen noch. Foto: U.S. Air Force photo by Airman 1st Class Caleb Pierce / Lizenz: Public Domain

Die Fußball-WM 2022 in Katar wurde wegen der zu erwartenden extrem hohen Sommertemperaturen in den Winter verlegt. Die Spiele werden im November und Dezember stattfinden, das Endspiel einen Tag vor Heiligabend.

Die deutschen Fans werden nun beim Public Viewing von Bier auf Glühwein umsteigen müssen.

Doch die Sorge um die Spieler, die bei den extremen Sommertemperaturen reihenweise kollabieren, war wohl nicht der einzige Grund für die Verlegung.

Wie inzwischen bekannt wurde, hat eine „kleine“ Geldspende des „Verbands der Glühweinhersteller“ der FIFA offenbar erheblich die Entscheidung erleichtert. Wie hoch die Zuwendung war, ist noch unklar.

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Finanzen Medizin/Gesundheit Politik

Neue Forderung: Griechen wollen bei Schäuble mitversichert sein

Alexis Tsipras
Alexis Tsipras: Eine Krankenversicherung für den kranken Mann in Europa! Foto: FrangiscoDer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

In der griechischen Schuldenkrise hat sich die griechische Regierung weit bewegt und ein umfangreiches Reformpapier vorgelegt. Darin enthalten sind ein Programm zur Eindämmung des Tabak- und Sexheftchenschmuggels sowie ein härteres Vorgehen gegen Steuerhinterziehung bei steuerpflichtigen Superreichen, die das Land noch nicht verlassen und noch flüssig sind.

Im Gegenzug findet sich aber auch eine neue Forderung. Ministerpräsident Alexis Tsipras liegt es am kranken Herzen, dass in Zukunft alle Griechen eine ordentliche Krankenversicherung haben. Daher werde die griechische Regierung allen Reformen und einer Fortsetzung des harten Sparkurses nur dann zustimmen, wenn in Zukunft alle griechischen Bürger, die sich keine Krankenversicherung mehr leisten können oder wollen, automatisch bei Minister Wolfgang Schäuble mitversichert sind, so Tsipras. In Deutschland sei schließlich auch praktisch jeder krankenversichert, es gebe ja eine Pflichtversicherung, führt Tsipras aus. So etwas sei ja auch selbstverständlich, Sparen dürfe nicht auf Kosten der Gesundheit gehen.

Es wird davon ausgegangen, dass die deutsche Bundesregierung die Reformvorhaben durchwinkt, auch wenn die GroKo mal wieder eine große Kröte schlucken muss.

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Gesellschaftliches Politik Technik/Hightech

Deutschland schlecht im internationalen Vergleich – Zwei Drittel sind nachts nicht online

Internet
So sollte es sein, alle(s) online. Foto: SEO / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Wieder einmal hinkt die Industrienation Deutschland anderen Ländern hinterher. So sind zwei Drittel der Deutschen nachts nicht online. 20 % schalten ihr WLAN sogar nachts per Routerkonfiguration ab – weil sie meinen, wegen des Elektrosmogs nicht schlafen zu können oder/und um einige Cent Stromkosten zu sparen – und können in dieser Zeit allenfalls per Kabel ins Netz. Schlecht, wenn man zu später Stunde mit dem Smartphone, Phablet oder Tablet im Bett liegt und den aktuellen Stand wichtiger Verhandlungen mit Frau Merkel oder die aktuelle Temperatur und das Niederschlagsradar abfragen will.

Deutschland Verkehrs- und Internetminister Alexander Dobrindt (CSU) fordert, dass Deutschland gewaltig aufholen müsse. Der Minister wirbt dafür, dass mehr Menschen nachts online gehen. Gerade die ältere Generation, die wegen Melatoninmangel und anderer Ursachen nicht mehr so gut schlafen könne, sollte die neuen Medien intensiver nutzen, so Dobrindt. Das kurble schließlich auch die heimische Wirtschaft an. Auch seien die Leitungen und Server nachts nicht so überlastet und man komme schneller zu seinem Ziel – solange man sich nicht zu sehr aus der aktuellen Zeitzone entferne, versteht sich.

Er werde schließlich auch empfohlen, Bundesautobahnen und Bundesfernstraßen nach Möglichkeit bevorzugt nachts zu benutzen, wenn auf den Straßen weniger los sei. Das gelte letztlich auch für Datenautobahnen, führt der Minister aus. Auch habe er bei intensiverer Nutzung mehr Rückenwind beim Breitbandausbau.

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Drogen

Zigarettenhersteller führen Treuepunktsystem „Ta.Back“ ein

Ta.Back-Klebeetikett
Ta.Back-Klebeetikett

Treuepunkte sind ein weitverbreitetes Marketinginstrument. Nun führen es auch die Zigarettenhersteller ein – unter dem Markennamen Ta.Back. In Zukunft können die Raucher also fleißig sammeln und praktische Prämien abstauben.

Bislang verzichtete die Tabakindustrie bewusst auf derartige Programme. Zwar war man sich bereits in der Vergangenheit im Klaren darüber, dass die Kundenbindung über Marketingmaßnahmen wie Bonusprogramme optimiert werden kann. Allerdings schätzte man die suchtfördernde Wirkung des Produkts als ausreichend hoch ein, um auf weitere Anreize verzichten zu können. Doch immer mehr Raucher konsumieren gefälschte und Schmuggelzigaretten oder steigen auf die E-Zigarette um. Um dem entgegenzusteuern, haben sich die großen Zigarettenhersteller zum Treuepunktsystem Ta.Back zusammengeschlossen. Der Name spielt bewusst auf das bekannte Payback-Bonussystem an.

Ta.Back-Sammelbogen
Ta.Ta.Back-Sammelbogen. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Ta.Back Association

In jeder Zigarettenpackung findet sich ein Treuepunkt. Sammelbögen zum Einkleben der Punkte können kostenlos im Internet angefordert werden. Ta.Back-Kritiker befürchten, dass in Zukunft noch mehr geraucht wird. Denn aus einer Sammelangewohnheit kann schnell eine Sammelsucht werden, zumal die Prämien sehr attraktiv sind. Den Bundesfinanzminister wird es aber freuen. Der Anteil versteuerter Zigaretten dürfte wieder ansteigen.

Eine Auswahl der Prämien

Beinprothese
Foto: Afurse / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Beinprothese (5.000 Punkte)

Das Hightech-Ersatzbein macht Schluss mit lästigen Durchblutungsstörungen. Es versetzt den Genussraucher in die Lage, sich endlich wieder schmerzfrei zum Zigarettenautomaten oder zur Trafik bewegen zu können. Für nur 500 Punkte Aufpreis gibt es einen extra weich gepolsterten Schaft.

Mobiles Sauerstoffgerät
Foto: Hermann Thomas / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Mobiles Sauerstoffgerät (10.000 Punkte)

Das praktische mobile Sauerstoffgerät versorgt den an COPD leidenden Genussraucher auch unterwegs mit frischem Sauerstoff. Die ideale Ergänzung zum stationären Sauerstoffgerät! Wird mit Schlauch und Sauerstoffbrille geliefert. Achtung! Wegen der erhöhten Gefahr von Brandunfällen muss während des Einsatzes des Gerätes unbedingt auf das Rauchen verzichtet werden. Es werden als Ersatz Nikotinpflaster empfohlen.

Tracheal/Stoma
Bild: National Cancer Institute / Lizenz: Public Domain

Erlernen der Speiseröhrenstimme (ugs. Rülpssprache) nach Kehlkopfentfernung (12.000 Punkte)

Nach einer Kehlkopfentfernung (und Einsatz einer Trachealkanüle, siehe Abb.) wegen eines raucherbedingten Larynxkarzinoms kann der Patient zunächst nicht mehr sprechen. Mit diesem Kurs erlernt der Patient eine Ersatzsprache, die durch gezieltes Luftausstoßen (also Rülpsen) Schleimhautfalten des Ösophagusmundes in der Speiseröhre in Schwingung versetzt. Damit wird wieder eine befriedigende Kommunikation mit der Umwelt ermöglicht.

Tunnel Licht
Vorbereitung auf die letzte Reise. Lizenz: Public Domain

Hospizaufenthalt (11.500 Punkte)

Nach einer umfassenden Raucherkarriere soll der Aufenthalt in einem Hospiz so angenehm wie möglich werden. Das Besondere ist, der Aufenthalt ist zeitlich nicht limitiert. Der Patient bleibt, so lange es notwendig ist, und bis „übergeordnete“ Gründe den Aufenthalt beenden.

Urne
Foto: Norbert Hüttisch / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Urne für die letzte Asche (1.500 Punkte)

Rauchern sind Aschenbecher wohlbekannt. Irgendwann, bei vielen schon in frühen Jahren („Club 58“), ist dann die letzte Asche die eigene. Diese formschöne Urne ist gewissermaßen das neue Zuhause. Klein, aber Feinschnitt.

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Boulevard Bräuche und Mythen Politik

Strauß setzt Seehofer auf Facebook-Blockierliste

Franz Josef Strauß
Franz Josef Strauß (†, fast 100): kontrolliert noch immer die christsoziale Arbeit, behauptet Horst Seehofer. Foto: Robert Ward / Lizenz: Public Domain

Der Schuss ging ja wohl nach hinten los. Gestern hatte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer noch getönt, die CSU-Ikone Franz Josef Strauß kontrolliere noch immer die christsoziale Arbeit. Ein Foto von Franz Josef Strauß hängt in einem schweren Bilderrahmen über seinem Schreibtisch und wacht über Seehofers Arbeit. Seehofer sagte, „Wäre Strauß auf Facebook, würde er immer ‚Gefällt mir‘ drücken“.

Doch ganz so zufrieden scheint der alte Strauß nicht mit Seehofers Arbeit zu sein. Kurzerhand setzte er Seehofer auf die Facebook-Blockierliste. Sie können nun gegenseitig ihre Posts und Katzenfotos nicht mehr sehen.

Nicht nur das: Auch neigte sich Strauß‘ Foto aus unerfindlichen Gründen bedenklich und musste mithilfe einer Wasserwaage wieder in Position gebracht werden. Außerdem stank es auf einmal bestialisch in Seehofers Arbeitszimmer. „Den Gestank kriegen Sie selbst mit Dauerlüften kaum mehr raus“, sagte der sichtlich irritierte Seehofer. Der bayerische Landesvater hofft, dass sich das Verhältnis bis Strauß’ 100. Geburtstag wieder einrenken werde. Die Blockierliste sei ja nichts für alle Ewigkeit, sagte Seehofer ehrfurchtsvoll. Um seinem Idol noch näher zu sein, will Seehofer nun den Künstlernamen „Strauß-Seehofer“ führen. Dieser soll auch in seinen Personalausweis eingetragen werden.

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Bräuche und Mythen Finanzen Historisches Politik

Griechenland-Krise spitzt sich zu: Sisyphos gibt auf – „Sinnlos, weiterzumachen“

Parthenon
Foto: Steve Swayne / Lizenz: CC BY 2.0

Die griechische Schuldenkrise weitet sich immer mehr aus und hat nun auch die griechische Unterwelt erreicht. Sisyphos hat überraschend seine Kapitulation erklärt. Er sehe einfach keinen Sinn mehr darin, sich hier abzuplagen, während sein Land keine Perspektive und Hoffnung mehr habe, sich je wieder aus dem Spardiktat der Europäischen Union zu befreien zu können.

Sisyphos wurde dazu verurteilt, auf ewig einen Felsblock einen Berg hinaufzurollen. Immer, wenn er fast den Gipfel erreicht hat, entgleitet ihm der Felsblock und rollt zurück ins Tal. Sisyphos kann dann wieder ganz von vorne anfangen.

Sisyphos
Bild: Franz Stuck / Lizenz: Public Domain

Er sei sich sicher, dass er es irgendwann geschafft hätte, seine Aufgabe erfolgreich zu beenden, aber nun habe er einfach keinen Bock mehr.  Wie man seine Landsleute behandele, treibe ihm die Wuttränen in die Augen, so Sisyphos.

Beobachter gehen davon aus, dass Sisyphos hoch pokere und unter gewissen Erleichterungen dann doch weitermacht. So fordert Sisyphos einen niedrigeren Berg, dieser soll folglich deutlich abgetragen werden. Ebenso soll die Last reduziert werden. Ferner will Sisyphos mehr Zeit für die Umsetzung seiner Aufgabe. Reformen schließt Sisyphos nicht aus. Mit einer neuen, runderen Form seines Felsblocks täte er sich leichter, erklärt Sisyphos. Ist Griechenland doch noch zu retten?

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Boulevard Medien Politik

Sex sells: FDP schafft Trendwende in Hamburg und setzt bei kommenden Wahlen auf Playmates

Katja Suding
Die Beine von Katja Suding und Katja Suding selbst (FDP) – von Christian Lindner (rechts) ausgesehen auch rechts. Foto: Robin Krahl / Lizenz: CC BY-SA 4.0

Überraschung in Hamburg: Die FDP fliegt nicht wie gewohnt aus einem Parlament heraus. Die Liberalen erhielten sensationelle 7,3 % (Stand: Redaktionsschluss) der Stimmen und überklettern damit ganz klar die 5 %-Hürde. Sex sells, die Spitzenkandidatin Katja Suding überzeugte mit viel Optik und wenig Inhalten. Die Kampagne mit dem Plakat „Drei Engel für Lindner“ und der ARD-Kamerafahrt über Sudings Beine war höchst erfolgreich, nachdem man anfangs weniger geschickt Suding als „Unser Mann für Hamburg“ propagiert hatte.

Der überglückliche Parteiboss Christian Lindner sagte, er sei sich sicher gewesen, dass das Konzept aufgehe. Daher würden für die anstehenden Landtagswahlen 2015 und 2016 in acht Bundesländern ehemalige Playmates als Spitzenkandidatinnen verpflichtet. Die Namen sollen noch im Frühjahr bekanntgegeben werden. Die Verpackung sei eben auch wichtig – und wenn die FDP erst einmal wieder in allen Parlamenten etabliert sei, könnte man auch über Inhalte nachdenken, so Lindner.

Lindner bald halbnackt auf dem Pferd oder von einer Schlange verschlungen?

Doch es soll beim Personal nicht nur auf attraktive Frauen gesetzt werden. Im Bundestagswahlkampf 2017 kann sich Lindner vorstellen, die höchst erfolgreiche Kampagne des russischen Präsidenten Wladimir Putin weiterzuentwickeln. Er könnte dann als Kanzlerkandidat halbnackt auf einem Pferd reiten. Oder auf einem Ochsen. Oder er werde sich von einer Schlange verspeisen lassen. Irgendwas mit hoher medialer Reichweite halt, erklärt Linder. Immerhin werde die Wahl ja gerade auch durch die Wählerinnen entschieden, die einen attraktiven Kerl sehen wollen, führt Lindner aus.

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Boulevard Bräuche und Mythen Esoterik Unfälle/Unglücke

Sensation in China: Umgefallener Sack Reis richtet sich selbständig wieder auf

Reissack
Der Reissack steht wieder wie eine Eins! Lizenz: Public Domain

Im chinesischen Longsheng hat sich am heutigen Freitag ein äußerst ungewöhnlicher Vorgang ereignet. Zunächst neigte sich ein 20 Kilogramm schwerer Reissack bedenklich. Nach ein paar weiteren Sekunden fiel er schließlich um.

Dies wäre noch nicht unbedingt eine Meldung wert. Doch, was dann passierte, versetzte den Arbeiter Zhang in absolutes Erstaunen. Der auf dem Boden liegende Sack bewegte sich erst ganz leicht. Nach einer kurzen Pause richtete sich der Sack plötzlich wieder selbständig auf. Zhang kann es kaum fassen. Dabei wollte er doch den Sack gerade mit eigener Muskelkraft wieder aufstellen. Diese Arbeit wurde ihm nun erspart. Rein statistisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Reissack wieder von alleine aufstellt, so gering, dass es in ganz China nur etwa alle 50 Jahre geschieht.

Was sagt die Physik?

Eine Erklärung für den Vorgang könnte Superfluktuation sein. Normalerweise bewegen sich die Moleküle in einem Objekt chaotisch in alle Richtungen, was sich dann nach den Gesetzen der Statistik wieder ausgleicht und dem Objekt Trägheit verleiht. Würden die Moleküle auf einmal alle in eine Richtung fliegen, dem (hypothetischen) Zustand einer Superfluktuation, wäre das wahrscheinlich keine Verletzung der Physik, könnte aber den Reissack bewegen.

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Gesellschaftliches Religion

Papst bezeichnet gewollte Kinderlosigkeit als „egoistisch“ – und bringt Nonnen und Pfarrer gegen sich auf

Papst Franziskus
Papst Franziskus: „Kinder verjüngen das Leben und stiften Energie“ – Foto: Casa Rosada / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Der Papst hat wieder zugeschlagen. Nachdem der Heilige Vater die körperliche Züchtigung von Kindern als Erziehungsmethode nicht gänzlich ablehnte und damit für Aufsehen gesorgt hatte, legte Papst Franziskus heute mit einer weiteren Erkenntnis nach. Er sagte bei seiner wöchentlichen Generalaudienz: „Keine Kinder zu haben, ist eine egoistische Wahl, mit Kindern verjüngt sich das Leben und man bekommt Energie“. Der Papst geißelte verschiedene Gesellschaften, in denen Kinder als Last angesehen würden.

Während die meisten Christen die Äußerung von Franziskus erleichtert aufgenommen hatten und mit lustvollem Stöhnen begannen, die Familienplanung voranzutreiben, sind unzählige Mönche, Nonnen und katholische Pfarrer in Tränen ausgebrochen. Schließlich haben sie sich mit ihrem Lebensmodell gegen Kinder entschieden. Schwester Maria, Nonne im Kölner Franziskanerkloster, die hin und wieder in den Talkshows der Republik sitzt und ihre Moralvorstellungen kundtut, ist stinksauer. „Das treibt mir die Wuttränen in die Augen“, sagt Schwester Maria. Sie habe gedacht, sie würde mit ihrer Arbeit Gott und den Menschen dienen. Das sei doch absolut selbstlos und gerade nicht egoistisch. Wenn der Papst recht habe, so Schwester Maria, dann sei der Knabe selbst der größte Egoist überhaupt.

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Gesellschaftliches Politik Religion

Von wegen „schnell vergessen“ – Sächsin (34) erinnert sich an Pegida-Demos!

Pegida
„Pegida“-Logo Lizenz: gemein(frei)

In unserer schnelllebigen Zeit gerät vieles schnell in Vergessenheit. Trends kommen und gehen. Auch werden Probleme schon einmal erfunden, um sie zu lösen. Scheitert dann die Lösung, weil das Problem gar nicht existiert, reicht es oft nicht einmal für die Geschichtsbücher.

So ein Fall sind die wöchentlichen Pegida-Demonstrationen in Dresden mit unzähligen Ablagern und Gegenbewegungen bis nach Saudi-Arabien. In den Demos wurde vor der Islamisierung des Abendlandes und vor einem drohenden Kalifat gewarnt, in den Gegenbewegungen vor zu viel Schwarz-Weiß, („… ist bunt!“), vor einer Christianisierung des Morgenlandes und vor einem weißen Hassprediger („Kinder schlagen ist ganz gut, wenn nur das Kind, aber nicht seine Würde verletzt wird“). Vor allem schürte Pegida die Angst vor einem Alkoholverbot nach islamischem Vorbild. Sich nicht mehr die Leber kaputt saufen zu dürfen, wäre eine zu große Einschränkung, hieß es. Ein Fastenmonat wäre auch nicht so toll, denn was isst man dann tagsüber? Nur Körperstrafen nach islamistischem Vorbild wurden als weniger bedrohlich angesehen. Im Proletariat werden diese in der Erziehung heute schon angewendet, denn es muss ja nicht alles schlecht sein, was aus dem Osten (damit ist jetzt nicht die Zone gemeint) kommt.

Aber das alles ist Vergangenheit. Umso erstaunlicher ist die Geschichte von Maria C. (34) aus Dresden, die nicht gezeigt werden will. Obwohl auch sie täglich unzähligen Ereignissen ausgesetzt ist, welche die Hektik des Alltags bestimmen, erinnert sich Maria noch genau an die großen Pegida-Demonstrationen mit fast 20.000 Teilnehmern. Maria sagt: „Es ist sicher nicht so, als wäre es gestern gewesen. Aber es ist noch so frisch, als wären wir vor ein, zwei Wochen marschiert und hätten vor der Islamisierung gewarnt. Kopftücher, Burkas, Döner, Moscheen und so was. Es wirkt noch so nah. Aber das täuscht. Die Bewegung kommt auch nicht mehr zurück. Das kannst du vergessen!“

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Finanzen Politik

Griechenland-Krise: Neue Regierung kriegt mehr Zeit – so viel, so lange sie im Amt ist

Tempel des Hephaistos
Tempel des Hephaistos. Er ist einer der besterhaltenen griechischen Tempel. Das soll auch so bleiben. Foto: Eusebius / Lizenz: CC BY 3.0

Die neue griechische Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras will mehr Zeit, um ein tragfähiges Finanzierungskonzept vorzulegen. Das krisengeschüttelte Land steht vor der Staatspleite, auch ein Grexit, also ein Ausstieg Griechenlands aus der Gemeinschaftswährung, wird von Experten nicht mehr ausgeschlossen.

Der deutsche Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ist Spekulationen entgegengetreten, dass man der griechischen Regierung satte sechs Monate einräumen wolle. Das sei viel zu lange, so Schäuble. So viel Zeit sei nicht mehr. Man werde der Regierung aber so viel Zeit gewähren, so lange sie im Amt ist, so Schäuble.

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Gesellschaftliches Politik

Pegida-Ableger mit fehlerhafter Europakarte

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Fast aktuelle und fast richtige Deutschlandkarte. Bild: Pomponius Mella / Lizenz: Public Domain

Auf der Europakarte des Pegida-Ablegers DDfE (Direkte Demokratie für Europa), der von Pegida-Mitbegründerin Kathrin Oertel ins Leben gerufen wurde, ist ein peinlicher Fehler passiert: In den Umrissen Deutschlands fehlt Schleswig-Holstein.

Offenbar hatte man Schleswig-Holstein mit dem ähnlich klingenden Schlesien verwechselt.

Wie keinblatt.de in Erfahrung brachte, sind aber noch weitere Fehler passiert:

  • Das Tal der Ahnungslosen ist viel zu klein dargestellt.
  • Mallorca ist weder als 17. Bundesland vermerkt noch überhaupt eingezeichnet.
  • Der BER Hauptstadtflughafen ist als „Flughafen in Betrieb“ eingezeichnet.
  • München ist innerhalb der Deutschlandumrisse eingezeichnet, obwohl es sich bekanntlich um die nördlichste Großstadt Italiens handelt.

Beim Namen kam DDfE aber näher an die Wirklichkeit heran: Es steht analog zur DDR etwas von Demokratie drin, obwohl so etwas nicht zum Programm gehört.

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Gesellschaftliches Kriminalität Religion

Papst zur körperlichen Züchtigung: Kleine Blitze schleudern ist erlaubt

Papst Franziskus
Papst Franziskus: Gottes Wort gilt! Foto: Korean Culture and Information Service (Jeon Han), bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY 2.0

Papst Franziskus hat heute mit seiner Äußerung zur körperlichen Züchtigung bei der Kindererziehung bei vielen Menschen und auch bei Erziehungsexperten für Empörung gesorgt. Der Papst sagte, es sei bei der Kindererziehung durchaus erlaubt, zumindest kleine Blitze zu schleudern. Aber es dürfe nie so weit gehen, dass der Blitz die Würde des Kindes verletze. Der Papst spielt hierbei auf den zürnenden Rachegott aus dem Alten Testament an, der Blitze auf seine Feinde schleuderte.

Da sei Gott ein bisschen zu weit gegangen, gibt der Heilige Vater zu. Im Neuen Testament sei es dann besser geworden, hier erwuchs der Gott der Nächstenliebe, der „liebe Gott“. Die Bibel sei aber als Gesamtkunstwerk zu sehen. Es stamme vom allmächtigen und vollkommenen Gott, dessen Wort gelte und der sein weites Spektrum zeige. Ein wenig Donnergrummeln und ein geringfügiges Drohen mit der Hölle, in der es bekanntlich kein Nintendo und kein KiKa gebe, schade den Kinder übrigens auch nicht, fügte Papst Franziskus an. Der Papst kennt sich mit Kindererziehung aus.

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Sport

Jürgen Klopp: Bleibe Trainer, bis BVB wieder gewinnt

Jürgen Klopp
Jürgen Klopp. Foto: Tim.Reckmann / Lizenz: CC BY-SA 3.0

BVB-Trainer Jürgen Klopp ist Spekulationen entgegengetreten, er könnte bei weiterer Erfolglosigkeit in der Bundesliga seinen Trainerjob hinschmeißen. Jürgen Klopp versicherte, dass er auf jeden Fall Trainer bei Borussia Dortmund bleibe, bis die Mannschaft wieder ein Spiel gewinne – in der 1. Bundesliga oder 2. Bundesliga versteht sich. Das sei er seinen Fans und seiner Frau einfach schuldig. Sobald das seiner Mannschaft gelungen sei, werde man weitersehen. Das wäre ja dann schon einmal die Basis für eine weitere Zusammenarbeit, so Klopp. Bei einer Stabilisierung des Vereins könne er sich vorstellen, noch ganz ganz lange Borussen-Trainer zu bleiben.

Fans reagierten erleichtert auf die Ankündigung Klopps. Damit würde der geliebte Trainer auf jeden Fall die Mannschaft wieder in Erfolgsschiene zurückbringen und sich nicht feige davonschleichen, so der Sprecher des Fanclubs 09. Klopp sei auch der Einzige, der die schlechte Serie unter Klopp (letzter Bundesliga-Sieg am 05.12.2014, derzeit letzter Tabellenplatz) beenden könne.

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Drogen Gesellschaftliches

Geschenke für Raucher (1)

Pfeifenraucher
Foto: Hans Dinkelberg / Lizenz: CC BY 2.0

Eine hochwertige Havanna-Zigarre ist schon etwas Feines. Eine Pfeife aus Bruyèreholz ebenso. Rauchen kann sehr vielfältig sein. Einfach ein Genuss. Aber neben den eigentlichen Tabakutensilien wird noch weit mehr für Tabakgenießer angeboten.

Ein besonders schönes Geschenk ist diese Rutschbahn für Raucher. Je mehr Tabak konsumiert wird, desto höher ist die Chance auf dieses Präsent. Mit etwas Glück genügen aber schon wenige Jahre Genuss, um das Geschenk benutzen zu dürfen:

Seebestattung
Auf geht’s! Foto: U.S. Navy photo by Photographer’s Mate Airman Rob Gaston / Lizenz: Public Domain
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Bräuche und Mythen Konflikte/Terror/Militär

Polizei warnt vor Hasspredigern im Karneval

Büttenredner
Büttenredner: Animiert durch unerträgliche Pointen zum Wegsaufen von Leber und Leben. Foto: tetedelacourse / Lizenz: CC BY-SA 2.0

Die Kriminalpolizei warnt vor einem primär im Rheinland tätigen, wiedererstarkten Terrornetzwerk. Die Anwerbung neuer Dschihadisten findet in sogenannten Sitzungen statt, bei denen Hassprediger auftreten. Diese bezeichnen sich verharmlosend als „Büttenredner“ und sind maskiert, um nicht erkannt zu werden. Damit verstoßen sie bereits gegen das Vermummungsverbot.

Aber, schlimmer, diese Terrorvereinigung plant Anschläge auf den guten Geschmack und die Menschenwürde und hat solche in der Vergangenheit bereits höchst erfolgreich verübt.

Unter falschen Versprechungen („lustige Einzelvorträge und Zwiegespräche“) werden Menschen zu diesen Anwerbeveranstaltungen gelockt. Tatsächlich gibt es anstelle des angekündigten Humors grottenschlechte Witze, mit denen bei den Teilnehmern Aggressionen geweckt werden. Der Tusch, der zwischen den Strophen einsetzt, stellt laut Polizei ein geheimes Zeichen dar, das vermutlich später zum Wecken von sogenannten Schläfern genutzt werde, die ihren Rausch ausschlafen.

Kanone
Unbezahlte Rechnungen werden erst aufwändig eingefärbt, dann zu Konfetti geschnipselt und schließlich abgefeuert. Foto: Christian Lendl / Lizenz: CC BY 2.0

Auch Waffen (Kanonen) werden wie auf einer Militärparade präsentiert und auch vorgeführt, wenngleich angeblich keine scharfe Munition, sondern Platzpatronen (sogenanntes Konfetti) eingesetzt werden. Die Polizei glaubt jedoch nicht an eine harmlose Show, da es immer wieder zu abgetöteten Gehirnzellen und Alkoholleichen kommt.

Es wird gewarnt, solche Veranstaltungen zu besuchen. Es sei darauf hingewiesen, dass bereits die reine Teilnahme an solchen Ausbildungen zum Terrorkämpfer illegal ist und mit einer Freiheitsstrafe in der Ausnüchterungszelle bestraft werden kann. Ziel des Terrornetzwerks ist die Verblödung der Bevölkerung, um dann unter erleichterten Bedingungen einen dem islamistischen Kalifat nachempfundenen Staat, den sogenannten Konfettistaat, auszurufen.

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Stromausfall – Günther Jauch musste in Pannensendung Einspielmelodie summen

Günther Jauch
Blackout: Günther Jauch muss improvisieren. Foto: Mark K. / Lizenz: CC BY-NC-SA 2.0
Pantomime
Keine Einspielfilme möglich. Ein Pantomime mimt den neuen griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras. Foto: Wladyslaw / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Pannensendung bei Günther Jauch. Wegen eines Stromausfalls in Teilen Berlins konnte Günther Jauch zunächst nicht live auf Sendung gehen. Eigentlich wollte Günther Jauch („Live aus dem Gasometer“) mit dem griechischen Wirt Γεώργιος Παπαδόπουλος aus der Lindenstraße, mit dem russischen Präsidenten und Griechen-Versteher Wladimir Putin, mit Peter Meier (hat ein Haus auf der griechischen Insel Lesbos) und Kardinal Joseph Ratzinger (regt sich bis heute darüber auf, dass sich die orthodoxe Kirche in Griechenland als einzige wahre christliche Kirche hält, wo doch die römisch-katholische Kirche die einzige wahre christliche Kirche ist) über die neue griechische Regierung diskutieren.

Stattdessen musste zunächst als Pausenfüller das Schicksal des Entführungsopfers Natascha Kampusch herhalten. Als der Strom nach 20 Minuten wieder da war, konnte die Sendung endlich beginnen. Leider konnten nicht alle Systeme erfolgreich hochgefahren werden. Einspielfilme waren nicht möglich (Windows 3.1-Schutzverletzung auf Einspielcomputer). Jauch musste sogar die Einspielmelodie summen und sich mit einer Extraportion Moderationskärtchen behelfen. Ein Pantomime, den man flugs in einem Park aufgetrieben und mit einer guten Flasche Wein geködert hatte, mimte die Akteure aus den vorgesehenen Einspielfilmen. Leider konnte nicht wie üblich in Super-Duper hochauflösendem 3D 4K+ 5-Kanal-Dolby-Surround gesendet werden, sondern nur in DDR-SECAM (mono), das auf pseudo HDTV hochskaliert wurde und auffällig viele Artefakte zeigte.

Das Ergebnis der Diskussion, die mehrfach von flackerndem Licht und verschiedenen heulenden Zivilschutzsirenen unterbrochen wurde, war, dass Griechenland sich nur selbst helfen könne. Jauch versemmelte den Witz, dass in Griechenland bald das Licht ausgehen könnte und wies auf deutsche Verhältnisse hin (konstante Stromversorgung wegen abgeschalteter Atomkraftwerke in Gefahr).

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Finanzen Politik

Ende der Griechenland-Krise – Tsipras druckt benötigtes Geld selbst

Alexis Tsipras
Alexis Tsipras wendet sensationell den Konkurs seines Landes ab. Er will sogar Schulden zurückzahlen! Foto: FrangiscoDer / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Auf so eine Idee muss man erst einmal kommen. Gerade hat der neue griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras die anderen Länder der Eurozone brüskiert, weil er das mit der EU vereinbarte Sparprogramm einseitig für beendet erklärt hat und nun mit Sofortmaßnahmen großzügig Geld verteilt. Normalerweise würde Tsipras das Geld Ende Februar ausgehen, Griechenland wäre dann pleite. Denn eine neue Tranche aus dem Hilfspaket würde nur angezahlt werden, wenn bestehende Vereinbarungen eingehalten werden.

Besonders effektiver 1.000-Euro-Schein kommt

Gelddruckerei
So einfach geht das. Selbst ist der Mann! Foto: Alexey Kudenko / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Doch Tsipras hat schon längst die Lösung. Praktischerweise steht in Griechenland eine der Euro-Druckereien. Mit einem extra designten 1000-Euro-Schein (bislang war der Schein mit dem höchsten Wert der 500-Euro-Schein) will Tsipras das benötigte Geld selbst drucken.

Damit löse er eine Reihe von Problemen auf eine sehr effektive Weise, so Tsipras. Er benötige nun keine Hilfsgelder mehr von der EU, er könne sogar schon den einen oder anderen Euro zurückzahlen. Das Drucken von 1000-Euro-Schein sei sehr effektiv, jeder Schein koste nur einen Bruchteil des aufgedruckten Wertes. Das sei noch weit lukrativer als das Drucken von 500-Euro-Scheinen. Diese Maßnahme sei quasi eine Gelddruckmaschine, so der griechische Ministerpräsident sichtlich stolz.

Ob er denn einfach Geld drucken dürfe, wird Tsipras gefragt. Der Ministerpräsident lächelt diabolisch. Natürlich dürfe er das, denn die bestehenden Verträge würden nur für die bekannte Euro-Münzen und -Scheine gelten. Ein 1000-Euro-Schein sei da nie erwähnt worden, und was nicht ausdrücklich geregelt sei, sei nicht verboten, so Tsipras.

Euphorie auf den Finanzmärkten

Die Finanzmärkte reagierten mit einem Kursfeuerwerk auf die Ankündigung. Einige Banker sehen zwar durch die steigende Geldmenge Inflationsgefahr, allerdings ist die Inflationsrate derzeit ohnehin nahezu bei null und damit ungesund niedrig. Die Aussicht für die Gläubiger, dass sie ihr Geld tatsächlich zurückerhalten werden, und die Tatsache, dass ein neuer Schuldenschnitt abgewendet wurde, wurden regelrecht euphorisch aufgenommen. Der DAX legte stark zu, der OUX (der Index der wichtigsten Oúzo-Brennereien) erreichte sogar ein neues Allzeithoch. Die Griechen haben sich aus der Krise herausgewählt.

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Drogen Medizin/Gesundheit Politik

Österreich: Verband der Bestatter gegen Rauchverbot

Leichenwagen
Viele Raucher wechseln aus „übergeordneten“ Gründen zu diesem Modell. Foto: Norbert Schnitzler / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Österreich gilt als Aschenbecher Europas. Der Raucheranteil liegt bei erschreckenden 35 Prozent. In Restaurants und Kneipen sind Gäste und Personal nur allzu oft schutzlos dem toxischen Qualm ausgesetzt, denn in der Gastronomie gibt es kein allgemeines Rauchverbot. Eine weitere österreichische Besonderheit: Jugendliche dürfen schon mit 16 (!) Jahren Tabakdrogen erwerben.

Das soll sich nun ändern. Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) will ein ausnahmsloses Rauchverbot in allen Lokalen. Außerdem soll die Altersgrenze für den Tabakdrogenverkauf auf 18 Jahre angehoben werden, wie er in fast allen EU-Mitgliedsstaaten üblich ist.

Widerstand gegen ein Rauchverbot in der Gastronomie kam zunächst von den Wirten. Die Sorgen sind jedoch unbegründet. In Bayern, im Saarland und in Nordrhein-Westfalen, wo es bereits ein konsequentes Rauchverbot gibt, floriert die Gastronomie trotz oder gerade wegen des Rauchverbots.

Bestatterbranche gegen Rauchverbot

Schützenhilfe für die Beibehaltung des österreichischen Status quo kommt aber nun von einer ganz anderen Seite: den Bestattern. Der Verband der Bestatter befürchtet erhebliche Umsatzrückgänge, da die Erfahrungen anderer Länder zeigten, dass die Lebenserwartung bei Intensivierung der Tabakkontrolle steige. Rauchverbote würden dazu beitragen, dass weniger geraucht werde. Die Folge seien ein Rückgang von Herzinfarkten, die in etwa jedem zweiten Fall tödlich endeten, sowie eine Abnahme anderer Todesfälle durch Nikotinabusus. Man blicke daher mit großer Sorge in die Zukunft, so ein Verbandssprecher, man lebe ja schließlich vom Tod. Die paternalistische Gesundheitspolitik sei der Totengräber für eine ganze Zunft, schimpft der Sprecher.

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Bräuche und Mythen Finanzen Historisches Politik Sprachliches

Aus Verärgerung wegen Griechen-Linksruck: „Bayern“ schreibt sich wieder mit „i“

Baiern
Staatsgrenze zu Bayern auf der Zugspitze. Diese Korrektur wird hier wohl bald ausgeführt werden. Foto: BKP, bearbeitet durch keinblatt.de / Lizenz: CC BY-SA 3.0

Seit 1825 schreibt sich „Bayern“ offiziell mit „y“. Die Schreibweise mit Ypsilon, also mit einem griechischen Buchstaben, geht auf die Liebe des bayerischen Königs Ludwig I. zu Griechenland zurück. Er ordnete an, dass die bisherige Schreibweise „Baiern“ durch „Bayern“ abgelöst wird. Nur wenn die Sprache gemeint ist, wird noch das „i“ gesetzt: die „bairische Sprache“.

Nach dem gestrigen Erdrutschsieg des Griechen Alexis Tsipras mit seinem als linksradikal geltenden Wahlbündnis Syriza sind viele Politiker nicht nur in Europa in Sorge, dass Griechenland seine Sparanstrengungen zurückschrauben und seine Reformen nicht mehr vorantreiben könnte. Vielfach wurde schon damit gedroht, dass Griechenland aus dem Euro fliegen könnte (Grexit), falls der Reformwile nachlasse und Verpflichtungen nicht eingehalten würden. In Griechenland will die überragende Mehrheit den stabilen Euro behalten.

Bayern reagiert und schreibt sich wieder mit „i“

In Bayern hat der griechische Linksruck schon zu Konsequenzen geführt: „Das ist also der Dank!“, polterte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU), „Jetzt sind in Griechenland ausgerechnet die Linken an der Macht, wo wir, die CSU, doch so schön rechts sind“, so Seehofer. „Ich und das Kabinett haben daher beschlossen, dass wir Bayern wieder mit ‚i‘ schreiben: Baiern.“

Der bairische Landtag muss dem Vorhaben noch zustimmen, was aber in Baiern als reine Formsache gilt. Das bedeutet aber keinesfalls, dass sofort und überall das „y“ verschwindet.

„Wir werden nicht von heute auf morgen umstellen, sondern nur, wenn etwas nachgedruckt wird. Also wenn ich neue Visitenkarte drucken lassen, weil die alten aus sind, dann wird das korrigiert. Ich schmeiße doch keine Tonnen Visitenkarten und Briefpapier weg“, führt der bairische Ministerpräsident aus. „Wir Baiern können mit Geld umgehen, andere können es nicht“, so Seehofer mit starker Betonung auf dem „wir“.